Wunderwerk Darm

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Wunderwerk Darm
Zentrum für Gesundheit und Vitalität
Inhaltsverzeichnis
Vorwort4
Einleitung6
Der Darm – ein perfekt organisiertes Multifunktionsorgan
2
7
Das Zentrum für Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden
Bau und Funktion des Dünndarms
Bau und Funktion des Dickdarms
Das darmassoziierte Immunsystem
Bauchgefühle: das enterische Nervensystem
7
8
10
12
14
Die Darmflora (Intestinalbakterien)
16
Mikrobielle Untermieter – unverzichtbar für Gesundheit und Wohlbefinden
Optimale Gesundheit durch perfekte Symbiose
Ein schützender Bakterienrasen mit sich ergänzenden Bakterienstämmen
Ursprung und Entwicklung der Darmflora
Natürliche Besiedelung des Darms eines Neugeborenen in den ersten zehn Tagen
Immunologische Toleranz unterstützt die Entwicklung der Darmflora
Veränderungen der Darmflora im Laufe des Lebens
16
17
19
20
21
22
23
Aufgaben und Funktionen der Darmflora
24
Die Darmflora unterstützt die Verdauungsfunktionen
Wechselwirkungen zwischen Darmflora und Immunsystem
Was die Darmflora beeinflusst
Konsequenzen einer gestörten Darmflora
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25
26
28
Mit der Darmflora assoziierte Erkrankungen
29
Probiotika, Präbiotika 30
Definitionen
Präbiotika
Probiotika
Probiotika – potente Unterstützung für geschwächte Darmbewohner
Mögliche Wirkungen von Probiotika
30
30
30
31
33
Gesunder Darm, gesunder Mensch
34
Tipps für ein gesundes Verdauungssystem
34
Literatur36
3
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser
Lange wurde den intestinalen Bakterien keine grosse Bedeutung zugeschrieben. In den letzten
Jahrzehnten hat sich diese Meinung grundsätzlich geändert. Es wurde erkannt, dass die Bakterien
wesentlich sind für eine gesunde Darmfunktion. Im Darmtrakt findet man beim Menschen
zehnmal mehr Bakterien als Körperzellen. Zwischen den Darmbakterien und dem Wirt besteht
eine Lebensgemeinschaft mit gegenseitigem Nutzen. Die Zusammensetzung der Darmbakterien
wird unter normalen Bedingungen über verschiedene Mechanismen reguliert. Das Überwuchern
von pathogenen Keimen wird durch antibakterielle Proteine kontrolliert, die von den nützlichen
Darmbakterien produziert werden, sowie den Defensinen der darmeigenen Panethzellen. Zwischen den intestinalen Bakterien, dem Darmepithel und dem intestinalen Immunsystem besteht
ein reger Informationsaustausch. Das intestinale Immunsystem (angeborenes und erworbenes)
wird konstant über die Zusammensetzung der Darmbakterien informiert. Über spezifische Rezeptoren kann das Immunsystem zwischen pathogenen und apathogenen Keimen unterscheiden.
Die Immunantwort wird durch die Bildung verschiedener pro- und antientzündlicher Mediatoren
(Zytokine) koordiniert. In einem gesunden Darm besteht ein Gleichgewicht zwischen den Bakterien und dem Immunsystem. Verschiedene Nahrungssubstanzen, Medikamente und psychischer
Stress können diese Balance verändern und Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt begünstigen.
Ein enger Zusammenhang besteht für die entzündlichen Darmerkrankungen, den Reizdarm und
verschiedene Durchfallerkrankungen.
Mit verschiedenen Ansätzen wird versucht, ein gesundes Milieu im Darm zu erhalten. Nützliche
Effekte werden vor allem den Prä- und den Probiotika zugeschrieben. Präbiotika stimulieren das
Wachstum nützlicher Keime im Darm und entfalten über ihre Fermentationsprodukte antientzündliche Wirkungen. Probiotika sind fähig, das Wachstum krankmachender Bakterien zu hem-
4
men und die Schleimhautbarriere im Darm zu stärken. Dadurch wird das Anhaften schädlicher
Bakterien an die Darmschleimhaut reduziert und die Translokation zum intestinalen Immunsystem
verhindert. Probiotika können sowohl eine proentzündliche Antwort reduzieren als auch eine
antientzündliche Antwort stimulieren. Aufgrund der zunehmenden wissenschaftlichen Erkenntnisse werden Prä- und Probiotika eingesetzt, um Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt zu verhindern und chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Durchfallerkrankungen, Reizdarm oder
Verstopfung zu therapieren. Allerdings zeigt sich für Probiotika, dass nicht jeder Keim die gleiche Wirkung entfaltet, denn die probiotische Wirkung ist streng keim- und krankheitsspezifisch.
Obwohl die bekannten Effekte sehr erfolgversprechend sind, sind weitere klinische Untersuchungen erforderlich, um zu zeigen, welche Prä-, Pro- und Synbiotika den besten Nutzen entfalten.
Zudem müssen Dosis und Wirkung einzelner oder Kombinationen verschiedener Probiotika
besser erforscht werden. Aufgrund der rasch wachsenden Zahl wissenschaftlicher Publikationen
besteht jedoch die Ansicht, dass Prä- und Probiotika in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen
werden.
Prof. Rémy Meier
Leiter Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung
Medizinische Universitätsklink Kantonsspital Liestal
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Einleitung
Zugegeben: Von allen menschlichen Organen beeindruckt der Darm – ein schleimiges Schlauchsystem mit wenig appetitlichem Inhalt – am wenigsten durch Schönheit und Ästhetik. Lange
galt er lediglich als reines Verdauungsorgan, unverzichtbar als Nährstofflieferant und Resteverwerter. Dass er im Organismus jedoch weit über diese Aufgaben hinausgehende essenzielle
Funktionen ausübt und so Gesundheit und Wohlbefinden entscheidend mit beeinflusst, haben
erst wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte aufgedeckt.
Anatomisch und physiologisch beeindruckt der Darm durch seine Struktur und seine Leistungsfähigkeit. Er ist nicht nur ein Wunder an Effizienz, Zentrum der Immunabwehr und Sitz des
«emotionalen Bauchhirns». Er ist auch eine Welt für sich: Billionen nützlicher Darmbakterien
unterstützen als emsige Untermieter das Verdauungsorgan in all seinen verschiedenen Funktionen. Die Bedeutung dieser sogenannten Darmflora, auch als das «vergessene Organ» bezeichnet, wurde lange unterschätzt. Erst nachdem man erkannt hat, dass sie den Gesundheitszustand des Organismus massgeblich beeinflusst, ist sie zunehmend in den Fokus der
medizinischen Wissenschaft gerückt.
1
6
Der Darm –
ein perfekt organisiertes Multifunktionsorgan
Der menschliche Darm ist in seiner Anatomie und Funktionsfähigkeit alles andere als ein simples Schlauchsystem, vielmehr ein hochkomplex strukturiertes und erstaunlich multifunktionell
arbeitendes Organ. Mit seiner Oberfläche von ca. 400 m stellt er eine riesige Kontaktfläche
zwischen Organismus und Umwelt dar. Der Darm spielt nicht nur für die Verdauung und Nährstoffresorption, sondern auch für die Immunabwehr und das emotionale Wohlbefinden eine
ganz entscheidende Rolle.
2
Das Zentrum für Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden
Bewusste Aufnahme von Nährstoffen und unverdaulichen
Ballaststoffen sowie Arzneimitteln
Unbewusste Aufnahme von
Zusatzstoffen, unerwünschten
Keimen und Toxinen
Verdauung und Resorption
der Nährstoffe, Rückresorption
von Wasser, Resorption von
Arzneimitteln
Regulation und Stimulation
der Immunabwehr
Wechselwirkung zwischen
Kopf- und Bauchhirn
Ausscheidung von unverdaulichen
Ballaststoffen sowie Zusatzstoffen,
unerwünschten Keimen und Toxinen
7
Der Darm –
ein perfekt organisiertes Multifunktionsorgan
Bau und Funktion des Dünndarms
Bevor die Nahrung in den Darm gelangen kann, werden die festen Nahrungsbestandteile im
Magen angedaut und homogenisiert. Der Speisebrei wird von dort in den Dünndarm weitergeleitet. Anatomisch gliedert sich der etwa 4–5 m lange Dünndarm in drei Abschnitte: das Duodenum (in das die Sekrete der Bauchspeicheldrüse und der Gallensaft einmünden), das Jejunum
und das Ileum, das in den Dickdarm übergeht. Zu seinen Aufgaben gehört, die im Magen begonnene Verdauungsarbeit mithilfe der aus Bauchspeicheldrüse und Gallenblase in den Dünndarm
gelangenden Verdauungssäfte fortzusetzen und die daraus resultierenden lebenswichtigen
Nährstoffbausteine von Kohlenhydraten, Eiweissen und Fetten zusammen mit Vitaminen, Spurenelementen und Elektrolyten über die Darmschleimhaut zu resorbieren. Über die Blutbahnen wird der Organismus mit den aufgenommenen Nährstoffen versorgt.
Die Wand des schlauchförmigen, innen mit Schleimhaut ausgekleideten Dünndarms besteht
aus zwei Schichten glatter Muskulatur, der Rings- und Längsmuskulatur, die die Darmwand
durch peristaltische (wellenartige) Kontraktionen in Bewegung halten. Dies sorgt dafür, dass
der Speisebrei immer wieder durchmischt und langsam in Richtung Dickdarm transportiert
wird. Um eine optimale Nährstoffaufnahme zu garantieren, ist die dem Lumen zugewandte
Schleimhaut des Dünndarms ganz besonders strukturiert: Auf zirkulären Schleimhautfalten,
den sogenannten Kerckring’schen Falten, sitzen dicht gedrängt Millionen fingerförmige, ca. 1 mm
hohe Zotten, deren Epithelschicht mikroskopisch kleine Fortsätze aufweist (Mikrovilli). Im
gesunden Darm sind die Zellen des Darmepithels durch sogenannte «Tight Junctions» so dicht
miteinander verbunden, dass zwischen den Zellen kein unkontrollierter Austausch von Stoffen
oder Mikroorganismen aus dem Darmlumen in das Körperinnere möglich ist. Die Darmschleimhaut hat somit eine wichtige Barrierefunktion. Gleichzeitig übernimmt das Darmepithel
auch Aufgaben im Bereich der Immunabwehr (s.u.). Zwischen den Zotten befinden sich in die
Tiefe gehende Krypten. Dadurch wird eine 600-fache Vergrösserung der lumenbegrenzenden
Darmoberfläche erreicht mit einer Resorp­tionsfläche von 300 bis 400 m . Neben den epithelbildenden Enterozyten enthält die Dünndarmschleimhaut unzählige endokrine und immunrelevante Zellen sowie viele Schleim produzierende Becherzellen, deren Zahl im Dickdarm erheblich
ansteigt.
2, 3
4, 5
2
2
8
Dünndarm
Dünndarmzotten
(> 4 Millionen)
Dünndarm-Schlauch
mit Kerckring’schen Falten
Dünndarm (Längsschnitt)
A Darmflora
( >100 Billionen Bakterien)
B Darmschleimhaut
(Milliarden Epithelzellen, …)
C Muskeln und Nervengeflechte
D Bauchfell
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Der Darm –
ein perfekt organisiertes Multifunktionsorgan
Bau und Funktion des Dickdarms
Den letzten Abschnitt des Verdauungssystems bildet der 1–1,5 m lange Dickdarm, der sich in
Zökum (Blinddarm), Kolon und Rektum gliedert. Zu seinen Aufgaben gehören das Eindicken
des Darminhalts durch Rückresorption von Wasser und Elektrolyten sowie Transport, Speicherung und schliesslich Entleerung der unverdaulichen Reste.
Im Gegensatz zum Dünndarm ist die Dickdarmschleimhaut zottenlos, weist aber besonders tief
eingebuchtete Krypten auf, deren Epithel zahlreiche Schleim produzierende Becherzellen enthält. Ein besonderes anatomisches Charakteristikum des Dickdarms sind die sogenannten
Haustren. Diese halbkugelförmigen Ausbuchtungen sind bewegliche peristaltische Einschnürungen, die durch Kontraktionen der Ringmuskelschicht entstehen und ihre Form je nach Ablauf
der Peristaltik immer wieder verändern. In den Haustren wird der Dickdarminhalt einige Zeit
zurückgehalten, damit vor dem Weitertransport eine ausreichende Resorption von Wasser,
Elektrolyten und Nährstoffmolekülen erfolgen kann. Mit dem Stuhl, der aus unverdaulichen
Nahrungsbestandteilen, abgestorbenen Zellen und Bakterien (die bis zu 20 Prozent seines
Gewichts ausmachen können) besteht, werden schliesslich nur geringe Mengen Flüssigkeit aus­
geschieden.
6
10
Dickdarm
Dickdarmkrypten
Dickdarm-Schlauch
mit Haustren (Ausbuchtungen)
Dickdarm (Längsschnitt)
A Darmflora
( >100 Billionen Bakterien)
B Darmschleimhaut
(Milliarden Epithelzellen, …)
C Muskeln und Nervengeflechte
D Bauchfell
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Der Darm –
ein perfekt organisiertes Multifunktionsorgan
Das darmassoziierte Immunsystem
Da der gesamte Verdauungstrakt als Eingangspforte für Nahrungsbestandteile aller Art ständig
mit Fremdkeimen konfrontiert wird, ist eine lokale funktionsfähige Immunabwehr für den Organismus lebensnotwendig.
Das sogenannte darmassoziierte Immunsystem (Gut-associated Lymphoid Tissue, GALT) zieht
sich den gesamten Darmtrakt entlang, wobei die Dünndarmwand mehr Lymphgefässe und
Abwehrzellen enthält als der Dickdarm. Dieses lokale Immunsystem ist seinen verantwortungsvollen Aufgaben gemäss besonders gut ausgestattet: Gesamthaft verfügt es über mehr als
70 Prozent der Abwehrzellen des menschlichen Körpers. Diese bestehen unter anderem aus
zahlreichen Lymphozytenkolonien, aus den sogenannten Peyer’schen Platten sowie den vorwiegend im Dünndarmepithel eingestreuten M-Zellen (= Microfold Cells).
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Zu seinen besonderen Aufgaben gehört es, unerwünschte Eindringlinge wie gefährliche Krankheitserreger oder Fremdkeime zu beseitigen, gleichzeitig aber auch Nahrungsbestandteile sowie
die nützlichen Bakterien der Darmflora als solche zu erkennen und entsprechend zu tolerieren,
was überschiessende Reaktionen des Immunsystems verhindert. Eine enorme Leistung, wenn
man bedenkt, welch ungeheure Mengen an Nahrung und Flüssigkeit der Darm im Laufe eines
Lebens zu analysieren und zu verarbeiten hat.
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Das darmassoziierte Immunsystem bildet einen hocheffizienten Infektionsschutz an der Darmschleimhaut. Über die Lymph- und Blutbahnen ist es mit anderen Schleimhäuten des Organismus,
wie beispielsweise des Respirations- und Urogenitaltrakts, verbunden. Dieses Kommunikationssystem garantiert, dass zeitgleich überall identische Antikörper gegen einen bestimmten potenziellen Krankheitserreger gebildet werden können.
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Dünndarm
Dickdarm
3
1
Lymphbahnen
Blutgefässe
Nervenbahnen
2
4
5
2
Teile der intestinalen Immunabwehr
1 Makrophagen
2 Lymphozyten
4 Peyer’sche Platten
5 Plasmazellen
1
3
M-Zellen
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Der Darm –
ein perfekt organisiertes Multifunktionsorgan
Bauchgefühle: das enterische Nervensystem
Der Darm verfügt noch über ein anderes wichtiges Kommunikationssystem: das enterische
Nervensystem (ENS). Dieses komplexe, in der Darmwand lokalisierte Netzwerk aus mehr als 100
Millionen Nervenzellen umhüllt den gesamten Gastrointestinaltrakt. Damit besitzt es weitaus mehr
Neuronen, als das gesamte Rückenmark aufzuweisen hat, und scheint damit dem Gehirn Konkurrenz machen zu wollen. Anatomisch hat das ENS eine sehr ähnliche funktionale Struktur wie das
Gehirn. Es verfügt auch über die gleichen Zelltypen, die gleiche Neurotransmitterausstattung und
identische Rezeptoren wie der Kopf, arbeitet aber unabhängig von Einflüssen des Zentralnervensystems. Es wird daher häufig auch als «Little Brain» oder «Bauchhirn» bezeichnet. Zu den wichtigsten
Aufgaben des ENS gehört die Koordination der für die Verdauung wichtigen peristaltischen Muskelkontraktionen (Darmmotilität), die den Darminhalt in wellenartigen Reflexen durch den Verdauungstrakt transportieren. Ausserdem beeinflusst es den gastrointestinalen Blutfluss, analysiert die zugeführte Nahrung und koordiniert, was der Körper absorbiert und was er ausscheidet. Gleichzeitig
reguliert es die sekretorischen Funktionen der Darmepithelzellen sowie die Ausschüttung hemmender
und erregender Neurotransmitter, darunter auch Substanzen wie Serotonin und Dopamin, die beide
auch die psychische Befindlichkeit beeinflussen. Botenstoffe sind auch an der intensiven Kommunikation zwischen Bauch- und Kopfhirn beteiligt. Mehr als 90 Prozent der Signale werden vom Bauch
über die Nervenbahnen nach oben in die Zentrale übermittelt und sorgen dafür, dass der Kopf stets
über das Geschehen im Magen-Darm-Trakt informiert ist. Der Informationsaustausch funktioniert
aber auch umgekehrt. So beschleunigen sich die Verdauungsvorgänge unter Stress, Prüfungsangst
oder Schmerzen häufig derart, dass es zu Durchfall kommen kann. Was der Kopf wahrnimmt, wird
auch im Bauch registriert. Der Darm, das grösste Immunorgan des Körpers, dessen Abwehrzellen
direkt mit dem Bauchhirn verbunden sind und dessen neuronale Steuerprozesse völlig unabhängig
vom Kopfhirn ablaufen, scheint auch eine grosse Rolle zu spielen bei der gefühlsmässigen Erfahrung von Glück und Leid. Wie diese Gefühle im Bauch konkret entstehen, ist allerdings noch nicht
geklärt. Wissenschaftlich erwiesen ist bisher, dass das Bauchhirn eigenständig auf äussere Reize
reagiert, wie sich am Beispiel des Reizdarmsyndroms zeigt, das häufig mit psychischen Problemen
wie depressiven Störungen oder Angstzuständen einhergeht. Möglicherweise verfügt unser Bauchhirn tatsächlich über eine Art Datenbank für Informationen und Erinnerungen, die das sprichwörtliche Bauchgefühl erzeugt, das unsere Emotionen beeinflusst und unser Handeln mitbestimmt.
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10
11
11
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Dünndarm
Dickdarm
Lymphbahnen
Blutgefässe
Nervenbahnen
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Die Darmflora (Intestinalbakterien)
Mikrobielle Untermieter – unverzichtbar für Gesundheit und Wohlbefinden
Von symbiotischen Lebensgemeinschaften mit unterschiedlichsten Mikroorganismen profitieren
nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch der Mensch. Nicht nur die menschliche Hautober­
fläche, die Haare oder Nägel sind bakteriell besiedelt, auch auf den Schleimhäuten im Körperinneren finden sich dichte Bakterienrasen, die durch unterschiedlichste Bakterienstämme
ge­bildet werden. Mit rund 100 Billionen Mikroorganismen verfügt der menschliche Darm allerdings über die höchste Besiedlungsdichte im Organismus und mit bis zu 500 verschiedenen
Bakterienarten auch über die grösste Keimvielfalt. Diese in ihrer Gesamtheit als Darmflora bezeichneten Bakterienpopulationen bestehen überwiegend aus sauerstofftoleranten (z.B. Laktobazillen) beziehungsweise sauerstofflos lebenden Anaerobiern (z.B. Bacteroides-Arten).
12,13
Es ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen, dass die Darmflora ein komplexes Ökosystem bildet,
dessen Bakterienpopulationen nicht nur untereinander kommunizieren, sondern auch in intensiven Wechselwirkungen mit dem Organismus stehen. Diese Interaktionen sind für die Gesundheit des Menschen lebenswichtig, denn eine intakte Darmflora verhindert nicht nur die Zu­
nahme un­erwünschter Bakterienpopulationen im Darmepithel, sondern beeinflusst zudem die
Entwicklung und Funktionsfähigkeit des mit dem Darm eng assoziierten Immunsystems.
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Optimale Gesundheit durch perfekte Symbiose
Von der Mundhöhle bis zum Rektum ist der Verdauungstrakt mikrobiell besiedelt. Während der
Magen und das Duodenum noch relativ keimarm sind, nimmt die Bakterienzahl im weiteren
Verlauf des Dünndarms, insbesondere aber im Dickdarm exponentiell zu: Sie steigt von 10 6/ml
Darminhalt im Ileum auf eine Keimdichte von 1012 Mikroorganismen /ml Darminhalt im Kolon.
13
Die Darmflora ist eine Lebensgemeinschaft vieler verschiedener Bakterienpopulationen, die sich
in ihren Eigenschaften optimal ergänzen und wechselseitig eng kooperieren. Mit mindestens
500 verschiedenen Arten, die überwiegend zur Spezies der Bakterien gehören, weist diese Mikro­
flora eine ausgesprochen hohe Vielfalt auf. Die Mehrzahl der Darmbakterien (über 90 Prozent)
sind obligate Anaerobier (Bifidobakterien, Eubakterien, anaerobe Kokken und BacteroidesArten), die nur ohne Sauerstoff überleben, oder sauerstofftolerante Arten wie Laktobazillen.
Nur 1 bis 2 Prozent der mikrobiellen Darmbewohner gehören zu den aeroben, also vorwiegend
Sauerstoff verbrauchenden Bakterien wie Escherichia coli und Enterokokken. Ihre Aufgabe
sowie die der Laktobazillen ist es, ein für das Wachstum der Anaerobier ideales sauerstoffloses
«Wohlfühlmilieu» zu schaffen, indem sie den ständig über die Schleimhaut in das Darmlumen
gelangenden Sauerstoff abfangen und verbrauchen. Optimale Wachstumsbedingungen sind für
die im Darm lebenden Mikroorganismen besonders wichtig, da sie eine hohe Teilungsrate er­
reichen müssen, um nicht sukzessive mit dem Darminhalt ausgewaschen zu werden.
12
17
Die Darmflora (Intestinalbakterien)
Die anaeroben und aeroben Mikroorganismen wachsen bevorzugt in Mischkulturen auf der
dem Darmlumen zugewandten Schleimschicht, die das Darmepithel bedeckt. Sie bilden dort
einen dichten Bakterienrasen, der auch als Biofilm bezeichnet wird. Über den Austausch von
Signalmolekülen stehen die nützlichen Bakterien in ständigem Kontakt mit den Zellen des
Darmepithels, die für die Immunabwehr einen wichtigen Beitrag leisten. Da sich die Mikro­
organismen den unterschiedlichen physiologischen Funktionen und dem jeweils vorherrschenden ökologischen Milieu anpassen, unterscheidet sich die bakterielle Besiedlung in den verschiedenen Bereichen des Verdauungssystems in Ausmass und Keimspektrum. So überwiegen
im oberen Dünndarmbereich – neben Streptokokken, Staphylokokken und Enterobakterien –
vor allem Vertreter der Laktobazillen. Erst in den tieferen Dünndarmregionen finden sich zunehmend Bifidobakterien, die im Dickdarm dann ihre maximale Keimdichte erreichen. Zusammen mit den übrigen zahlreichen Vertretern anderer Bakterienspezies besiedeln sie gemeinschaftlich sämtliche Bereiche des Kolons und erreichen hier gesamthaft die höchste
Wachstumsdichte.
12, 13
18
Ein schützender Bakterienrasen mit sich ergänzenden Bakterienstämmen
Die Bakterien der Darmflora
bilden eine sichere und stabile Barriere 1 + 2 als Schutz vor unerwünschten Keimen;
hemmen 3 und inaktivieren 4 unerwünschte Keime;
beeinflussen die Entwicklung und Aktivität des darmassoziierten Immunsystems (GALT);
beteiligen sich am Abbau von unverdaulichen Nahrungsbestandteilen und unterstützen
die Laktosespaltung;
regen die Darmperistaltik an;
verbessern die Resorption von Wasser und der darin enthaltenen Elektrolyte.
Die Darmflora (Intestinalbakterien)
Ursprung und Entwicklung der Darmflora
4
3
1
2
Das Zusammenspiel der vielen verschiedenen Bakterienstämme garantiert
eine sichere und stabile Barriere gegen unerwünschte Keime;
ein optimales Darmmilieu. Laktobazillen senken im Dünndarm z.B. den pH-Wert und
den Sauerstoffgehalt, sorgen für ein besseres Wachstum der Bifidobakterien
und können dadurch verhindern, dass sich im Dickdarm unerwünschte Keime ansiedeln.
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Die Darmflora (Intestinalbakterien)
Ursprung und Entwicklung der Darmflora
Während der Schwangerschaft ist der Verdauungstrakt des im Mutterleib heranwachsenden
Fetus steril. Bei einer natürlichen Geburt kommt das Neugeborene erstmals mit Mikroorganismen der mütterlichen Körperflora in engen Kontakt. Während des Geburtsvorgangs werden die
Keime auf das Kind übertragen und besiedeln in kürzester Zeit das sterile Darmmilieu des
Kindes. Mutter und Kind weisen daher eine weitgehend identische Darmflora auf. Die während
des Stillens auf den Säugling übertragenen mütterlichen Antikörper sind teilweise auch gegen
mütterliche Keime gerichtet. Damit wird ein explosionsartiges Wachstum der Keime im Verdauungstrakt des Kindes zugunsten einer sukzessiven, kontrollierten Vermehrung der Darmbakte­
rien verhindert. Nach Kaiserschnittgeburten, bei nicht gestillten Kindern oder Frühgeburten
werden Art und Zusammensetzung der Keime im Wesentlichen von der Umwelt bestimmt.
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Gemäss ihren Eigenschaften und Milieuanforderungen siedeln sich in den ersten Tagen nach
der Geburt vorwiegend aerobe Keime an wie E. coli und Enterokokken, aber auch sauerstoff­
tolerante Laktobazillen. Erst wenn diese den noch im Verdauungstrakt befindlichen Sauerstoff
verbraucht haben, finden die anaeroben Bifidobakterien und Bacteroides-Arten im Dickdarm
optimale Bedingungen und siedeln sich dort an. Durch die in der Muttermilch enthaltenen
Galakto-Oligosaccharide (Präbiotika) wird das Wachstum der mikrobiellen Flora zusätzlich
noch be­sonders gefördert. Die weitere Entwicklung der Darmflora geht parallel mit der Entwicklung des kindlichen Immunsystems, die nach etwa 3 bis 5 Jahren abgeschlossen ist. Die
dann vorhandene intestinale Darmflora gilt als weitgehend stabil und bleibt in ihrer individuellen Zusammensetzung bis ins Alter erhalten. Mit zunehmendem Alter scheint sich jedoch das
Keimspektrum zu verändern (siehe Seite 23). Auffällig ist, dass die in tieferen Dünndarmabschnitten sowie im Dickdarm dominierenden Bifidobakterien zahlenmässig abnehmen und
durch aerobe Keime wie E. coli oder anaerobe Clostridienarten ersetzt werden. Für diese Modifikationen scheinen alterstypische physiologische Veränderungen verantwortlich wie altersbedingte Veränderungen der Essgewohnheiten, eine verminderte Magensäureproduktion oder
eine reduzierte Darmmotilität, die zu verlängerten Transitzeiten des Speisebreis führt.
15
16
17
20
Natürliche Besiedelung des Darms eines Neugeborenen in den ersten zehn Tagen*
10
10
Keimzahl (log /g Fäzes)
9
8
7
6
5
4
Stunden
Tage
14 15 17 20 1 8 11 14 16 3 8 16 6 1 12 6 8 21 8 12 14 3 12 24 6 10 18
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Aerobier
E. coli
Laktobazillen
Enterokokken
Anaerobier
Bacteroides-Arten
Bifidobakterien
* Hoogkamp-Korstanje JAA, Lindner JGEM, Marcelis JH, Den Daas-Slagt H, de Vos NM. Composition and Ecology
of the Human Intestinal Flora. Antonie van Leeuwenhoek 1979; 45: 35 – 40.
21
Die Darmflora (Intestinalbakterien)
Immunologische Toleranz unterstützt die Entwicklung der Darmflora
Neueste Erkenntnisse aus Untersuchungen bei Mäusen haben einen möglichen Weg aufgezeigt, wie und warum es möglich ist, dass sich eine stabile Darmflora bei Neugeborenen überhaupt entwickeln kann, ohne dass Abwehrreaktionen des Immunsystems die bakterielle Darmbesiedelung nach der Geburt verhindern. Bei Mäusen ist dafür ein kleines Signalmolekül namens
IRAK 1 verantwortlich, das normalerweise für die Erkennung und die Abwehr von Mikroorganis­
men zuständig ist. Kurz nach der Geburt wird IRAK 1 in den Zellen der Darmschleimhaut jedoch
so weit herunterreguliert, dass die Schleimhaut die bakterielle Besiedlung toleriert und sich eine
stabile Darmflora ausbilden kann. Erst dann wird das Signalmolekül erneut aktiviert und ermöglicht wieder die schützende Abwehr pathogener Keime. Beim Menschen könnten möglicher­
weise ähnliche Mechanismen existieren.
18
22
Veränderungen der Darmflora im Laufe des Lebens**
12
8
10
Keimzahl (log /g Fäzes)
10
6
4
2
Säuglinge
Abstillen
Kinder
Erwachsene
Senioren
Aerobier
E. coli
Laktobazillen
Anaerobier
Bacteroides-Arten, Eubacterium, Peptococcaceae
Bifidobakterien
Clostridien-Arten
** Mitsuoka T. The Human Gastrointestinal Tract. In: The Lactic Acid Bacteria in Health & Disease, Wood B.J.B.,
1992; S. 98.
23
Aufgaben und Funktionen der Darmflora
Die Darmflora unterstützt die Verdauungsfunktionen
Unverdauliche Nahrungsbestandteile wie Pflanzenfasern, aber auch Epithelien und Darmschleim
werden von den Darmbakterien aufgeschlossen und verwertet. Die Abbauprodukte (vor allem
kurzkettige Fettsäuren) fördern das Wachstum der Mikroorganismen und dienen ihnen zur
Energiegewinnung. Aber auch der Wirt profitiert von den Fähigkeiten seiner Untermieter. Die
beim bakteriellen Abbau von Kohlenhydraten im Dickdarm entstehenden kurzkettigen Fettsäuren (z.B. Buttersäure) sind für einen gesunden Darm entscheidend. Sie dienen dem Schleimhaut­
epithel des Dickdarms als Energiequelle, stimulieren Wachstum und Differenzierung des
Darmepithels und sind an der Natrium- und Wasserresorption beteiligt. Ausserdem beteiligen
sich die Darmbakterien bei der Entsorgung von Fremd- und Schadstoffen. Die im Dickdarm
entstehenden Endprodukte des bakteriellen Stoffwechsels wie Gase (Schwefelwasserstoff,
Wasserstoff, Methan) oder andere nicht weiter verwertbare Reste werden mit den Fäzes ausgeschieden. Durch ihre vielfältigen Stoffwechselaktivitäten fördert die körpereigene bakterielle
Flora zudem die Peristaltik des Darms, was für eine raschere Entsorgung des Darminhaltes sorgt
und so eine Obstipation ver­hindert.
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24
Wechselwirkungen zwischen Darmflora und Immunsystem
Für die Gesundheit des Menschen spielt die Darmflora eine lebenswichtige Rolle. Zum einen
verhindert sie die Ansiedelung unerwünschter Keime, die durch Nahrungsmittel oder Wasser in
den Darm gelangen, sich dort einnisten und Krankheiten hervorrufen können. Dies gelingt den
Darmbakterien allein durch ihre Vielfalt und die beeindruckende Dichte des Bakterienrasens
auf der Darmschleimhaut – eine enorme Konkurrenz, der fremde Keime normalerweise wenig
entgegenzusetzen haben. Ihren Heimvorteil sichern sich die Darmbakterien aber auch dadurch,
dass viele von ihnen antibiotisch wirkende Substanzen (sogenannte Bakteriozine) produzieren, die in der Lage sind, konkurrenzierende Keime abzutöten oder mindestens in ihrem
Wachstum zu hemmen. Eine zweite wichtige Funktion der Darmbakterien beruht auf ihrer Funktion als lebens­langem Trainings- und Kommunikationspartner für das darmassoziierte Immunsystem. Dieser ständige Informationsaustausch lehrt die immunkompetenten Zellen, zwischen
unerwünschten Eindringlingen und den körpereigenen nützlichen Bakterien zu unterscheiden,
sodass Fremdkeime rasch eliminiert werden können, während gegenüber den eigenen Bakterien
immunologische Toleranz geübt wird. Überschiessende immunologische Reaktionen, die den
Organismus überfordern könnten, werden so verhindert.
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21
25
Aufgaben und Funktionen der Darmflora
Was die Darmflora beeinflusst
Normalerweise bleibt die Darmflora nach der primären Besiedelung in den Kleinkindjahren im
Laufe des Lebens relativ konstant. Allerdings können die Darmbakterien in ihren Aktivitäten
und ihrem Keimspektrum immer wieder durch äussere (Umwelt-)Einflüsse oder durch altersoder krankheitsbedingte organische Veränderungen gestört oder beeinträchtigt werden. Neben
der Nahrung und den Ernährungsgewohnheiten, die naturgemäss einen besonders grossen
Einfluss auf das Wohlergehen der nützlichen Darmbewohner ausüben, gibt es zahlreiche Umweltfaktoren, die negative Auswirkungen auf ihr Überleben haben. Dazu gehören insbesondere
Arzneimittel (v.a. Antibiotika, Kortison, Hormone), medizinische Behandlungen (Chemo- und
Strahlentherapie), virale oder bakterielle Krankheitserreger sowie Lebensmittelzusatzstoffe
(z.B. Konservierungsmittel), Umweltgifte (Pestizid- und Fungizidrückstände aus der Landwirtschaft) oder Schwermetalle, aber auch länger andauernder psychischer oder physischer Stress
(z.B. Leistungssport). Erworbene oder genetisch bedingte systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Immundefekte gehören zu den körpereigenen (endogenen) Faktoren, die
die Aktivitäten der Darmflora beeinträchtigen können.
22
Einen wissenschaftlich noch nicht klar definierten Einfluss hat offenbar auch der Alterungsprozess, dem der Organismus ausgesetzt ist. Erwiesen ist, dass sich das Keimspektrum der Darmflora
mit zunehmendem Alter zugunsten der aeroben Mikroorganismen verändert. Zudem scheint die
Besiedelung der Bifidobakterien im Dickdarm älterer Menschen zugunsten anaerob lebender
Clostridien abzunehmen. Welche Ursachen und Auswirkungen diese Veränderungen haben, ist
bisher noch nicht geklärt. Allerdings kann sich im Alter auch die Darmperistaltik verlangsamen,
was zu verlängerten Darmpassagen des Speisebreis führt. Diese Entwicklung wird möglicherweise durch Veränderungen der Darmflora, und/oder eine im Alter reduzierte Nahrungs- und
Flüssigkeitsaufnahme begünstigt.
23
26
Ernährung
Arzneimittel
– Nährstoff- und faserarm
(Zucker, Weissmehl, Fast Food etc.)
– Einseitige Ernährung (Diäten etc.)
– Hoher Anteil an Zusatzstoffen
– Antibiotika
– Laxanzien
– Hormone (Antibabypille etc.)
– Analgetika
– Zytostatika (+ Strahlentherapie)
– Antidepressiva
– Immunsuppressiva (Kortison etc.)
Unerwünschte Keime
Toxine
Stress
– Pilze
– Viren
– Schädliche Bakterien,
z.B. bei Fernreisen
– Pestizide
– Schwermetalle (Blei, Quecksilber etc.)
– Metalllegierungen (Amalgam etc.)
– Psychisch (Schule, Familie,
Arbeit, Reise etc.)
– Physisch (exzessiver Sport etc.)
Zellen und Darmflora im Dünndarm
Zellen und Darmflora im Dickdarm
Prägung
Lebensalter
Krankheiten
– Geburt
– Ernährung
– Hygiene
– Säuglinge
– Kinder
– Erwachsene
– Senioren
– Infektionen
– Nahrungsmittelallergien
– Laktoseintoleranz
– Zöliakie
– Reizdarm
– Morbus Crohn
– Colitis ulzerosa
– Diabetes
Anatomische Veränderungen
im Verdauungsorgan
– Angeboren
– Erworben
(nach Operationen, Krankheit)
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Aufgaben und Funktionen der Darmflora
Konsequenzen einer gestörten Darmflora
Durch eine partielle oder gar überwiegende Zerstörung des Bakterienrasens der Darmflora,
beispielsweise durch anhaltende Ernährungsfehler, eine Antibiotikatherapie oder aggressivere
medikamentöse Behandlungen, kann sich die lokale Suszeptibilität (Empfänglichkeit) für unerwünschte Keime und Krankheitserreger im Darmtrakt erhöhen, sodass Fremdkeime leicht die
entstehenden Lücken im Bakterienrasen füllen und sich ansiedeln können. Dies führt langfristig
zu Störungen der Barrierefunktion der Darmschleimhaut. Erhöht sich dadurch auch die Perme­
abilität des Darmepithels, können mikrobielle Bestandteile oder sogar vollständige Mikroorganismen aus dem Darm ins Körperinnere gelangen und eine Immunantwort mit der Freisetzung
von Zytokinen in die Blutbahn bewirken. Solche Entwicklungen können nicht nur Auslöser eines
Reizdarmsyndroms sowie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen sein, sondern offenbar
auch emotional-affektive und kognitive Prozesse im Gehirn beeinflussen und so möglicherweise zur Entstehung neuropsychiatrischer Störungen beitragen. Der Gesundheitszustand des
Gastrointestinaltrakts ist also unbewusst mitbestimmend für die Stimmungslage, was die Bedeutung des Bauchgefühls erneut in besonderer Weise unterstreicht.
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25
28
Mit der Darmflora assoziierte Erkrankungen
Darmnahe Erkrankungen
– Verstopfung
– Durchfall
– Blähungen
– Bauchkrämpfe
– Infektionen
– Nahrungsmittelallergie
– Laktoseintoleranz
– Zöliakie
– Reizdarm
– Morbus Crohn
– Colitis ulzerosa
– Diabetes
Darmferne Erkrankungen
– Brüchige Haare und Nägel
– Unreine Haut
– Brüchige Knochen
– Niedrige Eisenwerte
– Nährstoffmangel
– Malabsorption / Maldigestion
– Wiederkehrende Infekte
(insbesondere im Respirationssystem und im Urogenitaltrakt)
– Brennen beim Wasserlassen
– Juckende, gerötete, schuppende
Haut
– Geschwächtes Immunsystem
– Allergie
– Neurodermitis
– Müdigkeit
– Antriebslosigkeit
– Schlafstörungen
– Nervosität
– Befindlichkeit
– Depression
– Übergewicht
– Erhöhtes Cholesterin
– Erhöhter Blutdruck
– Gelenkbeschwerden
– Metabolisches Syndrom
– Arthritiden
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Probiotika, Präbiotika
Definitionen
Präbiotika
Präbiotika sind unverdauliche Nahrungsfasern (z.B. Inulin, Galacto- oder FructoOligoSaccharide),
die unverändert in den Dickdarm gelangen. Der Abbau dieser Ballaststoffe durch die Darmflora
stimuliert das Wachstum und die Aktivität der Mikroorganismen.
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Probiotika
Probiotika (griech. «für das Leben») werden von der WHO und der FAO der Vereinten Nationen
definiert als «lebende Mikroorganismen, die einen über die Grundernährung hinausgehenden
Nutzen für die menschliche Gesundheit haben und in effektiver Dosis zugeführt werden».
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Probiotika – potente Unterstützung für geschwächte Darmbewohner
Für Probiotika sind verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen nachgewiesen worden. Offenbar können sie die körpereigene Darmflora in ihren Aktivitäten unterstützen, vor allem wenn
diese durch exogene oder endogene Faktoren, wie beispielsweise Krankheit, Antibiotikaeinnahme oder anhaltenden Stress, in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dabei kommen verschiedene mögliche Wirkprinzipien in Betracht.
Diskutiert werden unter anderem direkte synergistische Wechselwirkungen der probiotischen
Keime mit den Mikroorganismen der physiologischen Darmflora, die eine Verdrängung pathogener Keime begünstigen, sowie die positive Einflussnahme auf die Immunabwehr des Orga­
nismus durch spezifische Anpassungen des darmassoziierten Immunsystems. Welche Mechanismen bei diesen Interaktionen im Einzelnen ablaufen, ist bis heute noch nicht vollständig
verstanden. Dennoch weisen verschiedene klinische Studien darauf hin, dass Probiotika tatsächlich in der Lage sind, die Darmflora und damit die Gesundheit des Organismus positiv zu
beeinflussen. Voraussetzung ist allerdings, dass die lebenden probiotischen Mikroorganismen
in ausreichender Menge aufgenommen werden (stabile Lebendkeimzahl).
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Probiotika, die zur Nahrungsergänzung oder als Arzneimittel zum Einsatz kommen, müssen
verschiedene Anforderungen erfüllen: Die eingesetzten Mikroorganismen müssen natürliche
Komponenten der physiologischen Darmflora sein, müssen die Magen-Dünndarm-Passage über­
leben und in der Lage sein, sich an das Dickdarmepithel anzuhaften und dieses zu besiedeln.
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Die am häufigsten verwendeten und bekanntesten Probiotika sind verschiedene Spezies der
Laktobazillen und Bifidobakterien, die zur Gruppe der Milchsäurebakterien gehören. Aber auch
E. coli-Nissle und Saccharomyces boulardii und andere Keime werden als Probiotika eingesetzt.
Besonders zu beachten ist jedoch, dass sich die Eigenschaften der verschiedenen probiotischen
Mikroorganismen erheblich unterscheiden, denn Wirkungen oder Wirkspektrum sind nicht gattungs- oder speziesspezifisch, sondern ausschliesslich stammspezifisch. Das heisst: Nicht jeder
probiotische Bakterienstamm ist in der Lage, alle präventiven oder therapeutischen Wirkungen
abzudecken, vielmehr gibt es typische, stammspezifische Wirkspektren. Diese Erkenntnis spricht
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Probiotika, Präbiotika
dafür, dass der synergistische Nutzen sogenannter Multispezies-Probiotika, also solcher Produkte, die verschiedene, in ihrer Wirkung erprobte probiotische Bakterienstämme unterschiedlicher Eigenschaften enthalten, grösser ist als der einfacher Probiotika, die nur einen einzigen
Bakterienstamm einer bestimmten Art enthalten.
31
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Mögliche Wirkungen von Probiotika
Die Zahl wissenschaftlicher Publikationen zu möglichen Wirkungen von Probiotika hat in den
letzten Jahren stark zugenommen. In diesen Untersuchungen mit verschiedenen definierten
pro­biotischen Bakterienstämmen konnten folgende positiven Effekte nachgewiesen werden:
Stärkung der Barrierefunktion der Darmschleimhaut;
Hemmung bzw. Abtötung pathogener Mikroorganismen im Darm;
reduzierte Anhaftung von Fremdkeimen an die Darmschleimhaut;
Verhindern einer bakteriellen Fehlbesiedlung;
Senkung des intestinalen pH-Werts;
Stimulation der Immunabwehr;
Antientzündliche Effekte (Hemmung bzw. Veränderung der Zytokinproduktion);
bessere Verdauungsleistungen durch Anregung der Darmperistaltik und gesteigerten
Abbau von Kohlenhydraten und Nahrungsfasern;
Förderung der Laktoseverdauung durch die in probiotischen Milchsäurebakterien
enthaltene Laktase, die eine unzureichende Laktosehydrolyse zu steigern vermag.
32, 33, 34
Probiotische Bakterien siedeln sich – wie klinische Studien gezeigt haben – normalerweise
nicht im Darm an, sodass ihre Wirkungen bei Beenden der Probiotikazufuhr nach gewisser Zeit
wieder verschwinden. Für die Wirksamkeit probiotischer Keime scheint die Ansiedlung im Darm
jedoch keine Voraussetzung zu sein. Erste Erkenntnisse deuten vielmehr darauf hin, dass die
verschiedenen Wirkungen durch eine enge Interaktion zwischen Probiotikum, Darmepithel und
darmassoziiertem Immunsystem ausgelöst werden. Die Aufklärung der Wirkmechanismen, die
diesen zellulären und molekularen «Dialogen» zugrunde liegen, ist Gegenstand der Forschung.
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Gesunder Darm, gesunder Mensch
Tipps für ein gesundes Verdauungssystem
Essen Sie täglich möglichst fünf Portionen frisches Obst und Gemüse. Reichern Sie die
Mahlzeiten mit stärkereichen Lebensmitteln (z.B. Kartoffeln, Getreide) an. Obst und
Gemüse enthalten zahlreiche wichtige Mikro- und Makronährstoffe, die den Verdauungstrakt und damit den gesamten Organismus gesund erhalten. Die in Gemüse, Kartoffeln
und Getreide enthaltenen Ballaststoffe fördern die Verdauungsfunktionen und unterstützen das Wachstum der Darmflora.
Meiden Sie einseitige Ernährung oder unnötige Diäten. Hier fehlt es oftmals an wichtigen
Nähr- und Ballaststoffen, die für eine gesunde Verdauung so wichtig sind.
Meiden Sie industriell optimierte (prozessierte) Lebensmittel und Fast Food; beides
enthält oft zu viel Fett, Zucker und andere überflüssige Kalorien sowie unerwünschte
Lebensmittelzusatzstoffe (Farbstoffe, Emulgatoren, Konservierungsmittel), die der
Darmflora schaden können.
Nehmen Sie sich genügend Zeit für die Mahlzeiten, essen Sie langsam, genussvoll und
kauen Sie gut.
Optimal sind zwei Hauptmahlzeiten (Frühstück und Mittagessen) und ein kleiner, leicht
verdaulicher Imbiss am frühen Abend, denn nachts laufen die Verdauungsvorgänge
langsamer ab. Falls die Hauptmahlzeit abends erfolgen muss, sollte möglichst auf schwer
verdauliche Lebensmittel (Obst, Hülsenfrüchte, frische Hefespeisen) verzichtet werden.
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Trinken Sie ausreichend Wasser oder ungesüssten Tee, mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag.
Ein aus­gewogener Flüssigkeitshaushalt ist für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des
Organismus essenziell.
Achten Sie auf ausreichenden Nachtschlaf, denn in dieser Zeit ist unser Immunsystem
besonders aktiv.
Bewegen Sie sich täglich, mindestens 30 Minuten an der frischen Luft: Gehen, Laufen,
Velofahren, Schwimmen oder Treppensteigen. Das unterstützt Ihre Verdauung.
Als hochsensibles Organ reagiert der Darm sehr empfindlich auf anhaltenden Stress.
Nutzen Sie daher jede Möglichkeit, seelische Spannungen abzubauen. Entspannungstechniken (Yoga, auto­genes Training, Meditation), körperliche Bewegung und Körperthera­­pien helfen dabei, das seelische Gleichgewicht zu erhalten.
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Literatur
1 O’Hara AM, Shanahan F; The gut flora as a forgotten organ. EMBO rep 2006; 7(7): 688–93.
2 Thews, Mutschler, Vaupel; Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen.
6. völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiss. Verlagsges. Stuttgart; S. 397ff.
3 Schulze J, Sonnenborn U, Ölschläger T, Kruis W; Probiotika. Hippokrates Verlag Stuttgart,
2008; S. 6ff.
4 http://de.wikipedia.org/wiki/Tight_junction; Version 24. Februar 2011.
5 Frick J-St, Autenrieth IB; Wechselwirkungen zwischen Darmflora und intestinalem
Immunsystem, in: Probiotika, Präbiotika und Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff,
Thieme Verlag, Stuttgart 2009.
6 Thews, Mutschler, Vaupel; Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen.
6. völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiss. Verlagsges. Stuttgart; S. 401ff.
7 Meier R; Der Darm als Immunorgan; Schweiz Ztschrift Ernähr med 2008; 1: 17–20.
8 Bode U, Pabst R; Aufbau und Funktion des Darmimmunsystems, in: Probiotika, Präbiotika
und Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff, Thieme Verlag, Stuttgart 2009.
9 http://de.wikipedia.org/wiki/Enterisches_Nervensystem; Version 24. Februar 2011.
10 Schemann M; Das enterische Nervensystem. http://www.wissenschaft-online.de/abo/
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11 Luczak H; Neurologie: Wie der Bauch den Kopf bestimmt; GEO-Magazin 11,
November 2000. http://www.geo.de/GEO/mensch/medizin/686.html
12 Blaut M, Loh G; Aufbau und Funktion der intestinalen Mikrobiota des Menschen, in:
Probiotika, Präbiotika und Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff, Thieme Verlag, Stuttgart
2009.
13 Schulze J, Sonnenborn U, Ölschläger T, Kruis W; Probiotika. Hippokrates Verlag Stuttgart,
2008; S. 10 –11.
36
14 Blaut M, Loh G; Aufbau und Funktion der intestinalen Mikrobiota des Menschen, in:
Probiotika, Präbiotika und Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff, Thieme Verlag, Stuttgart
2009.
15 Schulze J, Sonnenborn U, Ölschläger T, Kruis W; Probiotika. Hippokrates Verlag Stuttgart,
2008; S. 17.
16 Schulze J, Sonnenborn U, Ölschläger T, Kruis W; Probiotika. Hippokrates Verlag Stuttgart,
2008; S. 12ff.
17 Blaut M, Loh G; Aufbau und Funktion der intestinalen Mikrobiota des Menschen, in:
Probiotika, Präbiotika und Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff, Thieme Verlag, Stuttgart
2009.
18 Chassin C, Kokur M, Pott J et al., miR-146a mediates protective innate immune tolerance
in thr neonate intestine. Cell Host Microbe 2010; 8(4): 358 – 68.
19 Blaut M, Loh G; Aufbau und Funktion der intestinalen Mikrobiota des Menschen, in:
Probiotika, Präbiotika und Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff, Thieme Verlag, Stuttgart
2009.
20 Frick J-St, Autenrieth IB; Wechselwirkung zwischen Darmflora und intestinalem Immun­
system, in: Probiotika, Präbiotika und Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff, Thieme Verlag,
Stuttgart 2009.
21 Pabst O; Der Einfluss der kommensalen Flora auf die intestinale Toleranz, in: Probiotika,
Präbiotika und Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff, Thieme Verlag, Stuttgart 2009.
22 Schulze J, Sonnenborn U, Ölschläger T, Kruis W; Probiotika. Hippokrates Verlag Stuttgart,
2008; S. 32.
23 Schulze J, Sonnenborn U, Ölschläger T, Kruis W; Probiotika. Hippokrates Verlag Stuttgart,
2008; S. 13ff.
24 Schulze J, Sonnenborn U, Ölschläger T, Kruis W; Probiotika. Hippokrates Verlag Stuttgart,
2008; S. 33ff.
37
Literatur
25 Holzer P; Darmdysfunktion als «Keim» affektiver Störungen; JATROS Neurologie &
Psychiatrie 2011, 1: 22–23.
26 Ölschläger TA, Hacker J; Definition und Wirkmechanismen der Probiotika, Präbiotika
und Synbiotika, in: Probiotika, Präbiotika und Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff,
Thieme Verlag, Stuttgart 2009.
27 http://www.who.int/foodsafety/fs_management/en/probiotic_guidelines.pdf;
Version April / Mai 2002.
28 Ölschläger TA, Hacker J; Definition und Wirkmechanismen der Probiotika, Präbiotika
und Synbiotika, in: Probiotika, Präbiotika und Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff,
Thieme Verlag, Stuttgart 2009.
29 Schulze J, Sonnenborn U, Ölschläger T, Kruis W; Probiotika. Hippokrates Verlag Stuttgart,
2008; S. 52– 58ff.
30 Schulze J, Sonnenborn U, Ölschläger T, Kruis W; Probiotika. Hippokrates Verlag Stuttgart,
2008; S. 80ff.
31 Timmermann HM, Rijkers GT; Das Multi-Spezies-Konzept, in: Probiotika, Präbiotika und
Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff, Thieme Verlag, Stuttgart 2009.
32 Schulze J, Sonnenborn U, Ölschläger T, Kruis W; Probiotika. Hippokrates Verlag Stuttgart,
2008; S. 80 – 91.
33 Ölschläger TA, Hacker J; Definition und Wirkmechanismen der Probiotika, Präbiotika und
Synbiotika, in: Probiotika, Präbiotika und Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff, Thieme
Verlag, Stuttgart 2009.
34 De Vrese M, Schrezenmeir J; Präventive Bedeutung von probiotischen Joghurts, in: Pro­biotika,
Präbiotika und Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff, Thieme Verlag, Stuttgart 2009.
35 Schulze J, Sonnenborn U, Ölschläger T, Kruis W; Probiotika. Hippokrates Verlag Stuttgart,
2008; S. 179.
38
Impressum
Autorin: Dr. Claudia Reinke, MedSciences, Schützenmattstrasse 1, 4051 Basel
Redaktion: Biotan, eine Marke der Mepha Schweiz AG
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Druck: Druckerei Markus Gysi, Untermüli 11, 6300 Zug
39
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