Nach Magenbypass - MediClin Müritz

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Nach Magen-Bypass
Info des MediClin Adipositas-Programms Waren
Postoperative Ernährungs- und Verhaltensempfehlungen: Magen-Bypass
Der Magen-Bypass hilft Ihnen beim Verlust des Körpergewichtes durch Verminderung des
Appetits. Auf die Esslust nimmt die Operation jedoch keinen Einfluss. Nur in Kombination mit
einer Ernährungstherapie, Steigerung Ihrer körperlichen Aktivität und lebenslanger
Überwachung Ihrer Gesundheit kann der Magen-Bypass zum Therapieerfolg führen.
Der Eingriff wird Ihr Essverhalten, Ihre Auswahl der Lebensmittel und Ihr
Bewegungsverhalten lebenslang beeinflussen. Hierbei sollten Sie durch eine qualifizierte
Ernährungsberatung durch eine/n Diätassistentin/en oder Ökotrophologin/en unterstützt
werden. Beachten Sie, dass Sie sich im ersten Jahr nach der Operation alle 3 Monate zu
Kontrollen melden. Ihre spätere ärztliche Betreuung wird individuell abgestimmt und erfolgt
Ihr gesamtes Leben lang.
Postoperativer Kostaufbau
Folgendes sollten Sie bei der Nahrungsaufnahme bedenken: Ihr Magen ist nach der
Operation verkleinert und kann nur wenige Milliliter aufnehmen. Deshalb ist es möglich, dass
Sie sich bereits nach wenigen Esslöffeln satt fühlen. Hören Sie auf Ihr Völlegefühl und
überessen Sie sich nicht! Mit der Zeit wird sich Ihr Magen ausdehnen. Nach 6-9 Monaten
wird sich Ihr Magen vergrößern und es Ihnen erlauben, normale Essensmengen zu sich zu
nehmen. Wenn Sie das Völlegefühl ignorieren, wird Erbrechen folgen und der Magen wird
ausgedehnt.
In der Zeit nach der Operation werden Sie 4 Phasen des Nahrungsaufbaus durchlaufen.
Die erste Phase ist den ersten zwei Wochen nach der Operation und beinhaltet Nahrung
zum Beispiel: fettarme Milch und Milchprodukte, Joghurt, feine Gemüsesuppen etc.
Die Portionsgröße sollte 50 ml nicht überschreiten.
Wenn Sie dieses vertragen haben, versuchen Sie langsam zur zweiten Phase überzugehen.
Beachten Sie, dass sich Ihr Essverhalten und die Verträglichkeit der Nahrungsmittel ständig
verändern. Es ist möglich, dass Sie Nahrung, die Sie anfangs nicht vertragen haben, nach
einiger Zeit wieder problemlos zu sich nehmen können.
In der zweiten Phase, etwa 2-3 Wochen, können Sie pürierte und weiche Speisen zu sich
nehmen, welche einen niedrigen Fett- und Zuckergehalt besitzen. Nahrungsbeispiele hierfür
sind: püriertes Fleisch und Fisch, Geflügel ohne Haut, schonend gedünstetes Gemüse und
Obst mit der Gabel zerdrückt, ungesüßter Pudding und Apfelmus etc.
Wenn Sie das pürierte Essen gut vertragen, können Sie zu einer leichten Ernährung der
Phase 3 übergehen. Diese beinhaltet eiweißreiche Nahrung, Milchprodukte, wenig Zucker
und Fett. Hierzu gehören zusätzlich zu den Nahrungsbeispielen der Phase 2: Geflügel ohne
Haut, Kornprodukte wie Cracker, Toast, nicht gezuckerte Cornflakes, Haferflocken. In dieser
Phase ist zu beachten, dass Sie immer gründlich kauen!
Nachdem Sie Phase 3 gut toleriert haben, können Sie langsam zu einer normalen
Ernährung übergehen. Diese stützt sich auf Eiweiße und Milchprodukte und vermeidet
zucker- und fettreiche Nahrungsmittel. Sie sollten schrittweise von weicherer zu festerer
Nahrung übergehen. Beginnen Sie mit gekochtem Geflügel und Fisch, denn dunkles Fleisch
kann für einige Zeit gar nicht vertragen werden. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten!
Kauen Sie gründlich und machen Sie kleine Pausen zwischen den Bissen. Wenn das
Völlegefühl eintritt, beenden Sie die Nahrungsaufnahme.
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Nahrungsmittelunverträglichkeiten
In den Wochen des Kostaufbaus können sich Nahrungsmittelunverträglichkeiten entwickeln,
auch von Nahrung, die sie vorher problemlos vertragen haben. Führen sie deshalb ein
Mahlzeiten-Protokoll. Dies hilft beim Entdecken von Unverträglichkeiten und hilft Ihnen, Ihr
Essverhalten zu kontrollieren.
Die häufigste Unverträglichkeit entwickelt sich bei langfaserigem Rind- und Schweinefleisch.
Außerdem können Sie eine Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) entwickeln.
Hierbei wird Laktose (Milchzucker) im Dünndarm nicht mehr ausreichend gespalten und
aufgenommen. Im Dickdarm kommt es dann zur Zersetzung der Laktose durch
Dickdarmbakterien, welches zu folgenden Beschwerden führt: Bauschschmerzen,
Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit, Durchfall. Nehmen Sie dann nur noch laktosefreie Milch
und Milchprodukte zu sich.
Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an einfachen Kohlenhydraten (Zucker, Honig, Säfte,
Süßigkeiten) können das Frühdumping-Syndrom auslösen. Es kommt zu einer raschen
Entleerung (Sturzentleerung) des Magens in den Dünndarm. Durch den Mangel an
Verdauungsenzymen kommt es zu einer hohen Konzentration an einfachen Kohlenhydraten
und Wasser strömt in den Darm. Dies führt zu folgenden Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen,
Durchfall, Schweißausbrüche, Völlegefühl, Kreislaufkollaps. Um dies zu verhindern, meiden
Sie zuckerhaltige Getränke und Nahrungsmittel.
Ergänzung von Vitaminen
Durch den Magen-Bypass kommt es zu einer verminderten Aufnahme von Vitaminen aus der
Nahrung, welches zu einem Vitamin-Mangel führt. Um diesem vorzubeugen, wird
postoperativ mit der Vitamin- Supplementation begonnen.
Sie müssen täglich Multivitamintabletten und Kalzium/ Vitamin D3 zu sich nehmen. Hinzu
kommt die Injektion von Vitamin B12 vierteljährlich. Eine Überdosierung ist nicht möglich,
denn die überschüssigen Vitamine werden wieder ausgeschieden.
Bei menstruierenden Frauen wird es empfohlen, zusätzlich Eisen einzunehmen.
Die folgenden Grundsätze gelten ein Leben lang!
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essen Sie regelmäßig
langsam essen, kauen Sie gründlich
nehmen Sie max. 3 bis 6 kleine eiweißreiche Mahlzeiten am Tag zu sich
Ihr Körper benötigt ausreichend Eiweiße, um die Muskelmasse zu erhalten und die
Wundheilung zu verbessern. Vermeiden sie fettreiche Nahrung. Diese führen zu Blähungen,
Durchfällen, Unwohlsein und Gewichtszunahme. Dazu gehören: Öle, Fette, Mayonnaise,
Käse mit Fettgehalt über 30% Fett i. Tr.
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vermeiden Sie Zwischenmahlzeiten
hören sie auf Ihr Völlegefühl und überessen Sie sich nicht
achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung sowie gezielte und ergänzende
Vitamin-Aufnahme, um Mangelerscheinungen zu vermeiden
vermeiden Sie zuckerreiche und fetthaltige Nahrungsmittel, sowie CO2-haltige
Getränke
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essen und trinken Sie nicht zur gleichen Zeit
Trinken Sie 30 Minuten vor dem Essen das letzte Mal und erst wieder etwa eine dreiviertel
Stunde nach dem Essen. Wenn Sie Ihren Magen mit Flüssigkeit auffüllen, dann ist kein Platz
mehr für Ihr Essen und es kann passieren, dass Sie erbrechen müssen.
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trinken Sie mindestens mindestens 6-8 Tassen je 200 ml (insgesamt rund 1,5 l)
energiefreie Flüssigkeit pro Tag
Es ist zu beachten, dass Alkohol, Milch, Säfte, schwarzer Tee und Kaffee nicht der Deckung
des täglichen Flüssigkeitsbedarfes dienen. Meiden Sie Kohlensäure haltige Getränke sowie
Limonade, Cola, gezuckerten Eistee, mit Sirup hergestellte Getränke. Achten Sie auf
Zeichen der Dehydratation: Kopfschmerz, Abgeschlagenheit, Schläfrigkeit, Übelkeit, weißer
Zungenbelag, tiefe Rückenschmerzen, und dunkler Urin.
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führen Sie ein Mahlzeiten-Protokoll, um eventuelle Unverträglichkeiten zu bemerken
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