Zähne im Wechselbad Der Hormonhaushalt beeinflusst nicht nur unsere Stimmung, er ist an zahlreichen Körperfunktionen ­be­teili­gt. Zähne und Zahnfleisch durchleben ­diese Veränderungen mit. In Lebensphasen mit schwankendem Hormonspiegel verlangt unser Mundraum daher erhöhte Aufmerksamkeit und ­ besondere Pflege, um beispiels­weise einer Zahnfleischentzündung, der so genannten hormonell induzierten ­ Gingivitis, vorzubeugen. Welchen Einfluss haben die Hormone? Hormone sind Botenstoffe, die über das Blut ihre chemischen Informationen zu den Organen bringen. Ohne sie wären wichtige Vorgänge wie Verdauung, Wachstum und Gefühle nicht möglich. Vielen unbekannt und oft unterschätzt: Bei starken Hormonschwankungen ändern sich auch die Beschaffenheit des Zahnfleisches und die Keimbesiedlung in der Mundhöhle. Plötzliches Zahnfleischbluten z. B. bei der täglichen Zahnpflege ist ein Signal, das manch Betroffene dazu verleitet, weniger zu putzen – der falsche Weg, denn dadurch entstehen vermehrt Beläge auf den Zähnen, die die Beschwerden verstärken können. Pubertät – alles andere im Kopf „Die Phase zwischen Kindheit und Erwachsensein ist eine Zeit, in der einiges durcheinander gerät, da bleiben wenig Gedanken für die Zähne. Dabei sind diese besonderem Stress ausgesetzt“, beobachtet Zahnarzt Philipp Laakmann aus Bottrop. Das bleibende Gebiss ist noch jung, der Zahnschmelz benötigt einige Jahre, bis er seine endgültige Widerstandskraft entwickelt hat. Zudem gelangen in diesem Alter Fotos: proDente e.V. der Gefühle neben vermehrtem Fast Food und zuckerhaltigen Getränken oft erstmals schädliche Substanzen wie Nikotin und Alkohol in den Mund. Eine gründliche Mundhygiene sollte daher in der Pubertät unbedingt aufrechterhalten, wenn nicht verstärkt werden, um bleibenden Schäden vorzubeugen. Eine besondere Zeit: die Schwangerschaft Der veränderte Hormonhaushalt in der Schwangerschaft beeinflusst die Mundgesundheit an mehreren Stellen: Die vermehrte Durchblutung lockert das Bindegewebe, lässt das Zahnfleisch anschwellen und die Schutzfunktion im Speichel ist herabgesetzt. Bakterien finden so schneller einen Weg durch das Zahnfleisch und verursachen Zahnfleischentzündungen. Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel anwenden, spiegeln dem Körper durch die kontinuierliche Hormongabe eine Schwan- gerschaft vor und sind daher ebenfalls gefährdet. ­ „Wer bei den ersten Anzeichen wie Zahnfleischbluten nicht reagiert, riskiert eine Ausbreitung der Entzündungen auf den gesamten Zahnhalteapparat“, warnt Philipp Laakmann. Optimal ist eine gründliche Kontrolle und Behandlung bereits vor ei­ner geplanten Schwangerschaft, denn bei Zahnerkrankungen erschwert oder verhindert diese die Behandlung und die Einnahme von Medikamenten. Zudem stehen im Blut enthaltene Entzündungsstoffe in Verdacht, vorzeitig Wehen und eine Frühgeburt auslösen zu können. Ein ­ verstärkter Hunger auf Süßes und ­w iederholtes Er­brechen während der ersten Schwangerschafts­monate können die Entstehung von Karies fördern. ­Schwangeren empfiehlt der Zahnarzt eine gezielte ­Beobachtung und regelmäßige Kontrolle, um frühzeitig handeln zu können. Wechseljahre Ähnlich den Vorgängen in der Schwangerschaft erhöhen auch hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren das Entzündungsrisiko. Eine professionelle Zahnreinigung ist ein wichtiger Bestandteil zur Vorbeugung. Die nachlassende Produktion von Östrogenen in dieser Zeit bedeutet für die Knochen weniger Schutz und verursacht ein Absinken der ­K nochendichte. Statistiken weisen auf einen Zusammenhang zwischen dem Abbau der Knochenmasse (Osteoporose) und Zahnverlusten hin. Patienten in den Wechseljahren leiden zudem häufig unter Beschwerden wie ­Zungenbrennen und gereizten Schleimhäuten. Empfohlen wird eine ­ sorgfältige Mundhygiene und weitestgehender ­Verzicht auf Alkohol und Nikotin sowie sehr saure oder scharfe Lebensmittel. Zur Linderung bei akuten Beschwerden haben sich Spülungen mit Salzwasser, Salbei- oder Kamillentee bewährt. Ausführliche Informationen und individuelle Beratung für jede Lebensphase erhalten Sie beim Team von Zahnarzt ­Philipp Laakmann. Kontakt: Zahnarztpraxis Philipp Laakmann Zahnarzt und Zahntechniker Master of Oral Medicine in Implantology Scharnhölzstraße 29, 46236 Bottrop Telefon: 0 20 41 / 77 80 88 E-Mail: [email protected] www.zahnarzt-laakmann.de