Wellenmodell des Lichtes

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Wellenmodell des Lichtes
S. 141 – 174
Begriffsstruktur
Grundlegende Begriffe
(strukturbildend)
Wichtige Begriffe und Inhalte
(strukturbeschreibend)
Weitere Begriffe und Inhalte
Licht als Welle
Huygens’sche Elementarwelle,
Wellenlänge von Licht,
Lichtgeschwindigkeit,
Reflexion, Brechung, Dispersion
Zweifachspalt,
Interferenzfähigkeit, Kohärenz
Zusammenhang der Licht­geschwindigkeit mit der Längenund Zeiteinheit,
Totalreflexion, Spektrum,
optische Linsen, Abbildung
Interferenz und
Beugung von Licht
Farbe und Wellenlänge des Lichtes,
Gitter, Schattenraum,
Interferenz an dünnen Schichten
Gitterkonstante, Gitterspektrum,
Einzelspalt, Auflösungsvermögen,
Entspiegelung, Holographie
Polarisation
Licht als Querwelle,
Polarisationswinkel, -ebene
Spannungsoptik
Röntgenstrahlung
Bragg-Bedingung
für Maxima der Interferenz
Wellenlänge von Röntgenstrahlen,
Laue-Diagramm
elektromagnetisches
Spektrum
Wärmestrahlung,
schwarzer Körper,
Energieverteilung im Sonnenlicht
Temperatur, Energie,
Leistung,
Solarkonstante
Allgemeines Ziel des Unterrichts sollte sein, den Schülern und Schülerinnen die Idee der Modellvorstellung, die allen physikalischen Betrachtungen innewohnt, nahe zu bringen. Sie sollten Verständnis dafür bekommen, dass physikalische Betrachtungen nur im Rahmen bestimmter Modellbildungen möglich und sinnvoll sind und dass damit die Physik nie die Natur insgesamt, sondern
nur den jeweils betrachteten Aspekt erfasst.
Die naiven Vorstellungen über das Licht werden traditionell genutzt, um diese Vorstellungen
im Unterricht neben den fachlichen Inhalten zu problematisieren. Der Aufbau des Kapitels folgt
konsequent dieser Idee, obwohl alle Abschnitte in ihren Formulierungen so angelegt wurden,
dass der Unterrichtende eine nahezu beliebige Reihenfolge wählen kann.
Im Lehrbuch wird zunächst die in der Mittelstufe aufgebaute Schülervorstellung von der Ausbreitung des Lichtes in Konflikt zur Interferenz am Doppelspalt gebracht. Damit wird ein erstes Indiz
für eine mögliche Wellenvorstellung aufgebaut und mit der für Wellen typischen Erscheinung
der Inter­ferenz untermauert. Es wird an dieser Stelle der Interferenz gegenüber der Beugung der
Vorzug gegeben, da sie auch bei knapper Unterrichtszeit in der Regel als Phänomen von Wellen
behandelt wurde.
Die mathematischen Betrachtungen werden an dieser Stelle soweit gebracht, dass man die unter­richtliche Behandlung bei gewünschter Beschränkung auf den Doppelspalt hier sinnvoll unter­
brechen könnte. Andererseits könnte der Lehrgang von hier aus direkt in die Abschnitte Inter­
ferenzen am Gitter, Beugung am Spalt oder Farberscheinungen dünner Schichten verzweigt werden. Erklärungen zu Interferenzen werden bei Doppelspalt und Gitter durch Zeigerdiagramme
ergänzt.
Inwieweit bei der veränderten Position der Optik (nunmehr Klasse 5/6) eine Gegenüberstellung
von „Strahlenmodell“ und „Wellenmodell“ möglich ist, wird vom individuellen Unterricht ab­
hängen.
Da auch die messbare Ausbreitungsgeschwindigkeit die Wellenvorstellung stützt, werden
nun die aus der Mittelstufe bekannten Phänomene Reflexion, Brechung und Dispersion unter dem
Blickwinkel der vermuteten Wellenvorstellung betrachtet. Durch diese Einbeziehung in die neue
Modellvorstellung wird für Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise deutlich gemacht, was
es heißt, wenn ein neues Modell ein altes ablöst. Das alte Modell wird damit nicht unbrauchbar,
Wellenmodell des Lichtes 117
sondern erhält klarer zu definierende Grenzen, während das neue Modell in seinem größeren
Erklärungsumfang erkennbar wird. Wegen der veränderten Position der Optik in der Sekundarstufe Ø ist es denkbar, erst hier im Unterricht die Erfahrungen mit optischen Phänomenen zunächst mit dem Strahlenmodell zusammenzufassen, dieses dann gegen das Wellenmodell abzugrenzen und ähnliche Schritte später bei den Quantenobjekten zu wiederholen.
Das Lehrbuch folgt in seinem Aufbau dem dargestellten Grundansatz und untersucht als Folge
einer vermuteten Wellenvorstellung zunächst die Frage einer messbaren Ausbreitungsgeschwindigkeit. Einleitend wird an das Verfahren von Olaf Römer erinnert. Aus Umfangsgründen werden
nur zwei Messverfahren beschrieben, die mit schulüblichen Mitteln zu brauchbaren Ergebnissen
führen. Bei der Behandlung der Lichtgeschwindigkeit sollte ihre Bedeutung für die heutige
Messung von Länge und Zeit durch die 1983 erfolgte Definition der Lichtgeschwindigkeit diskutiert werden. Auf die Übereinstimmung der Ausbreitungsgeschwindigkeit mit der elektromagnetischer Wellen im Vakuum wird hingewiesen.
Das Standardthema „Interferenzen am Gitter“ wird im Lehrbuch vor die Beugung gestellt und
als Hilfsmittel für Spektraluntersuchungen behandelt. Damit rückt die Betrachtung des Zusammen­hanges zwischen Farbe und Wellenlänge in den Vordergrund. Die beigelegten Programme unterstützen eine Behandlung auf der Grundlage des Zeigerkonzeptes und versuchen ergänzend, den
schwierigen Begriff Kohärenz zugänglich zu machen.
An dieser Stelle wird im Buch zum ersten Mal der Optik- und Atomphysik-Experimentierkasten
für das niedersächsische Zentralabitur eingesetzt. Der Text geht davon aus, dass im Unterrichtsgang tatsächlich vorher noch nicht mit dem Kasten gearbeitet wurde und ist entsprechend kleinschrittig formuliert. Haben die Schüler und Schülerinnen bereits Erfahrungen mit dem Experimentierkasten gesammelt, so kann die Doppelseite trotzdem verwendet werden, um das Licht
der grünen LED im Speziellen zu untersuchen. Allerdings sollten dann die sehr grundlegenden
Arbeitsaufträge weggelassen werden.
Der vorgestellte Versuchsaufbau orientiert sich am Aufbau des entsprechenden Demonstrationsexperimentes („Interferenzen am Gitter“). Der Versuch gelingt auch bei Verzicht auf die Kon­
densorlinse und den Beleuchtungsspalt. In diesem Fall sind die Maxima deutlich lichtstärker und
ausgedehnter. Weitere Spektralfarben sind unter Umständen besser zu erkennen.
Zum Verständnis des Versuches sind die vorherigen Doppelseiten nicht notwendig. Soll auf Demonstrationsversuche zur Interferenz am Gitter ganz verzichtet werden, müssen jedoch trotzdem
Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Doppelspalt und Gitter behandelt werden. Auf
diese wird im Text zum Versuch nicht eingegangen.
Interferometer spielen in Forschung und Anwendung eine wichtige Rolle. In den EPA´s und im
Kerncurriculum tauchen sie spätestens beim Thema „Quanten“ auf. Auf zwei Seiten wird hier eine
erste Begegnung im Rahmen der Wellenoptik ermöglicht. Die experimentellen Möglichkeiten
erlauben heute mit geringen Mitteln Experimentieranordnungen, die zumindest eine Beobachtung der Phänomene zulassen.
Das Thema „Beugung“ gehört zu denen, die in individuellen Unterrichtsgängen an unterschiedlichsten Stellen und mit unterschiedlichsten Intentionen eingeordnet werden. Der Abschnitt wird
hier ohne direkte Bezüge zu anderen Abschnitten aufgebaut, so dass das Kapitel in der Reihen­
folge leicht dem eigenen Unterrichtskonzept folgend eingeordnet werden kann.
Ein Abschnitt „Streuung“ vermittelt die für das Verständnis vieler optischer Alltagsphänomene
erforderlichen Kenntnisse.
Der Abschnitt „Farberscheinungen dünner Schichten“ ist heute von hohem technischen Interesse,
seine Behandlung eröffnet dem Unterricht interessante Experimente und er bietet viele Bezüge
zu bekannten Phänomenen der Umwelt wie die schillernden Farben einer Pfauenfeder, die
Ölfilme auf Wasser, die Anlauffarben von Metallen, die Farben von Seifenhäuten, die Farben von
Isolierglasscheiben usw. Dieser Abschnitt kann gleichermaßen als Einstieg in die Frage der Wellen­problematik oder als Anwendung der Vorstellungen eingesetzt werden und ist im Buch entsprechend offen formuliert.
118 Wellenmodell des Lichtes
Die Polarisation klärt die Frage möglicher Quer- bzw. Längswellen zugunsten ersterer und führt
zur Frage der Struktur des Lichtes. Auf den Nachweis, dass es sich um elektromagnetische Wellen
handelt, muss verzichtet werden. Dies wird als Vermutung aufgearbeitet und dann als Setzung
für die weiteren Betrachtungen vorgegeben.
Der Versuch auf der Doppelseite „Hypothesen formulieren und überprüfen“ knüpft an den letzten
Abschnitt der vorherigen Seite an, in welchem Anwendungen der Polarisation von Licht ange­
sprochen werden. Im Text wird ein Schwerpunkt auf das Erlernen selbständigen Experimentierens
gelegt. Dies gibt Einblicke in moderne wissenschaftliche Arbeitsweisen und ist auch als Vorbereitung auf einen – zunächst unbekannten – Versuch im Zentralabitur zu sehen.
Im Abschnitt „Röntgenstrahlung“ wird die Theorie der Spektralanalyse über die Bragg-Bedingung
vorbereitet. Die Röntgenstrahlung wird nochmals im Zusammenhang mit dem Fotoeffekt und im
Rahmen der Atomphysik behandelt.
Über die Bedeutung des Abschnittes „Das Spektrum der elektromagnetischen Strahlung“ ist im
vorangehenden genügend gesagt worden. Neben den Themen Streuung und Lichtmessung ist es
eine mögliche Grundlage für Referate.
Wellenmodell des Lichtes 119
Lösungen der Arbeitsaufträge
Aufträge S. 143
A1 Versuchsaufbau:
Spalt
Doppelspalt
1. Maximum
LED
a​
g​
a 
0. Maximum
l
Kollimatorlinse
Messungen:
1. a und l messen, liefert über tan a = a/l den Winkel a.
2. Spaltabstand g bestimmen (häufig auf dem Doppelspalt angegeben, sonst Bestimmung aus
einer Linsenabbildung).
Aus den Messungen ergibt sich l = g · sin a für das 1. Maximum.
A2 Annahme: Die punktförmige Lichtquelle L befinde sich in 1 cm Abstand von der Spiegel­
ebene. Dann sind die Lichtquelle und ihr SpieL
gelbild L‘ g = 2 cm voneinander entfernt. Ihr
a
Licht interferiert im schraffierten Bereich. Ein
a
g
Hell-Dunkel-Muster ist jedoch in der geometrischen Anordnung nach nebenstehender
Spiegel
Abbildung nicht zu beobachten, weil der GangL' Gangunterschied ðl
unterschied in der ­Größenordnung des Abstandes der Lichtquelle von ihrem Spiegelbild
ist. Dieser Gangunterschied entspricht unter den geometrischen Voraussetzungen des angegebenen Versuchsaufbaus mit dem im Vergleich zur Lichtwellenlänge großen Wert für g etwa 10 000
Lichtwellenlängen. Maxima und Minima der Lichtintensität liegen extrem dicht be­einander und
sind nicht wahrnehmbar. Interferenzen, bei denen der Gangunterschied nur wenige l beträgt,
liegen gar nicht mehr im Interferenzbereich der Anordnung.
120 Wellenmodell des Lichtes
Aufträge S. 145
A1 Dazu muss man lediglich den Lichtweg in der Konstruktion von B3 beim einfallenden Strahl
und dem gebrochenen Strahl umkehren und eine neue Darstellung für den reflektierten Strahl
ergänzen. Die folgende Abbildung zeigt eine Neukonstruktion.
a a'
b
A2 Das Brechungsgesetz lautet
sin 90°
sin ​b​gr​
​c​Vakuum​
​n​Glas​
Glas
Vakuum
___
​ 
 
 ​ = ___
​  ​c​ ​   
​  = ____
​ ​n​  ​ ​  ≈ n
​ ​Glas​
für den Winkel b
​ ​gr​, bei dem der Übergang von Licht von Glas zu Luft (bzw. Vakuum) gerade nicht
mehr gelingt, weil der Brechungswinkel zum Lot in Luft 90° beträgt. Daraus folgt die Bedingung
für rotes Licht:
1
sin ​b​gr​ = __
​ ​n​1  ​ ​  = ___
​ 1,507
   ​  = 0,6 636 ⇒ b = 41,6°
Glas
Ist der Winkel roten Lichts zum Lot in Glas kleiner als 41,6°, so kann Licht in Luft übergehen,
es tritt Brechung und Reflexion auf. Ist der Winkel roten Lichts zum Lot in Glas dagegen größer
als 41,6°, wird Licht an der Grenzfläche total reflektiert.
A3 Das Phänomen Totalreflexion ist beim Auftreffen eines Lichtstrahls auf eine Grenzfläche von
optisch dichterem Medium (Brechzahl n
​ ​1​) zu optisch dünnerem Medium (Brechzahl n
​ ​2​) zu beob­
achten, wenn der Einfallswinkel zum Lot einen bestimmten Wert überschreitet. Unterhalb dieses
Winkels wird das Licht im optisch dünneren Medium vom Ausfallslot weggebrochen. Gleicht
der Einfallswinkel dem Grenzwinkel, so verläuft der gebrochene Strahl parallel zur Grenzfläche,
ist er größer als der Grenzwinkel, so wird das Licht an der Grenzfläche vollständig reflektiert.
Ursache des Phänomens ist die unterschiedliche Lichtgeschwindigkeit in den verschiedenen Medien. Dabei gilt die folgende Beziehung zwischen Lichtgeschwindigkeiten und optischen Dichten:
​c​ ​
( ​n​ ​)
​n​ ​
1
 ​_
​ ​n2​1 ​​  ​ . Es gilt sin ​b​gr​ = __
​ ​n2​1 ​​
​c​2 ​​ = ​ __
Aufträge S. 146
s
10 000 m
343 ​ _
s  ​
A1 Laufzeit für Schall über eine Strecke von 10 km: t = ___
​ ​c​    ​​  = ____
​ 
​  ≈ 29 s
m   
Schall
s
104 m
3 · ​10 ​ ​ ​ _
s  ​
–5
Laufzeit für Licht über eine Strecke von 10 km: t = __
​ ​c​   ​ ​  = ____
​ 
  ​  
≈ 3 · ​10 ​ ​ s
8m
Licht
Die Lichtgeschwindigkeit ist etwa 1 Million Mal so groß wie die Schallgeschwindigkeit in Luft,
folglich ist die Laufzeit für Schall bei gegebener Strecke etwa 1 Million Mal so groß wie die Laufzeit für Licht.
Bei der Bestimmung der Entfernung eines Gewitters aus der Schalllaufzeit kann man deshalb
die Lichtlaufzeit vernachlässigen. Näherungsweise kann man für die Schallgeschwindigkeit in Luft
1⁄ 3 km/s setzen. Sieht man einen Blitz, so schätzt man die Zeit zwischen Blitz und Donner durch
Zählen ab. Gelingt es in Sekundenabständen zu zählen, so gibt die beim Einsetzen des Donners
genannte Zahl das Dreifache der Entfernung des Gewitters in km an.
Wellenmodell des Lichtes 121
Aufträge S. 149
A1 Beobachtet man weißes Licht durch ein Prisma, so erkennt man Farberscheinungen. Die
farbigen Anteile des Prismenspektrums zeigen, dass Licht unterschiedlicher Farbe unterschiedlich
gebrochen wird. Bei einem Glasprisma wird blaues Licht stärker gebrochen als rotes Licht, weil
die Brechzahl für blaues Licht größer als für rotes Licht ist. Interferenzexperimente mit optischen
Gittern zeigen, dass Licht unterschiedlicher Farbe verschiedene Wellenlängen besitzt. Für die
farbigen Anteile des weißen Lichts findet man demnach an verschiedenen Stellen des Beobach­tungsschirms konstruktive Interferenz, wenn das Licht ein optisches Gitter durchlaufen hat. Im
Wellenlängenintervall für weißes Licht fehlt keine Wellenlänge. Entsprechend gibt es es ein kon­
tinuierliches Spektrum des weißen Lichts. Dabei beobachtet man rotes Licht in größerem Abstand
von der optischen Achse als blaues Licht.
Aufträge S. 150
A1 1. Unabhängig von Wellenlänge und Erregerabstand gibt es ein Maximum auf der Symmetrie­
achse zwischen beiden Erregern
2. Bei konstantem Erregerabstand rücken die Maxima mit zunehmender Wellenlänge weiter
auseinander.
3. Bei konstanter Wellenlänge rücken die die Maxima mit zunehmendem Erregerabstand enger
zusammen.
4. Der Gangunterschied kann höchstens so groß werden wie der Erregerabstand. Wenn der kleiner ist als die halbe Wellenlänge, ist kein Interferenzmuster mehr beobachtbar. Wenn in nicht
allzu großer Entfernung vom Hauptmaximum Minima und Maxima beobachtet werden sollen,
sollt der Erregerabstand einige Wellenlängen betragen.
A2 Maxima für verschiedene Erregeranzahlen:
Minima bei 3 bzw. 6 Erregern:
Jeweils gleicher Erregerabstand:
In einem Maximum haben alle Zeiger die gleiche Richtung.
In einem Minimum bilden die Zeiger eine geschlossene Kette.
A3 Man erkennt eine Zuordnung zwischen Wellenlänge und Lage der Maxima. Wenn man nur
das Maximum erster Ordnung betrachtet, lässt sich eine Wellenlängenskala erstellen.
122 Wellenmodell des Lichtes
Aufträge S. 150
A4 Das Bild zeigt Zeigerketten bei unterschiedlicher Spaltzahl bei gleicher Phasendifferenz.
Man erkennt: Mit zunehmeder Spaltzahl steigt die Chance auf Auslöschung. Die Maxima beim
Gitter sind schärfer und ausgeprägter. Damit ist ihre Lage und damit auch die Wellenlänge genauer bestimmbar.
Aufträge S. 151
A1 Die erste und zweite Abbildung zeigen die Zeiger an verschiedenen Orten: Die Intensität, d. h.
das Quadrat der Zeigerlänge, ändert sich. Die zweite und dritte Abbildung die Zeiger zu verschiedenen Zeiten, d. h., bei Betätigung der Uhr rotieren alle Zeiger am jeweiligen Ort. Sie ändern ihre
Länge nicht. Dargestellt werden harmonische Schwingungen am Beobachtungsort.
Quadrat der
Zeigerlänge
Quadrat der
Zeigerlänge
Intensitätskurve für ​f​oben​ = f​ ​unten​
A2 Die folgenden Abbildungen zeigen das Quadrat der Zeigerlänge an einem Ort für einen vollen
Umlauf der Uhr: kleiner Unterschied zwischen ​f​oben​ = f​ ​unten​ (links), großer Unterschied zwischen ​
f​oben​ = f​ unten
​
​ (rechts).
Wellenmodell des Lichtes 123
Aufträge S. 151
Verfahren:
1. Möglichkeit: ​f​unten​ ≠ f​ ​oben​ einstellen, t auf einen beliebigen Wert einstellen, Ort einmal
über das Bild führen, neuen Wert für t einstellen, Ort erneut über das Bild führen, dies mehrfach wiederholen. Je nach Unterschied zwischen f​ unten
​
​und f​ oben
​ ​ergeben sich mehr oder
weniger weit gegeneinander verschobene Kurven.
2. Möglichkeit: ​f​unten​ ≠ f​ ​oben​ einstellen, für t Animation starten, bei laufender Animation Ort
mehrfach über das Bild führen. Je nach Unterschied zwischen f​ unten
​
​und f​ oben
​ ​ergeben sich
mehr oder weniger ausgeprägte Maxima und Minima.
A3 Doppelspalt; ein direkter Weg und ein zweiter über Spiegel (Lloyd‘scher Spiegelversuch);
Umlenkung über zwei Spiegel (Fresnel‘scher Spiegelversuch); sämtliche Interferometer (s. Schüler­buch S. 154 + 155); Biprisma (s. Schülerbuch S. 184)
A4 Die Intensitätskurve hat eine gewisse „Dicke“. Die Maxima und Minima sind etwas „verschmiert“, aber noch auszumachen. Dieses Bild ist zur Bestimmung der Wellenlänge noch geeignet, evtl. mit gewissen Einschränkungen bez. der Messfehler.
A5 Quellengröße, Wellenlänge und Erregerabstand unverändert:
Hell: Großer Quellenabstand
Dunkel: Kleiner Quellenabstand
Quellenabstand, Wellenlänge und Erregerabstand unverändert:
Hell: D-Quelle klein
Dunkel: D-Quelle größer
124 Wellenmodell des Lichtes
Aufträge S. 151
Quellenabstand, Wellenlänge und Quellengröße unverändert:
Hell: Erregerabstand klein
Dunkel: Erregerabstand größer
Quellenabstand, Erregerabstand und Quellengröße unverändert:
Hell: Wellenlänge groß
Dunkel: Wellenlänge kleiner
Alle Bilder wurden nach Einstellung der Parameter wie folgt erzeugt:
Quellpunkt an eine Grenze der Quelle setzen, Ort über das Bild führen.
Quellpunkt an andere Grenze der Quelle setzen, Ort über das Bild führen.
Man erhält zwei Kurven, die die „Dicke“ der Intensitätskurve bei voller Ausnutzung der Quellengröße kennzeichnen. Man erkennt, dass alle Parameter Einfluss nehmen, dass insbesondere
anzu­streben ist, die Ausdehnung der Quelle gering zu halten.
A6 Der Einfluss der verschiedenen Parameter kann untersucht werden. Insbesondere lässt sich
durch Verschieben von „Ort“ zeigen, dass bei sonst unveränderten Parametern Bereiche mit und
ohne Interferenz bestehen.
A7 Das ist erreichbar, wenn die verschiedenen Wege ganz oder teilweise in verschiedenen
­Medien verlaufen. Experimentell am ehesten realisierbar, wenn die Wege räumlich gut getrennt
sind, wie z. B. in Interferometern.
A8 Zwischen den Schwingungen besteht jeweils nur in begrenzten Zeitabschnitten (jeweils
zwischen zwei roten Linien) eine feste Phasenbeziehung. Dies kann erklärt werden durch Wellenzüge unterschiedlicher begrenzter Länge. Man kann Abschnitte erkennen, in denen beide Schwingungen eher gegenphasig und andere, in denen sie gleichphasig sind. Das bedeutet, dass kein
zeitlich stabiles Interferenzbild zu erwarten ist. Am Beobachtungsort ist eine durchschnittlich
gleichmäßige Intensität zu erwarten.
Aufträge S. 152
A1 In der Anleitung von Phywe ist die Wellenlänge größter Intensität für die grüne LED mit
514 nm angegeben. Der Wert für den grünen Bereich des Maximums 1. Ordnung weicht mit
557 nm um 8,4 % nach oben ab. Unter Berücksichtigung der Messungenauigkeit und produktionsbedingter Schwankungen bei den LEDs kann man von einem guten Messergebnis sprechen.
Wellenmodell des Lichtes 125
Aufträge S. 153
A1 Eine der Linsen ist nicht richtig justiert. Ein Bewegen der Linse auf der optischen Bank kann
Abhilfe schaffen.
A2 Es zeigt sich, dass das Licht der roten und der blauen LED weniger andere Farben enthält.
Die Wellenlängen liegen bei etwa 632 nm und 463 nm.
A3 Die Vorgehensweise verändert sich gegenüber vorher nicht. Möglicherweise kann das Bild
mit den vorhandenen Linsen nicht scharf auf die Wand abgebildet werden.
A4 Das Bild zeigt vier überwiegend grüne Streifen, von denen jeweils zwei symmetrisch zu einer
Achse in der Mitte des Bildes liegen. Die Lichtintensität der äußeren Streifen ist deutlich geringer
als diejenige der inneren Streifen.
Zu sehen sind die erste und zweite Interferenzordnung. Der Aufbau wurde nur geringfügig geändert: die nullte Ordnung wurde durch einen Gegenstand vor dem Schirm ausgeblendet. Der Vorteil ist, dass insbesondere die zweite Ordnung besser zu erkennen ist.
Aufträge S. 154
A1 Nach dem Brechungsgesetz gleicht das Verhältnis der Lichtgeschwindigkeiten c​ ​1​und c​ ​2​in den
benachbarten Medien 1 und 2 dem Verhältnis der Brechzahlen n
​ ​2​und n
​ 1 ​ ​. Es gilt ​c​1​/c​ ​2​ = n​
​​ 2​/n
​ ​1​ .
Mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit c des Lichts ändert sich auch seine Wellenlänge l in unterschiedlichen Medien. Es gilt: c = l · f. Da die Frequenz f des Lichts in allen Medien gleich bleibt,
folgt für das Brechungsgesetz
​c​ ​
​l​ ​ · f
​l​ ​
​n​ ​
1
1
2
__
​ _
​​ ​l​1​ · f 
 ​ = ​​ _
​c​2 ​​ = ___
​l​  ​​ = ​​ ​n​1​ ​ = ​​n​1, 2​
2
2
Mit dem Interferometer lassen sich Wellenlängen bestimmen (siehe Schülerbuchseite, S. 154).
Bringt man die gesamte Apparatur in verschiedene Medien ein, so lassen sich die Wellenlängen
in den Medien ermitteln. Der Brechungsindex ergibt sich dann aus der obigen Beziehung.
Beschreibung eines denkbaren Experiments: Der verstellbare Spiegel befindet sich in der Küvette
mit dem zu untersuchenden Medium. Man beobachtet ohne Medium ein Maximum, verschiebt
den Spiegel um eine messbare Strecke und zählt dabei die Wechsel von Maximum und Minimum.
10 Wechsel entsprechen einer Änderung des Gangunterschiedes um 10 l. Die Verschiebestrecke
ist dann 5 l lang.
Man führt das Gleiche mit Medium durch und misst eine andere Länge der Verschiebestrecke.
Das Verhältnis der Verschiebestrecken ist dann gleich dem Verhältnis der Wellenlängen und
gemäß der obigen Beziehung ist dies die Konstante n
​ 1,​ 2​ .
126 Wellenmodell des Lichtes
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