Hinweise Anti-Pilz-Diät – Hefepilze Merkblatt mit Diäthinweisen bei Hefemykosen des Darmes Ihr Arzt hat bei Ihnen eine Hefepilz-Erkrankung im Darm festgestellt. Gerade in diesem Organ finden Hefepilze aufgrund unverwerteter Kohlenhydrate ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Eine generelle Vermeidung aller Kohlenhydrate ist nicht möglich und auch nicht erforderlich, aber es kommt darauf an, die Aufnahme von stark kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln drastisch einzuschränken. Kohlenhydrate ist die Bezeichnung für verschiedene Arten von Zucker sowie die pflanzlichen Lebensmittel enthaltene Stärke, die im Körper zu Zucker abgebaut wird. Auch in tierischen Produkten befinden sich unterschiedliche Mengen Kohlenhydrate. Arztanweisungen Verordnete Heilmittel erfüllen ihre Aufgaben nur dann in vollem Umfang, wenn sie regelmäßig und sorgfältig nach den Anweisungen des Arztes angewendet werden. Kohlenhydrate/Stärke Nahrung, die vorwiegend Kohlenhydrate bzw. Stärke enthält, ist stark zu reduzieren. Insbesondere Weißbrote, Brötchen, Toast, Kuchen und Kekse enthalten viele Kohlenhydrate. Zucker Weitgehend eingeschränkt werden soll die Zufuhr von Zucker in jeglicher Form (Rohr-, Rübe-, Trauben- und Fruchtzucker). Süße Nahrungsmittel Da der Gesetzgeber unter Zucker nur Rohr- bzw. Rübenzucker versteht, ist es oft schwer festzustellen, ob noch andere Zuckerarten in so genannten „zuckerfreien“ Nahrungsmitteln enthalten sind. Aus diesem Grund ist selbst bei Nahrungsmitteln, die „zuckerfrei“ sind, jedoch süß schmecken, Zurückhaltung geboten. Früchte Süße Früchte z.B. Trauben, süße Kirschen, Birnen usw. sind zu meiden. Hierzu zählen auch rohe oder gekochte Obstsäfte. Hülsenfrüchte Bohnen, Linsen oder Erbsen sind aufgrund ihres hohen Kohlenhydratanteils sowie aufgrund der Förderung von Darmblähungen einzuschränken. Getränke Süße Getränke sowie gezuckerte Säfte und Fruchtsaftgetränke werden oft in ihrem Zuckergehalt unterschätzt. Es sind Getränke vorzuziehen, denen zur Süßung künstliche Süßstoffe zugesetzt wurden. Süßstoffe Anstelle mit Zucker sind Speisen oder Getränke mit „künstlichen Süßstoffen“ zu süßen, da diese Süßstoffe keinen Nährboden für krankheitserregende Hefepilze darstellen. Faserstoffreiche Kost Nahrung, die viele unverdauliche Bestandteile enthält, sollte anstelle von kohlenhydratreicher Kost zu sich genommen werden. Viele Faserstoffe (Ballaststoffe) enthalten Salate, Gemüse, Vollkornbrot und Haferflocken. Eine derartige Kost regt die natürliche Bewegung des Darms an und verkürzt die Verweildauer von Kohlenhydraten im Darm. Erlaubte Speisen Dr. med. Barbara Schubert - Helga Konrad - Priv. Doz. Dr. med. Dr. Andreas Eggert, Dr. Sabrina Ruppert Heinestr. 7a – 97070 Würzburg - Tel: 0931/3 22 53 0 - [email protected] – www.hautaerzte-wuerzburg.de Erlaubt sind vor allem Fisch in jeder Zubereitungsform, Fleisch und Wurst, Eier, Milch und Milchprodukte. ERLAUBT (besonders zu empfehlen): TRINKEN Ungesüßtes Mineralwasser, Tee (Kamillentee, Malventee, Pfefferminztee, Kümmeltee, Kaffee, Milch und Milchprodukte, auch trockene Weine, trockener Sekt, Bier in kleinen Mengen ESSEN Alle zucker- und fruchtzuckerfreien Speisen, Fleisch und Geflügel, Fisch, Eier, Gemüse, Salate, Kartoffeln. Schinken und anderes Fleisch, besonders Geflügel, Knäckebrot und Knusperbrot in mäßiger Menge, klare Brühen, Bratensaft ohne Bindemittel. Eier roh, gekocht und in anderer Form, Milch und Milchprodukte wie Quark, Käse, Fette incl. Butter, verschiedenen Gemüse wie grüne Bohnen, Brokkoli, Chicorée, Chinakohl, Fenchel, Grünkohl, Gurken, Karotten, Knoblauch, Möhren, Paprika, Peperoni, Pilze, Radieschen, Rettich, rote bete, Sauerkraut, Spinat, Wirsing, Zwiebeln, alle grünen Salate, Tomaten, Avocados, Auberginen. Zitronen ohne Zucker, Süßstoffe, Salz, alle Gewürze (soweit individuell verträglich) Reichliche Mengen von Pflanzenfasern aus Gemüse und Salat helfen, die Hefenester aus dem Darm auszuräumen. Diese Diät 1-2 Wochen streng durchführen, sobald Besserung eintritt mildern; bei Rückfällen wieder strenger beachten, später jeweils einige Tage Diät einschieben. Vermeiden (zumindest stark einschränken) TRINKEN Obstsäfte, Limonaden, Colagetränke, liebliche Weine, Süßweine ESSEN Zucker (Rohr- und Rübenzucker), Traubenzucker, Fruchtzucker, Malzzucker, Honig, Konfitüre, Schokolade, Konfekt, zuckerhaltige Speisen wie Pudding, Aufläufe, Mehlspeisen, Kuchen, Kekse, Teigwaren, Weißbrot, Graubrot, Schwarzbrot (Ausnahme Knäckebrot und Knusperbrot), Grieß, Reis, Sago, Graupen, Nudeln Gebundene Suppen, eingedickte Saucen, gebundene Gemüsegerichte Blähende Kohlsorten, Hülsenfrüchte, rohes und gekochtes Obst (außer Zitronen ohne Zucker), insbesondere Weintrauben, Orangen, Melonen, Aprikosen, Pflaumen, Birnen Die Anti-Pilz-Diät soll durch die Einteilung in ERLAUBT und VERMEIDEN das Nahrungsmittelangebot für den Darm-Pilz möglichst rigoros verkleinern und damit seine Vermehrung verhindern. Sie erlaubt trotzdem eine ausgewogene Ernährung für den Patienten. Dr. med. Barbara Schubert - Helga Konrad - Priv. Doz. Dr. med. Dr. Andreas Eggert, Dr. Sabrina Ruppert Heinestr. 7a – 97070 Würzburg - Tel: 0931/3 22 53 0 - [email protected] – www.hautaerzte-wuerzburg.de