Ergänzungen zu Logik und Diskrete Strukturen Vorlesung 2 – 26.10.2012 Themen Mengen und Relationen, aussagenlogische Äquivalenz, strukturelle Induktion. Literatur Zu Relationen jedes einführende Buch über Mathematik oder Theoretische Informatik, z.B. [6, 5.1]. Zur aussagenlogischen Äquivalenz [5, 1.2] oder [3, 2.3] oder [1, 1.1.2]. Zu Induktion [2, 9] oder [4, 2.4]. [1] Dassow, Jürgen: Logik für Informatiker. Vieweg, 2005. – ISBN 3519005182 [2] Ehrig, Hartmut ; Mahr, Bernd ; Cornelius, F.: Mathematisch-strukturelle Grundlagen der Informatik. 2. Auflage. Springer, 2001. – ISBN 3540419233 [3] Heinemann, Bernhard ; Weihrauch, Klaus: Einführung. Teubner, 1992. – ISBN 3519122480 Logik für Informatiker. Eine [4] Hoffmann, Dirk W.: Theoretische Informatik. 2. aktual. Auflage. Hanser, 2011. – ISBN 3446426396 [5] Schöning, Uwe: Logik für Informatiker. 5. Auflage. Spektrum, 2000. – ISBN 3827410053 [6] Teschl, Gerald ; Teschl, Susanne: Mathematik für Informatiker 1: Diskrete Mathematik und Lineare Algebra. 3. Auflage. Springer, 2010. – ISBN 3540774319 Ordnungen Eine zweistellige Relation R ⊆ M × M heißt Ordnungsrelation, wenn sie reflexiv, antisymmetrisch (xRy∧yRx → x = y) und transitiv ist. Meist verwendet man Zeichen wie ≤ , oder v für Ordnungsrelationen. Ist x ≤ y (oder x y oder x v y) und x 6= y, so lässt man den Strich unter dem Relationszeichen weg und schreibt x < y (oder x ≺ y oder x @ y). Eine Ordnungsrelation ≤ heißt noethersch, wenn es keine unendlichen absteigenden Ketten x1 > x2 > x3 > . . . gibt. Induktion Ist M eine Menge mit einer noetherschen Ordnungsrelation ≤ und A(x) eine Aussageform (also eine parametrisierte Ausage, d.h. für jedes x ∈ M ist A(x) eine Aussage), dann gilt das noethersche Induktionsprinzip: Für alle x ∈ M gilt A(x) ⇔ Für alle x ∈ M gilt: (Für alle y ∈ M mit y < x gilt A(y))→ A(x) Im Spezialfall M = N und der üblichen ≤-Relation erhält man die ,,normale“ Induktion über die natürlichen Zahlen. Der Induktionsanfang verbirgt sich dabei in dem Fall x = 1, da dann die Prämisse der Implikation wahr ist. 1 Ergänzungen zu Logik und Diskrete Strukturen Vorlesung 2 – 26.10.2012 Die strukturelle Induktion, welche wir etwa für Beweise über Formeln verwenden, erhalten wir aus der noetherschen Induktion, wenn wir für M die Menge aller Formeln nehmen und F ≤ G setzen, wenn F Teilformel von G ist. Wir erhalten: Für alle Formeln F gilt A(F ) ⇔ i) Für jede atomare Formel Ai gilt A(Ai ) und ii) Gilt A(F ) und A(G), dann auch A(¬F ), A(F ∧ G) und A(F ∨ G) Aufgaben 1. Relationen Kreuzen Sie die zutreffenden Eigenschaften der angegebenen Relationen über der Menge M = {1, 2, 3} an: Relation reflexiv symmetrisch transitiv {(1, 1), (1, 2), (2, 2)} {(1, 2), (2, 1), (2, 2), (3, 3)} 6 = ≤ ∅ M ×M 2. Strukturelle Induktion Wir definieren den Junktor ↑ (auch ,,NAND“ genannt) durch die folgende Wahrheitstafel: A 0 0 1 1 B 0 1 0 1 A↑B 1 1 1 0 Zeigen Sie mit Hilfe von struktureller Induktion nach dem Formelaufbau, dass es zu jeder Formel F eine äquivalente Formel F 0 gibt, die nur den Junktor ↑ (und natürlich atomare Aussagen aus F sowie Klammern) verwendet. 2