292 4. Elektrizität und Magnetismus Gemäß GI. (4-195) ergibt sich mit den Werten von Beispiel 4.4-2 2.8 A = 1,25 . V(0 ,8 ,10- 2)2 + 10 4m a) W ~. m Aus der Gleichung für eine langgestreckte Zylinderspule (GI. (4-184)) errechnet sich 2· 8 A A H = - 2- = 1,6 ' 10 3 - . 10- m m Daraus errechnet sich ein absoluter Fehler 3 A A m m H ~~ler =( 1 ,6 - 1,25)' 10 - = 325- und ein prozentualer Fehler rel H Fehler = ( 1,6 - 1,25) . 10001 = 2801 /0 /0 • 1,25 b) U 4.4.3. Magnetische Flußdichte und Kraftwirkungen im Magnetfeld 4.4.3.1. Magnetischer Fluß, magnetische Flußdichte Aus dem vorhergehenden Abschnitt geht hervor, daß die Ursache für das Auftreten eines Magnetfeldes ein Fließen elektrischer Ladungen bzw. das Vorhandensein einer Stromstärke I ist. In diesem Magnetfeld kann man fol gende Wirkungen beobachten: Wird eine im Magnetfeld befindliche Leiterschleife aus dem Magnetfeld gezogen, wie es Bild 4-93 a zeigt, so wird ein Spannungssloß U dl gemessen (Bild 4-93 b) . Der SpannungsZeit-Verl a uf ist bei einer schnellen Durchquerung des Magnetfeldes steiler und bei einer la ngsa meren flacher. Die Flächen unter diesen Kurven sind jedoch immer gleich groß. J Der Spannungsstoß ist davon abhängig, wie viele magnetische Feldlinien beim Herausziehen durch die von der Leiterschleife aufgespannte Fläche gekreuzt werden und aus wie vielen Windungen N die Leiterschleife gewickelt ist. Dies bedeutet, daß der Spannungsstoß der Anzahl der pa rallel zur Flächennorma len dAn befindlichen magnetischen Feldlinien entspricht (Bild 4-93 a). Die Anza hl der magneti schen Feldlinien wird in Analogie zu Wasserfl üssen der magnetische Fluß C/J gena nnt. Der Fluß durch die Leiterschleife ändert sich durch das Herausziehen de r Leiter chleife von ursprünglich C/J auf null --l I-dt Bild 4-93. Spannungsstoß und magnetischer Fluß. um t-,.C/J = C/J - 0 = C/J. Die Änderung des magnetischen Flusses wird direkt dem Spannungsstoß zugeordnet: t-,.C/J = JU(t) dt (4-197) N l Entsprechend gilt für den Spannungsstoß J U(/) dt = (4-198) N t-,.C/J. ~er Spannungsstoß J U dt ist gleich der Anderung des magnetischen Flusses C/J, der die Fläche eines Leiters senkrecht durchsetzt. Die Einheit des Flusses ist I Vs = 1 Wb (Weber). Wegen der Abhängigkeit des Spannungstoßes von der Größe und der Orienti erung der Leiterschleifenfläche zur Richtung des magneti schen Flusses wird außer der magne- 4.4. Magnetisches Feld ti chen Feld tärke H eine weitere vektoriel1e magnetische Feldgröße, die magnetische Flußdichte oder die magnetische Induktion B definiert: f/J B= A bzw. df/J dA (4-199) Die magneti che Induktion oder Flußdichte B beschreibt den magnetischen Fluß f/J pro Flächeneinheit. Die Richtung von B ist die Richtung des magnetischen FI usses. Die Einheit der magnetischen Induktion ist I Vs/m 2 = I T (Tesla). Aus GI. (4-199) läßt sich der magnetische Fluß f/J durch eine Fläche z. B. einer beliebig orientierten Leiterschleife berechnen: magnetische Feldstärke H, z. B. in einer langen Zylinderspule, und die magnetische Flußdichte B, z. B. bestimmt aus dem Spannungsstoß in einer nach Bild 4-94 im Winkel tp zur Zylinderspulenachse herausgezogenen Leiterschleife, stets gleichgerichtet und zueinander proportional. Es gilt die Beziehung (4-201) J JB cos tp dA . (4-200) Sind also die magnetischen Feldlinien unter einem Winkel tp zur Flächennormalen geneigt, so ist nur die Flußdichte senkrecht zur Fläche B cos tp maßgebend, wie Bild 4-94 zeigt. Die magnetische Flußdichte B und die magnetische Feldstärke H dienen beide zur Beschreibung der Richtung und Stärke einer magnetischen Wirkung. Im Vakuum sind die I Die Proportionalitätskonstante ist die magnetische Feldkonstante #0. Ihr Zahlenwert ergibt sich aus den Kraftwirkungen elektrischer Ströme (s. Definition des Ampere in Abschn. 1.3.1 und 4.1 .2). Die magnetische Feldkonstante beträgt demnach #0 cl> = B dA = 293 Vs Am Vs Am = 4 n' \ 10- 7 --;::::; 1,257' 10- 6 - - . (4-202) GI. (4-201) gilt nur im materieJreien Raum. 4.4.3.2. Kraftwirkungen im Magnetfeld Verschiedene Magnetfelder überlagern sich zu einem resultierenden Magnetfeld, z. B. das Magnetfeld eines Permanentmagneten und das eines stromdurchflossenen Leiters. Aus diesem resultierenden Feld lassen sich Kraftwirkungen ableiten. Stromdurchflossener Leiter im Magnetfeld Bild 4-94. Beliebig Magnetfeld. orientierte Leiterschleife im Bild 4-95 a zeigt einen stromdurchflossenen Leiter im Feld eines Permanentmagneten. Die im mathematisch negativen Sinne umlaufenden magnetischen Feldlinien des stromdurchflossenen Leiters überlagern sich mit den vom Nord- zum Südpol laufenden Feldlinien des Permanentmagneten, wie Bild 4-95 b zeigt. Das resultierende Feld hat in diesem Fal1 eine Feldlinienverdichtung auf der linken und eine Feldlinienverdünnung auf der rechten Seite. Auf den Leiter wird eine Kraft in Richtung der Feldverdünnung (nach rechts) wirksam. Experimentel1 gilt für den Kraftbeitrag dF eines stromdurchflossenen Leiterelementes der Länge dl 294 4. Elektrizität und Magnetismus a) I (I) F s b) B B F Magnetfeldlinien des Leiters I N Bild 4-95. Kraftwirkung auf einen stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld. dF=I(d/xB). (4-203) I Verläuft der stromführende Leiterabschnitt mit der Länge' senkrecht zum Magnetfeld, so gilt I I I F= I J(d/x B) = - I JB x d/= - IB x Jd/ , o 0 0 F= - IB x l oder F=I(lxB) . (4-204) Die Kraft auf einen strom durchflossenen Leiter hat den Betrag (4_-2_0_5)~J IL_F _ =_I_' _B_SI_·n_rp_._ _ _ _ _ _ rp ist der Winkel zwischen Magnetfeld Bund dem geraden Leiterstück I. Die Kraft F auf einen stromdurchflossenen Leiter der Länge 1 in einem Magnetfeld B wirkt senkrecht zur Fläche, die von den Vektoren I und B aufgespannt wird. (Veranschaulichung durch die Rechte-HandRegel: Daumen in Stromrichtung, Zeigefinger in magnetischer Feldrichtung: dann zeigt der Mittelfinger in Kraftrichtung.) 4.4. Magnetisches Feld Befindet sich der stromdurchflossene Leiter senkrecht zum Magnetfeld, dann gilt (da sin!p = I): F= 1/B. (4-206) I Gemäß GI. (4-206) läßt sich die magnetische Induktion B über die Kraftwirkung im Magnetfeld erklären: F B=1/. (4-207) Die magnetische Flußdichte B gibt an, wie groß die Kraft ist, die je Stromstärkeund je Längeneinheit auf einen stromdurchflossenen Leiter wirkt. Die Einheit von B ist damit auch IN/Am. Beispiel 4.4-3: Zwischen den kreisförmigen Polen eines Permanentmagneten befindet sich ein Weicheisenkern, der 100 Wicklungen einer quadratischen Leiterschleife mit der Kantenlänge 1= 3 cm trägt (Prinzip des Drehspulinstrumentes gemäß Bild 4-96). Die Induktion beträgt B = 2,5 T, und die Wicklungen werden von einer Stromstärke 1= 4,8 A durchflossen. a) Welches Drehmoment erfährt ein Zeiger, und wie groß ist der Winkelausschlag bei einer Winkelrichtgröße von c· = 3· 10- 2 Nm/ O ? b) Wie groß ist die Stromstärke bei einem Zeigerausschlag von 40 ° ? 295 Ferner gilt M M= c· rp oder rp=-= 36 o. c· b) Es gilt für das Drehmoment M= c· rp=N I B12. Daraus folgt für die Stromstärke c· rp 1= NBI2 = 5,33 A. Magnetisches Moment Eine weitere wichtige magnetische Kenngröße ist das magnetische Moment m. Es wird analog zum elektrischen Dipolmoment (GI. (4-168» definiert: m=<I>I. (4-208) I ist der fiktive Abstand zwischen Nord- und Südpol. Dabei steht anstelle der Ladung Q die magnetische Polstärke <1>. Sie errechnet sich aus der Kraft je magnetischer Feldstärke <I> = FI H (analog zur elektrischen Ladung Q als Quotient aus Kraft und elektrischer Feldstärke Q = F/E). Das magnetische Moment m wird durch die Messung eines Drehmomentes M in einem äußeren Magnetfeld bestimmt. Je nachdem, ob das äußere Magnetfeld durch die magnetische Flußdichte B bzw. durch die magnetische Feldstärke H beschrieben wird, ergibt sich das Amperesche magnetische Moment mA , das vor allem in der Atomphysik verwendet wird, bzw. das Coulombsche magnetische Moment me: <I> . I mA=-/10 IMI ImA I =!BT' M=mAxB (4-210) M= me xH (4-211) me = <I> I Bild 4-96. Prinzip des Drehspulinstrumentes. Lösung: Für die magnetische Kraft Fmagn gilt nach GI. (4-206) F magn = NIl B . a) Es ergibt sich ein Drehmoment von M=Fmagn/= NIBI2 = 1,08 Nm. I I me l IMI =THT ' Das magneti che Moment m ist der Quotient aus dem Drehmoment der magnetischen Kraft und dem magnetischen Feld (B oder H) . Der Vektor des magnetischen Momentes zeigt vom Süd- zum Nordpol. Bild 4-97 verdeutlicht den Zusammenhang. 296 4. Elektrizität und Magnetismus e ew Es ist I = - = - , so daß man schrei ben kann To 2 n F --------------~~~-----------------B 2 ew 2n ewr 2 __________~~~L------------------(H) mA = nr - = - - - - . F Für ein Elektron mit Drehimpuls f1 wird das magnetische Moment .. Bild 4-97. 2 e '1 mA=--=9,27 · 1O - 24 Am 2 . 2m e Magnetisches Moment. Eine vom Strom / durchflossene Schleife der Fläche A erfährt in einem äußeren Magnetfeld mit der Induktion B ein Drehmoment M, das versucht, die Schleifenfläche senkrecht zu den Feldlinien zu stellen. Es gilt M = mA x B mit (4-211) I Der Vektor des magnetischen Moments mA steht senkrecht auf der Schleifenfläche. Dieser Wert wird als Bohrsches Magneton IJB bezeichnet (Abschn. 8.3). Kraft zwischen zwei parallelen stromdurchflossenen Leitern Befinden sich zwei stromdurchflossene Leiter im Abstand d voneinander, so spürt der Leiter I das Magnetfeld des Leiters 2. Dessen magnetische Feldstärke ist gemäß GI. (4-183) /2 Beispiel H 2 = 2nd· 4.4-4: Das magnetische Moment mA eines Elektrons, das mit der Winkelgeschwindigkeit w im Abstand r um den Atomkern kreist, ist zu berechnen. Für die Kraft zwischen zwei Leitern gilt entsprechend GI. (4.206) FI2 = /1 1/10 H 2 Lösung: Es gilt nach GI. (4-211) mA = A I. a) und unter Berücksichtigung von H 2 b) J t Schwächung des Feldes I ~ "t !, 2 Verstärkung des Feldes Bild 4-98. Kraft zwischen zwei parallelen stromdurchj1ossenen Leitern. 4.4. Magnetisches Feld (4-212) I Bild 4-98 zeigt die Überlagerung der magnetischen Feldlinien für zwei parallele stromdurchflossene Leiter. Bei zwei gleichgerichteten Strömen wirkt zwischen den Leitern eine Anziehungskraft (Bild 4-98 a), während bei entgegengesetzt fließenden Strömen zwischen den Leitern eine Abstoßungskraft wirkt (Bild 4-98 b). Kraft auf bewegte Ladungsträger im Magnetfeld Bewegte Ladungsträger erfahren im Magnetfeld eine Kraft. GI. (4-203) dF= I(d!x B) läßt sich für diesen Fall umformen: Für die Geschwindigkeit der Ladungsträger gilt v = dl/dt, hieraus folgt d! = v dt. Eingesetzt ergibt dies dF= I dt(vx B). Mit I dl = dQ erhält man dF= dQ(v x B) oder (4-213) Bewegt sich eine Ladung Q mit der Geschwindigkeit v durch ein Magnetfeld der magnetischen Induktion B, so spürt die Ladung eine Kraft. Diese wirkt senkrecht zu v und senkrecht zu B. Bild 4-99 verdeutlicht den Zusammenhang. Die Kraft wird nach ihrem Entdecker LorentzKraji genannt (H. A. LORENTZ, 1853 bis 1928). Der Betrag der Lorentz-Kraft ist 297 Die Lorentz-Kraft ist demnach maximal, wenn v und B senkrecht zueinander stehen und null, wenn sich die Ladungsträger in Richtung des magnetischen Feldes bewegen. Sind die fließenden Ladungen in einem Leiter Elektronen, so erfahren die mit einer Geschwindigkeit Vel in x-Richtung fließenden Elektronen in einem Querfeld B y in y-Richtung eine Lorentz-Kraft in z-Richtung. Sie beträgt je Elektron (4-215) Sie wirkt wegen der negativen Ladung der Elektronen in die negative z-Richtung. Hall-Effekt Durch ein leitendes Plättchen mit der Breite b und der Dicke d fließe in x-Richtung ein Strom Ix. Senkrecht hierzu herrsche ein Magnetfeld B z . Dann wirkt aufjedes Elektron die Lorentz-Kraft F Ly = - e V x B z . Durch diese Lorentz-Kraft werden die Elektronen in y-Richtung verschoben, so daß an der linken Stirnseite ein Elektronenüberschuß und an der rechten Stirnseite ein Elektronenmangel herrscht, wie Bild 4-100 zeigt Dies hat zur Folge, daß in y-Richtung ein elektrisches Gegenfeld aufgebaut wird und eine elektrische Gegenkraft F el = - e Ey auftritt. Die Verschiebung der Elektronen aufgrund der Lorentz-Kraft kommt dann zum Stillstand, wenn sich ein Gleichgewicht der Kräfte einstellt: Fel =FLy oder -eEy =-e vx B z • Es ist E y = Uyf b, so daß für die zwischen [ IFL I=QvBsin(v,B). (4-214) I den Stirnseiten in y-Richtung meßbare Spannung Uy folgt y V" ' ~~~~----------V" I Bild 4-99. Kraft auf bewegte (negative) Ladungsträger im Magnetfeld 298 4. Elektrizität und Magnetismus den zur Me ung on Magn tfeldern verwendet. In Hall-Generator n g hieht di Multiplikation zweier eleklri her r"ß n (Ix Bz) durch M ung der Hall pannuog UH • Bei dem von K. . KLITZf G eold ckten Quanten-Hall-Effekt i t der Ha/l-Wide~ land RH gequantelt. Er hat eine große Bed utung al Widerstand normal ( b chn. 4 . 1.4 und .2.5). Mit Hilfe des Hall-Koeffizienten A H können folgende phy ikali che Größen ermittelt werden : Bild 4-100. - die Ladung trägerkonzentration n (wichtig u. a. bei Halbleitern s. Ab chn. 9.2.3), - das Vorzeichen der Ladung träger (Löcherleitung plus und Elektronenleilung minus), - die Ladungsträgerbeweglichkeit Jl = xA H • Hall-Effekt (negative Ladungsträger). (4-216) Die Spannung UH wird Hall-Spannung genannt(E. H. HALL, 1855 bis 1938). Die Stromdichte jx der Elektronen in x-Richtung ist (4-217) I Dabei ist n die Anzahl der Elektronen je Volumen und e die Elementarladung. Eingesetzt in die Gleichung für die Hall-Spannung ergibt sich Tabelle 4-9 zeigt die Werte des Hall-Koeffizienten AH für einige ausgewählte Werkstoffe. Tabelle 4-9. Hall-Koeffizienten einiger Werkstoffe. m3 A H in 10- 11 - C Werkstoff ElektronenJeitung Kupfer Gold Natrium Caesium Cu Au Na Cs Der Faktor wird Hall-Koeffizient AH ne genannt: I AH = - · ne (4-219) Löcherleitung Cadmium Cd Zinn Sn Beryllium Be + 6 + 14 +24,4 Halbleiter Somit kann GI. (4-218) geschrieben werden (4-220) - 5,5 -7,5 - 25 - 28 Wismut IodiumArsenid Bi - 5 · 10 4 IoAs - 10 7 Wegenjx = Ix/(b d) gilt (4-221) Da die Hall-Spannung proportional zur magnetischen Ind uktion B ist, werden H all-Son- Beispiel 4.4-5: Durch eine 0,1 mm dicke Silberfolie fließt ein Strom von 4 A Im senkrecht zur Folie befindlichen Magnetfeld (B = 6,2 Vs/m 2 ) wird eine HallSpannung UH = - 22 ~V gemessen. Bestimmt wer- 4.4. Magnetisches Feld den sollen die Hall-Konstante AH von Silber, die Ladungsträgerkonzentation n und die Elektronenbeweglichkeit jl. mv r=-- 299 (4-222) ; QB ' Lösung : Nach GI. (4-221) gilt für den Hall-Koeffizienten AH= 3 UHd 1B -- = - m C . 8 87 . 10- 11 ' 1 Aus GI. (4-219) ergibt sich n =_1_ = 7 · 1028 _ _. AHe m3 Aus AH =.!!..- resultiert x 11 = A H X ( XSilber = 6,25 ' 10 7 -1-) = 5,54 ' 10- 3 -m Qm 2 Vs . Kraftwirkungen auf frei bewegliche Ladungsträger Bewegen sich freie Ladungsträger (z. B. Elektronen in einem Oszilloskop oder Protonen in einem Beschleuniger) mit einer konstanten Geschwindigkeit v in einem magnetischen Querfeld, so wirkt auf sie die Lorentz-Kraft F L = Q (v x B) . Sie steht - analog zur Zentripetalkraft einer Kreisbewegung in der Mechanik - senkrecht zur Geschwindigkeit v und ändert lediglich die Richtung, nicht aber d~n Betrag der Teilchengeschwindigkeit, wie BIld 4-101 a zeigt. Deshalb führen die geladenen Teilchen im Magnetfeld eine Kreisbewegung aus, wenn sie mit konstanter Geschwindigkeit v in ein homogenes magnetisches Querfeld gelangen (Bild 4-10 I b). Durchlaufen geladene Teilchen einen Kreis mit dem Radius r, so ist die Zentrifugalkraft gleich der Lorentz- Kraft: m v2 --= Q v B r a) Diese Beziehung zeigt, daß bei konstantem magnetischen Querfeld der Bahnradius um so kleiner wird, je größer das Magnetfeld ist. Mit zunehmender Geschwindigkeit der geladenen Teilchen wird der Radius größer. Dies wird bei den Teilchenbeschleunigern ausgenutzt. In Bild 4-102 erkennt man das Prinzip. Bei einem Z yklotron herrscht ein konstantes Magnetfeld, und die Teilchen werden durch ein elektrisches Wechselfeld zwischen den Bereichen I und Il auf höhere Geschwindigkeiten gebracht (Bild 4-102a). Dadurch entsteht eine spiralförmige Bahn, die aus aneinandergrenzenden Halbkreisen besteht. (Bei hohen Teilchengeschwindigkeiten ist der relativistische Massenzuwachs zu berücksichtigen, s. Abschn. 10.4.) In einem Synchrotron (Bild 4-102 b) bleibt der Radius der beschleunigten Teilchen gleich, weil entsprechend der zunehmenden Geschwindigkeit v das Magnetfeld B ebenfalls erhöht wird. Aus GI. (4-222) ist auch die spezifisch e L adung eines Elementarteilchens bestimmbar: g=-~' m (4-223) rB F ür ein Elektron gilt dann Q -e C - = - = - 1 ,76 ' 10"- . m me' kg oder (4-224) b) v (0 (0 (0 (0 (0 (0 (0 (0 (0 FL ~ (0 (0 (0 (0 (0 (0 (0 (0 (0 (0 (0 (0 Bild 4-101. Kreisbewegung f reier Elektronen im Magnetfeld.