TU Ilmenau, Fachgebiet Automaten und Logik
Prof. Dr. Dietrich Kuske, Dipl. Inf. Faried Abu Zaid
SS 2016
10. Übung Logik und Logikprogrammierung
Dieses Übungsblatt dient und Klausurvorbereitung und wird nicht korrigiert.
Aufgabe 1
Sei ∆ die Menge der Paare (α, β), so dass α ≡ β auf Folie 123 aufgelistet ist. Beweisen Sie die
angegebenen Äquivalenzen mittels Ableitung aus ∆.
(a) (p0 → q) ∧ (p1 → q) ≡ (p0 ∨ p1 ) → q
(b) p → (q0 ∧ q1 ) ≡ (p → q0 ) ∧ (p → q1 )
Aufgabe 2
Betrachten Sie die Horn-Formel
ϕ = p ∧ ((p ∧ q ∧ s) → t) ∧ (p → r) ∧ ((p ∧ r) → s) ∧ q ∧ ((r ∧ t) → ⊥) .
(a) Zeigen Sie mithilfe des SLD-Resolutionsverfahrens, dass ϕ unerfüllbar ist. Geben Sie dazu
eine SLD-Resolution der leeren Klausel an, die mit K0 = ¬p ∨ ¬q ∨ ¬s ∨ t beginnt.
(b) Zeigen Sie nun mittels des Markierungsalgorithmus erneut, dass ϕ unerfüllbar ist.
Aufgabe 3
Betrachten Sie die beiden nachstehenden aussagenlogischen Formeln ϕ und ψ in NNF:
ϕ = (p ∧ ¬r) ∧ q ∧ (p ∧ ¬q) ∨ (¬q ∨ r)
ψ = p ∧ (q ∨ ¬r) ∧ p ∨ (¬q ∧ r)
(a) Entscheiden Sie für beide Formeln mithilfe des Tableau-Verfahrens, ob Sie erfüllbar sind.
Entwickeln Sie dabei jeweils vollständige Tableaus.
(b) Geben Sie für beide Formeln alle erfüllenden Belegungen B : {p, q, r} → {0, 1} an.
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Aufgabe 4
Wir betrachten die Struktur A = (N, +, ·). Geben Sie jeweils eine Formel ϕ(x) an, so dass für
jede Belegung ρ der Variable x genau dann (A, ρ) |= ϕ gilt, wenn
(a) ρ(x) ist eine Primzahl.
(b) ρ(x) ist eine Primpotenz, d.h. a = pn für ein n ∈ N und eine Primzahl p.
(c) ρ(x) ist die Summe zweier Quadratzahlen.
(d) zwischen ρ(x)2 und (ρ(x) + 1)2 liegt eine Primzahl.
Aufgabe 5
Zeigen Sie durch Angabe einer Deduktion, dass folgende Formeln Theoreme sind.
(a) ∀x(P (x) ∧ Q(x)) → ∀x(P (x)) ∧ ∀x(Q(x))
(b) (∀x(P (x) → P (f (x))) ∧ P (y)) → P (y)
Aufgabe 6
Sei < eine zweistelliges Relationssymbol. Wir betrachten folgende Formeln.
ϕirr = ∀x¬(x < x)
ϕtrans = ∀x∀y∀z((x < y ∧ y < z) → x < z)
ϕdicht = ∀x∀y(x < y → ∃z(x < z ∧ z < y))
ϕex = ∃x∃y(x < y)
ϕ = ϕirr ∧ ϕtrans ∧ ϕdicht ∧ ϕex
Sei Σ eine Signatur, welche das Symbol < nicht enthält. Zeigen Sie, dass für alle Σ-Sätze ψ: Der
systematische Tabelauxalgorithmus terminiert genau dann auf ψ ∧ ϕ, wenn ψ unerfüllbar ist.
Hinweis: Zeigen Sie zunächst, dass ϕ erfüllbar ist, aber kein endliches Modell hat. Zeigen Sie
zusätzlich, dass jede endliche Hintikka Menge ein endliches Modell besitzt.
Aufgabe 7
Sei ϕ = ∃x(f (f (x)) = x).
(a) Überführen Sie ϕ in eine erfüllbarkeitsäquivalente relationale Formel ψ.
(b) Überführen Sie ψ in eine erfüllbarkeitsäquivalente gleichungsfreie Formel ϑ.
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