Universität Konstanz Fachbereich Mathematik und Statistik Prof. Dr. Jan Beran Wintersemester 2011/12 Mathematische Statistik 7. Übungsblatt test test Aufgabe 7.1 Sei X = [X1 , . . . , Xn ] eine Stichprobe aus der Verteilung p1,θ (x) := θxθ−1 , θ > 0, x ∈ (0, 1). 1. Bestimmen Sie die Cramer-Rao-Schranke für g(θ) = 1θ . P 2. Zeigen Sie, dass T (X) := − n1 ni=1 ln(Xi ) der MVUE für Hinweis: Moment-erzeugende Funktion von T . 3. Ist 1 T 1 θ ist. ein MVUE für θ? (Korrektur am 1.12.) Aufgabe 7.2 Sei X = [X1 , . . . , Xn ]0 eine Stichprobe aus der Verteilung p1,θ (x) := θ > 0, x ∈ R. 1 2θ exp{− |x| θ }, 1. Schreiben Sie die Verteilungsfamilie als kanonische exponentielle Familie und bestimmen Sie den natürlichen Parameterraum. 2. Bestimmen Sie die Cramer-Rao-Schranke für g1 (θ) = θ und g2 (θ) = θ2 . 3. Bestimmen Sie den MVUE für g1 und g2 . Hinweis: Sie können ohne Beweis Aussagen über die Momente der Exponentialverteilung aus der Literatur verwenden (beachten Sie aber, dass die gegebene Verteilung nicht die Exponentialverteilung ist). Aufgabe 7.3 Sei T eine Zufallsvariable und U ein m-dimensionaler Zufallsvektor mit E[U ] = 0. Die Varianz ΣT T = var(T ) beziehungsweise Kovariantmatrix ΣU U = cov(U, U ) = var(U ) sollen existieren (dann existiert auch ΣT U = cov(T, U )). Die Matrix ΣU U sei regulär. Zeigen Sie, dass T̂ = E[T ] + U 0 Σ−1 U U ΣU T die beste lineare Vorhersage von T auf Grundlage von 0 2 U ist, d. h. daß a = E[T ] und der Vektor v = Σ−1 U U ΣU T das Funktional E[|T − a − U v| ] minimal über alle a, v werden lässt. Wie muss man a wählen, wenn E[U ] 6= 0? Hinweise: 1. Man kann hier iteriert minimieren: mina,A (· · ·) = minA mina (· · ·). 2. Für alle quadratintegrierbaren Y ist E[(T − Y )2 ] ≥ var(T − Y ). 3. Quadratische Ergänzung; Aufgabe 7.4 Wir führen Die Landau-Symbole OP , oP für die Konvergenz nach Wahrscheinlichkeit ein: Seien Xn , Yn Folgen von Zufallsvariablen auf dem gleichen Wahrscheinlichkeitsraum. Dann definiert man Xn = OP (Yn ), falls es zu jedem ε > 0 ein Cε > 0 und ein Nε gibt, sodass supn≥Nε P (|Xn | ≥ Cε |Yn |) < ε. Xn = oP (Yn ), falls Xn P Yn → 0, n → ∞. d 1. Zeigen Sie: Gillt Xn → c, n → ∞, so gilt Xn − c = oP (1) (oder verbal: aus der Konvergenz nach Verteilung gegen eine konstante Zufallsvariable folgt die Konvergenz nach Wahrscheinlichkeit). 2. Sei an eine reelle Folge positiver Zahlen mit an → ∞, n → ∞, und sei Un eine Folge von √ d Zufallsvariablen mit an (Un − u) → N (0, σ 2 ), n → ∞, für eine reelle Zahl u. Zeigen Sie, P dass Un → u, n → ∞. d d 3. Zeigen Sie: Ist h eine stetige Funktion und Xn → X, so h(Xn ) → h(X), n → ∞. Hinweis: Geeignete Charakterisierung der Konvergenz nach Verteilung. 4. Sei Un wie in 2. und g eine reellwertige Funktion, die differenzierbar an der Stelle u ist. √ Wir setzen Wn := an g(Un ) − g(u) − g (1) (u)(Un − u) . Zeigen Sie: Zu jedem ε > 0 gibt es ein δε > 0, sodass für alle γ > 0 gilt: √ γ P (|Wn | ≥ γ) ≤ P (|Un − u| ≥ δε ) + P ( an |Un − u| ≥ ). ε Hinweis: Wie kann man |g(un ) − g(u) − g (1) (u)(un − u)| abschätzen? 5. Zeigen Sie Wn = oP (1). √ d Hinweis: Aus 3. folgt an |Un − u| → |Z|. Abgabe: Dienstag, 6.12.2011, 12.30 h, Briefkasten Nr. 18