05a Hormone

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Hormone steuern uns
05 – Sexualkunde
L-Anweisung
Arbeitsanleitung: Hormone
Ziel:
Steuerprozesse des Menschen nachvollziehen,
wichtigste Hormongruppen kennen
Arbeitsauftrag:
 LP zeigt Hormontabelle
 wichtigste mit Charakteristiken auf Merkkarten
schreiben
 Szenarien ohne gewisse Hormone beschreiben
Material:
 ppt 05 Hormone
 Hormontabellen 03 für Sch’
 Merkkarten vorbereitet
Sozialform:
Plenum, Sitzkreis
Zeit:
30
Zusätzliche Informationen:
 Information 1: Sch’ sollen die wichtigsten Hormone aufschreiben
(Karten herstellen) und beim nennen der Steuerungsprozesse
aufzählen
Weiterführende Ideen:
 Idee 1: Hormone als Schaltkreis darstellen
 Idee 2: Hormon-Mindmap erstellen
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05 – Sexualkunde
S-Arbeitstexte
Hormone
Das Hormonsystem schickt Botenstoffe als Befehl!
Neben dem schnellen Nervensystem übermittelt auch das langsamere und
nachhaltigere Hormonsystem dem Körper Befehle. Hormone sind Botenstoffe, die
dem Körper sagen, was zu tun ist.
Das in den Nebennieren gebildete
Adrenalin z. B. putscht dich auf,
wenn dir Gefahr droht. Deine
Atmung beschleunigt sich, und dein
Herz pumpt schneller: Jetzt ist dein
Körper bereit, ganz schnell
wegzulaufen. Hormone steuern
auch die Fortpflanzungsorgane. In
der Pubertät geben sie den
Fortpflanzungsorganen den
Anstoss, sich vollständig zu
entwickeln. Auch die typisch
weibliche beziehungsweise
männliche Gestalt erhält der
menschliche Körper durch den
Einfluss von Hormonen.
Diese Substanzen regeln nicht nur beim Menschen wichtige Lebensprozesse des
Organismus, sie tun dies auch bei Tieren und Pflanzen.
Prozessregelung
Zu diesen Lebensprozessen gehören Wachstum und Zelldifferenzierung,
Aufrechterhaltung eines Stoffwechselgleichgewichts und Fortpflanzung. Bei
Menschen und Tieren werden Hormone in endokrinen Drüsen produziert. Diese
geben das Sekret entweder direkt oder über Drüsengänge ins Blut.
Es gibt viele verschiedene Hormone, die alle eine sehr spezifische Funktion haben.
Sie stehen in einem fein austarierten Gleichgewicht und entfalten ihre Wirkung schon
bei kleinsten Konzentrationen. Der Transport der Hormone findet über die Blutbahn
statt. Er ist damit langsamer als die Signalwege des Nervensystems. Die Wirkung
der Hormone ist allerdings oft von längerer Dauer.
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05 – Sexualkunde
S-Arbeitstexte
Organe, die Hormone produzieren
Der Hypothalamus ist eine wichtige „Schaltzentrale" unseres Körpers. Er ist ein
Gehirnbereich im Zwischenhirn und befindet sich unterhalb (=hypo) des Thalamus.
Der Hypothalamus koordiniert als übergeordnetes Zentrum Wasser-,
Salzhaushalt und Blutdruck. Er sorgt dafür, dass unsere
Körpertemperatur konstant bleibt und regelt die Nahrungsaufnahme. Der
Hypothalamus beeinflusst unser Gefühls- und Sexualverhalten und bestimmt,
wann wir schlafen und wann wir wach sind. Ausserdem ist er ein wichtiges
Steuerorgan innerhalb des Hormonsystems, denn er reguliert, wann welche
Menge eines Hormons gebildet wird.
Die Hormone des Hypothalamus gelangen über
Nervenfasern oder Blutgefässe in die
Hirnanhangsdrüse. Der Hypothalamus enthält nur
eine winzige Menge der verschiedenen Hormone
und nur ein Bruchteil davon wird an die
Hirnanhangsdrüse weitergeleitet. Aber diese geringen
Mengen reichen aus, dass die Hirnanhangsdrüse ein
Tausendfaches an Hormonen produziert und
ausschüttet. Die Hormone aus der Hirnanhangsdrüse
bewirken ihrerseits eine Tausendfach
höhere Ausschüttung von Hormonen aus den
Enddrüsen. Das Ganze ist also ein Kaskadenoder Lawinenprozess.
Welche Art von Hormonen, „Bremser“- oder
„Anreger“-Hormone der Hypopothalamus bildet und
wie viele er davon an die Hirnanhangsdrüse abgibt,
regeln andere Teile des Gehirnes.
Emotionaler Stress, körperliche Anstrengung, der
biologische Rhythmus, unsere Umgebung und viele
andere Faktoren mehr können den Hypothalamus
zur Hormonproduktion anregen oder die Bildung
von Hormonen bremsen.
Die meisten Hormone werden nach einem bestimmten regelmässigen Rhythmus
produziert und ausgeschüttet. Einige Hormone unterliegen zudem einem Tag-NachtRhythmus.
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05 – Sexualkunde
S-Arbeitstexte
Die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)
Sie ist etwa so gross wie eine Kirsche und
befindet sich in Höhe der Nase mitten im Kopf.
Der Begriff Hypophyse stammt aus dem
Griechischen und bedeutet „das unten
anhängende Gewächs". Die Hirnanhangsdrüse
besteht aus 2 Lappen, einem Teil dazwischen
und dem Hypophysenstil. Über diesen Stil ist die
Drüse mit dem Hypothalamus verbunden.
Ihre Hormone beeinflussen
das Körperwachstum, die
Funktion der Schilddrüse, die
Funktion der Keimdrüsen und
der Nebennierenrinde. Sie produziert das Hormon Prolaktin,
das die Milchbildung in den weiblichen Milchdrüsen anregt.
Ebenso Melanotropin, das die Funktion der Pigmentzellen
regelt. Ein anderes Hormon steuert den Blutdruck, verhindert
eine übermässige Harnproduktion und stimuliert beim
Stillen den Milcheinschuss und die Gebärmuttermuskulatur.
Die Zirbeldrüse
Sie liegt zwischen den beiden Gehirnhälften. Sie produziert bei Wirbeltieren und
beim Menschen Melatonin und spielt damit bei der Entstehung der Hautfarbe eine
Rolle. Der Melatoninspiegel hat seinen Höhepunkt in der Kindheit. Während der
Jugend fällt Melatonin, und löst eine Erhöhung von anderen Hormonen aus, die dafür
dem Körper signalisieren, dass er in die Pubertät kommt. So verhindert Melatonin die
sexuelle Reifung vor der Pubertät.
Die Schilddrüse
Die Schilddrüse sitzt vorne im Hals in der Höhe des
Kehlkopfes. Durch die Verbindung mit der Luftröhre hebt
und senkt sich die Schilddrüse beim Schluckvorgang.
Steuert mit Hormonen einen Teil des Stoffwechsels. Sie
erhöht auch die Empfindlichkeit einiger Organe, speziell des
Nervensystems, und haben einen wesentlichen Einfluss auf
Wachstum und Weiterentwicklung in der Kindheit. Die
Schilddrüsenhormone sind verantwortlich für: Aufnahme von
Glukose, Kohlenhydratumsatz, Sauerstoffverbrauch,
Wärmeproduktion, Cholesterinabbau, Entwicklung des
zentralen Nervensystems, der Genitalorgane und des
Knochenskeletts, Muskelfunktion, Herzschlag und Blutdruck.
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05 – Sexualkunde
S-Arbeitstexte
Die Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse
(Pankreas) ist eine etwa 15-20
Zentimeter lange und 3
Zentimeter dicke Hormondrüse,
die quer zwischen
Zwölffingerdarm und der Milz
liegt. Sie produziert täglich
zwischen 1,5 und 3 Litern
Flüssigkeit (Pankreassaft), die
wichtige
Verdauungsenzyme enthält.
Ausserdem bildet sie in
inselförmigen Gewebeteilen die
Hormone Insulin,
Glucagon und das Somatostatin. Zwei wichtige Hormone entstehen hier:
Insulin und Glucagon, die den Kohlenhydrathaushalt und den Blutzuckerspiegel im
Körper regulieren. Sowohl Insulin als auch Glucagon können heute gentechnisch in
grossem Umfang hergestellt werden.
Mikroskopisches
Bild: Schnitt durch
Gewebe der
menschlichen
Bauchspeicheldrüse.
In der Bildmitte
befindet sich eine
Gruppe
Drüsenzellen, die
das Hormon Insulin
absondern. Die
blauen und weissen
Linien sind
Blutgefässe, die das
Insulin in den
übrigen Körper
befördern.
Die Nebenniere
Jeder Mensch hat 2 Nebennieren. Die Nebennieren liegen am oberen Ende der
Nieren. Eine Nebenniere ist etwa 3 Zentimeter lang und 1,5 Zentimeter
breit und wiegt 5-15 Gramm. Die Nebenniere ist umgeben von einer Kapsel und
besteht aus der aussen liegenden Nebennierenrinde und dem inneren
Nebennierenmark.
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05 – Sexualkunde
S-Arbeitstexte
Sie produziert Hormone, die den Wasser- und Ionenhaushalt des Organismus
regulieren und beeinflussen die Ausbildung der sekundären
Geschlechtsmerkmale.
Die wichtigsten Hormone, die im Nebennierenmark produziert werden, sind aber die
Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Adrenalin erhöht den
Blutzuckerspiegel und wirkt stimulierend auf den Blutkreislauf und Teile des
Nervensystems. Dazu kommen Glukocorticoide (Kortison und Kortisol), welche
in der Nebennierenrinde produziert werden. Sie wirken vor allem auf den
Stoffwechsel. Sie erhöhen die Zuckerneubildung, bauen Fett ab und erhöhen den
Abbau von Eiweiss. Zusätzlich wirken sie entzündungshemmend und unterdrücken
das Immunsystem. Als Stresshormone reagieren sie allerdings langsamer als
Adrenalin oder Noradrenalin. Aldosteron und andere Mineralokortikoide kümmern
sich um den Salz- und Wasserhaushalt. Sie sorgen dafür, dass die
Konzentrationen von Natrium und Kalium konstant gehalten werden. Sie
bewirken, dass in der Niere und im Darm mehr Natrium in das Blut aufgenommen
wird. Da Natrium Wasser bindet, steigt gleichzeitig das Blutvolumen. Der Körper
kann so den Blutdruck erhöhen. Die Androgene sind Sexualhormone, die im
Körper in das Geschlechtshormon Testosteron umgewandelt werden. Nur etwa
5% der Androgene beim Mann stammen aus der Nebennierenrinde, der Rest wird in
den Hoden gebildet. Testosteron fördert das Wachstum und die Funktion von Penis
und Hodensack, es reguliert die Produktion der Spermien, fördert die
Körperbehaarung, steigert das sexuelle Verlangen und die Potenz und fördert den
Muskelaufbau. Bei der Frau äussert sich ein Androgenüberschuss durch Akne und
Anzeichen für eine Vermännlichung wie tiefe Stimme, Ausbleiben der Regel,
Vermännlichung der Körperproportionen und Vergrösserung der Klitoris.
Die Keimdrüsen
Eierstöcke
Die Eierstöcke befinden sich im kleinen Becken
auf beiden Seiten der Gebärmutter. In den
Eierstöcken reifen die Eizellen, die Keimdrüsen
bilden die Geschlechtshormone. Bei der
geschlechtsreifen Frau ist ein Eierstock etwa
3-5 Zentimeter lang und in etwa so gross wie
eine Pflaume. Die Eierstöcke sind von einer
zarten Kapsel eingehüllt. Jeder Eierstock besteht
aus äusserem Rinden- und innerem
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05 – Sexualkunde
S-Arbeitstexte
Markgewebe. In der Rinde befinden sich Follikel mit Eizellen in unterschiedlichen
Entwicklungsstadien und unterschiedlicher Grösse. Das Mark der Eierstöcke enthält
Blut- und Lymphgefässe und Nerven.
Bereits bei der Geburt sind - im Gegensatz zum Mann - alle Eizellen bereits
vorhanden. Jeden Monat reift eine Eizelle. In der Mitte des weiblichen Zyklus
kommt es zum Eisprung. Dieser wird durch das luteinisiererende Hormon aus
der Hirnanhangsdrüse ausgelöst. Die Eizelle gelangt mit dem Eisprung in den
Eileiter. Dieser ist im Bereich der Eierstöcke mit einem Trichter und Fransen
ausgestattet und kann so die Eizelle „auffangen".
In den Eierstöcken werden verschiedene Geschlechtshormone produziert:
Die Granulosa-Zellen bilden Östrogene, der Gelbkörper bildet Gestagene, wie z.
B. das Progesteron. Die Theka-Zellen produzieren die männlichen
Geschlechtshormone Androstendion und Testosteron.
Hoden
Die Hoden sind die männlichen Geschlechtsdrüsen.
Der Begriff stammt von dem althochdeutschen Wort „hodo",
das bedeutet „bedecken" oder „verhüllen". Jeder gesunde
Mann hat 2 Hoden, die sich in einem Hodensack ausserhalb
des Körpers befinden. Die Hoden sind etwa so gross wie eine
Pflaume und wiegen etwa 18 Gramm.
Jeder Hoden besteht aus 250-350 Läppchen, die durch
Bindegewebe voneinander getrennt sind. Jedes Läppchen
enthält etwa 1-4 winzige Kanäle (Hodenkanälchen). In
diesen Kanälen findet die Produktion der männlichen Samen (Spermien)
statt. Pro Tag werden etwa 30 Millionen Spermien produziert. Etliche Zellen
produzieren das männliche Geschlechtshormon Testosteron. Aus den
Hodenkanälchen gelangen die Spermien über einen kurzen Gang in den
Nebenhoden.
Im Nebenhoden wachsen und reifen die Samenzellen. Die fertigen Samenzellen
werden im Nebenhoden gespeichert. Es dauert etwa 80 Tage, bis aus einer
Samen-Vorläuferzelle ein fertiges Spermium entsteht. Die Spermien verlassen die
Nebenhoden durch den Nebenhodengang. Dieser mündet in den Samenleiter, der
zusammen mit den Ausführungsgängen der Prostata in die Harnröhre mündet.
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05 – Sexualkunde
S-Arbeitstexte
Magen
Es gibt fünf wichtige Gruppen von Nährstoffen:





Proteine (Eiweissstoffe)
Kohlenhydrate (Zucker und Stärke)
Fette
Vitamine
Mineralstoffe (z. B. Calcium).
In diesen Gruppen sind ungefähr 50 einzelne Stoffe, die unerlässlich für
Wachstum und Gesundheit sind.
Das Hormon Gastrin wird im Magen produziert
und kommt durch Nervenimpulse zur
Ausschüttung, die ihrerseits durch den
Geschmackssinn oder die Nahrung im Magen
hervorgerufen werden. Dort bewirkt Gastrin die
Bildung von Pepsin, eines Enzyms
(Verdauungswerkzeug) das die Proteine spalten
kann (tierisches Eisweiss), sowie die
Produktion von Salzsäure. Gleichzeitig
setzt es die Kontraktionen des Magens in
Bewegung und stimuliert die Produktion von
weiteren Verdauungsenzymen sowie von
Insulin und Galle.
1. Magen, 2. Dickdarm, 3. Dünndarm,
4. Enddarm, 5. Blinddarm, 6. Zwölffingerdarm
Proteine sind für uns besonders wichtig, weil sie sozusagen die
Grundbausteine unseres Körpers sind. Sie sind Bestandteile von Organen, Zellen
und Geweben und sorgen für deren Wachstum und Erhaltung. Im Verdauungskanal
werden Proteine in verschiedene Aminosäuren aufgespaltet. Aus den Aminosäuren
werden unter anderem Hormone und Nervenbotenstoffe gebildet. Diese steuern den
Stoffwechsel zwischen Organen und Zellen.
Dünndarm
In einem bestimmten Stadium der Verdauung scheidet die Schleimhaut des
Dünndarmes eine Anzahl von Hormonen aus, die Bewegungen von
Magenpförtner, Zwölffingerdarm sowie Gallenblase und Gallengang
koordinieren. Ausserdem stimulieren sie die Ausschüttung von
Verdauungssäften in Dünndarm und Gallenblase sowie der
Bauchspeicheldrüse.
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05 – Sexualkunde
S-Arbeitsblatt
Arbeitsblatt: Hormone
Hormone sind Signalstoffe, die der Regulation von Körperfunktionen dienen. Sie
werden in speziellen Zellen gebildet, die entweder in andere Organe eingelagert sind
oder eigenständige Drüsen bilden. Diese geben die Hormone in das Blut ab, welches
sie im ganzen Organismus verteilt. Da Hormone innerhalb des Körpers
ausgeschüttet werden, nennt man das Hormonsystem auch endokrines System (gr.
endo- = innen, gr. krinein = schütten). Die ins Blut abgegebene Hormonkonzentration
ist extrem niedrig und reicht dennoch aus, um an den sog. Zielzellen spezifische
Wirkungen hervorzurufen.
Wie wirken Hormone?
Wenn ein Hormon über das Blut im ganzen Körper zirkuliert, kommt es potentiell mit
allen Körperzellen in Kontakt. Wie kann es dann gezielt wirken? Ein Hormon wirkt
nur auf solche Zellen ein, die mit einem spezifischen Rezeptor ausgerüstet sind
(Zielzelle). An Zellen, die für ein Hormon nicht als Zielzellen in Frage kommen,
fliessen die Hormonmoleküle einfach vorüber, ohne eine Reaktion hervorzurufen.
Das Hormonsystem bildet ein komplexes Netzwerk von Drüsen, die sich gegenseitig
steuern und die Abgabe von Hormonen regeln. Dabei gibt es übergeordnete
Hormondrüsen, wie z.B. die Hypophyse, die als Steuerzentrale für nachgeordnete
Drüsen wirken und eng mit dem Nervensystem zusammen arbeiten.
Wie lange wirken Hormone?
An den Zielzellen hält die Wirkung eines Hormons so lange an,
bis die Hormonmoleküle abgebaut werden. Der „Nachschub“
von Hormonmolekülen ist damit ein wichtiger Mechanismus
der Regulierung von Hormonwirkungen. Er wird durch das
Prinzip der Rückkopplung gesteuert: ein Hormon beeinflusst
dabei seine eigene Produktion, indem es auf eine
übergeordnete Hormondrüse einwirkt. Ein Hormon kann seine
eigene Bildung fördern (positive Rückkopplung) oder hemmen
(negative Rückkopplung).
Die Informationsübertragung durch Hormone erfolgt deutlich
langsamer als die neuronale Erregungsleitung: Ausschüttung
und Transport benötigen mindestens einige Sekunden, sind in der Regel jedoch auf
Minuten bis Stunden ausgelegt. Einige Hormone wirken sogar über Monate und
Jahre, z.B. bei der Steuerung der sexuellen Entwicklung in der Pubertät.
Aufgaben
1. Wie könnte eine kurze Definition des Begriffs „Hormone“ lauten? Verfasse einen
prägnanten Satz und schreibe die Hauptbegriffe gross auf jeweils ein A4 Blatt.
2. Stelle dann das Wirkprinzip der Hormone in einem Schaubild grafisch dar.
Benutze z.B. Pfeile und Rechtecke, um die einzelnen Elemente des Systems und
ihre Wirkung zu veranschaulichen.
3. Was versteht man unter dem Begriff Rückkopplung?
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05 – Sexualkunde
S-Arbeitsblatt
Arbeitsblatt: Regulation von Hormonen
Wenn wir an einem kalten Wintertag zu einem Spaziergang das Haus verlassen,
registrieren Temperatursensoren in der Haut das Absinken der Aussentemperatur
und melden es ans Gehirn.
Der Hypothalamus, eine Region etwa in der Mitte des Gehirns, ist für die Erhaltung
der normalen Körpertemperatur von 37°C verantwortlich. Er reagiert sofort auf die
Abkühlung und schüttet das Hormon TRH (Thyrotropin Releasing Hormon) in die
Blutgefässe aus, die zur Hypophyse führen. Diese liegt im Gehirn in unmittelbarer
Nähe.
Regulation von Hormonen: Schilddrüse
Die Hypophyse wird
durch den erhöhten
TRH-Spiegel
stimuliert, ihre Abgabe
des Hormons
Thyrotropin zu
steigern. Dieses
Hormon wirkt auf die
Schilddrüse
(Thyroidea) und regt
diese an, mehr
Thyroxin
auszuschütten.
Das
Schilddrüsenhormon Thyroxin gelangt mit dem Blutstrom zu den Körperzellen. Sie
reagieren auf die erhöhte Thyroxinkonzentration mit einer Steigerung ihres
Stoffwechsels, was u.a. die Wärmeabgabe der Zellen erhöht und so die
Körpertemperatur steigen lässt.
So wird die Körpertemperatur auch bei starkem Frost und eisigem Wind konstant in
der Nähe ihres Sollwerts von 37°C gehalten. Durch den Regelkreis der
Thyroxinbereitstellung kann der Körper also auf Veränderungen der Umwelt
reagieren und den Stoffwechsel an die jeweiligen Erfordernisse anpassen.
Aufgaben
1. Erstelle ein Schaubild, das den Ablauf der hier beschriebenen Vorgänge grafisch
darstellt und dem eben besprochenen Schema dem Prinzip nach entspricht.
2. Die Regulation der Körpertemperatur ist ein Prozess mit einer so genannten
negativen Rückkopplung. Erkläre, wie dieses Prinzip im vorliegenden Beispiel
realisiert ist.
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05 – Sexualkunde
S-Arbeitsblatt
Die Schilddrüse und ihre Funktion
Die Schilddrüse ist ein ungefähr 25 g schweres Organ,
das in der Halsregion vor der Luftröhre dicht unterhalb
des Schildknorpels liegt. Das Hauptgewebe der
Schilddrüse produziert zwei Hormone:
 Thyroxin (T4) und

Trijodthyronin (T3).
Die Schilddrüsenhormone werden kontinuierlich ins Blut
abgegeben. Wird in bestimmten Situationen (z.B. bei
Kälte oder in der Schwangerschaft) mehr Energie
gebraucht, wird die Produktion entsprechend gesteigert.
Die Schilddrüsenhormone bewirken
 eine Steigerung des Energieumsatzes;
Schilddrüsenhormon erhöht den sog. „Grundumsatz“, indem es die Herzarbeit
und die Körpertemperatur sowie den Abbau von Fetten und Glykogen (ein
Speicherstoff für Kohlenhydrate) erhöht;
 eine Förderung des Wachstums und der Gehirnreifung; vor allem das
Längenwachstum und die intellektuelle Entwicklung sind entscheidend von der
Anwesenheit der Schilddrüsenhormone abhängig;
 eine Aktivitätszunahme des Nervensystems; zu hohe
Schilddrüsenhormonspiegel führen zu überschiessenden
Muskeldehnungsreflexen
Regulation der Schilddrüse
Auf verschiedene Signale hin, schüttet der Hypothalamus das
Hormon TRH aus, was in der Hypophyse dazu führt, dass
vermehrt das Hormon TSH ins Blut abgegeben wird. TSH regt
die Schilddrüse an, vermehrt ihre beiden
Schilddrüsenhormone T4 und T3 in den Blutkreislauf
auszuschütten. Mit dem Blut gelangen die
Schilddrüsenhormone in alle Körperregionen und damit auch
zum Hypothalamus und zur Hypophyse. Auf beide wirkt der
erhöhte Spiegel an Schilddrüsenhormonen im Sinne einer
negativen Rückkopplung: er mindert die Ausschüttung
sowohl von TRH als auch von TSH.
Aufgaben
1. Lies den Text und markiere die wichtigsten Informationen. Welche
Informationen sind neu für dich?
2. Was ist bei der Beschreibung der Regulation der Schilddrüse neu für dich?
Wie lässt sich die vorliegende Beschreibung mit der dir bekannten in Einklang
bringen?
3. In manchen Gebieten (auch Deutschlands) besteht aufgrund der
vorherrschenden Gesteine ein Jodmangel im Trinkwasser. Welche
Konsequenzen könnte das für die Funktion der Schilddrüse haben?
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05 – Sexualkunde
S-Arbeitsblatt
Schülerversuch zum Regelkreis
Im vorliegenden Versuch, können vier Schüler die Funktion eines Regelkreises mit
negativer Rückkopplung nachvollziehen.
Es werden folgende Materialien benötigt:
 ein Becken mit Wasser (ca. 20°C)

ein Thermometer (möglichst digital mit grosser Anzeige, so dass der Rest der Klasse
diese ablesen kann)

ca. 7-9 Bechergläser (eine Hälfte mit kaltem, die andere mit heissem Wasser gefüllt;
zusätzlich ein Becher mit kaltem Wasser als anfänglicher Störimpuls)

eine blaue und eine rote Karte aus Papier
Jeder der vier Versuchsteilnehmer erhält eine der folgenden Karten als Anweisung. Eine
schematische Beschreibung des Versuchs findet sich auf Seite drei dieses Dokuments.
Schüler 1
Schüler 2
Giesse deinen Becher mit kaltem
Wasser in das grosse Becken!
Lies die Temperatur vom
Thermometer ab und gib den
Wert kontinuierlich an Schüler 3
weiter!
Schüler 3
Schüler 4
Versuche, die Temperatur im
Becken auf dem Anfangswert zu
halten —
Wenn du eine rote Karte gezeigt
bekommst, giesse einen Becher
mit heissem Wasser in das
Becken!


steigt sie über den Anfangswert,
halte die blaue Karte hoch!
sinkt sie unter den Anfangswert, halte die rote Karte hoch!
 Zeige die Karten so lange, bis
sich die Anfangstemperatur wieder
ungefähr einstellt.
Wenn du eine blaue Karte
gezeigt bekommst, giesse einen
Becher mit kaltem Wasser in das
Becken!
 Wiederhole das, bis die Karte
nicht mehr gezeigt wird.
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05 – Sexualkunde
S-Arbeitsblatt
Schematischer Regelkreis
Aufgaben
Füge folgende Begriffe in die Leerstellen des Diagramms ein:
Regler — Messfühler — Sollwert — Istwert — Reiz — Reaktion — Systemtemperatur
(Regelgrösse)
Vervollständige den folgenden Satz.
„Das Schema zeigt einen Regelkreis mit negativer Rückkopplung. Ein solches
System reagiert auf eine Veränderung des Istwerts (z.B. durch einen Reiz von
aussen) indem es ...“
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
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05 – Sexualkunde
Hormon-Lexikon
Übersicht: Hormone und ihre Funktion
Hormon
Bildungsstätte
Funktion
ACTH,
Adrenokortikotropes
Hormon
Hypophysenvorderlappen
ACTH regt die Nebennierenrinde zur Ausschüttung von
Kortisol an.
ADH, Adiuretin,
antidiuretisches
Hormon
Hypothalamus
ADH spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des
osmotischen Drucks und des Flüssigkeitsvolumens des
Körpers. ADH fördert die Rückresorption von Flüssigkeit
aus den Harnkanälchen der Nieren in das Blut. Die
Ausschüttung erfolgt über den Hypophysenhinterlappen
direkt in die Blutbahn.
Adrenalin und
Noradrenalin
Nebennierenmark
Adrenalin und Noradrenalin sind Stresshormone. Sie
steigern in Sekundenschnelle die Herz-KreislaufFunktionen und versetzen Nerven und Gehirn in
Alarmzustand. In Notfällen mobilisieren sie die
notwendigen Energiereserven. Das zeigt sich in einer
beschleunigten Herztätigkeit, Erhöhung des Blutdrucks,
Freisetzung von Glukose und verstärkten Durchblutung
der Muskulatur. Noradrenalin hat eine
schmerzhemmende Wirkung.
Aldosteron
Nebennierenrinde
Aldosteron wirkt vor allem auf die Niere. Es reguliert den
Elektrolyt- und Wasserhaushalt im Körper. Es erhöht die
Resorption von Natriumionen aus den Nieren, wodurch
der Natriumspiegel im Blut erhöht wird. Die
Ausscheidung von Kalium- und Wasserstoffionen wird
gefördert. Dadurch sinkt der Kaliumspiegel im Blut.
Gleichzeitig wird Wasser zurückgehalten. So hat
Aldosteron auch Einfluss auf die Regulation des
Blutvolumens und des Blutdrucks. Ähnlich wirkt
Aldosteron auf den Wasser- und Ionentransport im Darm
sowie in Schweiss- und Speicheldrüsen.
Androgene
Nebennierenrinde
Androgene ist ein Sammelbegriff für männliche
Sexualhormone. Sie sind geschlechtsspezifisch
wirksam, indem sie die Geschlechtsdifferenzierung der
männlichen Fortpflanzungsorgane fördern. Sie sind auch
für die Ausbildung der sekundären
Geschlechtsmerkmale wir z. B. den Bartwuchs,
Körperbehaarung und Stimmbruch verantwortlich.
Androgene fördern das Knochen- und Muskelwachstum.
Wichtigstes Androgen ist das Testosteron. Männliche
Hormone werden auch in den Eierstöcken und der
Nebennierenrinde von Frauen produziert. Ein
Östrogenmangel in der Postmenopause kann zu einem
relativen Überschuss der männlichen Hormone führen.
Androstendion
Nebennierenrinde
Hormon, das den Aufbau von körpereigenem Eiweiss
beschleunigt. Wirkt als männliches Sexualhormon,
indem es in Testosteron, aber auch in Vorstufen von
Östrogen umgewandelt werden kann.
ChelezystokininPankreozymin, CCK
Dünndarmschleimhaut
CCK fördert die Darmbeweglichkeit und senkt die
Beweglichkeit des Magens. Es bewirkt die Kontraktion
der Gallenblase und steigert die
Bauchspeicheldrüsensekretion.
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CRH, CorticotropinReleasinghormon
Hypothalamus
05 – Sexualkunde
Hormon-Lexikon
CRH stimuliert den Hypophysenvorderlappen zur
Ausschüttung von ACTH, das wiederum Kortisol aus der
Nebennierenrinde freisetzt. Am frühen Morgen ist der
Blutspiegel von Kortisol am höchsten, nachts am
niedrigsten.
DHEA,
Nebennierenrinde
Dehydroepiandrosteron
Androgenes Hormon, das den Aufbau von
körpereigenem Eiweiss beschleunigt. Wirkt als
männliches Sexualhormon, indem es in Testosteron,
aber auch in Vorstufen von Östrogen umgewandelt
werden kann.
Endorphine
Hypophyse,
Nervensystem
Endorphine entfalten ihre Wirkung insbesondere im
Gehirn und in den verschiedenen Körperteilen. Sie
wirken stark schmerzstillend und sind an verschiedenen
vegetativen Prozessen beteiligt, u. a. Regulation der
Körpertemperatur, Steuerung von Antrieb und Verhalten,
Hemmung der Darmbeweglichkeit. Sie werden auch als
natürliches "Opium" bezeichnet. Endorphine sorgen für
ein starkes Glücksgefühl und machen regelrecht "high".
Erythropoetin
Nieren
Erythropoietin reguliert den Sauerstoffgehalt des Blutes
und regt die Bildung roter Blutkörperchen an.
FSH, FollikelHypophysenvorderstimulierendes Hormon lappen
FSH wirkt auf die Gonaden. Es regt bei der Frau die
Bildung von Östrogen und die Reifung der Eizellen im
Eierstock an. Beim Mann sorgt FSH für die Entwicklung
der Spermien.
Gastrin
Magenschleimhaut
Gastrin steigert die Magenbeweglichkeit, fördert die
Salzsäurebildung im Magen und steigert die Sekretion
von Gallen und Bauchspeicheldrüsensekret.
Gestagene
Gelbkörper
Gestagene sind synthetische Hormone, die dem
Progesteron, dem körpereigenen Gelbkörperhormon,
ähneln. Die künstlich hergestellten Gestagene werden in
der hormonellen Schwangerschaftsverhütung zur
Verhinderung des Eisprungs eingesetzt. Bei der
hormonellen Therapie sorgen Gestagene für eine
regelmässige Regelblutung. Das dient dem Schutz der
Gebärmutterschleimhaut, denn der regelmässige Abbau
der Schleimhaut ist ein wirksamer Schutz vor einer
Tumorentwicklung.
GH-IH, Growth
HormoneInhibitinghormon,
Somatostatin
Hypothalamus
GH-IH hemmt die Freisetzung von Wachstumshormon
aus dem Hypophysenvorderlappen. Somatostatin wird
ausserdem in den D-Zellen des Verdauungstraktes und
der Bauchspeicheldrüse gebildet. Als solches hat es die
Funktion, die Sekretion von Magensaft und
Bauchspeichel zu hemmen.
GH-RH, Growth
HormoneReleasinghormon,
Somatoliberin
Hypothalamus
GH-RH fördert die Freisetzung von Wachstumshormon
aus dem Hypophysenvorderlappen. Es hat Einfluss auf
das Längenwachstum vor der Pubertät. Es fördert das
Wachstum der inneren Organe und hat Einfluss auf den
Stoffwechsel.
Glukagon
Bauchspeicheldrüse Glukagon hebt den Blutzuckerspiegel. Es ist ein
Gegenspieler von Insulin.
Gn-RH, Gonadoliberin,
FSH-RH, LH-RH
Hypothalamus
Gn-RH ist ein Hormon, das den
Hypophysenvorderlappen zur Ausschüttung von zwei
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Hormone steuern uns
05 – Sexualkunde
Hormon-Lexikon
verschiedenen Sexualhormonen anregt, dem FSH und
LH. Damit steuert es die gesamte Sexualfunktion von
Mann und Frau.
Insulin
Bauchspeicheldrüse Insulin senkt den Blutzuckerspiegel.
Kalzitonin
Schilddrüse
Kalzitonin reguliert, zusammen mit dem Parathormon,
den Kalziumhaushalt des Körpers. Es stoppt die
Aufnahme von Kalzium aus dem Darm, lagert verstärkt
Kalzium und Phosphat im Knochen ab, führt zur
vermehrten Ausscheidung von Kalzium über die Nieren
und senkt die Kalziumkonzentration im Blut.
Kortison, Kortisol
Nebennierenrinde
Kortison und Kortisol sind Glukokortikoide.
Zusammengefasst haben sie folgende Wirkungen:
Abbau von Eiweissen in der Muskulatur, in der Haut und
im Fettgewebe. Abbau von Fett aus den peripheren
Fettdepots (Lipolyse). Dadurch gelangen freie
Fettsäuren ins Blut. Förderung der Gykogensynthese in
der Leber. Erhöhung der Glukosekonzentration im Blut.
Antientzündlicher Effekt bei Verletzungen.
Immunsuppressiver Effekt durch Hemmung der
Abwehrzellen. Antiallergischer Effekt durch die
Hemmung der Entzündungsreaktionen, die bei einer
Allergie auftreten.
LH, Luteinisierendes
Hormon
Hypophysenvorderlappen
LH wirkt auf die Gonaden. Bei der Frau unterstützt es die
Eireifung, den Eisprung und die Bildung des
Gelbkörpers, beim Mann fördert es die Spermienreifung.
Es erhöht die Abgabe von Testosteron aus den LeydigZwischenzellen des Hodens.
Melatonin
Zirbeldrüse
Melatonin ist ein schlafförderndes Hormon, das die
sogenannte "innere Uhr" des Menschen reguliert. Es ist
am Alterungsprozess des Körpers beteiligt. Bisher gibt
es aber keinen wissenschaftlichen Nachweis der belegt,
dass Melatonin als Medikament den biologischen
Alterungsprozess aufhalten kann.
MSH, melanozytenHypophysenvorderstimulierendes Hormon lappen
MSH hat einen Einfluss auf die Pigmentierung der Haut,
indem es die pigmentbildenden Melanozyten beeinflusst.
MSH-IH, MIH,
Melanostatin
Hypothalamus
MSH-IH bewirkt als Gegenspieler von MSH-RH eine
verminderte Ausschüttung von MSH aus dem
Hypophysenvorderlappen.
MSH-RH, MRH,
Melanoliberin
Hypothalamus
MSH-RH bewirkt die Freisetzung von Melanotropin
(MSH) aus dem Hypophysenvorderlappen. Dadurch wird
die Pigmentierung der Haut verstärkt.
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Hormone steuern uns
Östrogene
Eierstöcke
05 – Sexualkunde
Hormon-Lexikon
Östrogen ist ein Oberbegriff für die wichtigsten
weiblichen Geschlechtshormone, wie Estradiol, Estron
und Estriol. Es gibt über 30 verschiedene Hormone, die
in dieser Gruppe zusammengefasst sind. Früher wurden
diese Namen mit einem "Ö" geschrieben. Weil aber im
englischen Alphabet kein "Ö" vorkommt und
medizinische Sprache international ist, werden in
aktuellen Veröffentlichungen häufig die Namen der
Östrogene mit einem "E" geschrieben. Östrogene
werden während der Reifephase in den Follikeln
(Eibläschen) der Eierstöcke und in der Plazenta
(Mutterkuchen) produziert und haben im weiblichen
Körper verschieden Aufgaben. Insgesamt ist es das
Hormon, das den grössten Beitrag zur körperlichen und
psychischen Entwicklung und Lebensgefühl jeder Frau
leistet. Beginnend in der Pubertät mit der
Brustentwicklung, über den monatlichen Zyklus bis hin
zum Knochenaufbau und der Kollagenbildung zur
Erhaltung der Hautelastizität, sind Östrogene im Spiel.
Sie schaffen die Voraussetzungen für eine
Schwangerschaft und für Sex. Sie wirken stärkend auf
Knochen und Herz und stabilisieren das seelische
Gleichgewicht. Ausserdem sorgen sie für das typische
weibliche Erscheinungsbild in Figur, Haut und
Behaarung. Folgende Östrogen-Arten gibt es:



Natürliche Östrogene, sind identisch mit den
Östrogenen, die in den Eierstöcken gebildet
werden, dazu gehört z. B. 17ß-Östradiol.
Synthetische Östrogene, sind künstlich
hergestellte Östrogene, die der Körper nicht
bildet. Sie werden in Anti-Baby-Pillen eingesetzt.
Dazu gehört z. B. Ethinylestradiol. Die
Östrogene, die zur Hormonersatztherapie bei
Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden,
sind keine synthetischen Östrogene.
Konjugierte Östrogene, sind eine Mischung
verschiedener Substanzen, die ähnlich den
Östrogenen aufgebaut sind. Sie werden
entweder aus Pflanzen oder dem Harn trächtiger
Stuten gewonnen.
Oxytocin
Hypothalamus
Oxytocin ist ein Hormon, das während der
Schwangerschaft zur Auslösung der Wehentätigkeit
während der Geburt führt. Während der Stillperiode sorgt
Oxytocin ausserdem für den Einschuss der Muttermilch.
Die Ausschüttung erfolgt über den
Hypophysenhinterlappen direkt in die Blutbahn.
Parathormon
Nebenschilddrüse
Parathormon reguliert, zusammen mit dem Kalzitonin,
den Kalziumhaushalt des Körpers. Es erhöht die
Aufnahme von Kalzium aus dem Darm, verstärkt die
Abgabe von Kalzium und Phosphat vom Knochen ins
Blut, senkt die Ausscheidung von Kalzium über die
Nieren und erhöht die Kalziumkonzentration im Blut. Das
Parathormon braucht für seine Wirksamkeit Vitamin D.
PRL-IH, Prolaktin-
Hypothalamus
PRL-IH hemmt die Prolaktinausschüttung des
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Inhibitinghormon,
Prolaktostatin
05 – Sexualkunde
Hormon-Lexikon
Hypophysenvorderlappens. Fällt diese Hemmung weg,
so können Frauen auch ohne Schwangerschaft
Milchfluss aus den Brustdrüsen entwickeln. Ausserdem
bleibt der Eisprung aus.
PRL-RH, ProlaktinReleasinghormon,
Prolaktoliberin
Hypothalamus
PRL-RH stimuliert den Hypophysenvorderlappen zur
Ausschüttung von Prolaktin.
Progesteron
Gelbkörper
Ist ein weibliches Geschlechtshormon, das bei
fruchtbaren Frauen in der zweiten Hälfte des Zyklus im
Gelbkörper des Eierstocks gebildet wird. Während der
zweiten Zyklusphase ist Progesteron das
vorherrschende Hormon. Die Gebärmutter wird in dieser
Phase auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet.
Findet keine Befruchtung statt, bildet sich der Gelbkörper
zurück. Dadurch fällt der Progesteron-Blutspiegel ab und
es kommt zum Abbau der Gebärmutterschleimhaut, der
Menstruation. Kommt es zu einer Schwangerschaft
bereitet Progesteron die Brustdrüsen auf die
Milchproduktion und -abgabe vor. Ausserdem sorgt es
während der Schwangerschaft für einem dauerhaften
Anstieg der Basaltemperatur. Basaltemperatur ist ein
medizinischer Begriff für die Morgentemperatur, die
Temperatur, die morgens beim Aufwachen gemessen
wird. Progesteron wird in der Schwangerschaft
vorwiegend im Mutterkuchen (Plazenta) produziert.
Prolaktin
Hypophysenvorderlappen
Prolaktin regt das Wachstum der Brustdrüsen an und
fördert die Produktion der Milch in den Brustdrüsen.
Stimuliert wird die Ausschüttung von Prolaktin durch das
Saugen des Kindes an der Brustwarze.
Renin
Nieren
Renin ist an der Regulation des Blutdruck, des
Blutvolumens und an der Konzentration von Kalium und
Natrium im Blut beteiligt.
Sekretin
Dünndarmschleimhaut
Sekretin fördert die Gallenbildung, hemmt die
Magenbeweglichkeit und fördert die Bikarbonatbildung in
der Bauchspeicheldrüse.
Serotonin
STH, Somatotropes
Hormon,
Wachstumshormon,
HGH, Human growth
Hormone
Serotonin hat vielfältige Wirkungen. In Lunge und Niere
verengt es die Arteriolen, während sie in der
Skelettmuskulatur geweitet wird. Es beeinflusst die
Kontraktion des Herzmuskels und die Bewegung der
Magen-Darm- Muskulatur. Im ZNS hat Serotonin
Auswirkungen auf die Stimmungslage, den SchlafWach- Rhythmus, die Schmerzwahrnehmung, die
Körpertemperatur und die Nahrungsaufnahme.
Hypophysenvorderlappen
Das Wachstumshormon kontrolliert das
Längenwachstum vor der Pubertät. Es fördert das
Wachstum der inneren Organe und hat Einfluss auf den
Stoffwechsel. Zusätzlich ist es an der Verknöcherung
des Skeletts beteiligt und an der Bildung von Glukose in
der Leber. Die Bildung und Ausschüttung des
Wachstumshormons wird über die
Hypothalamushormone GH-RH und GH-IH gesteuert.
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05 – Sexualkunde
Hormon-Lexikon
Testosteron
Hoden
Testosteron zählt zur Gruppe der Androgene und ist das
wichtigste männliche Geschlechtshormon. Auch bei
Frauen wird in den Eierstöcken und in der
Nebennierenrinde Testosteron in geringen Mengen
produziert. Es steigert die Libido der Frau, führt aber bei
einem Überschuss zu einer allgemeinen
Vermännlichung (Virilisierung). Im männlichen Körper
bewirkt Testosteron die Entwicklung der
Geschlechtsorgane, die Ausbildung der
Geschlechtsmerkmale und die Samenbildung. Im
männlichen und im weiblichen Körper trägt Testosteron
zum Wachstum der Knochen in der Entwicklungsphase
bei, erhöht die Muskelmasse und senkt das Cholesterin
im Blut.
T3, Trijodthyronin
Schilddrüse
T3 ist in der Lage, in fundamentale
Stoffwechselprozesse einzugreifen und wirkt aktivierend.
Es fördert die Wärmeentwicklung, erhöht den
Sauerstoffverbrauch, beschleunigt die
Kohlenhydrataufnahme, steigert die Neubildung von
Glukose sowie die Mobilisation des Leberglykogens
(Glykogen = Speicherform von Kohlenhydraten), aktiviert
die Freisetzung körpereigener Fettbestände,
beschleunigt den Cholesterinaufbau und -abbau, fördert
die Proteinsynthese, beeinflusst den Wasserhaushalt
und den Knochenstoffwechsel. Unentbehrlich sind
Schilddrüsenhormone für die Wachstums- und
Reifungsprozesse des Skeletts sowie für die
Gehirnentwicklung.
T4, Tyroxin
Schilddrüse
Gleiche, aber weniger intensive Wirkung wie T3. Dafür
ist die Konzentration von T4 10mal höher, als die von
T3.
Thymopoetin
Thymus
Thymopoetin steuert die Reifung und Differenzierung der
Immunzellen in den Lymphknoten.
Thymosin
Thymus
Thymosin steuert die Reifung und Differenzierung der
Immunzellen in den Lymphknoten.
TRH, ThyreotropinReleasinghormon
Hypothalamus
TRH regt den Hypophysenvorderlappen zur
Ausschüttung von TSH (Thyroidea stimulierenden
Hormon) an. Dieses Hormon fördert in der Schilddrüse
die Abgabe von T3 und T4 ins Blut.
TSH, ThyroideaHypophysenvorderstimulierendes Hormon lappen
TSH regt die Schilddrüse zur Freisetzung der
Schilddrüsenhormone T3 und T4 an. Ausserdem fördert
TSH die Teilungsfrequenz der Schilddrüsenzellen. Das
wirkt sich vergrössernd auf die Schilddrüse aus.
VIP, Vasoaktives
interstinales Peptid
VIP fördert die Durchblutung und erhöht den Tonus der
glatten Muskulatur.
Darmwand
Mangel oder Überproduktion von Hormonen können
lebensgefährlich sein.
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