DR. ANDREA FLEMMER Schilddrüsenprobleme natürlich behandeln Alle wichtigen Heilmethoden Das können Sie selbst tun : Extra e nd Gesu ür die pte f se e z e ­R ddrü l i h c ­S Krankheiten und Probleme Schilddrüsenerkrankungen entwickeln sich meist schleichend und äußern sich durch wenige typische Beschwerden. Dieses Kapitel gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen ­Probleme und Erkrankungen der Drüse sowie die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten. Manche Probleme lassen sich bereits im Vorfeld einer Erkrankung angehen. 20 Krankheiten und Probleme Schilddrüsenerkrankungen und ihre konventionelle Behandlung Schilddrüsenerkrankungen sind bei uns die häufigsten StoffEin Mangel an Jod und Selen macht der Schilddrüse die Arbeit schwer. wechselerkrankungen, wenn man den Jodmangelkropf mit einbezieht. Der Grund dafür ist vor allem der extreme Jodmangel in unseren Böden. Aber auch Selen wird zu wenig aufgenommen. Beides erschwert der Schilddrüse die Arbeit. Als weitere Ursachen von Schilddrüsenkrankheiten kommen Immunkrankheiten, Entzündungen oder Vererbung infrage. Schweizer und deutsche Ärzte gehen davon aus, dass trotz Salzjodierung und, im Vergleich zu früher, häufigeren Seefischmahlzeiten immer noch etwa ein Drittel der Bevölkerung eine Schilddrüsenvergrößerung aufweist. Doch selbst wenn eine Schilddrüsenuntersuchung messbare Veränderungen zeigt, merken die Betroffenen zunächst nichts davon. Weniger häufig treten Knoten oder eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) auf und noch seltener eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose). Frauen sind stärker betroffen als Männer. Viele der Symptome einer Schilddrüsenerkrankung sind unspezifisch und kommen auch bei anderen Erkrankungen vor, z. B. Schlafstörungen, chronische Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Gehen Sie deshalb im Zweifelsfall zum Arzt, denn nur er kann eine verlässliche Diagnose stellen. An der folgenden Tabelle können Sie ablesen, welche Arten von Schilddrüsenerkrankungen es gibt. Am häufigsten kommt der Kropf vor, am seltensten ein Tumor; die anderen Erkrankungen liegen, was die Häufigkeit ihres Auftretens angeht, dazwischen. Schilddrüsenerkrankungen und ihre konventionelle Behandlung 21 Schilddrüsenerkrankungen im Überblick Krankheit Übliches Erkrankungsalter Jodmangelkropf Pubertät, Schwangerschaft und Wechseljahre 3 zu 1 von Geburt an eher Ältere 1 zu 1 5 zu 1 Schilddrüsenüber­funktion Jede Altersstufe, häufiger bei älteren Menschen 5 zu 1 Morbus Basedow eher Jüngere 5 zu 1 Schilddrüsenentzündungen unabhängig vom Alter 5 zu 1 Bösartige Tumore Jede Altersstufe, bevorzugt zwischen 30 und 60 Jahren 3 zu 1 Schilddrüsenunterfunktion: angeboren erworben Sollte man sich generell auf Schilddrüsenprobleme untersuchen lassen? Schilddrüsenerkrankungen sind zu einem gewissen Teil erblich. Kommen in Ihrer Familie zahlreiche Fälle von Fehlfunktionen oder Jodmangelkropf vor, kann eine Vorsorgeuntersuchung auch ohne akute Symptome sinnvoll sein. Dann sollten Sie mit Ihrem Hausarzt sprechen. Ab dem 40. Lebensjahr sollten Sie sich generell in regelmäßigen Abständen von ein bis zwei Jahren untersuchen lassen. Da diese Untersuchungen jedoch nicht zu den normalen Vorsorgeleistungen der gesetzlichen Krankenkassen zählen, müssen Sie sie eventuell selbst bezahlen, wenn keine medizinische Notwendigkeit für die Durchführung besteht. Wie beugt man Schilddrüsenerkrankungen vor? Das Wichtigste, um einer Schilddrüsenerkrankung vorzubeugen, ist die ausreichende Versorgung mit Jod. Das heißt konkret: Häufigkeits­ verteilung Frauen/Männer 22 Krankheiten und Probleme •• Verwenden Sie Jodsalz. Das A und O der Vorbeugung: genügend Jod •• Essen Sie zwei Meeresfisch-Mahlzeiten in der Woche. •• Verzichten Sie aufs Rauchen. Wie häufig sind Schilddrüsenerkrankungen? Die „PapillonStudie“ – eine der weltweit größten Bevölkerungsstudien – ergab bei 100.000 untersuchten Deutschen folgende Häufigkeiten: •• Jeder dritte Erwachsene weist krankhafte Veränderungen an der Schilddrüse auf, ohne davon zu wissen. •• Jeder vierte Erwachsene hat Knoten in der Schilddrüse, ältere Jeder vierte Erwachsene hat Knoten in der Schilddrüse. häufiger als jüngere. Bei fast bei jedem zweiten über 65-Jährigen sind Knoten in der Schilddrüse nachweisbar, Frauen sind etwa viermal so häufig betroffen wie Männer. •• Die häufigste Erkrankung ist eine vergrößerte Schilddrüse, der sogenannte Kropf; dessen Ursache ist meist ein chronischer Jodmangel. •• Viele Patienten werden an der Schilddrüse operiert oder mit einer Radiojodtherapie behandelt, weil ihre Schilddrüsenerkrankung zu spät erkannt wurde. Die Untersuchung der Schilddrüse Damit ein Arzt die Ursache einer Schilddrüsenkrankheit herausfinden und die richtige Diagnose stellen kann, muss er das Organ untersuchen bzw. weitere spezielle Untersuchungen anordnen. Als erste Maßnahme entnimmt er in der Regel Blut, um die Laborwerte zu bestimmen. Hier sind vor allem die Hormonwerte von Bedeutung. Die Normalwerte für die einzelnen Hormone finden Sie in der folgenden Tabelle. Ferner kann das Blut auf Thyreo­ globulin sowie auf Antikörper untersucht werden.