anhang i zusammenfassung der merkmale des arzneimittels

Werbung
ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
NovoNorm 0,5 mg, Tabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Tablette enthält:
Repaglinide 0,5 mg
Hilfsstoffe siehe unter 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Tabletten
Repaglinide-Tabletten sind weiß, rund, konvex und mit dem Logo von Novo Nordisk (Apis-Stier)
versehen.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Repaglinide ist ein orales Antidiabetikum zur Behandlung des Typ 2-Diabetes (NIDDM, nichtinsulinabhängiger Diabetes mellitus), wenn der Blutzuckerspiegel durch Diät, körperliche Aktivität
und Gewichtsreduktion alleine nicht ausreichend gesenkt werden kann. Repaglinide kann bei Typ 2Diabetespatienten in Kombination mit Metformin eingenommen werden, falls die Blutzuckereinstellung mit Metformin allein nicht zufriedenstellend reguliert werden kann.
Die Therapie sollte als Ergänzung zu Diät und körperlicher Bewegung begonnen werden, um die
Blutzuckerwerte in Abhängigkeit von der Mahlzeit zu reduzieren.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Repaglinide wird präprandial verabreicht und individuell eingestellt, um die Blutzuckereinstellung zu
optimieren. Neben der laufenden Selbstkontrolle von Blut- und/oder Harnzuckerspiegel durch den
Patienten müssen dessen Blutzuckerwerte auch regelmäßig vom Arzt überprüft werden, um die
wirksame Mindestdosis für den Patienten zu bestimmen. Der Anteil glycosylierten Hämoglobins ist
ebenfalls zur Überwachung des Therapieerfolges heranzuziehen. Eine regelmäßige Kontrolle ist
notwendig, da nur so eine ungenügende Blutzuckersenkung bei der empfohlenen Höchstdosis (d. h.
Primärversagen) bzw. das Ausbleiben einer zufriedenstellenden Reaktion nach anfänglicher
Wirksamkeit (d. h. Sekundärversagen) festgestellt werden kann.
Die kurzzeitige Verabreichung von Repaglinide ist dann ausreichend, wenn es bei Typ 2Diabetespatienten, die ansonsten gut auf eine Diätbehandlung ansprechen, vorübergehend zu einem
Anstieg des Blutzuckerspiegels kommt.
Repaglinide sollte vor Hauptmahlzeiten (präprandial) eingenommen werden.
Anfangsdosis
Die zu verabreichende Dosis wird vom Arzt entsprechend dem Bedarf des Patienten festgelegt.
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 0,5 mg.
Der Zeitraum zwischen den einzelnen Aufdosierungen wird entsprechend der Blutzuckerreaktion
bestimmt und sollte ein bis zwei Wochen betragen.
Falls Patienten von einem anderen oralen Antidiabetikum umgestellt werden, beträgt die empfohlene
Anfangsdosis 1 mg.
2
Erhaltungsdosis
Die empfohlene maximale Einzeldosis beträgt 4 mg zu den Hauptmahlzeiten.
Die maximale Tagesdosis soll 16 mg nicht überschreiten.
Bestimmte Patientengruppen
Repaglinide wird hauptsächlich über die Galle ausgeschieden, weshalb die Ausscheidung durch eine
Nierenfunktionsstörung nicht beeinflusst wird.
Nur 8% einer Repaglinide Dosis werden über die Nieren ausgeschieden. Die totale Plasmaclearance
des Produktes ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion reduziert. Da die Insulinsensitivität
bei diabetischen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erhöht ist, sollten diese Patienten
vorsichtig eingestellt werden.
Klinische Studien bei Patienten über 75 Jahre oder bei Patienten mit Leberinsuffizienz wurden nicht
durchgeführt (siehe Abschnitt 4.4).
Bei geschwächten oder unterernährten Patienten sollte die Anfangs- und Erhaltungsdosis konservativ
und sorgfältig eingestellt werden, um hypoglykämische Reaktionen zu vermeiden.
Patienten, die andere orale Antidiabetika (OAD) erhalten
Patienten können von einem anderen oralen Antidiabetikum direkt auf eine Therapie mit Repaglinide
umgestellt werden. Es besteht jedoch keine exakte Äquivalenzdosis zwischen Repaglinide und
anderen oralen Antidiabetika. Die empfohlene maximale Anfangsdosis für Patienten, die auf
Repaglinide umgestellt werden, beträgt 1 mg vor den Hauptmahlzeiten.
Repaglinide kann in Kombination mit Metformin eingenommen werden, wenn der Blutzuckerspiegel
mit Metformin allein nicht zufriedenstellend eingestellt ist. Die Dosierung von Metformin ist
unverändert fortzuführen und Repaglinide gleichzeitig zu verabreichen. Die Anfangsdosierung von
Repaglinide beträgt 0,5 mg vor den Hauptmahlzeiten. Die Aufdosierung erfolgt wie bei der
Monotherapie gemäß der Blutzuckerreaktion.
4.3
Gegenanzeigen
·
·
·
·
·
·
Bekannte Überempfindlichkeit gegen Repaglinide oder einen der Hilfsstoffe in NovoNorm
Typ 1-Diabetes (insulinabhängiger Diabetes mellitus: IDDM), C-Peptid-negativ
Diabetische Ketoazidose mit oder ohne Koma
Schwangerschaft und Stillzeit (siehe auch Punkt 4.6)
Kinder unter 12 Jahren
Schwere Leberfunktionsstörungen
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Allgemeines
Repaglinide soll nur dann verschrieben werden, wenn erhöhte Blutzuckerwerte und auftretende
Symptome des Diabetes mellitus trotz ausreichender Diätbehandlung, Bewegung und
Gewichtsreduktion andauern.
Repaglinide kann, wie andere Insulinsekretagoga, eine Hypoglykämie verursachen.
Die blutzuckersenkende Wirkung von oralen Antidiabetika nimmt bei zahlreichen Patienten im Laufe
der Zeit ab. Der Grund hierfür kann ein Fortschreiten des Diabetes oder ein vermindertes Ansprechen
auf das Arzneimittel sein. Dieses Phänomen ist als Sekundärversagen bekannt, im Gegensatz zu einem
Primärversagen der Therapie, bei dem das Arzneimittel schon bei Therapiebeginn nicht wirksam ist.
3
Bevor die Diagnose eines Sekundärversagens in Erwägung gezogen wird, sollte die Dosiseinstellung
und die Einhaltung der Diätbehandlung und der körperlichen Bewegung beim Patienten überprüft
werden.
Repaglinide wirkt über spezifische Bindungsstellen mit einer kurzen Wirkung auf die Betazellen. Die
Wirkung von Repaglinide bei Sekundärversagen anderer Insulinsekretagoga wurde in klinischen
Studien nicht untersucht.
Studien zur Kombinationstherapie mit anderen Insulinsekretagoga und Acarbose wurden nicht
durchgeführt.
Die Kombinationstherapie mit Insulin oder Thiazolidindionen wurde in Studien nicht untersucht.
Die Kombinationsbehandlung mit Metformin führt zu einem erhöhten Risiko für Hypoglykämien.
Stressfaktoren, wie Fieber, Trauma, Infektionen oder Operationen können bei Patienten, die mit oralen
Antidiabetika behandelt werden, zu einer Verschlechterung der Blutzuckerwerte führen. In diesem Fall
kann es notwendig sein, die Behandlung mit Repaglinide zu unterbrechen und zeitweilig Insulin zu
verabreichen.
Bestimmte Patientengruppen
Für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion liegen keine klinischen Studien vor. Klinische
Studien mit Kindern und Jugendlichen < 18 Jahre oder mit Patienten > 75 Jahre wurden nicht
durchgeführt. Deshalb sollte bei diesen Patientengruppen eine Therapie nicht durchgeführt werden.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Der Glukosestoffwechsel wird von einer Reihe von Arzneimitteln beeinflusst. Mögliche Interaktionen
sind deshalb vom Arzt zu beachten:
Die folgenden Substanzen können die hypoglykämische Wirkung von Repaglinide verstärken: andere
Antidiabetika, Monoaminoxidasehemmer (MAO-Hemmer), nichtselektive Betarezeptorenblocker,
Angiotensin Converting Enzyme (ACE)-Hemmer, Salizylate, NSAIDS, Octreotid, Alkohol und
Anabolika.
Die folgenden Substanzen können die hypoglykämische Wirkung von Repaglinide vermindern: Orale
Kontrazeptiva, Thiazide, Kortikoide, Danazol, Schilddrüsenhormone und Sympathomimetika.
Betarezeptorenblocker können die Symptome einer Hypoglykämie verschleiern. Alkohol kann die
blutzuckersenkende Wirkung von Repaglinide verstärken und verlängern.
Bei Patienten, die mit Repaglinide therapiert werden, müssen bei gleichzeitiger Behandlung mit diesen
Arzneimitteln oder auch nach Absetzen der Therapie Änderungen des Blutzuckerspiegels sorgfältig
überwacht werden.
Die Verabreichung von Repaglinide an gesunde Probanden hatte keinen klinisch relevanten Effekt auf
die pharmakokinetischen Eigenschaften von Digoxin, Theophyllin oder Warfarin im Steady State.
Daher ist bei gleichzeitiger Verabreichung von Repaglinide und diesen Substanzen keine
Dosisanpassung erforderlich.
Die gleichzeitige Verabreichung von anderen Arzneimitteln, welche durch das CYP3A4-Enzym
metabolisiert werden, wie Cimetidin, Nifedipin und Estrogen, zeigte nach Mehrfachdosierung bei
gesunden Probanden keine signifikante Veränderung der Absorption und Verteilung von Repaglinide.
In einer Untersuchung der Wechselwirkungen an gesunden Probanden änderte Simvastatin die
Repaglinidekonzentration nicht, jedoch stieg der Mittelwert von Cmax um 25 % bei sehr hoher
Variabilität (95 % CI 0,95-1,68). Die klinische Bedeutung dieses Befundes ist unklar. In einer
4
Untersuchung der Wechselwirkungen an gesunden Probanden reduzierte Rifampicin die AUC von
Repaglinide um 25 %. Die klinische Bedeutung dieses Befundes ist unklar.
Die Wirkung von Ketoconazol (ein Prototyp potenter kompetetiver Inhibitoren des CYP3A4-Enzyms)
auf die Pharmakokinetik von Repaglinide wurde an gesunden Probanden untersucht. Die gleichzeitige
Gabe von 200 mg Ketoconazol erhöhte die AUC von Repaglinide um 15 % und Cmax um 16 %. Die
Daten zeigen, dass die Pharmakokinetik von Repaglinide bei gleichzeitiger Gabe oben genannter
Arzneimittel unverändert ist. Die gleichzeitige Gabe von Clarithromycin, einem am
Enzymmechanismus von CYP3A4 angreifenden Inhibitor, und Repaglinide kann jedoch zu einer
erhöhten Repaglinidekonzentration führen und die blutzuckersenkende Wirkung von Repaglinide
verstärken. In einer Interaktionsstudie mit gesunden Probanden erhöhte die gleichzeitige Gabe von
250 mg Clarithromycin die AUC von Repaglinide um 40 % und Cmax um 67 % und die
durchschnittliche inkrementale AUC des Seruminsulins um 51 % und die maximale Konzentration um
61 %. Der exakte Mechanismus dieser Wechselwirkung ist unklar.
Falls Repaglinide zusammen mit anderen Arzneimitteln eingenommen wird, die wie Repaglinide
hauptsächlich über die Galle ausgeschiedenen werden, sollten weitere mögliche Interaktionen in
Erwägung gezogen werden.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Studien mit Repaglinide an schwangeren oder stillenden Frauen wurden nicht durchgeführt. Die
Unbedenklichkeit der Anwendung von Repaglinide in der Schwangerschaft kann deshalb nicht
beurteilt werden. Repaglinide zeigte bisher keine teratogene Wirkung in Tierstudien. Embryotoxizität,
eine abnorme Entwicklung der Extremitäten am Foetus und an Neugeborenen wurde an Ratten bei
hoher Dosis im letzten Stadium der Trächtigkeit und während des Säugens beobachtet. Repaglinide
wurde in der Milch von Versuchstieren nachgewiesen. Eine Einnahme von Repaglinide während der
Schwangerschaft ist deshalb zu vermeiden, Repaglinide ist während der Stillzeit nicht einzunehmen.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Den Patienten sollte geraten werden, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Hypoglykämien während
des Autofahrens zu verhindern. Dies ist insbesondere bei jenen Patienten wichtig, die keine oder eine
reduzierte Wahrnehmung von Warnsymptomen einer Hypoglykämie haben oder bei denen häufige
Hypoglykämien auftreten. In diesen Fällen sollte erwogen werden, ob das Autofahren ratsam ist.
4.8
Nebenwirkungen
Basierend auf Erfahrungen mit Repaglinide und anderen Antidiabetika wurden folgende
Nebenwirkungen beobachtet. Die Häufigkeit der Nebenwirkungen wird folgendermaßen definiert:
selten (> 1/10,000 <1/1,000) und sehr selten (<1/10,000).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: Hypoglykämie
Wie bei anderen Antidiabetika werden auch bei der Verabreichung von Repaglinide hypoglykämische
Reaktionen beobachtet. Die Reaktionen zeigen in der Regel einen leichten Verlauf und sind durch die
Einnahme von Kohlenhydraten problemlos zu behandeln. In schweren Fällen ist eine Glukoseinfusion
erforderlich. Das Auftreten solcher Reaktionen ist - wie bei jeder Diabetesbehandlung - abhängig von
individuellen Faktoren, wie Essgewohnheiten, Dosierung, Bewegung und Stress (siehe auch Abschnitt
4.4 »Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung«). Seit Markteinführung wurden bei
Patienten, die gleichzeitig mit Metformin oder Thiazolidindionen behandelt wurden, Fälle von
Hypoglykämien berichtet.
Gastrointestinale Beschwerden
Selten: Bauchschmerzen und Übelkeit
Sehr selten: Diarrhöe, Erbrechen und Obstipation
5
In klinischen Studien wurden gastrointestinale Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Diarrhöe,
Übelkeit, Erbrechen und Obstipation beobachtet. Häufigkeit und Schweregrad dieser Symptome
unterschieden sich nicht von denen, die während einer Behandlung mit anderen oralen Insulin
Sekretagoga auftraten.
Funktionsstörung der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Allergische Reaktionen
Während der Behandlung können Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie Jucken, Ausschlag
und Urtikaria auftreten. Kreuzallergien mit Sulfonylharnstoffen sind aufgrund der unterschiedlichen
chemischen Struktur der beiden Substanzen nicht zu vermuten.
Sehstörungen
Sehr selten: Vorübergehende Sehstörungen
Es ist bekannt, dass schwankende Blutzuckerspiegel vorübergehende Sehstörungen verursachen
können, insbesondere zu Beginn einer Therapie. Diese Störungen traten nur sehr selten nach Beginn
der Repaglinide-Therapie auf und führten während klinischer Studien in keinem Fall zu einem
Absetzen der Therapie.
Funktionsstörungen der Leber
Sehr selten: Anstieg der Leberenzymwerte
In einzelnen Fällen wurde während einer Behandlung mit Repaglinide ein Anstieg der
Leberenzymwerte beobachtet. Die meisten Fälle waren leicht und vorübergehend. Sehr wenige
Patienten mussten die Therapie aufgrund eines Anstiegs der Leberenzymwerte absetzen. In sehr
seltenen Fällen wurden schwere Leberfunktionsstörungen berichtet. Diese Fälle wurden jedoch mit
anderen Ursachen in Verbindung gebracht, und eine ursächliche Beziehung zu Repaglinide wurde
nicht festgestellt.
4.9
Überdosierung
Repaglinide wurde über einen 6 wöchigen Zeitraum mit einer wöchentlich steigenden Dosis von 4 mg
bis 20 mg vier-mal täglich verabreicht. Diese Dosen erwiesen sich als unbedenklich. Einer
Hypoglykämie wurde in dieser Studie durch eine erhöhte Kalorienaufnahme vorgebeugt. Eine relative
Überdosierung kann zu einer ausgeprägten Senkung des Blutzuckerspiegels und hypoglykämischen
Symptomen führen, wie Schwindel, Schweißausbrüche, Zittern, Kopfschmerzen, usw. Falls derartige
Beschwerden auftreten, müssen entsprechende Maßnahmen zur Erhöhung des Blutzuckerspiegels
getroffen werden, beispielsweise eine Einnahme von Kohlenhydraten. Eine schwerwiegende
Hypoglykämie mit Krampfanfällen, Ohnmacht oder Koma muss mit i.v. Gabe von Glukose behandelt
werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Klasse: Carbamoylmethylbenzoesäurederivat (ATC-Code: A 10B X02)
Der Wirkstoff Repaglinide ist ein neuartiges, kurzwirksames orales Sekretagogum. Repaglinide senkt
akut den Blutzuckerspiegel durch die Stimulierung der Insulinfreisetzung aus der Bauchspeicheldrüse.
Dieser Effekt setzt funktionierende Betazellen in den Langerhans-Inseln voraus.
Repaglinide schließt die ATP-abhängigen Kaliumkanäle der Betazellenmembran über ein Zielprotein,
das sich von dem anderer Sekretagoga unterscheidet. Dies führt zu einer Depolarisation der Betazellen
und damit zu einer Öffnung der Kalziumkanäle. Der hieraus resultierende erhöhte Kalziumeinstrom
induziert die Insulinsekretion aus der Betazelle.
Nach oraler Verabreichung von Repaglinide erfolgte die insulinotrope Reaktion auf die Einnahme
einer Mahlzeit bei Typ 2-Diabetikern innerhalb von 30 Minuten, woraus eine blutzuckersenkende
6
Wirkung über die gesamte Mahlzeit resultierte. Die erhöhten Insulinspiegel normalisierten sich nach
Einnahme der Mahlzeit. Die Plasmaspiegel von Repaglinide nahmen sehr schnell ab, und niedrige
Wirkstoffkonzentrationen wurden vier Stunden nach Einnahme im Plasma bei Typ 2-Diabetikern
festgestellt.
Nach Gabe von Dosen zwischen 0,5 mg und 4 mg Repaglinide wurde bei Typ 2-Diabetikern eine
dosisabhängige Blutzuckersenkung nachgewiesen.
Die Ergebnisse von klinischen Studien belegen, dass Repaglinide am besten vor einer Hauptmahlzeit
verabreicht wird (präprandiale Einnahme).
Die Einnahme erfolgt normalerweise innerhalb von 15 Minuten vor der Mahlzeit, aber der
Einnahmezeitpunkt kann von unmittelbar vor der Mahlzeit bis 30 Minuten vor der Mahlzeit variieren.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Repaglinide wird aus dem Verdauungstrakt schnell absorbiert. Dies führt zu einem schnellen Anstieg
der Plasmakonzentration des Arzneimittels. Die maximale Plasmakonzentration wird innerhalb einer
Stunde nach der Einnahme erreicht und sinkt danach schnell wieder ab, so dass Repaglinide nach 4-6
Stunden vollständig eliminiert ist. Die Plasmaeliminationshalbwertszeit beträgt ca. 1 Stunde.
Die Pharmakokinetik von Repaglinide ist durch eine mittlere absolute Bioverfügbarkeit von 63 % (CV
11%), ein geringes Verteilungsvolumen, 30 l (stimmt mit der Verteilung in die intrazelluläre
Flüssigkeit überein) und eine schnelle Elimination aus dem Blut gekennzeichnet.
In klinischen Studien wurde eine hohe interindividuelle Variabilität (60%) der RepaglinidePlasmakonzentration beobachtet. Die intraindividuelle Variabilität ist gering bis mittel (35%). Da
Repaglinide abhängig vom klinischen Bild eingestellt wird, wird die Wirksamkeit nicht durch die
interindividuelle Variabilität beeinflusst.
Die Repaglinidekonzentration ist bei Patienten mit Leberinsuffizienz und bei älteren Typ 2Diabetespatienten erhöht. Die AUC (SD) beträgt nach 2 mg Einzeldosis (4 mg bei Patienten mit
Leberinsuffizienz) 31,4 ng/ml x h (28,3) bei gesunden Probanden, 304,9 ng/ml x h bzw. (228,0) bei
Patienten mit Leberinsuffizienz und 117,9 ng/ml x h (83,8) bei älteren Typ 2-Diabetespatienten.
Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin Clearance: 20-39 ml/min), wurden über 5
Tage mit Repaglinide (2 mg x 3/Tag) behandelt. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten 2fachen
Anstieg der AUC und der Halbwertszeit (t1/2) im Vergleich zu Probanden mit normaler
Nierenfunktion.
Repaglinide zeigt beim Menschen eine hohe Plasmaproteinbindung (über 98%).
Bei der Verabreichung von Repaglinide 0, 15 oder 30 Minuten vor einer Mahlzeit oder während des
Fastens wurden keine klinisch relevanten Unterschiede der Pharmakokinetik von Repaglinide
beobachtet.
Repaglinide wird fast vollständig verstoffwechselt; keiner der bisher untersuchten Metaboliten zeigte
eine klinisch relevante hypoglykämische Wirkung.
Repaglinide und seine Metaboliten werden vorwiegend über die Galle ausgeschieden. Ein
geringfügiger Anteil (weniger als 8%) der verabreichten Dosis ist im Urin nachweisbar, vornehmlich
als Metaboliten. Weniger als 1% des verabreichten Arzneimittels konnte in den Faeces nachgewiesen
werden.
7
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Die präklinischen Daten mit konventionellen Studien der Sicherheitspharmakologie, der Toxizität bei
Mehrfachdosierungen, der Genotoxizität und der Kanzerogenität ergaben keine speziellen Risiken für
den Menschen.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Mikrokristalline Cellulose (E460)
Calciumhydrogenphosphat, wasserfrei
Maisstärke
Amberlit (Polacrilin Kalium)
Povidon (Polyvidon)
Glycerol 85%
Magnesiumstearat
Meglumin
Poloxamer
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3
Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalpackung und dicht verschlossen lagern, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Der Kunststoffbehälter ist eine Flasche aus weißem, hochdichtem Polyethylen mit weißem
Schraubverschluss aus Polypropylen und enthält 100 bzw. 500 Tabletten. Eine
Aluminium/Aluminium-Blisterpackung enthält 30, 90, 120 oder 360 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6
Hinweise für die Handhabung
Nicht zutreffend
8
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Novo Nordisk A/S
Novo Allé
2880 Bagsværd
Dänemark
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/98/076/001-002, EU/1/98/076/004-007
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
17. August 1998
10.
STAND DER INFORMATION
9
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
NovoNorm 1 mg, Tabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Tablette enthält:
Repaglinide 1 mg
Hilfsstoffe siehe unter 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Tabletten
Repaglinide-Tabletten sind gelb, rund, konvex und mit dem Logo von Novo Nordisk (Apis-Stier)
versehen.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Repaglinide ist ein orales Antidiabetikum zur Behandlung des Typ 2-Diabetes (NIDDM, nichtinsulinabhängiger Diabetes mellitus), wenn der Blutzuckerspiegel durch Diät, körperliche Aktivität
und Gewichtsreduktion alleine nicht ausreichend gesenkt werden kann. Repaglinide kann bei Typ 2Diabetespatienten in Kombination mit Metformin eingenommen werden, falls die Blutzuckereinstellung mit Metformin allein nicht zufriedenstellend reguliert werden kann.
Die Therapie sollte als Ergänzung zu Diät und körperlicher Bewegung begonnen werden, um die
Blutzuckerwerte in Abhängigkeit von der Mahlzeit zu reduzieren.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Repaglinide wird präprandial verabreicht und individuell eingestellt, um die Blutzuckereinstellung zu
optimieren. Neben der laufenden Selbstkontrolle von Blut- und/oder Harnzuckerspiegel durch den
Patienten müssen dessen Blutzuckerwerte auch regelmäßig vom Arzt überprüft werden, um die
wirksame Mindestdosis für den Patienten zu bestimmen. Der Anteil glycosylierten Hämoglobins ist
ebenfalls zur Überwachung des Therapieerfolges heranzuziehen. Eine regelmäßige Kontrolle ist
notwendig, da nur so eine ungenügende Blutzuckersenkung bei der empfohlenen Höchstdosis (d. h.
Primärversagen) bzw. das Ausbleiben einer zufriedenstellenden Reaktion nach anfänglicher
Wirksamkeit (d. h. Sekundärversagen) festgestellt werden kann.
Die kurzzeitige Verabreichung von Repaglinide ist dann ausreichend, wenn es bei Typ 2Diabetespatienten, die ansonsten gut auf eine Diätbehandlung ansprechen, vorübergehend zu einem
Anstieg des Blutzuckerspiegels kommt.
Repaglinide sollte vor Hauptmahlzeiten (präprandial) eingenommen werden.
Anfangsdosis
Die zu verabreichende Dosis wird vom Arzt entsprechend dem Bedarf des Patienten festgelegt.
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 0,5 mg.
Der Zeitraum zwischen den einzelnen Aufdosierungen wird entsprechend der Blutzuckerreaktion
bestimmt und sollte ein bis zwei Wochen betragen.
Falls Patienten von einem anderen oralen Antidiabetikum umgestellt werden, beträgt die empfohlene
Anfangsdosis 1 mg.
10
Erhaltungsdosis
Die empfohlene maximale Einzeldosis beträgt 4 mg zu den Hauptmahlzeiten.
Die maximale Tagesdosis soll 16 mg nicht überschreiten.
Bestimmte Patientengruppen
Repaglinide wird hauptsächlich über die Galle ausgeschieden, weshalb die Ausscheidung durch eine
Nierenfunktionsstörung nicht beeinflusst wird.
Nur 8% einer Repaglinide Dosis werden über die Nieren ausgeschieden. Die totale Plasmaclearance
des Produktes ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion reduziert. Da die Insulinsensitivität
bei diabetischen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erhöht ist, sollten diese Patienten
vorsichtig eingestellt werden.
Klinische Studien bei Patienten über 75 Jahre oder bei Patienten mit Leberinsuffizienz wurden nicht
durchgeführt (siehe Abschnitt 4.4).
Bei geschwächten oder unterernährten Patienten sollte die Anfangs- und Erhaltungsdosis konservativ
und sorgfältig eingestellt werden, um hypoglykämische Reaktionen zu vermeiden.
Patienten, die andere orale Antidiabetika (OAD) erhalten
Patienten können von einem anderen oralen Antidiabetikum direkt auf eine Therapie mit Repaglinide
umgestellt werden. Es besteht jedoch keine exakte Äquivalenzdosis zwischen Repaglinide und
anderen oralen Antidiabetika. Die empfohlene maximale Anfangsdosis für Patienten, die auf
Repaglinide umgestellt werden, beträgt 1 mg vor den Hauptmahlzeiten.
Repaglinide kann in Kombination mit Metformin eingenommen werden, wenn der Blutzuckerspiegel
mit Metformin allein nicht zufriedenstellend eingestellt ist. Die Dosierung von Metformin ist
unverändert fortzuführen und Repaglinide gleichzeitig zu verabreichen. Die Anfangsdosierung von
Repaglinide beträgt 0,5 mg vor den Hauptmahlzeiten. Die Aufdosierung erfolgt wie bei der
Monotherapie gemäß der Blutzuckerreaktion.
4.3
Gegenanzeigen
·
·
·
·
·
·
Bekannte Überempfindlichkeit gegen Repaglinide oder einen der Hilfsstoffe in NovoNorm
Typ 1-Diabetes (insulinabhängiger Diabetes mellitus: IDDM), C-Peptid-negativ
Diabetische Ketoazidose mit oder ohne Koma
Schwangerschaft und Stillzeit (siehe auch Punkt 4.6)
Kinder unter 12 Jahren
Schwere Leberfunktionsstörungen
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Allgemeines
Repaglinide soll nur dann verschrieben werden, wenn erhöhte Blutzuckerwerte und auftretende
Symptome des Diabetes mellitus trotz ausreichender Diätbehandlung, Bewegung und
Gewichtsreduktion andauern.
Repaglinide kann, wie andere Insulinsekretagoga, eine Hypoglykämie verursachen.
Die blutzuckersenkende Wirkung von oralen Antidiabetika nimmt bei zahlreichen Patienten im Laufe
der Zeit ab. Der Grund hierfür kann ein Fortschreiten des Diabetes oder ein vermindertes Ansprechen
auf das Arzneimittel sein. Dieses Phänomen ist als Sekundärversagen bekannt, im Gegensatz zu einem
Primärversagen der Therapie, bei dem das Arzneimittel schon bei Therapiebeginn nicht wirksam ist.
Bevor die Diagnose eines Sekundärversagens in Erwägung gezogen wird, sollte die Dosiseinstellung
11
und die Einhaltung der Diätbehandlung und der körperlichen Bewegung beim Patienten überprüft
werden.
Repaglinide wirkt über spezifische Bindungsstellen mit einer kurzen Wirkung auf die Betazellen. Die
Wirkung von Repaglinide bei Sekundärversagen anderer Insulinsekretagoga wurde in klinischen
Studien nicht untersucht.
Studien zur Kombinationstherapie mit anderen Insulinsekretagoga und Acarbose wurden nicht
durchgeführt.
Die Kombinationstherapie mit Insulin oder Thiazolidindionen wurde in Studien nicht untersucht.
Die Kombinationsbehandlung mit Metformin führt zu einem erhöhten Risiko für Hypoglykämien.
Stressfaktoren, wie Fieber, Trauma, Infektionen oder Operationen können bei Patienten, die mit oralen
Antidiabetika behandelt werden, zu einer Verschlechterung der Blutzuckerwerte führen. In diesem Fall
kann es notwendig sein, die Behandlung mit Repaglinide zu unterbrechen und zeitweilig Insulin zu
verabreichen.
Bestimmte Patientengruppen
Für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion liegen keine klinischen Studien vor. Klinische
Studien mit Kindern und Jugendlichen < 18 Jahre oder mit Patienten > 75 Jahre wurden nicht
durchgeführt. Deshalb sollte bei diesen Patientengruppen eine Therapie nicht durchgeführt werden.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Der Glukosestoffwechsel wird von einer Reihe von Arzneimitteln beeinflusst. Mögliche Interaktionen
sind deshalb vom Arzt zu beachten:
Die folgenden Substanzen können die hypoglykämische Wirkung von Repaglinide verstärken: andere
Antidiabetika, Monoaminoxidasehemmer (MAO-Hemmer), nichtselektive Betarezeptorenblocker,
Angiotensin Converting Enzyme (ACE)-Hemmer, Salizylate, NSAIDS, Octreotid, Alkohol und
Anabolika.
Die folgenden Substanzen können die hypoglykämische Wirkung von Repaglinide vermindern: Orale
Kontrazeptiva, Thiazide, Kortikoide, Danazol, Schilddrüsenhormone und Sympathomimetika.
Betarezeptorenblocker können die Symptome einer Hypoglykämie verschleiern. Alkohol kann die
blutzuckersenkende Wirkung von Repaglinide verstärken und verlängern.
Bei Patienten, die mit Repaglinide therapiert werden, müssen bei gleichzeitiger Behandlung mit diesen
Arzneimitteln oder auch nach Absetzen der Therapie Änderungen des Blutzuckerspiegels sorgfältig
überwacht werden.
Die Verabreichung von Repaglinide an gesunde Probanden hatte keinen klinisch relevanten Effekt auf
die pharmakokinetischen Eigenschaften von Digoxin, Theophyllin oder Warfarin im Steady State.
Daher ist bei gleichzeitiger Verabreichung von Repaglinide und diesen Substanzen keine
Dosisanpassung erforderlich.
Die gleichzeitige Verabreichung von anderen Arzneimitteln, welche durch das CYP3A4-Enzym
metabolisiert werden, wie Cimetidin, Nifedipin und Estrogen, zeigte nach Mehrfachdosierung bei
gesunden Probanden keine signifikante Veränderung der Absorption und Verteilung von Repaglinide.
In einer Untersuchung der Wechselwirkungen an gesunden Probanden änderte Simvastatin die
Repaglinidekonzentration nicht, jedoch stieg der Mittelwert von Cmax um 25 % bei sehr hoher
Variabilität (95 % CI 0,95-1,68). Die klinische Bedeutung dieses Befundes ist unklar. In einer
Untersuchung der Wechselwirkungen an gesunden Probanden reduzierte Rifampicin die AUC von
Repaglinide um 25 %. Die klinische Bedeutung dieses Befundes ist unklar.
12
Die Wirkung von Ketoconazol (ein Prototyp potenter kompetetiver Inhibitoren des CYP3A4-Enzyms)
auf die Pharmakokinetik von Repaglinide wurde an gesunden Probanden untersucht. Die gleichzeitige
Gabe von 200 mg Ketoconazol erhöhte die AUC von Repaglinide um 15 % und Cmax um 16 %. Die
Daten zeigen, dass die Pharmakokinetik von Repaglinide bei gleichzeitiger Gabe oben genannter
Arzneimittel unverändert ist. Die gleichzeitige Gabe von Clarithromycin, einem am
Enzymmechanismus von CYP3A4 angreifenden Inhibitor, und Repaglinide kann jedoch zu einer
erhöhten Repaglinidekonzentration führen und die blutzuckersenkende Wirkung von Repaglinide
verstärken. In einer Interaktionsstudie mit gesunden Probanden erhöhte die gleichzeitige Gabe von
250 mg Clarithromycin die AUC von Repaglinide um 40 % und Cmax um 67 % und die
durchschnittliche inkrementale AUC des Seruminsulins um 51 % und die maximale Konzentration um
61 %. Der exakte Mechanismus dieser Wechselwirkung ist unklar.
Falls Repaglinide zusammen mit anderen Arzneimitteln eingenommen wird, die wie Repaglinide
hauptsächlich über die Galle ausgeschiedenen werden, sollten weitere mögliche Interaktionen in
Erwägung gezogen werden.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Studien mit Repaglinide an schwangeren oder stillenden Frauen wurden nicht durchgeführt. Die
Unbedenklichkeit der Anwendung von Repaglinide in der Schwangerschaft kann deshalb nicht
beurteilt werden. Repaglinide zeigte bisher keine teratogene Wirkung in Tierstudien. Embryotoxizität,
eine abnorme Entwicklung der Extremitäten am Foetus und an Neugeborenen wurde an Ratten bei
hoher Dosis im letzten Stadium der Trächtigkeit und während des Säugens beobachtet. Repaglinide
wurde in der Milch von Versuchstieren nachgewiesen. Eine Einnahme von Repaglinide während der
Schwangerschaft ist deshalb zu vermeiden, Repaglinide ist während der Stillzeit nicht einzunehmen.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Den Patienten sollte geraten werden, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Hypoglykämien während
des Autofahrens zu verhindern. Dies ist insbesondere bei jenen Patienten wichtig, die keine oder eine
reduzierte Wahrnehmung von Warnsymptomen einer Hypoglykämie haben oder bei denen häufige
Hypoglykämien auftreten. In diesen Fällen sollte erwogen werden, ob das Autofahren ratsam ist.
4.8
Nebenwirkungen
Basierend auf Erfahrungen mit Repaglinide und anderen Antidiabetika wurden folgende
Nebenwirkungen beobachtet. Die Häufigkeit der Nebenwirkungen wird folgendermaßen definiert:
selten (> 1/10,000 <1/1,000) und sehr selten (<1/10,000).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten:Hypoglykämie
Wie bei anderen Antidiabetika werden auch bei der Verabreichung von Repaglinide hypoglykämische
Reaktionen beobachtet. Die Reaktionen zeigen in der Regel einen leichten Verlauf und sind durch die
Einnahme von Kohlenhydraten problemlos zu behandeln. In schweren Fällen ist eine Glukoseinfusion
erforderlich. Das Auftreten solcher Reaktionen ist - wie bei jeder Diabetesbehandlung - abhängig von
individuellen Faktoren, wie Essgewohnheiten, Dosierung, Bewegung und Stress (siehe auch Abschnitt
4.4 »Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung«). Seit Markteinführung wurden bei
Patienten, die gleichzeitig mit Metformin oder Thiazolidindionen behandelt wurden, Fälle von
Hypoglykämien berichtet.
Gastrointestinale Beschwerden
Selten: Bauchschmerzen und Übelkeit
Sehr selten: Diarrhöe, Erbrechen und Obstipation
In klinischen Studien wurden gastrointestinale Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Diarrhöe,
Übelkeit, Erbrechen und Obstipation beobachtet. Häufigkeit und Schweregrad dieser Symptome
13
unterschieden sich nicht von denen, die während einer Behandlung mit anderen oralen Insulin
Sekretagoga auftraten.
Funktionsstörung der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Allergische Reaktionen
Während der Behandlung können Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie Jucken, Ausschlag
und Urtikaria auftreten. Kreuzallergien mit Sulfonylharnstoffen sind aufgrund der unterschiedlichen
chemischen Struktur der beiden Substanzen nicht zu vermuten.
Sehstörungen
Sehr selten: Vorübergehende Sehstörungen
Es ist bekannt, dass schwankende Blutzuckerspiegel vorübergehende Sehstörungen verursachen
können, insbesondere zu Beginn einer Therapie. Diese Störungen traten nur sehr selten nach Beginn
der Repaglinide-Therapie auf und führten während klinischer Studien in keinem Fall zu einem
Absetzen der Therapie.
Funktionsstörungen der Leber
Sehr selten: Anstieg der Leberenzymwerte
In einzelnen Fällen wurde während einer Behandlung mit Repaglinide ein Anstieg der
Leberenzymwerte beobachtet. Die meisten Fälle waren leicht und vorübergehend. Sehr wenige
Patienten mussten die Therapie aufgrund eines Anstiegs der Leberenzymwerte absetzen. In sehr
seltenen Fällen wurden schwere Leberfunktionsstörungen berichtet. Diese Fälle wurden jedoch mit
anderen Ursachen in Verbindung gebracht, und eine ursächliche Beziehung zu Repaglinide wurde
nicht festgestellt.
4.9
Überdosierung
Repaglinide wurde über einen 6 wöchigen Zeitraum mit einer wöchentlich steigenden Dosis von 4 mg
bis 20 mg vier-mal täglich verabreicht. Diese Dosen erwiesen sich als unbedenklich. Einer
Hypoglykämie wurde in dieser Studie durch eine erhöhte Kalorienaufnahme vorgebeugt.Eine relative
Überdosierung kann zu einer ausgeprägten Senkung des Blutzuckerspiegels und hypoglykämischen
Symptomen führen, wie Schwindel, Schweißausbrüche, Zittern, Kopfschmerzen, usw. Falls derartige
Beschwerden auftreten, müssen entsprechende Maßnahmen zur Erhöhung des Blutzuckerspiegels
getroffen werden, beispielsweise eine Einnahme von Kohlenhydraten. Eine schwerwiegende
Hypoglykämie mit Krampfanfällen, Ohnmacht oder Koma muss mit i.v. Gabe von Glukose behandelt
werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Klasse: Carbamoylmethylbenzoesäurederivat (ATC-Code: A 10B X02)
Der Wirkstoff Repaglinide ist ein neuartiges, kurzwirksames orales Sekretagogum. Repaglinide senkt
akut den Blutzuckerspiegel durch die Stimulierung der Insulinfreisetzung aus der Bauchspeicheldrüse.
Dieser Effekt setzt funktionierende Betazellen in den Langerhans-Inseln voraus.
Repaglinide schließt die ATP-abhängigen Kaliumkanäle der Betazellenmembran über ein Zielprotein,
das sich von dem anderer Sekretagoga unterscheidet. Dies führt zu einer Depolarisation der Betazellen
und damit zu einer Öffnung der Kalziumkanäle. Der hieraus resultierende erhöhte Kalziumeinstrom
induziert die Insulinsekretion aus der Betazelle.
Nach oraler Verabreichung von Repaglinide erfolgte die insulinotrope Reaktion auf die Einnahme
einer Mahlzeit bei Typ 2-Diabetikern innerhalb von 30 Minuten, woraus eine blutzuckersenkende
Wirkung über die gesamte Mahlzeit resultierte. Die erhöhten Insulinspiegel normalisierten sich nach
Einnahme der Mahlzeit. Die Plasmaspiegel von Repaglinide nahmen sehr schnell ab, und niedrige
14
Wirkstoffkonzentrationen wurden vier Stunden nach Einnahme im Plasma bei Typ 2-Diabetikern
festgestellt.
Nach Gabe von Dosen zwischen 0,5 mg und 4 mg Repaglinide wurde bei Typ 2-Diabetikern eine
dosisabhängige Blutzuckersenkung nachgewiesen.
Die Ergebnisse von klinischen Studien belegen, dass Repaglinide am besten vor einer Hauptmahlzeit
verabreicht wird (präprandiale Einnahme).
Die Einnahme erfolgt normalerweise innerhalb von 15 Minuten vor der Mahlzeit, aber der
Einnahmezeitpunkt kann von unmittelbar vor der Mahlzeit bis 30 Minuten vor der Mahlzeit variieren.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Repaglinide wird aus dem Verdauungstrakt schnell absorbiert. Dies führt zu einem schnellen Anstieg
der Plasmakonzentration des Arzneimittels. Die maximale Plasmakonzentration wird innerhalb einer
Stunde nach der Einnahme erreicht und sinkt danach schnell wieder ab, so dass Repaglinide nach 4-6
Stunden vollständig eliminiert ist. Die Plasmaeliminationshalbwertszeit beträgt ca. 1 Stunde.
Die Pharmakokinetik von Repaglinide ist durch eine mittlere absolute Bioverfügbarkeit von 63 % (CV
11%), ein geringes Verteilungsvolumen, 30 l (stimmt mit der Verteilung in die intrazelluläre
Flüssigkeit überein) und eine schnelle Elimination aus dem Blut gekennzeichnet.
In klinischen Studien wurde eine hohe interindividuelle Variabilität (60%) der RepaglinidePlasmakonzentration beobachtet. Die intraindividuelle Variabilität ist gering bis mittel (35%). Da
Repaglinide abhängig vom klinischen Bild eingestellt wird, wird die Wirksamkeit nicht durch die
interindividuelle Variabilität beeinflusst.
Die Repaglinidekonzentration ist bei Patienten mit Leberinsuffizienz und bei älteren Typ 2Diabetespatienten erhöht. Die AUC (SD) beträgt nach 2 mg Einzeldosis (4 mg bei Patienten mit
Leberinsuffizienz) 31,4 ng/ml x h (28,3) bei gesunden Probanden, 304,9 ng/ml x h bzw. (228,0) bei
Patienten mit Leberinsuffizienz und 117,9 ng/ml x h (83,8) bei älteren Typ 2-Diabetespatienten.
Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin Clearance: 20-39 ml/min), wurden über 5
Tage mit Repaglinide (2 mg x 3/Tag) behandelt. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten 2fachen
Anstieg der AUC und der Halbwertszeit (t1/2) im Vergleich zu Probanden mit normaler
Nierenfunktion.
Repaglinide zeigt beim Menschen eine hohe Plasmaproteinbindung (über 98%).
Bei der Verabreichung von Repaglinide 0, 15 oder 30 Minuten vor einer Mahlzeit oder während des
Fastens wurden keine klinisch relevanten Unterschiede der Pharmakokinetik von Repaglinide
beobachtet.
Repaglinide wird fast vollständig verstoffwechselt; keiner der bisher untersuchten Metaboliten zeigte
eine klinisch relevante hypoglykämische Wirkung.
Repaglinide und seine Metaboliten werden vorwiegend über die Galle ausgeschieden. Ein
geringfügiger Anteil (weniger als 8 %) der verabreichten Dosis ist im Urin nachweisbar, vornehmlich
als Metaboliten. Weniger als 1 % des verabreichten Arzneimittels konnte in den Faeces nachgewiesen
werden.
15
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Die präklinischen Daten mit konventionellen Studien der Sicherheitspharmakologie, der Toxizität bei
Mehrfachdosierungen, der Genotoxizität und der Kanzerogenität ergaben keine speziellen Risiken für
den Menschen.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Mikrokristalline Cellulose (E460)
Calciumhydrogenphosphat, wasserfrei
Maisstärke
Amberlit (Polacrilin Kalium)
Povidon (Polyvidon)
Glycerol 85%
Magnesiumstearat
Meglumin
Poloxamer
Eisenoxidgelb (E172)
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3
Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalpackung und dicht verschlossen lagern, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Der Kunststoffbehälter ist eine Flasche aus weißem, hochdichtem Polyethylen mit weißem
Schraubverschluss aus Polypropylen und enthält 100 bzw. 500 Tabletten. Eine
Aluminium/Aluminium-Blisterpackung enthält 30, 90, 120 oder 360 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6
Hinweise für die Handhabung
Nicht zutreffend
16
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Novo Nordisk A/S
Novo Allé
2880 Bagsværd
Dänemark
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/98/076/008-009, EU/1/98/076/011-014
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
17. August 1998
10.
STAND DER INFORMATION
17
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
NovoNorm 2 mg, Tabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Tablette enthält:
Repaglinide 2 mg
Hilfsstoffe siehe unter 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Tabletten
Repaglinide-Tabletten sind pfirsichfarben, rund, konvex und mit dem Logo von Novo Nordisk (ApisStier) versehen.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Repaglinide ist ein orales Antidiabetikum zur Behandlung des Typ 2-Diabetes (NIDDM, nichtinsulinabhängiger Diabetes mellitus), wenn der Blutzuckerspiegel durch Diät, körperliche Aktivität
und Gewichtsreduktion alleine nicht ausreichend gesenkt werden kann. Repaglinide kann bei Typ 2Diabetespatienten in Kombination mit Metformin eingenommen werden, falls die Blutzuckereinstellung mit Metformin allein nicht zufriedenstellend reguliert werden kann.
Die Therapie sollte als Ergänzung zu Diät und körperlicher Bewegung begonnen werden, um die
Blutzuckerwerte in Abhängigkeit von der Mahlzeit zu reduzieren.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Repaglinide wird präprandial verabreicht und individuell eingestellt, um die Blutzuckereinstellung zu
optimieren. Neben der laufenden Selbstkontrolle von Blut- und/oder Harnzuckerspiegel durch den
Patienten müssen dessen Blutzuckerwerte auch regelmäßig vom Arzt überprüft werden, um die
wirksame Mindestdosis für den Patienten zu bestimmen. Der Anteil glycosylierten Hämoglobins ist
ebenfalls zur Überwachung des Therapieerfolges heranzuziehen. Eine regelmäßige Kontrolle ist
notwendig, da nur so eine ungenügende Blutzuckersenkung bei der empfohlenen Höchstdosis (d. h.
Primärversagen) bzw. das Ausbleiben einer zufriedenstellenden Reaktion nach anfänglicher
Wirksamkeit (d. h. Sekundärversagen) festgestellt werden kann.
Die kurzzeitige Verabreichung von Repaglinide ist dann ausreichend, wenn es bei Typ 2Diabetespatienten, die ansonsten gut auf eine Diätbehandlung ansprechen, vorübergehend zu einem
Anstieg des Blutzuckerspiegels kommt.
Repaglinide sollte vor Hauptmahlzeiten (präprandial) eingenommen werden.
Anfangsdosis
Die zu verabreichende Dosis wird vom Arzt entsprechend dem Bedarf des Patienten festgelegt.
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 0,5 mg.
Der Zeitraum zwischen den einzelnen Aufdosierungen wird entsprechend der Blutzuckerreaktion
bestimmt und sollte ein bis zwei Wochen betragen.
Falls Patienten von einem anderen oralen Antidiabetikum umgestellt werden, beträgt die empfohlene
Anfangsdosis 1 mg.
18
Erhaltungsdosis
Die empfohlene maximale Einzeldosis beträgt 4 mg zu den Hauptmahlzeiten.
Die maximale Tagesdosis soll 16 mg nicht überschreiten.
Bestimmte Patientengruppen
Repaglinide wird hauptsächlich über die Galle ausgeschieden, weshalb die Ausscheidung durch eine
Nierenfunktionsstörung nicht beeinflusst wird.
Nur 8% einer Repaglinide Dosis werden über die Nieren ausgeschieden. Die totale Plasmaclearance
des Produktes ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion reduziert. Da die Insulinsensitivität
bei diabetischen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erhöht ist, sollten diese Patienten
vorsichtig eingestellt werden.
Klinische Studien bei Patienten über 75 Jahre oder bei Patienten mit Leberinsuffizienz wurden nicht
durchgeführt (siehe Abschnitt 4.4).
Bei geschwächten oder unterernährten Patienten sollte die Anfangs- und Erhaltungsdosis konservativ
und sorgfältig eingestellt werden, um hypoglykämische Reaktionen zu vermeiden.
Patienten, die andere orale Antidiabetika (OAD) erhalten
Patienten können von einem anderen oralen Antidiabetikum direkt auf eine Therapie mit Repaglinide
umgestellt werden. Es besteht jedoch keine exakte Äquivalenzdosis zwischen Repaglinide und
anderen oralen Antidiabetika. Die empfohlene maximale Anfangsdosis für Patienten, die auf
Repaglinide umgestellt werden, beträgt 1 mg vor den Hauptmahlzeiten.
Repaglinide kann in Kombination mit Metformin eingenommen werden, wenn der Blutzuckerspiegel
mit Metformin allein nicht zufriedenstellend eingestellt ist. Die Dosierung von Metformin ist
unverändert fortzuführen und Repaglinide gleichzeitig zu verabreichen. Die Anfangsdosierung von
Repaglinide beträgt 0,5 mg vor den Hauptmahlzeiten. Die Aufdosierung erfolgt wie bei der
Monotherapie gemäß der Blutzuckerreaktion.
4.3
Gegenanzeigen
·
·
·
·
·
·
Bekannte Überempfindlichkeit gegen Repaglinide oder einen der Hilfsstoffe in NovoNorm
Typ 1-Diabetes (insulinabhängiger Diabetes mellitus: IDDM), C-Peptid-negativ
Diabetische Ketoazidose mit oder ohne Koma
Schwangerschaft und Stillzeit (siehe auch Punkt 4.6)
Kinder unter 12 Jahren
Schwere Leberfunktionsstörungen
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Allgemeines
Repaglinide soll nur dann verschrieben werden, wenn erhöhte Blutzuckerwerte und auftretende
Symptome des Diabetes mellitus trotz ausreichender Diätbehandlung, Bewegung und
Gewichtsreduktion andauern.
Repaglinide kann, wie andere Insulinsekretagoga, eine Hypoglykämie verursachen.
Die blutzuckersenkende Wirkung von oralen Antidiabetika nimmt bei zahlreichen Patienten im Laufe
der Zeit ab. Der Grund hierfür kann ein Fortschreiten des Diabetes oder ein vermindertes Ansprechen
auf das Arzneimittel sein. Dieses Phänomen ist als Sekundärversagen bekannt, im Gegensatz zu einem
Primärversagen der Therapie, bei dem das Arzneimittel schon bei Therapiebeginn nicht wirksam ist.
Bevor die Diagnose eines Sekundärversagens in Erwägung gezogen wird, sollte die Dosiseinstellung
19
und die Einhaltung der Diätbehandlung und der körperlichen Bewegung beim Patienten überprüft
werden.
Repaglinide wirkt über spezifische Bindungsstellen mit einer kurzen Wirkung auf die Betazellen. Die
Wirkung von Repaglinide bei Sekundärversagen anderer Insulinsekretagoga wurde in klinischen
Studien nicht untersucht.
Studien zur Kombinationstherapie mit anderen Insulinsekretagoga und Acarbose wurden nicht
durchgeführt.
Die Kombinationstherapie mit Insulin oder Thiazolidindionen wurde in Studien nicht untersucht.
Die Kombinationsbehandlung mit Metformin führt zu einem erhöhten Risiko für Hypoglykämien.
Stressfaktoren, wie Fieber, Trauma, Infektionen oder Operationen können bei Patienten, die mit oralen
Antidiabetika behandelt werden, zu einer Verschlechterung der Blutzuckerwerte führen. In diesem Fall
kann es notwendig sein, die Behandlung mit Repaglinide zu unterbrechen und zeitweilig Insulin zu
verabreichen.
Bestimmte Patientengruppen
Für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion liegen keine klinischen Studien vor. Klinische
Studien mit Kindern und Jugendlichen < 18 Jahre oder mit Patienten > 75 Jahre wurden nicht
durchgeführt. Deshalb sollte bei diesen Patientengruppen eine Therapie nicht durchgeführt werden.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Der Glukosestoffwechsel wird von einer Reihe von Arzneimitteln beeinflusst. Mögliche Interaktionen
sind deshalb vom Arzt zu beachten:
Die folgenden Substanzen können die hypoglykämische Wirkung von Repaglinide verstärken: andere
Antidiabetika, Monoaminoxidasehemmer (MAO-Hemmer), nichtselektive Betarezeptorenblocker,
Angiotensin Converting Enzyme (ACE)-Hemmer, Salizylate, NSAIDS, Octreotid, Alkohol und
Anabolika.
Die folgenden Substanzen können die hypoglykämische Wirkung von Repaglinide vermindern: Orale
Kontrazeptiva, Thiazide, Kortikoide, Danazol, Schilddrüsenhormone und Sympathomimetika.
Betarezeptorenblocker können die Symptome einer Hypoglykämie verschleiern. Alkohol kann die
blutzuckersenkende Wirkung von Repaglinide verstärken und verlängern.
Bei Patienten, die mit Repaglinide therapiert werden, müssen bei gleichzeitiger Behandlung mit diesen
Arzneimitteln oder auch nach Absetzen der Therapie Änderungen des Blutzuckerspiegels sorgfältig
überwacht werden.
Die Verabreichung von Repaglinide an gesunde Probanden hatte keinen klinisch relevanten Effekt auf
die pharmakokinetischen Eigenschaften von Digoxin, Theophyllin oder Warfarin im Steady State.
Daher ist bei gleichzeitiger Verabreichung von Repaglinide und diesen Substanzen keine
Dosisanpassung erforderlich.
Die gleichzeitige Verabreichung von anderen Arzneimitteln, welche durch das CYP3A4-Enzym
metabolisiert werden, wie Cimetidin, Nifedipin und Estrogen, zeigte nach Mehrfachdosierung bei
gesunden Probanden keine signifikante Veränderung der Absorption und Verteilung von Repaglinide.
In einer Untersuchung der Wechselwirkungen an gesunden Probanden änderte Simvastatin die
Repaglinidekonzentration nicht, jedoch stieg der Mittelwert von Cmax um 25 % bei sehr hoher
Variabilität (95 % CI 0,95-1,68). Die klinische Bedeutung dieses Befundes ist unklar. In einer
Untersuchung der Wechselwirkungen an gesunden Probanden reduzierte Rifampicin die AUC von
Repaglinide um 25 %. Die klinische Bedeutung dieses Befundes ist unklar.
20
Die Wirkung von Ketoconazol (ein Prototyp potenter kompetetiver Inhibitoren des CYP3A4-Enzyms)
auf die Pharmakokinetik von Repaglinide wurde an gesunden Probanden untersucht. Die gleichzeitige
Gabe von 200 mg Ketoconazol erhöhte die AUC von Repaglinide um 15 % und Cmax um 16 %. Die
Daten zeigen, dass die Pharmakokinetik von Repaglinide bei gleichzeitiger Gabe oben genannter
Arzneimittel unverändert ist. Die gleichzeitige Gabe von Clarithromycin, einem am
Enzymmechanismus von CYP3A4 angreifenden Inhibitor, und Repaglinide kann jedoch zu einer
erhöhten Repaglinidekonzentration führen und die blutzuckersenkende Wirkung von Repaglinide
verstärken. In einer Interaktionsstudie mit gesunden Probanden erhöhte die gleichzeitige Gabe von
250 mg Clarithromycin die AUC von Repaglinide um 40 % und Cmax um 67 % und die
durchschnittliche inkrementale AUC des Seruminsulins um 51 % und die maximale Konzentration um
61 %. Der exakte Mechanismus dieser Wechselwirkung ist unklar.
Falls Repaglinide zusammen mit anderen Arzneimitteln eingenommen wird, die wie Repaglinide
hauptsächlich über die Galle ausgeschiedenen werden, sollten weitere mögliche Interaktionen in
Erwägung gezogen werden.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Studien mit Repaglinide an schwangeren oder stillenden Frauen wurden nicht durchgeführt. Die
Unbedenklichkeit der Anwendung von Repaglinide in der Schwangerschaft kann deshalb nicht
beurteilt werden. Repaglinide zeigte bisher keine teratogene Wirkung in Tierstudien. Embryotoxizität,
eine abnorme Entwicklung der Extremitäten am Foetus und an Neugeborenen wurde an Ratten bei
hoher Dosis im letzten Stadium der Trächtigkeit und während des Säugens beobachtet. Repaglinide
wurde in der Milch von Versuchstieren nachgewiesen. Eine Einnahme von Repaglinide während der
Schwangerschaft ist deshalb zu vermeiden, Repaglinide ist während der Stillzeit nicht einzunehmen.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Den Patienten sollte geraten werden, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Hypoglykämien während
des Autofahrens zu verhindern. Dies ist insbesondere bei jenen Patienten wichtig, die keine oder eine
reduzierte Wahrnehmung von Warnsymptomen einer Hypoglykämie haben oder bei denen häufige
Hypoglykämien auftreten. In diesen Fällen sollte erwogen werden, ob das Autofahren ratsam ist.
4.8
Nebenwirkungen
Basierend auf Erfahrungen mit Repaglinide und anderen Antidiabetika wurden folgende
Nebenwirkungen beobachtet. Die Häufigkeit der Nebenwirkungen wird folgendermaßen definiert:
selten (> 1/10,000 <1/1,000) und sehr selten (<1/10,000).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: Hypoglykämie
Wie bei anderen Antidiabetika werden auch bei der Verabreichung von Repaglinide hypoglykämische
Reaktionen beobachtet. Die Reaktionen zeigen in der Regel einen leichten Verlauf und sind durch die
Einnahme von Kohlenhydraten problemlos zu behandeln. In schweren Fällen ist eine Glukoseinfusion
erforderlich. Das Auftreten solcher Reaktionen ist - wie bei jeder Diabetesbehandlung - abhängig von
individuellen Faktoren, wie Essgewohnheiten, Dosierung, Bewegung und Stress (siehe auch Abschnitt
4.4 »Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung«). Seit Markteinführung wurden bei
Patienten, die gleichzeitig mit Metformin oder Thiazolidindionen behandelt wurden, Fälle von
Hypoglykämien berichtet.
21
Gastrointestinale Beschwerden
Selten: Bauchschmerzen und Übelkeit
Sehr selten: Diarrhöe, Erbrechen und Obstipation
In klinischen Studien wurden gastrointestinale Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Diarrhöe,
Übelkeit, Erbrechen und Obstipation beobachtet. Häufigkeit und Schweregrad dieser Symptome
unterschieden sich nicht von denen, die während einer Behandlung mit anderen oralen Insulin
Sekretagoga auftraten.
Funktionsstörung der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Allergische Reaktionen
Während der Behandlung können Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie Jucken, Ausschlag
und Urtikaria auftreten. Kreuzallergien mit Sulfonylharnstoffen sind aufgrund der unterschiedlichen
chemischen Struktur der beiden Substanzen nicht zu vermuten.
Sehstörungen
Sehr selten: Vorübergehende Sehstörungen
Es ist bekannt, dass schwankende Blutzuckerspiegel vorübergehende Sehstörungen verursachen
können, insbesondere zu Beginn einer Therapie. Diese Störungen traten nur sehr selten nach Beginn
der Repaglinide-Therapie auf und führten während klinischer Studien in keinem Fall zu einem
Absetzen der Therapie.
Funktionsstörungen der Leber
Sehr selten: Anstieg der Leberenzymwerte
In einzelnen Fällen wurde während einer Behandlung mit Repaglinide ein Anstieg der
Leberenzymwerte beobachtet. Die meisten Fälle waren leicht und vorübergehend. Sehr wenige
Patienten mussten die Therapie aufgrund eines Anstiegs der Leberenzymwerte absetzen. In sehr
seltenen Fällen wurden schwere Leberfunktionsstörungen berichtet. Diese Fälle wurden jedoch mit
anderen Ursachen in Verbindung gebracht, und eine ursächliche Beziehung zu Repaglinide wurde
nicht festgestellt.
4.9
Überdosierung
Repaglinide wurde über einen 6 wöchigen Zeitraum mit einer wöchentlich steigenden Dosis von 4 mg
bis 20 mg vier-mal täglich verabreicht. Diese Dosen erwiesen sich als unbedenklich. Einer
Hypoglykämie wurde in dieser Studie durch eine erhöhte Kalorienaufnahme vorgebeugt.Eine relative
Überdosierung kann zu einer ausgeprägten Senkung des Blutzuckerspiegels und hypoglykämischen
Symptomen führen, wie Schwindel, Schweißausbrüche, Zittern, Kopfschmerzen, usw. Falls derartige
Beschwerden auftreten, müssen entsprechende Maßnahmen zur Erhöhung des Blutzuckerspiegels
getroffen werden, beispielsweise eine Einnahme von Kohlenhydraten. Eine schwerwiegende
Hypoglykämie mit Krampfanfällen, Ohnmacht oder Koma muss mit i.v. Gabe von Glukose behandelt
werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Klasse: Carbamoylmethylbenzoesäurederivat (ATC-Code: A 10B X02)
Der Wirkstoff Repaglinide ist ein neuartiges, kurzwirksames orales Sekretagogum. Repaglinide senkt
akut den Blutzuckerspiegel durch die Stimulierung der Insulinfreisetzung aus der Bauchspeicheldrüse.
Dieser Effekt setzt funktionierende Betazellen in den Langerhans-Inseln voraus.
Repaglinide schließt die ATP-abhängigen Kaliumkanäle der Betazellenmembran über ein Zielprotein,
das sich von dem anderer Sekretagoga unterscheidet. Dies führt zu einer Depolarisation der Betazellen
22
und damit zu einer Öffnung der Kalziumkanäle. Der hieraus resultierende erhöhte Kalziumeinstrom
induziert die Insulinsekretion aus der Betazelle.
Nach oraler Verabreichung von Repaglinide erfolgte die insulinotrope Reaktion auf die Einnahme
einer Mahlzeit bei Typ 2-Diabetikern innerhalb von 30 Minuten, woraus eine blutzuckersenkende
Wirkung über die gesamte Mahlzeit resultierte. Die erhöhten Insulinspiegel normalisierten sich nach
Einnahme der Mahlzeit. Die Plasmaspiegel von Repaglinide nahmen sehr schnell ab, und niedrige
Wirkstoffkonzentrationen wurden vier Stunden nach Einnahme im Plasma bei Typ 2-Diabetikern
festgestellt.
Nach Gabe von Dosen zwischen 0,5 mg und 4 mg Repaglinide wurde bei Typ 2-Diabetikern eine
dosisabhängige Blutzuckersenkung nachgewiesen.
Die Ergebnisse von klinischen Studien belegen, dass Repaglinide am besten vor einer Hauptmahlzeit
verabreicht wird (präprandiale Einnahme).
Die Einnahme erfolgt normalerweise innerhalb von 15 Minuten vor der Mahlzeit, aber der
Einnahmezeitpunkt kann von unmittelbar vor der Mahlzeit bis 30 Minuten vor der Mahlzeit variieren.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Repaglinide wird aus dem Verdauungstrakt schnell absorbiert. Dies führt zu einem schnellen Anstieg
der Plasmakonzentration des Arzneimittels. Die maximale Plasmakonzentration wird innerhalb einer
Stunde nach der Einnahme erreicht und sinkt danach schnell wieder ab, so dass Repaglinide nach 4-6
Stunden vollständig eliminiert ist. Die Plasmaeliminationshalbwertszeit beträgt ca. 1 Stunde.
Die Pharmakokinetik von Repaglinide ist durch eine mittlere absolute Bioverfügbarkeit von 63 % (CV
11%), ein geringes Verteilungsvolumen, 30 l (stimmt mit der Verteilung in die intrazelluläre
Flüssigkeit überein) und eine schnelle Elimination aus dem Blut gekennzeichnet.
In klinischen Studien wurde eine hohe interindividuelle Variabilität (60%) der RepaglinidePlasmakonzentration beobachtet. Die intraindividuelle Variabilität ist gering bis mittel (35%). Da
Repaglinide abhängig vom klinischen Bild eingestellt wird, wird die Wirksamkeit nicht durch die
interindividuelle Variabilität beeinflusst.
Die Repaglinidekonzentration ist bei Patienten mit Leberinsuffizienz und bei älteren Typ 2Diabetespatienten erhöht. Die AUC (SD) beträgt nach 2 mg Einzeldosis (4 mg bei Patienten mit
Leberinsuffizienz) 31,4 ng/ml x h (28,3) bei gesunden Probanden, 304,9 ng/ml x h bzw. (228,0) bei
Patienten mit Leberinsuffizienz und 117,9 ng/ml x h (83,8) bei älteren Typ 2-Diabetespatienten.
Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin Clearance: 20-39 ml/min), wurden über 5
Tage mit Repaglinide (2 mg x 3/Tag) behandelt. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten 2fachen
Anstieg der AUC und der Halbwertszeit (t1/2) im Vergleich zu Probanden mit normaler
Nierenfunktion.
Repaglinide zeigt beim Menschen eine hohe Plasmaproteinbindung (über 98%).
Bei der Verabreichung von Repaglinide 0, 15 oder 30 Minuten vor einer Mahlzeit oder während des
Fastens wurden keine klinisch relevanten Unterschiede der Pharmakokinetik von Repaglinide
beobachtet.
Repaglinide wird fast vollständig verstoffwechselt; keiner der bisher untersuchten Metaboliten zeigte
eine klinisch relevante hypoglykämische Wirkung.
Repaglinide und seine Metaboliten werden vorwiegend über die Galle ausgeschieden. Ein
geringfügiger Anteil (weniger als 8%) der verabreichten Dosis ist im Urin nachweisbar, vornehmlich
als Metaboliten. Weniger als 1% des verabreichten Arzneimittels konnte in den Faeces nachgewiesen
werden.
23
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Die präklinischen Daten mit konventionellen Studien der Sicherheitspharmakologie, der Toxizität bei
Mehrfachdosierungen, der Genotoxizität und der Kanzerogenität ergaben keine speziellen Risiken für
den Menschen.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Mikrokristalline Cellulose (E460)
Calciumhydrogenphosphat, wasserfrei
Maisstärke
Amberlit (Polacrilin Kalium)
Povidon (Polyvidon)
Glycerol 85%
Magnesiumstearat
Meglumin
Poloxamer
Eisenoxidrot (E172)
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3
Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalpackung und dicht verschlossen lagern, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Der Kunststoffbehälter ist eine Flasche aus weißem, hochdichtem Polyethylen mit weißem
Schraubverschluss aus Polypropylen und enthält 100 bzw. 500 Tabletten. Eine
Aluminium/Aluminium-Blisterpackung enthält 30, 90, 120 oder 360 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6
Hinweise für die Handhabung
Nicht zutreffend
24
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Novo Nordisk A/S
Novo Allé
2880 Bagsværd
Dänemark
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/98/076/015-016, EU/1/98/076/018-021
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
17. August 1998
10.
STAND DER INFORMATION
25
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
26
B. PACKUNGSBEILAGE
27
GEBRAUCHSINFORMATION
1.
Name des Arzneimittels
NovoNorm 0,5 mg Tabletten
Repaglinide
2.
Wissenswertes über NovoNorm
Ihr Arzt wird Ihnen die Nutzen und Risiken erklären, die mit der Einnahme von NovoNorm verbunden
sein können.
Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation vor der ersten Einnahme von NovoNorm sorgfältig durch.
Fragen richten Sie bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
3.
Was ist NovoNorm?
Arzneilich wirksamer Bestandteil und Hilfsstoffe
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Repaglinide. NovoNorm enthält folgende Hilfsstoffe:
Mikrokristalline Cellulose (E460); wasserfreies Calciumhydrogenphosphat; Maisstärke; Amberlit
(Polacrilin-Kalium); Povidon (Polyvidon); Glycerol 85 %; Magnesiumstearat; Meglumin; Poloxamer.
Darreichungsformen und Packungsgrößen
Die Tabletten sind in drei Stärken erhältlich. Die Stärken sind 0,5 mg (weiße Tabletten), 1 mg (gelbe
Tabletten) und 2 mg (pfirsichfarbene Tabletten). Es sind 2 Flaschengrößen erhältlich. Jede Flasche
enthält 100 oder 500 Tabletten. Es sind 4 Blisterpackungen erhältlich. Jede Packung enthält 30, 90,
120 oder 360 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Stoff- oder Indikationsgruppe
NovoNorm ist ein orales Antidiabetikum.
4.
Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers und des Herstellers
Novo Nordisk A/S, Novo Allé, 2880 Bagsværd, Dänemark.
5.
Warum wurde Ihnen NovoNorm verschrieben?
Der Typ 2 Diabetes ist eine Krankheit, bei der die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Insulin
zur Einstellung des Blutzuckerspiegels produziert. Man kennt den Typ 2 Diabetes auch als NichtInsulinabhängiger-Diabetes Mellitus (NIDDM) oder als Altersdiabetes. NovoNorm regt
mahlzeitbezogen die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse an und wird zur
Diabeteseinstellung verabreicht. Wird NovoNorm zur Behandlung des Typ 2 Diabetes eingenommen,
sind Diät und ausreichend Bewegung weiterhin unerlässlich. Die Behandlung mit NovoNorm ist dann
angezeigt, wenn die Einhaltung einer Diät, ausreichend Bewegung und Gewichtsreduktion alleine den
Blutzuckerspiegel nicht ausreichend kontrollieren.
NovoNorm kann auch in Kombination mit Metformin eingenommen werden.
28
6.
Vor der Einnahme von NovoNorm
Eine Einnahme von NovoNorm darf nicht erfolgen:
·
Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Repaglinide (dem aktiven Arzneimittelbestandteil in
NovoNorm) oder einen der Hilfsstoffe von NovoNorm
·
Bei Typ 1 Diabetes (Insulinabhängiger Diabetes Mellitus)
·
Bei diabetischer Ketoazidose
·
Wenn Sie jünger als 12 Jahre sind
·
Wenn Sie eine schwere Lebererkrankung haben
Bitte informieren Sie unbedingt Ihren Arzt, falls:
·
Sie eine Leber- oder Nierenerkrankung haben
·
Größere chirurgische Eingriffe bei Ihnen geplant sind oder Sie kürzlich schwere Krankheiten
bzw. Infektionen hatten
In diesen Fällen könnte die diabetische Kontrolle verloren gehen.
Falls einer der obengenannten Fälle auf Sie zutrifft, ist NovoNorm möglicherweise nicht für Sie
geeignet. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Schwangerschaft
Eine Einnahme von NovoNorm darf nicht erfolgen bei Bestehen einer Schwangerschaft oder vor einer
geplanten Schwangerschaft.
Stillzeit
Eine Einnahme von NovoNorm darf nicht erfolgen während der Stillzeit.
Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Sie sollten Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um eine Hypoglykämie während des Autofahrens zu
vermeiden. Das ist besonders wichtig, wenn bei Ihnen die Zeichen einer Hypoglykämie nur schwach
ausgeprägt sind oder fehlen oder wenn bei Ihnen häufiger Hypoglykämien auftreten. In diesen Fällen
sollten Sie in Betracht ziehen, das Autofahren zu unterlassen.
7.
Kann NovoNorm mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden?
Die gleichzeitige Einnahme anderer Arzneimittel kann die Dosierung von NovoNorm beeinflussen.
Fragen Sie daher Ihren Arzt, falls Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen oder andere
Arzneimittel, bei denen Sie unsicher sind:
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
Monoaminoxidasehemmer
Nichtselektive Betarezeptorenblocker (zur Behandlung von Bluthochdruck und bestimmten
Herzerkrankungen)
Angiotensin-Converting-Enzyme (ACE)-Hemmer (zur Behandlung bestimmter
Herzerkrankungen)
Salizylate (z.B. Aspirin)
Octreotid
NSAIDS
Anabolika und Kortikoide
Orale Kontrazeptiva (Empfängnisverhütungsmittel)
Thiazide
Danazol
Schilddrüsenhormone (zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion)
29
·
·
Sympathomimetika (zur Behandlung von Asthma)
Clarithromycin
Alkoholkonsum kann die Dosierung von NovoNorm beeinflussen.
8.
Einnahme von NovoNorm
Es ist wichtig, dass Sie NovoNorm gemäß den Anwendungsvorschriften Ihres Arztes einnehmen. Bitte
erhöhen Sie keinesfalls eigenmächtig die von Ihrem Arzt verordnete Dosis.
NovoNorm wird vor jeder Hauptmahlzeit eingenommen. Sie sollten die Tabletten mit einem Glas
Wasser einnehmen. Ihr Arzt wird die Anfangsdosis bestimmen. Die Anfangsdosis beträgt in der Regel
0,5 mg vor jeder Hauptmahlzeit und kann im weiteren Behandlungsverlauf durch Ihren Arzt auf bis zu
4 mg vor einer Hauptmahlzeit erhöht werden. Die empfohlene Tageshöchstdosis beträgt 16 mg.
Falls Sie einmal die Einnahme einer Tablette vergessen haben, nehmen Sie einfach zu der nächsten
Mahlzeit die übliche Dosis ein. Verdoppeln Sie die Dosis nicht.
NovoNorm kann von Ihrem Arzt zusammen mit Metformin, einem anderen oralen Antidiabetikum,
verordnet werden.
Da bisher noch keine Studien mit NovoNorm bei Patienten unter 18 Jahren und über 75 Jahren
durchgeführt wurden, ist eine Therapie dieser Patienten mit NovoNorm nicht zu empfehlen. Dies gilt
auch für Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Lebererkrankung.
9.
Notfälle und Überdosierung
Durch eine Überdosierung eines oralen Antidiabetikums kann Ihr Blutzucker zu niedrig werden und
eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) mit folgenden Symptomen auftreten:
·
·
·
·
·
·
·
Kopfschmerzen
Schwindel
Müdigkeit
Herzklopfen
Unruhe und Zittern
Übelkeit
Schweißausbrüche
Falls bei Ihnen diese Symptome auftreten, sollten Sie Zucker bzw. Traubenzucker oder ein
zuckerhaltiges Getränk zu sich nehmen und sich anschließend ausruhen. Verschlechtert sich Ihr
Zustand, verständigen Sie umgehend Ihren Arzt oder die Notaufnahme des nächstgelegenen
Krankenhauses.
Wird eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) nicht behandelt, kann diese schwerwiegende Folgen
haben und Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Ohnmacht und weitere schwerwiegendere
Störungen verursachen.
10.
Nebenwirkungen
NovoNorm kann in seltenen Fällen zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) führen.
Nebenwirkungen, die nicht in Verbindung mit Hypoglykämien auftreten, sind normalerweise nicht
schwerwiegend und vorübergehend und können folgende gastrointestinale Symptome verursachen:
· Bauchschmerzen
30
·
·
·
·
Übelkeit
Durchfall (Diarrhöe)
Erbrechen
Verstopfung (Obstipation)
Einige Patienten reagieren allergisch auf Arzneimittel. Die Symptome sind Ausschlag und Jucken der
Haut. Falls dies bei Ihnen auftritt, sollten Sie sich sofort an Ihren Arzt wenden.
Die folgenden Symptome wurden in sehr seltenen Fällen bei Patienten beobachtet, die NovoNorm
einnahmen, aber sie wurden möglicherweise nicht durch NovoNorm verursacht:
· Sehstörungen
· Erhöhte Leberenzymwerte
· Schwere Leberfunktionsstörungen
Bitte wenden Sie sich auch an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn andere Nebenwirkungen als
oben genannte bei Ihnen auftreten.
11.
Aufbewahrung von NovoNorm
Bewahren Sie NovoNorm an einem trockenen Platz auf, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Lassen Sie NovoNorm in der Originalpackung und halten Sie diese gut verschlossen.
Nach Ablauf des angegebenen Verfallsdatums darf NovoNorm nicht mehr angewendet werden.
12.
Stand der Information
31
GEBRAUCHSINFORMATION
1.
Name des Arzneimittels
NovoNorm 1 mg Tabletten
Repaglinide
2.
Wissenswertes über NovoNorm
Ihr Arzt wird Ihnen die Nutzen und Risiken erklären, die mit der Einnahme von NovoNorm verbunden
sein können.
Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation vor der ersten Einnahme von NovoNorm sorgfältig durch.
Fragen richten Sie bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
3.
Was ist NovoNorm?
Arzneilich wirksamer Bestandteil und Hilfsstoffe
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Repaglinide. NovoNorm enthält folgende Hilfsstoffe:
Mikrokristalline Cellulose (E460); wasserfreies Calciumhydrogenphosphat; Maisstärke; Amberlit
(Polacrilin-Kalium); Povidon (Polyvidon); Glycerol 85 %; Magnesiumstearat; Meglumin; Poloxamer,
Eisenoxidgelb (E172).
Darreichungsformen und Packungsgrößen
Die Tabletten sind in drei Stärken erhältlich. Die Stärken sind 0,5 mg (weiße Tabletten), 1 mg (gelbe
Tabletten) und 2 mg (pfirsichfarbene Tabletten). Es sind 2 Flaschengrößen erhältlich. Jede Flasche
enthält 100 oder 500 Tabletten. Es sind 4 Blisterpackungen erhältlich. Jede Packung enthält 30, 90,
120 oder 360 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Stoff- oder Indikationsgruppe
NovoNorm ist ein orales Antidiabetikum.
4.
Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers und des Herstellers
Novo Nordisk A/S, Novo Allé, 2880 Bagsværd, Dänemark.
5.
Warum wurde Ihnen NovoNorm verschrieben?
Der Typ 2 Diabetes ist eine Krankheit, bei der die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Insulin
zur Einstellung des Blutzuckerspiegels produziert. Man kennt den Typ 2 Diabetes auch als NichtInsulinabhängiger-Diabetes Mellitus (NIDDM) oder als Altersdiabetes. NovoNorm regt
mahlzeitbezogen die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse an und wird zur
Diabeteseinstellung verabreicht. Wird NovoNorm zur Behandlung des Typ 2 Diabetes eingenommen,
sind Diät und ausreichend Bewegung weiterhin unerlässlich. Die Behandlung mit NovoNorm ist dann
angezeigt, wenn die Einhaltung einer Diät, ausreichend Bewegung und Gewichtsreduktion alleine den
Blutzuckerspiegel nicht ausreichend kontrollieren.
NovoNorm kann auch in Kombination mit Metformin eingenommen werden.
32
6.
Vor der Einnahme von NovoNorm
Eine Einnahme von NovoNorm darf nicht erfolgen:
· Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Repaglinide (dem aktiven Arzneimittelbestandteil in
NovoNorm) oder einen der Hilfsstoffe von NovoNorm
· Bei Typ 1 Diabetes (Insulinabhängiger Diabetes Mellitus)
· Bei diabetischer Ketoazidose
· Wenn Sie jünger als 12 Jahre sind
· Wenn Sie eine schwere Lebererkrankung haben
Bitte informieren Sie unbedingt Ihren Arzt, falls:
·
Sie eine Leber- oder Nierenerkrankung haben
·
Größere chirurgische Eingriffe bei Ihnen geplant sind oder Sie kürzlich schwere Krankheiten
bzw. Infektionen hatten
In diesen Fällen könnte die diabetische Kontrolle verloren gehen.
Falls einer der obengenannten Fälle auf Sie zutrifft, ist NovoNorm möglicherweise nicht für Sie
geeignet. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Schwangerschaft
Eine Einnahme von NovoNorm darf nicht erfolgen bei Bestehen einer Schwangerschaft oder vor einer
geplanten Schwangerschaft.
Stillzeit
Eine Einnahme von NovoNorm darf nicht erfolgen während der Stillzeit.
Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Sie sollten Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um eine Hypoglykämie während des Autofahrens zu
vermeiden. Das ist besonders wichtig, wenn bei Ihnen die Zeichen einer Hypoglykämie nur schwach
ausgeprägt sind oder fehlen oder wenn bei Ihnen häufiger Hypoglykämien auftreten. In diesen Fällen
sollten Sie in Betracht ziehen, das Autofahren zu unterlassen.
7.
Kann NovoNorm mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden?
Die gleichzeitige Einnahme anderer Arzneimittel kann die Dosierung von NovoNorm beeinflussen.
Fragen Sie daher Ihren Arzt, falls Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen oder andere
Arzneimittel, bei denen Sie unsicher sind:
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
Monoaminoxidasehemmer
Nichtselektive Betarezeptorenblocker (zur Behandlung von Bluthochdruck und bestimmten
Herzerkrankungen)
Angiotensin-Converting-Enzyme (ACE)-Hemmer (zur Behandlung bestimmter
Herzerkrankungen)
Salizylate (z.B. Aspirin)
Octreotid
NSAIDS
Anabolika und Kortikoide
Orale Kontrazeptiva (Empfängnisverhütungsmittel)
Thiazide
Danazol
Schilddrüsenhormone (zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion)
33
·
·
Sympathomimetika (zur Behandlung von Asthma)
Clarithromycin
Alkoholkonsum kann die Dosierung von NovoNorm beeinflussen.
8.
Einnahme von NovoNorm
Es ist wichtig, dass Sie NovoNorm gemäß den Anwendungsvorschriften Ihres Arztes einnehmen. Bitte
erhöhen Sie keinesfalls eigenmächtig die von Ihrem Arzt verordnete Dosis.
NovoNorm wird vor jeder Hauptmahlzeit eingenommen. Sie sollten die Tabletten mit einem Glas
Wasser einnehmen. Ihr Arzt wird die Anfangsdosis bestimmen. Die Anfangsdosis beträgt in der Regel
0,5 mg vor jeder Hauptmahlzeit und kann im weiteren Behandlungsverlauf durch Ihren Arzt auf bis zu
4 mg vor einer Hauptmahlzeit erhöht werden. Die empfohlene Tageshöchstdosis beträgt 16 mg.
Falls Sie einmal die Einnahme einer Tablette vergessen haben, nehmen Sie einfach zu der nächsten
Mahlzeit die übliche Dosis ein. Verdoppeln Sie die Dosis nicht.
NovoNorm kann von Ihrem Arzt zusammen mit Metformin, einem anderen oralen Antidiabetikum,
verordnet werden.
Da bisher noch keine Studien mit NovoNorm bei Patienten unter 18 Jahren und über 75 Jahren
durchgeführt wurden, ist eine Therapie dieser Patienten mit NovoNorm nicht zu empfehlen. Dies gilt
auch für Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Lebererkrankung.
9.
Notfälle und Überdosierung
Durch eine Überdosierung eines oralen Antidiabetikums kann Ihr Blutzucker zu niedrig werden und
eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) mit folgenden Symptomen auftreten:
·
·
·
·
·
·
·
Kopfschmerzen
Schwindel
Müdigkeit
Herzklopfen
Unruhe und Zittern
Übelkeit
Schweißausbrüche
Falls bei Ihnen diese Symptome auftreten, sollten Sie Zucker bzw. Traubenzucker oder ein
zuckerhaltiges Getränk zu sich nehmen und sich anschließend ausruhen. Verschlechtert sich Ihr
Zustand, verständigen Sie umgehend Ihren Arzt oder die Notaufnahme des nächstgelegenen
Krankenhauses.
Wird eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) nicht behandelt, kann diese schwerwiegende Folgen
haben und Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Ohnmacht und weitere schwerwiegendere
Störungen verursachen.
10.
Nebenwirkungen
NovoNorm kann in seltenen Fällen zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) führen.
Nebenwirkungen, die nicht in Verbindung mit Hypoglykämien auftreten, sind normalerweise nicht
schwerwiegend und vorübergehend und können folgende gastrointestinale Symptome verursachen:
·
Bauchschmerzen
34
·
·
·
·
Übelkeit
Durchfall (Diarrhöe)
Erbrechen
Verstopfung (Obstipation)
Einige Patienten reagieren allergisch auf Arzneimittel. Die Symptome sind Ausschlag und Jucken der
Haut. Falls dies bei Ihnen auftritt, sollten Sie sich sofort an Ihren Arzt wenden.
Die folgenden Symptome wurden in sehr seltenen Fällen bei Patienten beobachtet, die NovoNorm
einnahmen, aber sie wurden möglicherweise nicht durch NovoNorm verursacht:
·
·
·
Sehstörungen
Erhöhte Leberenzymwerte
Schwere Leberfunktionsstörungen
Bitte wenden Sie sich auch an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn andere Nebenwirkungen als
oben genannte bei Ihnen auftreten.
11.
Aufbewahrung von NovoNorm
Bewahren Sie NovoNorm an einem trockenen Platz auf, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Lassen Sie NovoNorm in der Originalpackung und halten Sie diese gut verschlossen.
Nach Ablauf des angegebenen Verfallsdatums darf NovoNorm nicht mehr angewendet werden.
12.
Stand der Information
35
GEBRAUCHSINFORMATION
1.
Name des Arzneimittels
NovoNorm 2 mg Tabletten
Repaglinide
2.
Wissenswertes über NovoNorm
Ihr Arzt wird Ihnen die Nutzen und Risiken erklären, die mit der Einnahme von NovoNorm verbunden
sein können.
Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation vor der ersten Einnahme von NovoNorm sorgfältig durch.
Fragen richten Sie bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
3.
Was ist NovoNorm?
Arzneilich wirksamer Bestandteil und Hilfsstoffe
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Repaglinide. NovoNorm enthält folgende Hilfsstoffe:
Mikrokristalline Cellulose (E460); wasserfreies Calciumhydrogenphosphat; Maisstärke; Amberlit
(Polacrilin-Kalium); Povidon (Polyvidon); Glycerol 85 %; Magnesiumstearat; Meglumin; Poloxamer,
Eisenoxidrot (E172).
Darreichungsformen und Packungsgrößen
Die Tabletten sind in drei Stärken erhältlich. Die Stärken sind 0,5 mg (weiße Tabletten), 1 mg (gelbe
Tabletten) und 2 mg (pfirsichfarbene Tabletten). Es sind 2 Flaschengrößen erhältlich. Jede Flasche
enthält 100 oder 500 Tabletten. Es sind 4 Blisterpackungen erhältlich. Jede Packung enthält 30, 90,
120 oder 360 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Stoff- oder Indikationsgruppe
NovoNorm ist ein orales Antidiabetikum.
4.
Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers und des Herstellers
Novo Nordisk A/S, Novo Allé, 2880 Bagsværd, Dänemark.
5.
Warum wurde Ihnen NovoNorm verschrieben?
Der Typ 2 Diabetes ist eine Krankheit, bei der die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Insulin
zur Einstellung des Blutzuckerspiegels produziert. Man kennt den Typ 2 Diabetes auch als NichtInsulinabhängiger-Diabetes Mellitus (NIDDM) oder als Altersdiabetes. NovoNorm regt
mahlzeitbezogen die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse an und wird zur
Diabeteseinstellung verabreicht. Wird NovoNorm zur Behandlung des Typ 2 Diabetes eingenommen,
sind Diät und ausreichend Bewegung weiterhin unerlässlich. Die Behandlung mit NovoNorm ist dann
angezeigt, wenn die Einhaltung einer Diät, ausreichend Bewegung und Gewichtsreduktion alleine den
Blutzuckerspiegel nicht ausreichend kontrollieren.
NovoNorm kann auch in Kombination mit Metformin eingenommen werden.
36
6.
Vor der Einnahme von NovoNorm
Eine Einnahme von NovoNorm darf nicht erfolgen:
· Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Repaglinide (dem aktiven Arzneimittelbestandteil in
NovoNorm) oder einen der Hilfsstoffe von NovoNorm
· Bei Typ 1 Diabetes (Insulinabhängiger Diabetes Mellitus)
· Bei diabetischer KetoazidoseWenn Sie jünger als 12 Jahre sind
· Wenn Sie eine schwere Lebererkrankung haben
Bitte informieren Sie unbedingt Ihren Arzt, falls:
·
Sie eine Leber- oder Nierenerkrankung haben
·
Größere chirurgische Eingriffe bei Ihnen geplant sind oder Sie kürzlich schwere Krankheiten
bzw. Infektionen hatten
In diesen Fällen könnte die diabetische Kontrolle verloren gehen.
Falls einer der obengenannten Fälle auf Sie zutrifft, ist NovoNorm möglicherweise nicht für Sie
geeignet. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Schwangerschaft
Eine Einnahme von NovoNorm darf nicht erfolgen bei Bestehen einer Schwangerschaft oder vor einer
geplanten Schwangerschaft.
Stillzeit
Eine Einnahme von NovoNorm darf nicht erfolgen während der Stillzeit.
Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Sie sollten Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um eine Hypoglykämie während des Autofahrens zu
vermeiden. Das ist besonders wichtig, wenn bei Ihnen die Zeichen einer Hypoglykämie nur schwach
ausgeprägt sind oder fehlen oder wenn bei Ihnen häufiger Hypoglykämien auftreten. In diesen Fällen
sollten Sie in Betracht ziehen, das Autofahren zu unterlassen.
7.
Kann NovoNorm mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden?
Die gleichzeitige Einnahme anderer Arzneimittel kann die Dosierung von NovoNorm beeinflussen.
Fragen Sie daher Ihren Arzt, falls Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen oder andere
Arzneimittel, bei denen Sie unsicher sind:
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
Monoaminoxidasehemmer
Nichtselektive Betarezeptorenblocker (zur Behandlung von Bluthochdruck und bestimmten
Herzerkrankungen)
Angiotensin-Converting-Enzyme (ACE)-Hemmer (zur Behandlung bestimmter
Herzerkrankungen)
Salizylate (z.B. Aspirin)
Octreotid
NSAIDS
Anabolika und Kortikoide
Orale Kontrazeptiva (Empfängnisverhütungsmittel)
Thiazide
Danazol
Schilddrüsenhormone (zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion)
Sympathomimetika (zur Behandlung von Asthma)
37
·
Clarithromycin
Alkoholkonsum kann die Dosierung von NovoNorm beeinflussen.
8.
Einnahme von NovoNorm
Es ist wichtig, dass Sie NovoNorm gemäß den Anwendungsvorschriften Ihres Arztes einnehmen. Bitte
erhöhen Sie keinesfalls eigenmächtig die von Ihrem Arzt verordnete Dosis.
NovoNorm wird vor jeder Hauptmahlzeit eingenommen. Sie sollten die Tabletten mit einem Glas
Wasser einnehmen. Ihr Arzt wird die Anfangsdosis bestimmen. Die Anfangsdosis beträgt in der Regel
0,5 mg vor jeder Hauptmahlzeit und kann im weiteren Behandlungsverlauf durch Ihren Arzt auf bis zu
4 mg vor einer Hauptmahlzeit erhöht werden. Die empfohlene Tageshöchstdosis beträgt 16 mg.
Falls Sie einmal die Einnahme einer Tablette vergessen haben, nehmen Sie einfach zu der nächsten
Mahlzeit die übliche Dosis ein. Verdoppeln Sie die Dosis nicht.
NovoNorm kann von Ihrem Arzt zusammen mit Metformin, einem anderen oralen Antidiabetikum,
verordnet werden.
Da bisher noch keine Studien mit NovoNorm bei Patienten unter 18 Jahren und über 75 Jahren
durchgeführt wurden, ist eine Therapie dieser Patienten mit NovoNorm nicht zu empfehlen. Dies gilt
auch für Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Lebererkrankung.
9.
Notfälle und Überdosierung
Durch eine Überdosierung eines oralen Antidiabetikums kann Ihr Blutzucker zu niedrig werden und
eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) mit folgenden Symptomen auftreten:
·
·
·
·
·
·
·
Kopfschmerzen
Schwindel
Müdigkeit
Herzklopfen
Unruhe und Zittern
Übelkeit
Schweißausbrüche
Falls bei Ihnen diese Symptome auftreten, sollten Sie Zucker bzw. Traubenzucker oder ein
zuckerhaltiges Getränk zu sich nehmen und sich anschließend ausruhen. Verschlechtert sich Ihr
Zustand, verständigen Sie umgehend Ihren Arzt oder die Notaufnahme des nächstgelegenen
Krankenhauses.
Wird eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) nicht behandelt, kann diese schwerwiegende Folgen
haben und Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Ohnmacht und weitere schwerwiegendere
Störungen verursachen.
10.
Nebenwirkungen
NovoNorm kann in seltenen Fällen zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) führen.
Nebenwirkungen, die nicht in Verbindung mit Hypoglykämien auftreten, sind normalerweise nicht
schwerwiegend und vorübergehend und können folgende gastrointestinale Symptome verursachen:
· Bauchschmerzen
· Übelkeit
38
· Durchfall (Diarrhöe)
· Erbrechen
· Verstopfung (Obstipation)
Einige Patienten reagieren allergisch auf Arzneimittel. Die Symptome sind Ausschlag und Jucken der
Haut. Falls dies bei Ihnen auftritt, sollten Sie sich sofort an Ihren Arzt wenden.
Die folgenden Symptome wurden in sehr seltenen Fällen bei Patienten beobachtet, die NovoNorm
einnahmen, aber sie wurden möglicherweise nicht durch NovoNorm verursacht:
· Sehstörungen
· Erhöhte Leberenzymwerte
· Schwere Leberfunktionsstörungen
Bitte wenden Sie sich auch an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn andere Nebenwirkungen als
oben genannte bei Ihnen auftreten.
11.
Aufbewahrung von NovoNorm
Bewahren Sie NovoNorm an einem trockenen Platz auf, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Lassen Sie NovoNorm in der Originalpackung und halten Sie diese gut verschlossen.
Nach Ablauf des angegebenen Verfallsdatums darf NovoNorm nicht mehr angewendet werden.
12.
Stand der Information
39
Herunterladen