Gesellschaftsberichte Zeitschrift für Augenheilkunde 1925;56:239-240 Offizieller Bericht der Berliner Augenärztlichen Gesellschaft Sitzung vom 25. Juni 1925 Downloaded by: 88.99.70.242 - 10/31/2017 3:01:46 PM i. Frl. Wolff: Demonstration eines Falles von Amyloid-Degeneration der Konjunktiva. 2. Meesmann: Die Abhängigkeit des introakularen Druckes von der aktuellen Reaktion des Blutes. Nachdem es dem Vortragenden gelungen war, gesetzmäßige Beziehungen zwischen der Wasserstoffionenkonzentration des Kammerwassers und dem Augendruck festzustellen, ging er daran, die Relationen zwischen Kammer-wasser und Blut festzustellen, gemessen an der Alkaleszenz. Das normale Kammerwasser ist alkalischer als das Blut, bei Entzün-dungen des inneren Auges und beim Coma diabeticum ist entsprechend dem niedrigen Augendruck die Alkaleszenz des Kammerwassers herabgesetzt, da-gegen bei Druckerhöhungen, besonders beim primären Glaukom, vermehrt. Die Zusammensetzung des Kammerwassers ist durch ein zwischen Kammerwasser und Blut bestehendes Donangleichgewicht bestimmt. Die höhere Alkaleszenz des Kammerwassers ist bestimmt durch den größeren Gehalt an negativen Ionen (OH. und Cl.Ionen). 240 Berliner Augenärztliche Gesellschaft. Die aktuelle Reaktion des Blutes wurde nach Hasselbalch aus der freien und gebundenen Kohlensäure berechnet. Die Untersuchungen erstreckten sich auf normale Augen, auf Schwangere in den letzten Monaten (verminderte Tension), akutes, chronisches und Sekundärglaukom. Mif Ausnahme des Sekundärglaukoms fand sich bei alien Formen von Druckschwankungen des Auges eine Veränderung der Blutreaktion, bei Graviden eine herabgesetzte Alkaleszenz, bei Glaukom ein bedeutender Über-schuß an Alkalireserve. Die Druckunterschiede im Auge kommen durch Einwirkung der Wasser-stofíionenkonzentration der intraocul. Flüssigkeiten auf Linse und Glaskörper zustande (Quellung bzw. Entquellung). So erklärt sich der niedere Augendruck bei Coma diabeticum und bei Graviden (verminderte Alkaleszenz des Blutes und dementsprechend des Kammerwassers). Auch die Wirkung der Glaükomopεrationen findet dadurch ihre Beleuchtung. Beim akuten Glaukom ist die Alkalose nur ein vorüber-gehender Zustand, daher Operationserfolge, beim chronischen Glaukoma simplex besteht dauernde Alkalose, die durch Operationen nicht beeinflußbar ist. Hinzu kommen noch die sekundären Folgen der Linsen- und Glaskörper-quellung. Die Seltenheit des Glaukoms bei hochgradigεr Myopie wird durch die starken Glaskörperveränderungen erklärt. Es wird aus den Untersuchungsergebnissen der Schluß gezogen, daß das Glaukom eine Erkrankung ist, die auf einer Alkalose des Blutes beruht und durch alkalische Quellung des Glaskörpers und der Linse hervorgerufen wird. Dr. Rosenberg (Berlin). Fünfte Tagung der Vereínigung nordwestdeutscher Augenärzte am 6. Juni 1925 in Rostock. Nach Autoreferaten berichtet von Dr. EMMA SCHINDLER, Downloaded by: 88.99.70.242 - 10/31/2017 3:01:46 PM Hamburg-Eppendorf. Demonstrationen. Peters (Rostock) demonstriert cin⅛e Fälle von Tränenträuîeln, das auf Verhornung des Epithels der Karunkelgegend zurückgeführt wird (siehe Klin. Monatsbl. f. A. 1918, Bd. 61). M. Mans (Rostock) stellt einen Pat. vor der im Hintergrund eine e⅛enart⅛e wurniîortsatzähnliclie Neubildiπig aufweist. 1918: Granatsplitterverletzung. Ausgedehnte Aderhautruptur links. Rechts: Fremdkörper in der Nähe der Papule flache Ablatio in den äußersten Netzhautpartien sonst Hintergrund normal. Dauernd in Beobachtung. 1923 wird zum erstenmal ein wurmfortsatzähnliches Gebilde beobachtet das innen unten von der Papule zeltdachförmig auf der zugrundegegangenen Aderhaut aufsitzt. An der Basis breiter als am Kopfende. Einige ringförmige Einschnürungen auf der Kuppe deutliche Ein-kerbung bei Kopfbewegungen. Leichte Pendelbewegungen. Im Laufe der