01 WB 24595-6 Quante 001-181 17.02.2011 16:16 Uhr Seite 5 Inhalt I. Dimensionen der Ethik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Grundfragen der philosophischen Ethik . . . . . . . . . . . a) Die erste Grundfrage: Was soll ich tun? . . . . . . . . . . b) Die zweite Grundfrage: Warum ist diese Handlung richtig? c) Die dritte Grundfrage: Was bedeuten unsere ethischen Begriffe? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Zwei zentrale Unterscheidungen . . . . . . . . . . . . . . . a) Die drei Ebenen der philosophischen Ethik . . . . . . . . b) Zwei Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Der Aufbau dieser Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . 5. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen . 9 9 10 10 12 II. Grundbegriffe der Ethik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Die Unverzichtbarkeit der Metaethik . . . . . . . . . . . . a) Der Status metaethischer Aussagen . . . . . . . . . . . . b) Drei Arten von Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . c) Die Zweiteilung der Grundbegriffe als heuristische Strategie 2. Das Sollen: deontische Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . a) Der erste deontische Grundbegriff: „ethisch geboten” . . . b) Broads Unterscheidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Der zweite deontische Grundbegriff: „ethisch richtig” . . 3. Das Gute: der grundlegende Wertbegriff . . . . . . . . . . . a) Die verschiedenen Verwendungsarten von „gut” . . . . . b) Kriterien der Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen . 24 24 24 25 27 27 28 31 32 33 33 36 38 III. Die nonkognitivistische Herausforderung . . . . . . . . . . . . 1. Grundidee und Hintergrundannahmen des Nonkognitivismus a) Die Grundidee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Hintergrundannahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Sprachanalytische Vorüberlegungen . . . . . . . . . . . . . a) Illokutionäre Rollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Drei Bedeutungskomponenten . . . . . . . . . . . . . . 3. Hauptformen der nonkognitivistischen Ethikkonzeption . . . a) Alfred J. Ayer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Charles L. Stevenson . . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Richard M. Hare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen . 40 40 41 41 44 45 47 48 49 50 51 52 IV. Der Subjektivismus . . . . . . . . . . . . . . . 1. Die Grundidee . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Aufgeklärtes Eigeninteresse . . . . . . . . . a) Rationalität . . . . . . . . . . . . . . . . b) Kooperation . . . . . . . . . . . . . . . . Exkurs zur Entscheidungs- und Spieltheorie c) Gerechtigkeit . . . . . . . . . . . . . . . 54 54 56 57 58 59 64 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 16 16 19 20 22 01 WB 24595-6 Quante 001-181 6 17.02.2011 16:16 Uhr Seite 6 Inhalt 3. Probleme und Grenzen des subjektiven ethischen Rationalismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a) Probleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Grenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen . 66 67 69 72 V. Objektivismus und Realismus (I) . . . . . . . . . . . . . . 1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Objektivismus oder Realismus: Vier mögliche Optionen . a) Terminologische Festlegungen: „objektiv“ und „real” . b) Starke und schwache Varianten . . . . . . . . . . . . 3. Der starke ethische Objektivismus . . . . . . . . . . . . a) Die letztbegründende Vernunftethik: Immanuel Kant . b) Die letztbegründende Diskursethik: Karl-Otto Apel . . 4. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 74 74 75 77 80 80 85 89 VI. Objektivismus und Realismus (II) . . . . . . . . . . . . . . 1. Vorklärungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a) Drei Bedeutungen von „Realismus” . . . . . . . . . . b) Werterfahrung und Werturteil . . . . . . . . . . . . . c) Zwei Arten des Wahrnehmens . . . . . . . . . . . . 2. Der starke ethische Realismus . . . . . . . . . . . . . . a) Drei Versionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Mackies Kritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Der schwache ethische Realismus . . . . . . . . . . . . a) Die relationale Konzeption evaluativer Eigenschaften . b) Die Reichweite des schwachen ethischen Realismus . c) Materiale ethische Bestimmungen . . . . . . . . . . 4. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 91 91 95 95 98 98 100 103 103 105 107 108 VII. Ethischer Naturalismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Grundidee und Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . a) Die Grundidee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Wissenschaftstheoretische Vorbedingungen . . . . . . . . c) Die Attraktivität des ethischen Naturalismus . . . . . . . 2. Ansprüche und Ziele der evolutionären Ethik . . . . . . . . a) Evolutionstheorie als Grundlage des Naturalisierungsprojekts b) Ansprüche und Ziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Reichweite und Grenzen der naturalisierten Ethik . . . . . . a) Erörterung der Ansprüche . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen . 110 110 110 111 113 114 114 116 120 120 124 124 VIII. Haupttypen der Ethik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Der Gegenstand ethischer Bewertung . . . . . . . . . . 2. Grundorientierungen ethischer Bewertung . . . . . . . . . 3. Deontologische Ethik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Utilitarismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5. Tugendethik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen 126 126 127 130 134 138 141 . . . . . . . . . . . . . 01 WB 24595-6 Quante 001-181 17.02.2011 16:16 Uhr Seite 7 Inhalt IX. Begründung in der Ethik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Warum begründen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a) Nutzen und Nachteile des Projekts ethischer Begründung b) Zwei Unterscheidungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Das Gespenst des Relativismus . . . . . . . . . . . . . . a) Die Grundidee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Einwände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Begründungsmodelle und Begründungsansprüche . . . . . a) Deduktivismus, Induktivismus und Kohärentismus . . . b) Infallible Fundamente für die Ethik? . . . . . . . . . . . c) Fazit: Wer hat Angst vor‘m Relativismus? . . . . . . . . 4. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen . . . . . . . . . . . . 143 143 144 148 151 151 153 155 155 158 161 163 X. Freiheit, Verantwortung und Determinismus . . . . . . . . 1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Metaphysische Freiheit und Determinismus . . . . . . . a) Die Problemstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Begriffsklärungen: Determinismus und Freiheit . . . . c) Zwei Ebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Positionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Ethische Freiheit und Verantwortung . . . . . . . . . . . a) Der kompatibilistische Analysevorschlag . . . . . . . b) Die inkompatibilistische Alternative . . . . . . . . . . c) Fazit: eine internalistische Deutung . . . . . . . . . . 4. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen . . . . . . . . . . . . 165 165 165 165 167 170 171 172 172 173 175 179 . . . . . . . . . . . Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 Namenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 7 01 WB 24595-6 Quante 001-181 17.02.2011 16:16 Uhr Seite 24 II. Grundbegriffe der Ethik In diesem Kapitel werden die Grundbegriffe der Ethik in metaethischer Perspektive analysiert. Es werden die zentralen deontischen Grundbegriffe „geboten“ und „richtig“ sowie der grundlegende Wertbegriff „gut“ untersucht. Außerdem wird das Verhältnis von metaethischen Analysen zu materialen ethischen Aussagen bestimmt. 1. Die Unverzichtbarkeit der Metaethik Neben den drei Grundfragen der Ethik haben wir im ersten Kapitel zwei wichtige Unterscheidungen eingeführt, von denen die erste, das ist die Ebenenunterscheidung, jetzt im Zentrum steht. Die Aufgabe dieses Kapitels besteht in der Analyse der Grundbegriffe der Ethik. Diese Fragestellung ist metaethischer Natur, weil nicht-normative Aussagen über die Bedeutung, die logische Struktur und die Verwendung zentraler ethischer Grundbegriffe gemacht werden sollen (mit der ebenfalls metaethisch ausgerichteten Analyse der logischen Struktur und der Verwendung von ethischen Äußerungen werden wir uns in Kapitel III auseinandersetzen). Wir werden daher im Folgenden eine Art Vogelperspektive auf die Ethik im Sinne einer sprachlichen Praxis einnehmen und die vielfältigen Verwendungen einiger zentraler ethischer Grundbegriffe analysieren. a) Der Status metaethischer Aussagen Überlegungsgleichgewicht zwischen Ethik und Metaethik Erinnern möchte ich zu Beginn dieses Kapitels an zwei Aussagen des ersten Kapitels. Erstens sollte die Tatsache, dass metaethische Überlegungen selbst keine normativen ethischen Aussagen sind, nicht zu der Annahme verleiten, metaethische Prämissen oder Analyseergebnisse seien vollständig neutral gegenüber materialen ethischen Aussagen. Dies ist in zweifacher Hinsicht falsch: Zum einen sind bestimmte metaethische Annahmen, auch wenn sie uns nicht auf eine bestimmte ethische Position festlegen, doch mit einigen dieser Positionen nicht verträglich. Man könnte dies so ausdrücken, dass die Metaethik eine limitierende Funktion für die Ethik hat. Das Verhältnis von Ethik und Metaethik sollte man dabei zum anderen nicht als ein einseitiges Abhängigkeitsverhältnis begreifen. Zumindest einige metaethische Annahmen, nämlich solche, die inhaltliche Konsequenzen für die Ethik haben, müssen sich an unserem ethischen Vorverständnis messen lassen. Ihnen kommt keine von ethischen Annahmen unabhängige Funktion zu; die philosophische Aufgabe ist es vielmehr, metaethische und ethische Annahmen in ein Verhältnis zu bringen, welches man Überlegungsgleichgewicht nennt. Damit ist gemeint, dass die wechselseitige Korrektur und Anpassung der diversen Annahmen sich danach ausrichten muss, einen maximal positiven Gesamteffekt auf unsere Überzeugungen bzw. deren Kohärenz und Nützlichkeit zu erzielen. Eine metaethische Annahme, die mit den meisten unserer basalen ethischen Annahmen nicht verträglich ist, benötigt daher zum Beispiel außerordentlich starke Rechtfertigungsgründe, 01 WB 24595-6 Quante 001-181 17.02.2011 16:16 Uhr Seite 25 Unverzichtbarkeit der Metaethik damit der Revisionseffekt, der durch sie erzeugt wird, gerechtfertigt werden kann. Man kann dies so zusammenfassen: Ethische Annahmen haben eine plausibilisierende Funktion und legen das Maß an notwendigem Rechtfertigungsbedarf fest, welches einer metaethischen Annahme zukommt (siehe [II-1], Kapitel 1). Die zweite Bemerkung aus dem letzten Kapitel, an die ich erinnern möchte, bestand in dem Hinweis darauf, dass die metaethischen Analysen nicht nur mit unseren ethischen, sondern auch mit unseren alltäglichen sprachlichen Intuitionen verwoben sind. Eine metaethische Analyse ethischer Grundbegriffe ist daher zum einen zwar der Versuch einer Klärung und Systematisierung, sollte sich zum anderen jedoch nicht, zumindest nicht ohne schwer wiegende Gründe, von unserem alltäglichen sprachlichen Vorverständnis zu weit entfernen. Der Nachweis einer logischen Inkonsistenz wie z. B. einer Äquivokation (Doppeldeutigkeit) stellt sicherlich einen solchen schwer wiegenden Grund dar. Aber auch hier sind die Grenzen zwischen logischen und inhaltlichen Aspekten fließend. Es ist sicher keine Frage der Logik oder der Bedeutungsanalyse allein, wenn man darum streitet, ob man z. B. den Begriff der Person auf erwachsene rationale Menschen, menschliche Embryonen und Menschenaffen oder Delphine gleichermaßen im identischen Sinne anwenden kann oder nicht. Auch hier gilt, dass es keine einseitigen Abhängigkeitsbeziehungen gibt und das Modell des Überlegungsgleichgewichts angewendet werden sollte. Metaethik und alltägliches Vorverständnis b) Drei Arten von Definitionen Das Verhältnis von philosophischer Analyse und alltäglichen Intuitionen spielt auch in den folgenden Problembereich hinein. George E. Moore (1873–1958) hat auf eine Mehrdeutigkeit des Unterfangens, Begriffe zu definieren, aufmerksam gemacht, die für das Verständnis der philosophischen Analyse der Bedeutung und Verwendung von Begriffen insgesamt relevant ist (vgl. [II-2], S. 37 ff.). Er unterscheidet drei Arten von Definitionen: – Die nominale Definition im Sinne der willkürlichen Verbaldefinition. – Die Standarddefinition im Sinne der normalen alltäglichen Verwendung. – Die Realdefinition im Sinne der Analyse oder Reduktion der Gegenstände, die von dem fraglichen Begriff bezeichnet werden. Unter einer nominalen Definition versteht man eine Konvention, bei der z. B. ein Autor, eine Diskussionsgruppe oder auch die Mitglieder einer wissenschaftlichen Disziplin festlegen, dass sie einen Begriff in einer bestimmten Bedeutung verwenden wollen. Wenn ich beispielsweise die sprachliche Konvention einführte, in diesem Kapitel den Terminus „Bär“ in der Bedeutung „schwergewichtigster Philosoph Münsters“ zu verwenden, dann gilt für dieses Kapitel, dass mit meiner Verwendung von „Bär“ genau dies gemeint ist. Solche nominalen Definitionen können zweckdienlich Nominale Definition 25 01 WB 24595-6 Quante 001-181 26 17.02.2011 16:16 Uhr Seite 26 Grundbegriffe Standarddefinition Realdefinition oder für bestimmte theoretische Aufgaben nützlich und bei einer hoffnungslosen Mehrdeutigkeit von Begriffen sogar unverzichtbar sein. Als Strategie im Rahmen des philosophischen Projekts einer Begriffs- oder Verwendungsanalyse ist die nominale Definition aber offensichtlich uninteressant. Die Standarddefinition im Sinne der alltäglichen normalen Verwendung ist das, was wir gewöhnlich im Wörterbuch finden. Wenn dort die Bedeutung eines Begriffs bzw. die wichtigsten Arten seiner Verwendung aufgeführt werden, dann heißt dies nicht, dass faktisch jeder Sprecher dieser Sprache den Begriff solchermaßen verwendet. Aber es bedeutet, dass abweichende Verwendungen eben Abweichungen vom Standard- und Normalgebrauch sind. Eine philosophische Bedeutungsanalyse tut gut daran, mit dieser Standarddefinition in Kontakt zu bleiben (vergleiche [II-3], S. 2). Die von William D. Ross (1877–1971) gewählte Formulierung „keep in touch“ drückt das flexible Verhältnis zwischen alltäglichem Sprachgebrauch und philosophischer Analyse sehr gut aus. Weder kann das Ziel philosophischer Analyse nur die Nachzeichnung des faktischen Sprachgebrauchs sein. Ein solches, letztlich empirisch-statistisches Unterfangen wäre Aufgabe der Linguisten. Noch sollte die philosophische Analyse sich ohne Not von der Standardverwendung zu weit entfernen oder diese gar gänzlich ignorieren. Eine allgemeingültige Theorie oder einen generellen Maßstab für das Verhältnis von philosophischer Analyse zu Standardbedeutung kann es aber wegen der vielfältigen zu berücksichtigenden Größen nicht geben. Philosophisch am relevantesten und anspruchvollsten ist die dritte von Moore angeführte Definitionsart: die Realdefinition. Wichtig ist hierbei zuerst einmal, dass man dabei nicht mehr auf die Analyse der Bedeutung oder Verwendung von sprachlichen Ausdrücken abzielt, sondern auf eine Analyse der mit diesen Ausdrücken bezeichneten bzw. von ihnen gemeinten Gegenstände (im weitesten Sinne des Wortes als „Gegenstände der Rede“ verstanden). Die Unterscheidung dieser Ebene von der Ebene der Bedeutungs- und Verwendungsanalyse ist eminent wichtig: Mit Moore und Ross bin ich der Meinung, dass sich der sprachanalytische Zugang zu philosophischen Problemen nicht dahingehend missverstehen darf, als gehe es um die Analyse der Sprache als Selbstzweck. Vielmehr ist diese Analyse zu verstehen als methodologischer und epistemologischer Ansatz in dem Sinne, dass man (nur) über eine Analyse der Sprache an die Sachprobleme herankommt. Aber letztlich geht es immer um Sachprobleme, und diese sind nur in einem kleinen Bereich die Sprache und ihre Bestandteile. Offen lassen können wir zum einen, ob die Moore‘sche Dreiteilung vollständig ist oder ob man sich weitere Arten von Definitionen im Sinne der philosophischen Analyse vorstellen kann. Wir müssen an dieser Stelle auch nicht entscheiden, ob man eine Realdefinition immer im Sinne Moores als Reduktion eines Ganzen auf seine Bestandteile zu begreifen hat. Wichtig ist jedoch, auf den Unterschied zwischen Begriffs- und Gegenstandsanalyse sowie auf das Verhältnis von Standardbedeutung und philosophischer Bedeutung zu achten. 01 WB 24595-6 Quante 001-181 17.02.2011 16:16 Uhr Seite 27 Das Sollen: deontische Grundbegriffe c) Die Zweiteilung der Grundbegriffe als heuristische Strategie Damit komme ich nun zu dem eigentlichen Thema dieses Kapitels: die Grundbegriffe der Ethik. Als weitgehend unumstrittener Konsens kann gelten, dass eine Zweiteilung ethisch normativer Aussagen in deontische und Wertaussagen als heuristische Strategie sinnvoll ist. Daher werden wir die deontischen Grundbegriffe und den zentralen Grundbegriff von Wertaussagen getrennt untersuchen. Es sei noch kurz vorweggeschickt, dass der philosophische Konsens jenseits der These, dass die soeben genannte Zweiteilung sinnvoll ist, auch bereits schon wieder zu Ende ist. Mit der Reihenfolge, in der im Folgenden beide Bereiche behandelt werden, soll keine sachliche Gewichtung zum Ausdruck gebracht werden. In der philosophischen Debatte werden diesbezüglich die unterschiedlichsten Positionen vertreten. Manche behaupten, dass Wertaussagen abhängig sind von deontischen Aussagen. Einige vertreten sogar die Auffassung, dass eine moderne philosophische Ethik auf Wertbegriffe und -aussagen ganz verzichten und sich rein auf deontische Aussagen beschränken sollte. Natürlich gibt es auch die umgekehrten Positionen. Unter den Philosophen, die beide Bereiche für gleichberechtigt und unverzichtbar halten, gibt es keinen Konsens darüber, wie der Zusammenhang beider Bereiche systematisch zu rekonstruieren und der Sache nach beschaffen ist. 2. Das Sollen: deontische Grundbegriffe Soeben habe ich von „deontischen“ Grundbegriffen gesprochen und damit einen philosophischen Fachbegriff verwendet. Mit der Charakterisierung „deontisch“ ist gemeint, dass der fragliche Grundbegriff auf Verpflichtung, im Falle der deontologischen Ethik also auf ethische Verpflichtung zielt. In der ersten Grundfrage der Ethik geht es darum, wie ich handeln soll. Die deontologische Ethik nimmt von diesem Sollen – wir haben in Kapitel I von ethischer Geltung gesprochen –, ihren Ausgangspunkt. Wenn wir die Frage, wie sich das ethische von anderen Arten des Sollens unterscheidet, zuerst noch einmal zurückstellen, dann drückt sich ein solches ethisches Sollen in zwei fundamental verschiedenen Formen aus: „Sollen“ als Ausgangspunkt – als Gebot im Sinne eines Imperativs: Du sollst nicht ehebrechen! – als Gebot im Sinne einer behauptenden Aussage: Es ist verboten, die Ehe zu brechen. An die Stelle der behauptenden Aussage „Es ist verboten, die Ehe zu brechen“, in welcher der deontische Grundbegriff „verboten“ vorkommt, kann auch die behauptende Aussage treten „Ehebrechen ist sittlich unrichtig“. Bevor wir mit der Analyse der damit erwähnten deontischen Grundbegriffe beginnen, sind noch zwei Anmerkungen notwendig: Hinter dem Unterschied zwischen der Analyse des ethischen Sollens als Imperativ versus als behauptende Aussage verbirgt sich erstens der philosophische Dis- Eine vorläufige kognitivistische Voraussetzung 27 01 WB 24595-6 Quante 001-181 28 17.02.2011 16:16 Uhr Seite 28 Grundbegriffe sens zwischen ethischen Nonkognitivisten und ethischen Kognitivisten, der im nächsten Kapitel erörtert wird. Im Folgenden werden wir von der kognitivistischen Annahme ausgehen, dass das ethische Sollen auf Tatsachen zurückgeht, die in behauptenden Aussagen zum Ausdruck gebracht werden. Zweitens lassen sich zwei Auffassungen hinsichtlich der Frage unterscheiden, welcher deontische Begriff als Grundbegriff anzusehen ist. So kann man auf der einen Seite „ethisch richtig“ als Grundbegriff der deontologischen Ethik ansehen (vergleiche für diese Position [II-4], S. 65; dort wird „sittlich richtig“ als Äquivalent zu „ethisch richtig“ gebraucht). Zumeist wird jedoch die Auffassung vertreten, dass „ethisch geboten“ als Grundbegriff der deontologischen Ethik angenommen werden kann. Weil man, wie sich gleich zeigen wird, die Begriffe des Verboten- und des Erlaubtseins mithilfe des Begriffs des Gebotenseins definieren kann, kann man letzteren sogar als den einzigen Grundbegriff der Ethik ansehen (vergleiche für diese Position [II-5], S. 1). Da wir für unsere Zwecke diese Prioritätsfrage nicht entscheiden müssen, können wir nun dazu übergehen, diese beiden Grundbegriffe näher zu analysieren. a) Der erste deontische Grundbegriff: „ethisch geboten” Handlung und Handlungsweise „geboten“ als erster deontischer Grundbegriff Beginnen wir mit der Analyse des Gebotenseins (vergleiche für die folgenden Überlegungen auch die Darstellung in [II-5], S. 1–10). Im Allgemeinen geht man davon aus, dass sich deontische Behauptungen primär auf Handlungen bzw. Handlungsweisen (und damit verbundene Aspekte wie Wünsche oder Präferenzen) beziehen. Ich akzeptiere diese weitgehend geteilte inhaltliche Prämisse für den Augenblick, komme aber später darauf noch einmal zurück. Unter einer Handlung wird im Folgenden ein konkretes raum-zeitliches Ereignis verstanden, also eine datierbare, von einer bestimmten Person zu einem bestimmten Zeitpunkt realisierte Handlung. Dabei zählen auch Unterlassungen zu den Handlungen. Dass Andrea sich heute morgen um 7.45 Uhr aufgerafft hat, eine Vorlesung zu besuchen, ist damit genauso eine Handlung wie Bernds gleichzeitiges Nichtaufstehen, wodurch er es unterlassen hat, heute an dieser Vorlesung teilzunehmen. Eine Handlungsweise ist dagegen ein Ereignistyp, der von verschiedenen Personen zu verschiedenen Zeiten oder an verschiedenen Orten vollzogen werden kann. Auch der Begriff der Handlungsweise soll so weit gefasst werden, dass Unterlassungsweisen darunter fallen: Zum-Seminar-Gehen und Seminar-Schwänzen sind also gleichermaßen Handlungsweisen. Im Unterschied zu einer konkreten Handlung können Handlungsweisen mehrfach realisiert werden. Man kann, wie sich jetzt zeigen wird, die anderen deontischen Grundbegriffe „erlaubt“ und „verboten“ mittels des Grundbegriffs „geboten“ definieren. Nehmen wir als Standardform (1) Es ist geboten, F zu tun. F bezieht sich dabei auf eine Handlungsweise. Dann kann man die Aussage (2) Es ist verboten, X zu tun. 03 WB 24595-6 Quante Reg189-192 17.02.2011 16:15 Uhr Seite 189 Namenregister Apel, Karl-Otto 80, 85–89, 93 Aristoteles 64, 65, 138 Austin, John 44 Ayer, Alfred J. 49, 50 Brentano, Franz 98, 99 Broad, Charles D. 31, 127 Butler, Joseph 70, 82 Darwin, Charles 116, 117 Descartes, René 144 Locke, John 103 Mackie, John L. 100–104 Marx, Karl 65, 112, 167 Moore, George E. 25, 26, 35, 98–100, 107, 110– 112, 121–123 Platon 99, 145, 151 Protagoras 151 Rawls, John 62 Ross, William D. 26, 30, 32, 133, 160 Frankena, William K. 36, 127, 128 Hare, Richard M. 51, 52 Hartmann, P. Nicolai 98–100, 106 Hegel, Georg W. F. 85 Hintikka, Jaakko 87 Hobbes, Thomas 62, 70, 81 Hume, David 43, 52, 70, 81, 82, 121–123 Kant, Immanuel 30, 80–86, 93, 131, 133 Kropotkin, Peter 118 Scheler, Max 98, 99, 106 Schopenhauer, Arthur 43, 169 Searle, John R. 44 Sokrates 145 Spencer, Herbert 117 Stevenson, Charles L. 50, 51 Williams, Bernard 143, 151, 152, 161 Wittgenstein, Ludwig 45 Wright, Georg H. von 36, 37 Sachregister In diesem Register sind nicht alle Vorkommnisse der verzeichneten Begriffe erfasst, sondern nur solche Stellen, die entweder definitorischen Charakter haben oder zentrale inhaltliche Bestimmungen enthalten. Adjektiv, attributives vs. prädikatives 34 Allokation (siehe Verteilung) Altruismus 71, 116, 117 – reziproker A. 117 Amoralist 14 anthropologisch 105, 107, 162 Argument der offenen Frage 123, 124 Autonomie 81, 82, 108, 140 f., 146, 147, 179 Begründung 10, 12–14, 17, 22, 34, 76, 85, 88, 102, 103, 113, 143 – Deduktivismus 155, 156 – default-and-challenge 148, 151, 158–160 – Evidenz 160, 161 – Fallibilismus 148, 158, 159 – Fundamentismus 156, 160 – Gründe vs. Ursachen 148, 149 – Induktivismus 156 – Infallibilismus 159, 160 – Kohärentismus 157, 158 Biografie 106, 139 Biologie 114, 115 Charakter 126, 138 Chemie 115 Definitionsarten 25 deontologisch 21, 81, 127 – im engen Sinne 128, 129 – im weiten Sinne 128 Determinismus 137, 149, 166–170, 178 – genetischer D. 119, 121 – logischer D. 167 – ökonomischer D. 167 – physikalischer D. 166, 167 – psychologischer D. 167 – weicher vs. harter D. 171 dichte Begriffe 102, 122 Diskurs 88 Doppelwirkung, Lehre von der 133, 137 Effizienz 63, 66 Egalitarismus 163 Egoismus, egoistisch 13, 56 – psychologischer E. 70 03 WB 24595-6 Quante Reg189-192 190 17.02.2011 16:15 Uhr Seite 190 Sachregister Eigeninteresse 56 – aufgeklärtes E. 20, 57 Eigenschaften – evaluative E. 74, 76, 79, 97, 99, 102, 103 – naturale E. 102, 123 Emotionen 98 Entitäten, evaluative 79, 91, 92 Entscheidungstheorie 59, 67 – Entscheidung unter Gewissheit 60 – Entscheidung unter Risiko 60 – Entscheidung unter Ungewissheit 60 Entschuldigung 137, 178 Essentialismus 140, 141 Ethik, evolutionäre 19, 114, 115 Evolution 115 Evolutionstheorie 114–119 Expression 47, 54 Fahrlässigkeit 131 Freiheit 22, 82, 165, 166, 178, 179 – Gott und F. 167, 168 – Handlungsf. 168, 173 – metaphysische vs. ethische F. 167, 168, 170, 175, 177, 178 – Selbstbestimmung (siehe Autonomie) – Willensf. 168, 169, 173, 174, 177 Gebote 29, 130 – bedingte G. 30 – nichtbedingte G. 30, 31 – prima facie G. 30 – unbedingte G. 30, 31 – unbeschränkte G. 30, 31 Gefangenendilemma 61, 118 Geltung, -sanspruch 11, 14, 29, 76, 80, 120, 123, 146, 162 Gerechtigkeit 64, 107 – formale vs. materiale 64 Gerechtigkeitskriterien 64 – distributive G. 65 – kommutative G. 65, 66 – retributive G. 65 Gleichheit 62, 63, 65, 66, 76 Glück 135 Gott 84, 133 Grenznutzentheorie 135 Großzügigkeit 71 Grundbedürfnisse 107 gut – adjektivische Verwendung 34 – adverbiale Verwendung 34 – attributive Verwendung 35 – klassifikatorische Verwendung 33 – komparative Verwendung 33 – metrische Verwendung 33 – prädikative Verwendung 35 – substantivische Verwendung 34 gutes Leben 107, 108, 138–140, 148 Hätte-anders-Können 169, 170 – konditionale Lesart 172, 173 – unbedingte Lesart 174 Handlung 126, 165, 166 – beabsichtigen vs. in Kauf nehmen 133 – H. vs. Handlungsweise 28 – H. vs. Körperbewegung 130 – Handlungsfolgen 126, 134, 137 – Handlungstyp 126, 130 – Prozess vs. Resultatsinn von H. 32 – Unterlassungen 126, 130 Hassen 98 Humes Gesetz 121–123 Idealismus 92–94 Imperativ 29, 51 – hypothetischer I. 30 – kategorischer I. 83 Inkompatibilismus 166, 167, 170, 171, 174, 176 Interesse 13, 55, 68 – altruistische I. 69, 70 Intuition 99, 107, 160, 161 Irrtum 100, 102 Irrtumstheorie 101, 104 Körper-Geist-Problem 102 Kognitivismus, ethischer 21, 40, 153 Kommunikation 85 Kompatibilismus 166, 167, 170, 171, 173, 177 Konsens 88, 103 Kontrolle 166 Kooperation 59, 68, 69, 107, 117, 118 Lebensform 14, 75, 103, 107 Lebensführung 10, 108, 140 Letztbegründung 80, 86, 87, 145, 147, 160, 161 Libertarianismus 171 Lieben 98 Lob 172 Maximaxstrategie 63 Maximierung 129, 132, 134 Maximinstrategie 62, 66 Metaethik 17, 18, 20, 24, 35, 94 Motivationsproblem 14, 56, 58, 85, 103, 113, 115 Nachhaltigkeit 118 Natur 111 Naturalismus, ethischer 19, 21, 97, 110–114, 120, 149 naturalistischer Fehlschluss 121–123 Naturwissenschaft 111, 114 Nominalismus 91, 92, 99, 105 Nonkognitivismus, ethischer 20, 40, 41, 48, 97, 153 Nutzen 63, 135 Nutzenvergleich, interpersonaler 67 Objektivismus, ethischer 21, 74, 75, 94 – starker vs. schwacher O. 77, 80 03 WB 24595-6 Quante Reg189-192 17.02.2011 16:15 Uhr Seite 191 Sachregister Ökologie 116, 118 Orientierung 10, 138, 139, 145 ought-to-do vs. ought-to-be 31 Toleranz 152, 153, 155 Tugend 139 Tugendethik 21, 127, 129, 138 Partikularismus 106 performativer (Selbst-)Widerspruch 86, 87 Perspektive – Akteursp. 55, 138 – Beobachterp. 55 – externe P. 19, 20, 120, 149, 150, 165 – interne P. 19, 20, 120, 149, 150, 165, 175, 179 Persönlichkeit 103 Pflichten (siehe Gebote) Pflichten gegen sich selbst 69 Philosophie des Geistes 43, 105 Physik 115 Pluralität 103, 153 Postulate, praktische 84 Psychoanalyse 112 Psychologie 111, 114 Überforderung 71, 121 Überlegungsgleichgewicht 24, 122 Universalien 91, 99, 105 Universalität 52, 105, 153, 162 Unparteilichkeit 62, 66, 76 Unsterblichkeit 83 Urheberkausalität 174, 176, 178, 179 Utilitarismus 63, 99, 128, 129, 134 – Durchschnittsnutzenu. 135 – Handlungsu. 135 – Nutzensummenu. 135 – Regelu. 134 Qualitäten, primäre vs. sekundäre 79, 103, 104 Rationalität, rational 19, 57 Realismus, real 74, 91, 94 Realismus, ethischer 21, 74, 76, 161 – starker vs. schwacher R. 78, 79, 93 Rechtfertigung 178 Reduktion 19, 26, 112, 114, 119, 121 Relationen, evaluative 104–107 Relativismus 22, 106, 140, 145, 151, 161, 179 – metaethischer R. 151–154, 162 – normativer R. 152, 153 Revision, revisionär 101, 152, 158 Rollen, soziale 62, 67 Sachverhalte, evaluative 97 Schwarzfahrerproblem 61, 132 Selbstdistanzierung 138 Skepsis, Skeptizismus 10, 80, 85, 101, 145, 147, 150, 162 Sollen-impliziert-Können 30, 31, 83 Sozialisation 106 Soziobiologie 115, 116 Spieltheorie 60, 67, 134 Sprechakttheorie 45, 86 Subjektivismus, ethischer 21, 54, 94 Tadel 172 teleologisch 21, 127 – im engen Sinne 128 – im weiten Sinne 128 tit-for-tat 118 Verallgemeinerungstest 131 Verantwortung 22, 82,166, 173–179 Verifikationismus 92, 96 Verteilung 65, 141 Vertragstheorie 62 Vorziehen 98 Wahrheit 18, 88, 98, 103, 152 Wahrnehmung 35, 95, 113, 160, 161 – Objektw. 95–97 – Sachverhaltw. 95–97 Weltbild (siehe Wirklichkeitsverständnis) Wert 69 – Endw. 37 – Gebrauchsw. 37 – inhärenter W. 36 – instrumenteller W. 37 – intrinsischer W. 37 – W. im Bestandteilsinn 37 Wertaussage 27, 34, 82 Werteigenschaft (siehe Eigenschaft, evaluative) Werteinstellung 74, 99 Werterfahrung 95, 96 Werterleben, subjektives 96, 102, 105 Wertfühlen 98, 99 Wertraum 98, 99 Wertschau 98 Werturteil 95, 105 Wirklichkeitsverständnis 94 – lebensweltliches W. 115 – naturwissenschaftliches W. 44, 101, 113 – szientistisches W. 56 Wohl 63 Wohlwollen 70 Zwang 168, 169, 177–179 191