Liebe Leserinnen und Leser, mit körpereigenen Zellen Diabetes heilen - das klingt erst einmal nach Hokuspokus oder zumindest ferner Zukunftsmusik, nicht wahr? Doch mit dieser Frage beschäftigt sich seit geraumer Zeit ein sehr ernst zu nehmender Forschungszweig, der noch dazu stark im Wachsen begriffen ist – die Regenerative Medizinforschung. Weltweit suchen Forscher nach Möglichkeiten, Zellen in der Bauchspeicheldrüse zu erhalten, beziehungsweise zerstörte Zellen wiederherzustellen. Damit hoffen sie, die körpereigene Ausschüttung des lebensnotwendigen Insulins zu normalisieren und Menschen mit Diabetes künftig die Insulinspritze zu ersparen. Dazu nutzen sie zum Beispiel Stammzellen, aus denen Insulin-produzierende Zellen gewonnen werden sollen. Alternativ sollen verbliebene Betazellen regeneriert und erhalten werden, etwa durch Medikamente, die die Zerstörung der Betazellen stoppen. Erfahren Sie mehr zu den aktuellen Ansätzen der Regenerationsforschung bei Diabetes in unserem neuen Monatsschwerpunkt. Und nachstehend finden Sie wie gewohnt die Nachrichten des vergangenen Monats. Ein glückliches Neues Jahr wünscht Ihnen Ihr Team mit Diabetesinformationen Gefällt Ihnen das Angebot? Vermissen Sie etwas daran? Ihre Meinung ist uns wichtig, um das Angebot laufend zu verbessern und in Ihrem Sinne auszubauen! Schreiben Sie uns eine E-Mail an [email protected]. Wir werden uns dann umgehend mit Ihnen in Verbindung setzen. Inhaltsverzeichnis 1. Lesermeinung gefragt: PatientenLeitlinie "Nervenschädigungen bei Diabetes" 2. Schulungsprogramme bei Typ-1-Diabetes 3. Interessenskonflikte bei Studien über zuckerhaltige Erfrischungsgetränke 4. Die Rolle des Gehirns im Blutzuckerstoffwechsel 5. Vorbeugen ist besser als Heilen - Fragen an Prof. Dr. Andreas Fritsche 6. Multipotentes Darmhormon wirkt bei Diabetes Lesermeinung gefragt: PatientenLeitlinie "Nervenschädigungen bei Diabetes" Der Entwurf einer neuen PatientenLeitlinie „Nervenschädigungen bei Diabetes“ ist veröffentlicht und steht ab sofort noch bis zum 7. Februar im Internet zur Kommentierung bereit. Die Bundesärztekammer hat den Ratgeber zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung und der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlich-medizinischer Fachgesellschaften herausgegeben. Betroffene, Interessierte und Experten sind eingeladen, ihn kritisch zu lesen und dem Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin ihre Verbesserungsvorschläge zu schicken. Diabetes kann Schäden an den Nerven hervorrufen. Die Mediziner sprechen dann von einer diabetischen Neuropathie. Durch die hohen Blutzuckerspiegel wird der Stoffwechsel der Nervenzellen gestört, und in den Zellen lagern sich Abbauprodukte ab. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel... weiter Schulungsprogramme bei Typ-1-Diabetes Schulungs- und Behandlungsprogramme können Menschen mit Typ-1-Diabetes in ihrem selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Umgang mit der Erkrankung stärken. So bietet etwa das deutsche Behandlungsprogramm PRIMAS effektive Unterstützung darin, den Langzeitblutzuckerwert HbA1c zu senken. Zu diesem Ergebnis kommt eine multizentrische Studie der Universität Bamberg in Zusammenarbeit mit dem Diabeteszentrum und der Forschungsakademie in Bad Mergentheim. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Diabetes Research and Clinical Practice veröffentlicht. Die Studie kommt auch zu dem Schluss, dass Schulungsprogramme wie PRIMAS die Patienten in ihrem selbstbestimmten Leben mit Typ-1Diabetes unterstützen und die persönliche Zufriedenheit mit der InsulinTherapie... weiter Interessenskonflikte bei Studien über zuckerhaltige Erfrischungsgetränke Studien, die von Wissenschaftlern mit finanziellen Interessenskonflikten erstellt wurden, sehen fünfmal häufiger keinen Zusammenhang zwischen zuckerhaltigen Getränken und einer Gewichtszunahme als Studien ohne solche Konflikte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Literaturrecherche des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung mit der spanischen Universität Navarra, die in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift PLOS Medicine veröffentlicht ist. In den vergangenen Jahren hatte eine Reihe von Studien den möglichen Zusammenhang zwischen dem Konsum zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke und einer Gewichtszunahme untersucht. Die Untersuchungen kamen dabei zu teilweise recht unterschiedlichen Ergebnissen. Dies nahm das deutsch-spanische Wissenschaftlerteam zum Anlass, sich... weiter Die Rolle des Gehirns im Blutzuckerstoffwechsel Eine aktuelle Publikation in der Fachzeitschrift ‚Nature‘ bewertet umfassend anhand mehrerer aktueller Studien die Bedeutung des Gehirns für den Zuckerstoffwechsel. Diese zentrale Stoffwechselkontrolle ist seit mehreren Jahren ein Schwerpunkt in der Diabetesforschung und bietet neue Ansätze für die Prävention und Therapie. Bestimmte Hirnareale, wie beispielsweise der sogenannte Hypothalamus, steuern zu einem wesentlichen Anteil den Blutzuckerspiegel. Sind diese Schaltkreise gestört, trägt dies eventuell ebenso zum Entstehen eines Typ-2-Diabetes bei wie die Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse bzw. ihres... weiter Vorbeugen ist besser als Heilen - Fragen an Prof. Dr. Andreas Fritsche Vorbeugen ist besser als Heilen, das gilt nicht selten auch für Diabetes. Der Diabetesinformationsdienst hat darüber mit Prof. Dr. Andreas Fritsche vom Lehrstuhl für Ernährungsmedizin und Prävention am Universitätsklinikum Tübingen gesprochen. Er leitet die Abteilung Prävention und Therapie des Diabetes mellitus am Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrums München an der Universität Tübingen und ist Pressesprecher der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Die Wissenschaftler sprechen immer von „Lebensstilintervention“. Welche Art der Vorbeugung oder Lebensstiländerung empfehlen Sie Gesunden, und was sollten darüber hinaus Angehörige von Risikogruppen tun, um ihr Diabetesrisiko zu senken? Sie sprechen schon einen wichtigen Unterschied an: Prävention bei Gesunden (also... weiter Multipotentes Darmhormon wirkt bei Diabetes Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München und der Technischen Universität München sind gemeinsam mit USamerikanischen Forschern einem neuen therapeutischen Ansatz für Typ-2-Diabetes auf der Spur. Ein multipotentes Darmhormon, das gleichermaßen an den Rezeptoren der Insulin-stimulierenden Hormone GLP-1 und GIP wirkt, führt zu einer effektiven Gewichtsreduktion und zu verbesserten Blutzuckerwerten. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift ‚Science Translational Medicine‘ veröffentlicht. GLP-1 (Glucagon like Peptide 1) und GIP (Gastric Inhibitory Peptide) sind Hormone, die vom Verdauungstrakt gebildet werden und die Nahrungsverwertung sowie verschiedene Stoffwechselprozesse steuern. Sie führen bei Aufnahme von Glukose (Zucker) zu einer vermehrten Insulin-Ausschüttung und senken dadurch den Blutzuckerspiegel,... weiter