Nach verstellbarem Magenband Info des MediClin Adipositas-Programms Waren Nach verstellbarem Magenband Nach der Operation kommt es auf Sie an, dass sie den Erfolg auch langfristig erfahren. Deshalb beachten Sie die nachfolgenden Hinweise: 1. Die ambulante Nachbehandlung Die Hautfäden lassen Sie sich bitte 10 Tage nach der Operation von Ihrem Hausarzt entfernen. Nach 4 Wochen stellen Sie sich in unserer Ambulanz vor. Bitte vereinbaren Sie dazu mit der Sekretärin einen Termin (Tel.03991-772201). Gegebenenfalls werden wir bereits zu diesem Zeitpunkt das Magenband etwas enger stellen. Danach wollen wir Sie im ersten Jahr nach der Operation alle drei Monate einmal bei uns sehen. Bei diesen ambulanten Vorstellungen besprechen wir gemeinsam den bisher erreichten Erfolg bei der Gewichtsabnahme und alle möglicherweise auftretenden Probleme, die Ihnen in der Zwischenzeit aufgefallen sind. Notwendige Voruntersuchungen (Labor und Röntgen) erbitten wir dann jeweils von Ihrem Hausarzt. Sollten Sie zu irgendeinem Zeitpunkt unerwartete Probleme haben, wenden Sie sich bitte umgehend an uns. (Tel. 03991-772201 oder Rettungsstelle Tel. 03991-771111) Notsituationen können sein: - Lang anhaltendes Erbrechen - Unvermögen, Nahrung und Flüssigkeiten zu schlucken - Heftige, anhaltende Bauchschmerzen 2. Die Gewichtsabnahme nach der Operation Das Magenband allein garantiert noch keinen Gewichtsverlust. Es hilft lediglich dem Patienten, sich schneller satt zu fühlen oder aber ihn durch Schmerzen und Übelkeit daran zu erinnern, dass er gerade zu viel gegessen hat. Auf diese Weise 'lernt' der Patient, weniger zu essen und dadurch Gewicht zu verlieren. Mit süßen Getränken oder Schokolade ist allerdings auch jedes Magenband zu 'überlisten'! Der wesentliche Gewichtsverlust findet im ersten Jahr nach der Operation statt. Es gibt aber auch Zeiten, in denen Sie durchaus über 2-3 Wochen gar kein Gewicht verlieren. Geben Sie in diesen Phasen nicht auf! Notieren Sie wöchentlich Ihr Gewicht und bringen Sie diese Aufzeichnung zu den Kontrollen bei uns mit. 3. Veränderungen beim Stuhlgang Durch die verminderte Nahrungsaufnahme und weniger Ballaststoffe wird das Volumen des Stuhlganges geringer. Ein Stuhlgang alle 3 Tage ist in Ihrer Situation normal. Stärkere Verstopfung muss unter Kontrolle des Hausarztes reguliert werden. Sie sollten jedoch keine regelmäßigen Abführmittel einnehmen! Wichtiger ist es, dass Sie ausreichend trinken. 4. Die Ernährung nach der Operation Nach der Operation werden Sie feststellen, dass Sie Ihre bisherigen Essgewohnheiten ändern müssen. In Ihren Magen passt nur noch eine geringe Nahrungsmenge. Essen Sie zu viel, drohen Übelkeit oder Brechreiz. DOK –CHI-02 Bariatrisches Zentrum Nordost 72/82 V.1.0 /.01.02.2011 Seite In den ersten 4 Wochen: sind nur flüssige und pürierte Lebensmittel erlaubt. Dabei sollten sie nicht mehr als 5-6 Esslöffel Brühe, Joghurt oder pürierte Speisen zu sich nehmen. Wenn Sie danach noch hungrig sind, warten Sie 10 Minuten und essen noch einmal eine kleine Menge. Zu große Mengen lösen Brechreiz aus und dehnen nach und nach den verkleinerten Magenteil wieder aus. Das Ergebnis der Operation wäre dadurch ernsthaft gefährdet! Vergessen Sie jedoch nicht, in kleinen Portionen über den Tag verteilt 2-3 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Ernährung nach der 4. Woche: Jetzt beginnen Sie, leichte Kost zu sich zu nehmen. Hackfleisch, Fleischpastete, Leberwurst, Hüttenkäse, Fettarmer Käse, Rührei und fettarmer Fisch können Ihren Speiseplan nun ergänzen. Auch weiches Obst und Gemüse, Kartoffeln, Nudeln oder Graubrot sind erlaubt. Fleisch wird vermutlich noch nicht gut vertragen. Milch ist ein wichtiges Nahrungsmittel, denn es versorgt Sie mit Eiweiß und Kalzium. Sollten Sie Milch nicht gerne trinken, versuchen Sie Joghurt, Pudding oder Käse. Schlecht gekaute oder geschlungene Nahrung kann den Auslass des Magens blockieren. Ähnlich einem verstopften Abflussrohr kann dadurch eine akute Notsituation eintreten. Deshalb: Lernen Sie in dieser Zeit, langsam zu essen und kauen Sie solange, bis die Nahrung breiig ist. Ernährung nach 5 Monaten: Erst jetzt sollten Sie versuchen, gut durchgegartes fettarmes Fleisch zu essen. Auch frische Früchte und Müsli können Sie versuchen. Allerdings sollten Sie keine faserigen oder körnigen Lebensmittel essen (s. Tabelle). Denken Sie aber daran: alles gut kauen! 5. Empfehlungen für die weitere Ernährung Durch die verringerte Nahrungsmenge ist es mitunter schwierig, den Körper mit ausreichend Vitaminen zu versorgen. Deshalb sollten Sie jeden Tag eine Vitamintablette zu sich nehmen, damit keine Mangelerscheinungen auftreten. Frauen in gebärfähigem Alter sollten zusätzlich regelmäßig ein Eisenpräparat zu sich nehmen. Wenn die Ernährung nicht ausreichend Eiweiß enthält, kann es unter Umständen notwendig sein, gelegentlich ein Protein-Präparat zu sich zu nehmen. 6. Abschließende wichtige Regeln Kauen Sie jeden Bissen gründlich. Essen Sie nur kleine Portionen. Nehmen Sie sich für jede Mahlzeit ausreichend Zeit. Hören Sie sofort auf zu essen, wenn Sie sich satt fühlen. Trennen Sie Essen und Trinken mindestens eine halbe Stunde voneinander. Trinken Sie zwischen den Mahlzeiten viel Wasser, damit der Körper nicht austrocknet. Meiden Sie Kohlensäure und süße Getränke. Lernen Sie kalorienbewusst zu essen. Nehmen Sie täglich ein Vitaminpräparat ein. Meiden Sie ungeeignete Lebensmittel (s. Tabelle) 7. Geeignete und ungeeignete Lebensmittel Verschiedene Lebensmittel können schwer verträglich sein. Sie sollten selber herausfinden, was Ihnen bekommt und was schwer verdaulich ist. Dennoch gibt es einige Erfahrungen, welche Lebensmittel besser als andere für Ihre Ernährung geeignet sind. DOK –CHI-02 Bariatrisches Zentrum Nordost 73/82 V.1.0 /.01.02.2011 Seite Geeignete Lebensmittel Ungeeignete Lebensmittel Brot: Weißbrot (ohne Zucker) Graubrot Buttermilchbrot Brot: grob geschrotetes Vollkornbrot Brötchen Knäckebrot Fette: Halbfettmargarine Wenig Kochfett Fette: Butter, Schmalz Sahne, Speck Brotbelag: Kalorienarme Konfitüre fettarme Streichwurst fettarmer Streichkäse fettarmer Schnittkäse Magerquark Brotbelag: gezuckerte Konfitüre fette Wurst und Käse Sahnequark Fleisch: fettarmes Fleisch, durchgedreht Fleisch: Ganze, fette Fleischstücke Gemüse: Gegarte, möglichst durchgedrehte Gemüse Gemüse: Salate Spargel Schwarzwurzeln Mais Hülsenfrüchte Beilagen: Kartoffelpüree Beilagen: Reis Pommes frites Klöße mehlgebundene Soßen Zwischenmahlzeiten: Molke fettarmes Joghurt ohne Zucker Quarkspeisen ohne Zucker gekochtes Obst ohne Zucker Kalorienarmer Saft Zwischenmahlzeiten: Fettreiche Milch Fruchtjoghurt frisches Obst Milchshakes Ananas- Oder Kiwikompott Müsli Kuchen, Plätzchen Süßigkeiten DOK –CHI-02 Bariatrisches Zentrum Nordost Seite 74/82 V.1.0 /.01.02.2011