Physiologie. 137 gekehrt. — Die Biuretreaktion ändert sich nach Maßgabe des Keimungs­ verlaufs von bläulich nach fleischfarben. Lufttrockene Samen zeigen in sehr vielen Fällen keinen Stärkegehalt. Im Verlauf der Keimung tritt aber mit Jod nachweisbare Stärke im steigenden Maße auf. Die mit je einem Lot Samen ausgeführten makrochemischen Untersuchungen sind in einer Tabelle zusammengestellt. Diese führt den Gehalt an 24 Bestandteilen der Samen im lufttrockenen, im ausgereiften und im gequollenen Zustande auf. Die Atmungsgröße, gemessen als C 0 ist in Abhängigkeit von der Tem­ peratur ebenfalls tabellarisch zusammengestellt. — Bei Sambucus canadensis sind auf die Auslösung der Keimung ohne Einfluß: H S 0 , Essig­ säure, Thioharnstoff, Harnstoff, Nitrate, Saccharin, Coffein. Nur n/200 KN0 -Lösung scheint stimulierend zu wirken. Wie bei Cornus florida führen die bei Sambucus canadensis und Berberís thunbergii gleichsinnig ausge­ führten Untersuchungen zu denselben nur graduell verschiedenen Ergeb­ 2 2 4 3 nissen. S chub er t (Berlin-Südende). Strelin, G. S., R u l e s o f g e r m i n a t i o n a n d g r o w t h o f o n i o n r o o t l e t s . Bull. Salgir Pom. Exper. Stat. Simferopol 1927. 2, 59—64; 2 Fig. (Russ. m. engl. Zusfassg.) Die Würzelchen an der Zwiebel von Allium Cepa beginnen ihr Wachs­ tum gruppenweise, entsprechend der anatomischen Verteilung ihrer Anlagen am Grunde der Zwiebel. In den ersten 10 Tagen wachsen alle Würzelchen ungefähr gleich schnell, dann beginnen die jüngeren die älteren einzuholen. Doch haben die Würzelchen derselben Serie die ersten 2—3 Wochen eine ähnliche Wachstumsintensität, was sich in der gleichen Intensität der Zell­ teilungen äußert: auf Längsschnitten durch die Mitte gleichaltriger Würzel­ chen ergaben sich sehr nahe Zahlen der karyokinetischen Figuren in den Zellen. S elma R uo f f (München). Owen, F. V., A s t e r i l e c h a r a c t e r i n s o y b e a n s . Plant Physiology 1928. 3, 223—226; 2 Fig. Die Physiologie einer Sojabohnenrasse, welche zu 25,2% sterile Nach­ kommen hervorbringt, wird untersucht. Man kann die sterilen Pflanzen von den fertilen leicht dadurch unterscheiden, daß bei den ersteren die Antheren sich nicht öffnen, sondern vertrocknen, obwohl anscheinend normale Pollenkörner entwickelt werden. Das physiologische Verhalten dieser ste­ rilen Pflanzen ist von Interesse. Nach dem Abfallen der ersten Blüten werden neue, aber vollständig sterile entwickelt. Bis zur Blütezeit gleichen die ste­ rilen Pflanzen den fertilen vollkommen, später aber werden sie dunkler grün, die Blätter dicker, die Sprosse ebenfalls. Ihre Blätter sind noch grün, lange nachdem die fertilen Pflanzen schon eingegangen sind. Blätter und Sprosse der sterilen Pflanzen sind mit Stärke vollgepfropft aus Mangel an geeigneten Speicherorganen. A. Th. O zaj a (Berlin-Dahlem). Schumacher, W., E i n B e i t r a g z u r K e n n t n i s des Stoff­ wechsels p a n a s c h i e r t e r P f l a n z e n . Planta 1928. 5, 161 - 2 3 1 ; 3 Textfig. Die genetische Analyse der Panaschüre ist bereits soweit geglückt, daß eine Differenzierung klar unterscheidbarer Panaschüretypen möglich wurde. Dagegen wissen wir über die Ursachen, die eine Chlorophyllbildung in den weißen Blatteilen verhindern, wie überhaupt über die Physiologie