Die Ernährungspyramide Um richtig zu funktionieren, muss unser Körper regelmäßig Nahrung aufnehmen. Wichtig dabei ist jedoch, dass ihm alle erforderlichen Nahrungsinhaltsstoffe zugeführt werden: Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine… Wie können wir die Menge der verschiedenen Nahrungsstoffe bestimmen, die unsere Nahrung enthalten muss? Wie können wir unseren Energiebedarf ermitteln, um eine unzureichende oder übermäßige Energieaufnahme zu vermeiden? Zu Ihrer Unterstützung haben Ernährungsexperten hierfür eine Ernährungspyramide entwickelt. In diesem Schema werden die Bedeutung der einzelnen Nahrungsmittelgruppen und die Mengen dargestellt, die wir täglich aufnehmen sollten. Je tiefer ein Nahrungsmittel in der Pyramide aufgeführt wird, desto wichtiger ist der Nährstoff für unseren Körper und desto mehr sollten wir davon essen. Prinzip der Pyramide Die Speisen werden in Gruppen aufgeteilt (Reihenfolge nach Wichtigkeit): • Wasser und kalorienarme Getränke (ungesüßt) • Kartoffeln, Getreideprodukte und Hülsenfrüchte • Gemüse und Obst • Fleisch, Geflügel, Fisch und Eier • Milch und Milchprodukte oder pflanzliche Alternativen mit Kalzium • Aufstrich- und Zubereitungsfette • Fetthaltige Produkte und/oder Süßwaren , Süßgetränke und/oder Alkohol Wasser Da wir ständig Flüssigkeit ausscheiden (Schweiß, Urin), müssen wir täglich mindestens 1,5 Liter Wasser zu uns nehmen, damit unser Körper einwandfrei funktionieren kann. Statt zuckerhaltiger Getränke sollten Sie bevorzugt Mineral- oder Sprudelwasser trinken. Kaffee, Tee und Kräutertees gehören auch zu dieser Gruppe. Hülsenfrüchte Die meisten Hülsenfrüchte sind vitamin- und mineralstoffreich. Soja zum Beispiel enthält sogar Kohlenhydrate und Fette, aber auch mehr Kalorien (und kann daher als Fleischersatz dienen). Ein weiterer Vorteil von Hülsenfrüchten ist ihr hoher Gehalt an Proteinen, die für die Entwicklung und das Funktionieren des Organismus wichtig sind und die Aufnahme anderer Nährstoffe fördern. Sie enthalten keine gesättigten Fettsäuren (Cholesterol), was im Vergleich zu tierischen Fetten von Vorteil ist. Um ein Völlegefühl zu vermeiden, sollten Hülsenfrüchte vor der Zubereitung eingeweicht und gewaschen werden. Sie enthalten nämlich Enzyme, die die Verdauung verlangsamen. Stärkehaltige Nahrungsmittel und Getreideprodukte Zu dieser Gruppe gehören unter anderem Kartoffeln, Getreide, Brot, Reis und Teigwaren. Diese Speisen enthalten Kohlenhydrate, pflanzliche Proteine, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe und bilden die Grundlage unserer Ernährung. Sie versorgen den Organismus in erster Linie mit komplexen Kohlenhydraten oder langsamen Zucker und liefern Energie. Bevorzugen Sie vollwertige Getreideprodukte. Sie enthalten mehr Vitamine und Ballaststoffe und tragen somit zur Deckung des täglichen Bedarfs an Ballaststoffen, Vitamin B und Mineralstoffen wie Magnesium und Eisen bei. Mit Ausnahme von frittierten Speisen sind stärkehaltige Nahrungsmittel relativ fettarm. Gemüse und Obst Gemüse ist sehr gesund. Frisch oder tiefgefroren, gekocht oder roh enthält es Wasser, Vitamine, Antioxydantien, Mineralien und Ballaststoffe. Da die einzelnen Gemüsesorten verschiedene Nährstoffe liefern, sollten Sie viel variieren. Ernährungsberater empfehlen für eine gesunde und ausgewogene Ernährung, täglich 5 Portionen Gemüse und Obst zu essen. Eine Portion entspricht der Größe einer Faust. Arm an Fetten und Zucker und mit einem im Vergleich zum hohen Nährwert geringen Energiegehalt sorgen Obst und Gemüse für farbenfrohe Abwechslung in Ihrem Speiseplan! Fleisch, Geflügel, Fisch und Eier Diese Nahrungsmittel enthalten viele Vitamine (B12) und Mineralstoffe sowie Proteine von hohem biologischen Wert und Eisen, das leicht vom Körper aufgenommen werden kann. Sie spielen eine wichtige Rolle für eine ausgewogene Ernährung. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass ein übermäßiger Verzehr vermieden wird. Der wöchentliche Verbrauch sollte idealerweise wie folgt begrenzt sein auf: 2x Fisch 2 x Geflügel 1 x weißes Fleisch 1 x Hackfleisch 1 x rotes Fleisch Öle und Fette Feste und flüssige Fette sind vor allem sehr energiereich und liefern zudem ungesättigte Fettsäuren und fettlösliche Vitamine. Zu dieser Gruppe gehören Margarine und sonstige Streichfette, Butter, Rahm und sämtliche pflanzlichen Öle. Bei der Verwendung von Speiseölen (Oliven-, Arachiden -, Nussöl …) sollten Sie für Abwechslung sorgen – nur so können Sie die verschiedenen enthaltenen Fettsäuren kombinieren. Öle und Fette können auch Quelle „schlechter“ Fette sein, wenn vor allem gesättigte Fettsäuren konsommiert werden. Sie liefern aber auch einige sehr wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamin D, Omega 3 und 6. Milch und Milchprodukte Milch und Milchprodukte wie Buttermilch, Joghurt und sämtliche Käsesorten (Schmierkäse, Quark…) sind eine ausgezeichnete Quelle für Kalzium, das dem Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen dient. Sie enthalten zudem Proteine, verschiedene Vitamine (A, D und B) und Mineralien (Phosphor, Zink…). Pro Tag sollten Sie zwei bis drei Portionen Milchprodukte verzehren. Milch ist salzarm. Hartkäse enthält beispielsweise 1 bis 3 g Salz pro 100 g. Speisen, die für eine gesunde Ernährung nicht unbedingt notwendig sind Ganz oben an der Spitze der Pyramide stehen die Speisen, die für unsere Ernährung nicht unbedingt notwendig sind und die wir vor allem aus Genuss verzehren. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Kuchen, Kekse, Schokolade sowie salzige und süße Snacks (Chips, Süßigkeiten…). Diese Nahrungsmittel haben einen hohen Energiegehalt. Sie sollten daher nur in sehr geringen Mengen oder selten gegessen werden, denn sie sind sehr kalorienreich. Alkoholische Getränke Alkoholische Getränke sind nicht in der Pyramide enthalten. Dadurch soll der Unterschied verdeutlicht werden, der zwischen der Energie aus Alkohol, die für die Energieversorgung überflüssig ist, und der Energie besteht, die andere Makronährstoffe liefern. Wein, Bier, Liköre, stark alkoholhaltige Getränke und Aperitifs tragen nicht zu einer gesunden Ernährung bei. Kindern und Jugendlichen sind sie sogar völlig verboten, Schwangeren und Fahrzeugfahrern wird davon abegeraten! Beim Alkoholkonsum gilt: Genuss mit Maß!