Luftdruck

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Physikalisches Schulversuchspraktikum
Katharina Wieser - 9855124
WS 00/01
Luftdruck
Lehrplan: Realgymnasium 2. Klasse
5./ 6.Klasse
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Physikal. Schulversuchspraktikum WS 00/01
Katharina Wieser, 9855124
Inhaltsverzeichnis
I. Didaktische Aufbereitung ..........................................................4
Gewicht der Luft .....................................................................4
Der Luftdruck .........................................................................6
Druckunterschiede ..................................................................6
Die Messung des Luftdrucks .....................................................6
II. Versuche mit der Vakuumpumpe ..............................................8
Versuch 1: Magdeburger Halbkugeln..........................................9
Versuch 2: Luftballon ............................................................ 10
Versuch 3: Schwedenbombe................................................... 11
Versuch 4: Runzeliger Apfel.................................................... 12
Versuch 5: Seifenschaum....................................................... 13
Versuch 6: Bier .................................................................... 14
Versuch 7: Vakuumverpackte Lebensmittel............................... 15
Versuch 8: Schallausbreitung im Vakuum ................................. 16
ANHANG I: Beschreibung der Vakuumpumpe ................................ 17
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Physikal. Schulversuchspraktikum WS 00/01
Katharina Wieser, 9855124
I. Lernziele
Ziel ist es, dass die Schüler die Eigenschaften von Luft erkennen
und begreifen können. Wichtig ist dabei die Entstehung des Luftdrucks
durch das Gewicht der Luft, sowie die konkrete Differenzierung
zwischen Über- und Unterdruck. Im Mittelpunkt sollte die Druckformel
p=F/A, sowie die Entstehung und Verwendung des Vakuums stehen.
Man sollte den Schülern anhand von anschaulichen Versuchen die
dabei auftretenden Phänomene erklären, da der Begriff des Luftdrucks
bzw. allgemein des Drucks ein sehr wesentlicher für das Verständnis
der Physik ist.
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Physikal. Schulversuchspraktikum WS 00/01
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II. Didaktische Aufbereitung
Der Druck ist ein sehr kleines und kurzes Kapitel der Mechanik,
trotzdem ist es von enormer Wichtigkeit, da der Luftdruck in vielen
Bereichen zur praktischen Anwendung kommt.
Ich beschränke mich auf die physikalische Erscheinung
„Kraftwirkung der Luft“. Meine Versuchauswahl beschränkt sich auf die
spektakulärsten Experimente mit möglichst hohem „Show-Effekt“ zur
Veranschaulichung.
Ich beginne dieses Kapitel, indem ich die Schüler auf die
vielseitige praktische Anwendung aufmerksam mache, wie Luftpumpe,
Wasserleitung, Verbrennungsmotor,...
Anschließend führe ich den Versuch der Magdeburger Halbkugeln
durch (Versuch 1). Ich erzähle den Schülern den geschichtlichen
Hintergrund und lasse sie dann im direkten „Kampf“ die beiden Kugeln
trennen. Dazu benötigt man je nach Abpumpdauer ein Körpergewicht
von ca. 60 N. Die Erklärung für den großen Kraftaufwand ist das
Gewicht der Luft, das auf den beiden Halbkugeln lastet.
Dann werden sich die Schüler natürlich fragen, warum Luft so ein
großes Gewicht hat.
Gewicht der Luft
Gasteilchen bewegen sich sehr schnell und füllen jeden Raum aus.
Gase lassen sich leicht zusammendrücken.
Versuch:
Verschlossene Spritze à
möglich, bei Luft schon)
Zusammendrücken
(bei
Wasser
nicht
Luft nimmt einen Platz/Raum ein. Wasser lässt sich z.B. nur dann in
ein Gefäß einfüllen, wenn die Luft entweichen kann.
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Schülerversuch:
Jedes Luftvolumen hat Masse und Gewicht wie alle Körper. Luft hat
eine Dichte von etwa 1,3 kg/m3.
Versuch:
Benötigte Geräte:
1 Waage, 1 Luftballon, Tixo, Nadel
Vorbereitung:
Wir errichten eine Luftballonwaage, indem wir einen aufgeblasenen
Luftballon an einer Seite einer Waage befestigen, in die Schale auf der
anderen Seite legen wir Papierschnitzel, bis sich die Waage wieder im
Gleichgewicht befindet.
Versuchsdurchführung:
Jetzt stechen wir durch eine auf dem Luftballon befindliche TixoSchicht mehrere Löcher in die Hülle des Luftballons. Während des
Ausströmens der Luft können die Schüler nun das Absinken der
Waage auf die Seite der Papierschnitzel beobachten.
Erkenntnis:
Luft hat Masse und Gewicht.
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Der Luftdruck
Luft hat ein Gewicht und übt daher auf alle Flächen einen Druck aus.
p= F
A
Druck = Kraft pro Fläche
[ p] =
N
m2
= Pa ( Pascal )
Der Druck wirkt (wie bei Flüssigkeiten) in alle Richtungen, daher heben
sich die Druckkräfte meist auf. Der Luftdruck kann sich verändern. Die
Größe des Luftdrucks zeigt sich dort, wo er einseitig wirken kann
(Erzeugung von Unterdruck: Getränkepackung aussaugen, ...).
Auch auf dem menschlichen Körper lastet die Lufthülle der Erde mit
einer Gewichtskraft von etwas mehr als 10 N/cm2. Auf unserem Kopf
wirkt somit eine Kraft von 3.000 N, das entspricht einer Masse von
300kg. Wir nehmen diesen großen Druck aber nicht wahr, weil der
äußere Druck in unserem Körper einen gleich großen Gegendruck
erzeugt.
Der Luftdruck nimmt mit der Höhe ab. So verringert sich der
Normalluftdruck von 1.013 mbar in Meereshöhe auf 334 mbar an der
Spitze des Mount Everest.
Druckunterschiede
Wenn Druckunterschiede vorliegen, macht sich der Luftdruck
bemerkbar. Saugt man Luft aus einem elastischen Behälter, so wird
die elastische Haut nach innen gewölbt. Bläst man Luft hinein, wölbt
sich die Haut nach außen.
Überdruck... nennt man den Zustand, wenn der Druck des Gases,
größer ist als der äußere Luftdruck.
Unterdruck... ist der Zustand, wenn der äußere Luftdruck größer ist als
der Eigendruck, der absolute Druck des beobachteten Gases.
Die Messung des Luftdrucks
Die Geräte zur Messung des Luftdrucks heißen Barometer. Mit einem
einfachen Barometer kann man die Schwankungen des Luftdrucks
beobachten.
Es gibt verschiedene Arten von Barometern, die jedoch auf dem
Prinzip des Druckausgleichs beruhen.
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Quecksilberbarometer
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Der Italiener E. Toricelli – ein Schüler Galileis – maß als erster Mensch
den Luftdruck.
Er verschmolz eine Glasröhre an einem Ende, füllte sie mit
Quecksilber, verschloss sie mit dem Daumen und stellte sie mit dem
zugeschlossenen Ende nach oben in ein Gefäß mit Quecksilber.
Die Quecksilbersäule sank so weit herab, bis sie im Gleichgewicht mit
dem Luftdruck war. Oberhalb des Quecksilbers war ein luftleerer Raum
(Vakuum) entstanden. Die Quecksilbersäule hatte eine Höhe von 76
cm. Torricelli bemerkte außerdem, dass die Quecksilbersäule bei
Schönwetter „stieg“ und bei Schlechtwetter „fiel“.
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III. Versuche mit der
Vakuumpumpe
Ich beschränkte mich, bis auf kleine Ausnahmen auf die Versuche
mit der Vakuumpumpe, da diese besonders schülerfreundlich sind.
Versuch 1 dient vor allem der Demonstration der geschichtlichen
Entwicklung (siehe Didaktische Aufbereitung). Zur Demonstration der
Kraftwirkung der Luft sind die Versuche 2 bis 7 geeignet. Versuch 8 ist
als ergänzender Versuch zur Information über Eigenschaften des
Vakuums gedacht (für die Oberstufe).
Im Anhang I findet man die Beschreibung der Vakuumpumpe.
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Versuch 1: Magdeburger Halbkugeln
Benötigte Materialien
• Vakuumpumpe
• 2 genau aufeinander passende Halbkugeln samt Dichtung und
Absaugventil
Versuchsdurchführung
Die Halbkugeln werden zusammengefügt. Anschließend wird die
Luft mit Hilfe der Vakuumpumpe, die über einen Schlauch an ein Ventil
der Kugel angeschlossen ist, aus dem Inneren der Kugel gepumpt.
Zwei Schüler sollen nun versuchen, die Kugeln zu trennen. Es
wird ihnen nur bei geringer Abpumpdauer und einem Körpergewicht
von ca. 50 kg gelingen.
Öffnet man nun das Ventil wieder, so fallen die Halbkugeln von
selbst auseinander.
Bemerkungen
Diesen Versuch kann man mit Variation der Abpumpdauer
mehrmals durchführen.
Erkenntnisse
Die Kraft des Luftdrucks wird sehr oft unterschätzt. Bei dem
versuch sieht man die große Kraftwirkung des Luftdrucks auf die
Kugelwände sehr deutlich.
Dauer
Ca. 20 Minuten (abhägig von der Anzahl der Wiederholungen)
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Versuch 2: Luftballon
Benötigte Materialien
•
•
•
•
•
Vakuumpumpe
Telleraufsatz der Vakuumpumpe
Luftdicht abschließende Glasglocke
1 Luftballon
Klebestreifen
Versuchsdurchführung
Ein Luftballon wird ein wenig aufgeblasen und verschlossen. Dann
wird er mit Klebestreifen in der Kuppel der Glasglocke befestigt.
Anschließend wird die Luft mit Hilfe der Vakuumpumpe aus der
Glasglocke gepumpt. Der Luftballon schwillt immer mehr an.
Lässt man nun wieder Luft einströmen, so zieht sich der
Luftballon wieder auf seine ursprüngliche Größe zusammen.
Bemerkungen
Der Luftballon muß an der Glocke angebracht werden, weil er
sonst eventuell die Absaugöffnung für die Vakuumpumpe verstopfen
könnte.
Erkenntnisse
Durch das Abpumpen der Luft fehlt der Gegendruck von außen,
der Luftdruck im Ballon bleibt jedoch gleich und drückt von innen auf
die Ballonwand. Daher dehnt sich der Luftballon aus.
Dauer
Ca. 5 bis 10 Minuten
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Versuch 3: Schwedenbombe
Benötigte Materialien
•
•
•
•
•
Vakuumpumpe
Telleraufsatz der Vakuumpumpe
Luftdicht abschließende Glasglocke
1 Schwedenbombe
1 Teller oder Becherglas
Versuchsdurchführung
Die Schwedenbombe wird mit dem Teller unter die Glasglocke,
aber nicht über das Absaugloch gestellt.
Anschließend wird die Luft mit Hilfe der Vakuumpumpe aus der
Glasglocke gepumpt. Die Schwedenbombe schwillt immer an.
Lässt man nun wieder Luft einströmen, so zieht sich die
Schwedenbombe wieder auf die ursprüngliche Größe zusammen.
Bemerkungen
Bevor die Schwedenbombe umkippt, oder sonst in irgendeiner
Form die Vakuumpumpe verschmutzen könnte, sollte man die
Vakuumpumpe anhalten. Aus diesem Grund wird auch ein Teller
verwendet.
Erkenntnisse
Siehe Luftballon
Dauer
Ca. 5 Minuten
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Versuch 4: Runzeliger Apfel
Benötigte Materialien
•
•
•
•
•
Vakuumpumpe
Telleraufsatz der Vakuumpumpe
Luftdicht abschließende Glasglocke
1 runzeliger Apfel
1 Teller oder Becherglas
Versuchsdurchführung
Der Apfel wird mit dem Teller unter die Glasglocke, aber nicht
über das Absaugloch gestellt.
Anschließend wird die Luft mit Hilfe der Vakuumpumpe aus der
Glasglocke gepumpt. Der Apfel wird soweit anschwellen, dass er
wieder frisch und knackig aussieht.
Lässt man nun wieder Luft einströmen, so wird der frische Apfel
wieder zu einem runzeligen.
Bemerkungen
Aufgrund der Verschmutzungsgefahr wird ein Teller verwendet.
Erkenntnisse
Siehe Luftballon
Dauer
Ca. 5 Minuten
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Versuch 5: Seifenschaum
Benötigte Materialien
•
•
•
•
•
Vakuumpumpe
Telleraufsatz der Vakuumpumpe
Luftdicht abschließende Glasglocke
1 Glas Wasser
Spülmittel
Versuchsdurchführung
In das Wasserglas gibt man einige Tropfen Spülmittel und erzeugt
Seifenblasen. Anschließend stellt man das Glas unter die Glocke.
Pumpt man nun die Luft mit Hilfe der Vakuumpumpe aus der
Glasglocke, so werden die Seifenblasen immer größer.
Bemerkungen
Aufgrund der Verschmutzungsgefahr sollte man auch in diesem
Fall ein Überglas verwenden.
Erkenntnisse
Siehe Luftballon
Dauer
Ca. 10 Minuten
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Versuch 6: Bier
Benötigte Materialien
•
•
•
•
•
•
Vakuumpumpe
Telleraufsatz der Vakuumpumpe
Luftdicht abschließende Glasglocke
1 Flasche Bier
1 Glas
1 Überglas
Versuchsdurchführung
Man schenkt das Bier so ein, dass möglichst viel Schaum
entsteht, stellt das Glas in das Überglas und anschließend unter die
Glocke.
Pumpt man nun die Luft mit Hilfe der Vakuumpumpe aus der
Glasglocke, so quillt der Schaum sehr rasch über.
Bemerkungen
Aufgrund der Verschmutzungsgefahr sollte man auch in diesem
Fall ein Überglas verwenden.
Erkenntnisse
Siehe Luftballon
Dauer
Ca. 5 - 10 Minuten
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Versuch 7: Vakuumverpackte Lebensmittel
Benötigte Materialien
•
•
•
•
Vakuumpumpe
Telleraufsatz der Vakuumpumpe
Luftdicht abschließende Glasglocke
Vakuumverpackte
Lebensmittel,
Aufschnitt,...
z.B.
Kaffee,
Erdnüsse,
Versuchsdurchführung
Die Vakuumverpackung wird unter die Glocke gestellt.
Anschließend wird die Luft mit Hilfe der Vakuumpumpe aus der
Glasglocke gepumpt. Der Verpackung schwillt an.
Lässt man nun wieder Luft einströmen, so zieht sich die
Verpackung wieder auf ihre ursprüngliche Größe zusammen.
Erkenntnisse
Durch das Abpumpen der Luft fehlt der Gegendruck von außen,
der Luftdruck in der Verpackung bleibt jedoch gleich und drückt von
innen auf die Wände. Daher dehnt sich die Verpackung aus.
Dauer
Ca. 5 Minuten
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Versuch 8: Schallausbreitung im Vakuum
Benötigte Materialien
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•
•
•
•
Vakuumpumpe
Telleraufsatz der Vakuumpumpe
Luftdicht abschließende Glasglocke
1 batteriebetriebene Klingel / Wecker
Klebestreifen
Versuchsdurchführung
Der mit Klebestreifen in der Kuppel der Glasglocke befestigte
Wecker wird eingeschaltet. Nun wird die Glasglocke übergestülpt.
Anschließend wird die Luft mit Hilfe der Vakuumpumpe aus der
Glasglocke gepumpt. Das Klingeln wird immer leiser.
Lässt man nun wieder Luft einströmen, so hört man das Klingeln
wieder lauter.
Bemerkungen
Das Klingeln sollte so laut sein, dass man es auch nach dem
Überstülpen der Glasglocke noch laut hören kann, weil sonst der Effekt
sehr schwer zu beobachten und nachzuvollziehen ist.
Erkenntnisse
Im luftleeren Raum breitet sich kein Schall aus, da nicht
genügend (in unserem Fall, im Vakuum keine)Teilchen zur
Schallausbreitung vorhanden sind.
Dauer
Ca. 5 bis 10 Minuten
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ANHANG I: Beschreibung der
Vakuumpumpe
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