Versorgungslücken schließen: Wie kann telefongestützte Betreuung

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Pressekonferenz
„Versorgungslücken schließen: Wie kann telefongestützte Betreuung
Menschen mit Depression und Burn-out helfen?“
Donnerstag, 27. November 2008, 11.30 bis 12.30 Uhr,
ICC Berlin, Salon 21, Messedamm 22, 14055 Berlin,
Haupteingang Neue Kantstraße/Ecke Messedamm
Referenten und Themen:
Warum Managed Care bei Depressionen und Burn-out? –
Was Patienten, Krankenversicherungen und Leistungserbringer davon haben
Dr. med. Thorsten Pilgrim, Geschäftsführer AnyCare GmbH, Stuttgart
Depression, die unterschätzte Volkskrankheit –
Krankheitsbild, Risikofaktoren, Versorgung
AnyCare ProPerspektive –
Individuelle Betreuung auch außerhalb von Sprechstunden
Dr. phil. Monika Peitz, Teamleiterin Versorgungsmanagement, AnyCare GmbH,
Stuttgart
Was bringt telefongestützte Betreuung? –
Ergebnisse nach 13 Betreuungsmonaten mit AnyCare ProPerspektive
Katrin Berger, Leiterin des Fachbereichs Gesundheitsmanagement, Debeka
Krankenversicherung, Koblenz
Pressekontakt für Rückfragen:
Pressestelle AnyCare GmbH
Silke Stark/Silke Jakobi
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-572
Fax: 0711 8931-167
E-Mail: [email protected]
Internet: www.anycare.de
Pressekonferenz
„Versorgungslücken schließen: Wie kann telefongestützte Betreuung
Menschen mit Depression und Burn-out helfen?“
Donnerstag, 27. November 2008, 11.30 bis 12.30 Uhr,
ICC Berlin, Salon 21, Messedamm 22, 14055 Berlin,
Haupteingang Neue Kantstraße/Ecke Messedamm
Inhalt:
Pressemitteilungen:
Versorgungslücken schließen:
Menschen mit Depression und Burn-out
telefonisch betreuen
Depression: ProPerspektive bietet
individuelle Betreuung per Telefon
Depressionen sind folgenschwer –
nicht nur für den Einzelnen
Debeka erweitert Serviceangebot mit
AnyCare ProPerspektive
Redemanuskripte:
Dr. med. Thorsten Pilgrim
Dr. phil. Monika Peitz
Katrin Berger
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Verfügung. Bitte kontaktieren Sie uns per E-Mail unter [email protected].
Versorgungslücken schließen:
Menschen mit Depression und Burn-out telefonisch betreuen
Berlin, 27. November 2008 – Mit weltweit etwa 121 Millionen Betroffenen
ist die Depression eine der Volkskrankheiten. Allein in Deutschland leidet
jeder zehnte Erwachsene im Laufe eines Jahres an einer depressiven
Störung. Ein Großteil der Erkrankten gilt noch immer als unzureichend
versorgt. Telefongestützte Case-Management-Programme können die
bestehenden Schwächen in der Versorgung ausgleichen. Wie eine
strukturierte telefonische Betreuung Menschen mit Depression helfen
kann, diskutieren Experten heute auf einer Pressekonferenz der AnyCare
GmbH in Berlin. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Kongresses der
Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) statt.
Die Unterversorgung depressiver Menschen hat viele Ursachen: Häufig
wissen Betroffene zu wenig über ihre Erkrankung, nehmen Medikamente
unregelmäßig ein oder brechen eine Therapie ab. Eine unzureichende Koordination der Behandlung zwischen einzelnen Leistungserbringern kommt oft
erschwerend hinzu. Wie zahlreiche internationale Studien zeigen, können CaseManagement-Programme die Versorgung depressiver Menschen verbessern. So
wiesen Patienten nach Durchlaufen solcher Programme erheblich weniger
Depressionssymptome auf als Betroffene, die eine Routineversorgung erhielten.
„Menschen mit Depression benötigen eine strukturierte Betreuung, die über die
Regelversorgung hinausgeht. Case-Management hat sich hier als ein geeignetes
Instrument erwiesen“, erklärt Dr. Monika Peitz von der AnyCare GmbH. Das
Tochterunternehmen der Thieme Verlagsgruppe bietet mit „ProPerspektive“
Menschen mit Depression und Burn-out ein telefonbasiertes Betreuungsprogramm an. Psychologische Fachkräfte rufen die Teilnehmer regelmäßig an. Die
Gespräche zielen vor allem darauf ab, die Therapietreue der Patienten in Bezug
auf Medikamenteneinnahme und andere Behandlungsempfehlungen zu
erhöhen. Einen besonderen Vorteil sieht Peitz in der Kontaktaufnahme per
Telefon: „So erreichen wir auch jene, die eine Therapie beim Fachspezialisten
nicht wahrnehmen können oder wollen – sei es aus Angst vor Stigmatisierung
oder weil entsprechende Angebote in Wohnortnähe fehlen.“
Literaturhinweise:
Simon Gilbody, Peter Bower, Janine Fletcher, David Richards, Alex J. Sutton:
Collaborative Care for Depression. A Cumulative Meta-analysis and Review of
Longer-term Outcomes. In: Archives of Internal Medicine 2006;166: 2314-2321
Philip S. Wang, Gregory E. Simon, Jerry Avorn, Francisca Azocar, Evette J.
Ludman, Joyce McCulloch, Maria Z. Petukhova, Ronald C. Kessler: Telephone
Screening, Outreach and Care Management for Depressed Workers and Impact
on Clinical and Work Productivity Outcomes. A Randomized Controlled Trial. In:
JAMA 2007; 298: 1401-1411
Depression: ProPerspektive bietet individuelle Betreuung per Telefon
Erste Ergebnisse spiegeln positive Entwicklung der Patienten wider
Berlin, 27. November 2008 – Menschen mit Depression benötigen eine
strukturierte Betreuung – auch außerhalb gängiger Sprechstunden. Denn
trotz Schwere und Häufigkeit der Erkrankung gilt ein Großteil der
Betroffenen als unzureichend versorgt. Mit ProPerspektive bietet die
AnyCare GmbH Menschen mit Depression und Burn-out ein individuelles,
telefongestütztes Betreuungsprogramm an. Dieses kann die medizinische
Versorgung wirksam ergänzen. Erste Ergebnisse einer Befragung der
Programmteilnehmer spiegeln eine positive Entwicklung der Patienten
wider. Auf einer heute in Berlin stattfindenden Pressekonferenz berichtet
auch die Debeka Krankenversicherung über die Erfahrungen ihrer
Versicherten mit dem Betreuungsprogramm.
Das Programm ProPerspektive erstreckt sich über eine Laufzeit von zwölf
Monaten. Die Intensität der Betreuung richtet sich nach den Bedürfnissen der
Teilnehmer. Diese werden – je nach Betreuungsgrad – unterschiedlich oft von
psychologischen Fachkräften angerufen. Die Gespräche zielen vor allem darauf
ab, die Therapietreue der Patienten im Hinblick auf die Medikamenteneinnahme und andere Behandlungsempfehlungen zu erhöhen. „Wichtig ist, dass
die Betroffenen die Notwendigkeit einer Therapie selbst erkennen. Mit unserem
Programm wollen wir ihre Motivation zu Aktivitäten und ihre Selbstständigkeit
erhöhen. Nur so kann ein Wiedereinstieg in den Alltag gelingen“, berichtet Dr.
Monika Peitz von der AnyCare GmbH.
Dass ProPerspektive die bestehende medizinische Versorgung sinnvoll ergänzen
kann, deutet eine erste Teilnehmerbefragung an. Etwa 70 Prozent der Teilnehmer gaben nach Durchlaufen des Programms an, dass sich ihr Gesundheitszustand gebessert habe. Auf der heute stattfindenden Pressekonferenz stellt mit
der Debeka auch die größte private deutsche Krankenversicherung erste
Ergebnisse des Programms vor.
Depressionen sind folgenschwer – nicht nur für den Einzelnen
AnyCare ProPerspektive hilft Patienten – und dem Gesundheitssystem
Depressionen gehören zu den häufigsten Krankheiten in der westlichen
Welt. Allein in Deutschland ist jeder zehnte Erwachsene betroffen.
Depressive Störungen sind jedoch nicht nur für den Einzelnen folgenschwer, sondern auch für das gesamte Gesundheits- und Sozialsystem:
So liegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Kosten zur
Behandlung von Depressionen bei etwa vier Milliarden Euro im Jahr. Die
Versorgungskosten werden pro Patient auf 1 300 bis 2 000 Euro pro Jahr
geschätzt. Hinzu kommen häufig lange Fehlzeiten am Arbeitsplatz. Die
Auswirkungen depressiver Störungen auf das Gesundheitssystem sowie
mögliche Lösungsansätze durch Managed-Care-Programme waren ein
Schwerpunkt der Fachtagung AnyDay ProPerspektive, die am
24. September 2008 in Köln stattfand.
Depressionen führen nicht nur zu einem Verlust an Leistungsfähigkeit und
Lebensqualität, sondern gehen auch mit einer erhöhten Sterblichkeit einher.
Außerdem haben depressive Menschen auch nach einer Therapie ein hohes
Risiko, erneut zu erkranken. „Depressionen sind mit großen Belastungen für
den Patienten verbunden. Sie ziehen zudem hohe Kosten für die Krankenkassen
nach sich. Wenn durch eine bessere Versorgung der Patienten Rückfälle,
Krankenhausaufenthalte und Arbeitsausfälle verringert werden, so kommt
dies letztlich der gesamten Versichertengemeinschaft zugute“, berichtete
Dr. Monika Peitz, Produktleiterin bei AnyCare ProPerspektive auf der
Fachtagung in Köln. Ein Ansatz können hier telefonisch gestützte ManagedCare-Programme sein, die die Regelversorgung der Patienten ergänzen.
Mit dem Betreuungsprogramm „ProPerspektive“ bietet AnyCare Betroffenen
ein solches Programm an.
„Menschen mit Depressionen werden noch immer unzureichend versorgt. Dies
liegt zum einen daran, dass die Betroffenen zu wenig über ihre Erkrankung
wissen. Außerdem fehlt ihnen oft die Motivation, ihre Therapie durchzuhalten“,
so Peitz in Köln. An diesen Punkten setzt das Programm der in Stuttgart
ansässigen AnyCare GmbH an. Es sorgt für eine maßgeschneiderte Betreuung
auch außerhalb regulärer Sprechstunden. Die Intensität richtet sich nach den
Bedürfnissen der Teilnehmer. Diese werden – je nach Betreuungsgrad –
unterschiedlich oft von speziell ausgebildetem Personal angerufen.
Die Gespräche zielen vor allem darauf ab, die Therapietreue der Patienten in
Bezug auf Medikamenteneinnahme und andere Behandlungsempfehlungen zu
erhöhen und ihre Selbstständigkeit und Motivation zu fördern. Newsletter
sowie Patienten- und Angehörigenbroschüren ergänzen die telefonische
Betreuung. Die Regellaufzeit des Programms beträgt zwölf Monate.
Literaturhinweis:
Melanie Luppa, Hans Helmut König, Steffi G. Riedel-Heller: Kostenfaktor
Depression. Die Kosten depressiver Störungen und Implikationen für die
Versorgung. In: Versorgungsforschung, 01/2008, S. 31-34
Debeka erweitert Serviceangebot mit AnyCare ProPerspektive
Mit dem Betreuungsprogramm ProPerspektive der AnyCare GmbH erweitert
die Debeka Krankenversicherung ihren Service im Bereich des Gesundheitsmanagements. Das neue Angebot kommt Versicherten mit depressiven
Beschwerden, die deshalb auch stationär behandelt wurden, zugute. Damit
bietet die Debeka, größte deutsche private Krankenversicherung, ihren
Mitgliedern ein qualifiziertes Betreuungsprogramm – auch außerhalb von
Sprechstunden. Ziel ist beispielsweise die Erarbeitung eines individuellen
Hilfeplans, um Krisensituationen und veränderte Lebensumstände
selbstständig zu bewältigen. Das steigert die Therapietreue und erleichtert
den Wiedereinstieg in den Alltag.
AnyCare ProPerspektive passt sich individuell an die Situation der Betroffenen
an. Je nach Bedarf werden die Teilnehmer von medizinischen und psychologischen Fachkräften telefonisch kontaktiert, gegebenenfalls auch besucht. Die
wesentlichen Ziele der Gespräche bestehen darin, die Therapietreue der Teilnehmer in Bezug auf Medikamente und Verhalten zu erhöhen, ihre Kooperation
und Selbstständigkeit zu fördern sowie sie umfassend zu informieren. „Wir
wollen erreichen, dass sich Betroffene mit ihrem eigenen Verhalten auseinander
setzen und vor allem ihre Eigenmotivation und Selbstständigkeit fördern“,
erklärt Dr. Monika Peitz, Produktleiterin AnyCare ProPerspektive. So lässt sich
auch vermeiden, dass Patienten die Therapie zu früh abbrechen, nur weil der
gewünschte Erfolg sich nicht sofort einstellt. Wichtig ist, dass die Betroffenen
die Notwendigkeit einer Therapie selbst erkennen.
„Durch die Verbesserung der Therapietreue und die Stärkung der Eigenverantwortung können wir den Versicherten Rückfälle ersparen und damit strapaziöse
und teure Krankenhausaufenthalte vermeiden. Dies dient nicht nur dem
einzelnen Patienten, sondern auch der Versichertengemeinschaft“, erläutert
Roland Weber, Vorstandsmitglied der Debeka Krankenversicherung.
Ergänzt wird das Programm durch Informationsmaterialien, eine PatientenHotline, die Vermittlung von Beratungsdiensten, Therapeuten, Ärzten und
Selbsthilfegruppen. AnyCare ProPerspektive ist eine Ergänzung zur medizinischen Behandlung.
„Versorgungslücken schließen: Wie kann telefongestützte Betreuung
Menschen mit Depression und Burn-out helfen?“
Donnerstag, 27. November 2008, 11.30 bis 12.30 Uhr, Berlin
Warum Managed Care bei Depressionen und Burn-out? –
Was Patienten, Krankenversicherungen und Leistungserbringer davon haben
Dr. med. Thorsten Pilgrim, Geschäftsführer AnyCare GmbH, Stuttgart
Weltweit ist die Depression die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Jedes Jahr
durchleben in Deutschland mehr als zehn Prozent aller Menschen eine behandlungsbedürftige
Depression, wie Ergebnisse wissenschaftlicher Studien zeigen.1 Die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) geht davon aus, dass in den industrialisierten Ländern bis zum Jahr 2020 die Depression
die weltweit führende Krankheitsursache neben den Herz-Gefäß-Erkrankungen sein wird.2 In
Deutschland sind circa fünf bis sechs Millionen Menschen an einer Depression erkrankt. Als behandlungsbedürftig gelten davon vier Millionen. 60 bis 70 Prozent dieser vier Millionen Behandlungsbedürftigen befinden sich in hausärztlicher Betreuung. Nur 50 Prozent der in Behandlung befindlichen Betroffenen werden als depressiv diagnostiziert, eine adäquate Therapie
erhalten nur rund sechs bis neun Prozent der Behandlungsbedürftigen. Drei Monate nach Beginn
der Therapie sind es noch lediglich zweieinhalb bis vier Prozent der behandlungsbedürftigen
Patienten, die ihre Medikamente auch einnehmen.3
Gerade die mangelnde Medikamentencompliance – in Kombination mit der durch die Krankheit
typischen Antriebsminderung – wird von den Fachgesellschaften als ein therapielimitierender
Faktor bezeichnet. Die Zahl der unter- und fehlversorgten Menschen mit Depressionen ist also
groß. Die Krankheit Depression verursacht enorme direkte und indirekte Kosten. Die Ursachen
hierfür sind vielfältig: Häufig erstreckt sich die Diagnosestellung über mehrere Jahre. Es kann zu
Chronifizierungen kommen. Depressionsbedingte Arbeitsfehltage und Frühverrentungen häufen
sich.
AnyCare hat ein umfassendes Betreuungsprogramm konzipiert, mit dem die Versorgung und Betreuung der Betroffenen optimiert wird. Dieses setzt an zwei zentralen Stellhebeln an, nämlich der
hohen Rate undiagnostizierter und unzureichend versorgter Depressiver und an der die Krankheit
dominierenden und zu vielen Folgeproblemen führenden Antriebsminderung. Hierbei steht nicht
nur die personenzentrierte Betreuung im Mittelpunkt, sondern auch die Anbindung von externen
Servicestellen, Ärzten, Kliniken und so weiter.
Ein Ziel im Umgang mit Betroffenen ist die Verbesserung der Motivationslage und damit das Verringern der Antriebsminderung, die oft mit dem Krankheitsbild einhergeht. Die Förderung der
1
Wittchen, Jacobi [in Stoppe, Bramesfeld, Schwarz (2006): Volkskrankheit Depression, Heidelberg]
Paykel et al. (1999). The Defeat Depression Campaign. American Journal of Psychiatry 154:59-65
3
Möller, Laux, Deister (2005): Psychiatrie und Psychotherapie, 3. Auflage, Stuttgart
2
„Versorgungslücken schließen: Wie kann telefongestützte Betreuung
Menschen mit Depression und Burn-out helfen?“
Donnerstag, 27. November 2008, 11.30 bis 12.30 Uhr, Berlin
Compliance und des Empowerments durch Patientenedukation steht im Fokus der Betreuung. Die
Betroffenen profitieren von einer verbesserten Lebensqualität.
Die Patienten schätzen den ganzheitlichen Zugang und oftmals auch die Anonymität, die ihnen ein
telefonisch gestütztes Betreuungsangebot bieten kann. Zum Teil können hier ganz andere Themen,
die für die Motivationslage des Patienten entscheidend sind, angesprochen werden. Für spezielle
Personengruppen in schwierigen Lebenssituationen wie beispielsweise Menschen, die an
chronischen Krankheiten leiden oder Familienmitglieder pflegen, kann das Betreuungsprogramm
begleitend und vorbeugend eingesetzt werden.
Ärzte nutzen das Betreuungsprogramm als Entlastung für ihren Praxisalltag, da gerade die
Patienten mit depressiven Erkrankungen meist sehr viel Beratungszeit in Anspruch nehmen. In die
Behandlungshoheit wird dabei nicht eingegriffen. Da gerade die behandelnden Ärzte am besten
einschätzen können, für welchen Patienten das Betreuungsprogramm geeignet ist, sind sie aktiv
an der Teilnehmermotivation beteiligt.
Kliniken können mithilfe des Programms ihren Patienten nach der Entlassung einen sanfteren
Übergang in den Alltag anbieten. Abgestimmte Hilfepläne unterstützen die Betroffenen bei der
Integration in das soziale Umfeld und verlängern die Wirkung der sequenziellen Klinikbehandlung.
Für die Krankenkasse/Krankenversicherung minimieren sich die Ausgaben für Behandlungen, indem durch das Programm unter anderem die Dauer der stationären Aufenthalte und die Arbeitsunfähigkeitstage vermindert werden können. Im Hinblick auf die ab 2009 anstehenden
Änderungen, ist es für die Krankenkassen unabdingbar, mit einem gezielten Versorgungsmanagement dafür zu sorgen, die Behandlung und Betreuung der Betroffenen zu optimieren und
somit möglichst langfristig für eine Stabilisierung, wenn nicht sogar Senkung der Kosten zu sorgen
– aber keinesfalls auf Kosten der Behandlungsqualität.
Für die Arbeitgeber reduziert sich die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage und es verbessert sich
das Selbstmanagement und die Motivationslage der Betroffenen.
Erste Auswertungen im Rahmen des Betreuungsprogramms bestätigen, dass diese Ziele erreicht
werden können. Die Zufriedenheit von den teilnehmenden Patienten und deren behandelnden
Ärzten ist sehr hoch.
(Es gilt das gesprochene Wort!)
Berlin, November 2008
„Versorgungslücken schließen: Wie kann telefongestützte Betreuung
Menschen mit Depression und Burn-out helfen?“
Donnerstag, 27. November 2008, 11.30 bis 12.30 Uhr, Berlin
Depression, die unterschätzte Volkskrankheit – Krankheitsbild, Risikofaktoren, Versorgung
Dr. phil. Monika Peitz, Teamleiterin Versorgungsmanagement, AnyCare GmbH, Stuttgart
Von einer normalen Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit kann man die Erkrankung Depression
durch eine Reihe von Merkmalen unterscheiden, diese beziehen sich auf die Dauer, Anzahl und
Intensität der Symptome. Zu den sogenannten Hauptsymptomen zählen Freudlosigkeit, depressive Stimmung und Antriebsminderung. Weitere Beschwerden wie Schlafstörungen, Appetitänderung, Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten oder ein niedriges Selbstwertgefühl
können hinzukommen. Erst wenn mindestens vier dieser Symptome für mindestens zwei Wochen
bestehen, spricht man von einer Depression.
Die Erkrankung verläuft meist in Phasen von mehrmonatiger Dauer, bei dem Großteil gibt es
wiederholt depressive Episoden, bei 15 bis 20 Prozent ist der Verlauf chronisch. Depressive Erkrankungen können zu allen Zeitpunkten im Leben auftreten, Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Als weitere Risikofaktoren wurden ein niedriger sozioökonomischer Status
und belastende Lebensereignisse in verschiedenen Studien ermittelt.
Die Störung ist nicht durch einen einzelnen Faktor oder eine einzelne Ursache zu erklären,
sondern man spricht von einem multifaktoriellen Geschehen. Ein aktuelles Erklärungsmodell ist
das Vulnerabilitäts-Stress-Modell. Vulnerabilität bedeutet Anfälligkeit oder Verletzlichkeit. Die
Vulnerabilität kann durch genetische, aber auch psychosoziale Faktoren wie frühe Verlusterlebnisse, bedingt sein. Zum Ausbruch der Erkrankung kommt es dann bei Stress oder Belastungen wie
chronischer Überforderung oder einer körperlichen Erkrankung. Mit Antidepressiva und verschiedenen psychotherapeutischen Verfahren stehen heute im Prinzip wirksame Behandlungsstrategien zur Verfügung.
(Es gilt das gesprochene Wort!)
Berlin, November 2008
„Versorgungslücken schließen: Wie kann telefongestützte Betreuung
Menschen mit Depression und Burn-out helfen?“
Donnerstag, 27. November 2008, 11.30 bis 12.30 Uhr, Berlin
AnyCare ProPerspektive – Individuelle Betreuung auch außerhalb von Sprechstunden
Dr. phil. Monika Peitz, Teamleiterin Versorgungsmanagement, AnyCare GmbH, Stuttgart
Heutzutage stehen verschiedene wirksame Behandlungsstrategien für Menschen mit Depression
zur Verfügung. Trotzdem profitieren nicht alle Betroffenen von diesen Maßnahmen, da sie
zum Beispiel aus Angst vor Stigmatisierung erst gar keine Fachspezialisten aufsuchen oder zu
wenig über die Erkrankung und ihre Behandlungsmöglichkeiten wissen. Zudem gibt es beispielsweise Schwächen vom Übergang aus dem stationären zum ambulanten Versorgungssektor, das
heißt Patienten haben Schwierigkeiten, sich nach einem Klinikaufenthalt wieder im Alltag
zurechtzufinden. Eine Möglichkeit, an diesen Schwierigkeiten anzusetzen, stellen Care- oder CaseManagement-Ansätze dar. Dieses ursprünglich aus dem Sozialwesen kommende Konzept wird
seit einigen Jahren auch im Gesundheitswesen praktiziert. Die Kernelemente von Case
Management sind die Aspekte Begleitung und Koordination. Die Effektivität solcher Konzepte
konnte für verschiedene körperliche und psychische Erkrankungen nachgewiesen werden.
Gerade für die Erkrankung Depression gibt es hierzu zahlreiche anspruchsvolle wissenschaftliche
Untersuchungen, die Verbesserungen in verschiedenen Bereichen belegen und diese
Vebesserungen sind zum Teil noch nach Jahren nachweisbar. Die Betreuung im Rahmen dieser
strukturierten Versorgungsangebote erfolgt häufig über das Telefon. Das Gespräch am Telefon hat
zwar im Vergleich zur herkömmlichen persönlichen Kommunikation Nachteile, diese werden aber
durch mehrere Vorteile aufgewogen: Anreise- und Wartezeiten fallen weg, Vertraulichkeit und
Anonymität sowie größere Flexibilität ermöglichen es, Menschen zu erreichen, die sich bei der
Suche nach Hilfsmöglichkeiten normalerweise vor Hürden gestellt sehen.
Ein solches telefonisches Betreuungsprogramm für Menschen, die unter einer Depression leiden,
hat die Firma AnyCare entwickelt. Das Programm ProPerspektive erstreckt sich über zwölf Monate
und wird in seiner Intensität den Bedürfnissen des Teilnehmers angepasst. Die Betreuung wird
von psychologischen Fachkräften erbracht, die entsprechend geschult und kontinuierlich supervidiert werden. Während des Programms wird über die Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten informiert, es werden Hilfen zur Alltagsbewältigung gegeben und die Therapiecompliance,
wenn nötig, bearbeitet. Dabei werden die persönlichen Ressourcen berücksichtigt und insgesamt
die Fähigkeit zum Selbstmanagement, also dem Umgang mit der Erkrankung, gefördert. Diese
verbesserten Selbstmanagementfähigkeiten ermöglichen es den Betroffenen, Krankheitsverschlechterungen frühzeitig zu erkennen und schneller Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Teilnehmer des Programms werden am Ende zu ihren Erfahrungen mit dem Programm befragt. In
dieser Befragung gaben circa 70 Prozent der Teilnehmer an, dass sich ihr Gesundheitszustand
während des Betreuungszeitraums etwas oder sehr gebessert hat.
(Es gilt das gesprochene Wort!)
Berlin, November 2008
„Versorgungslücken schließen: Wie kann telefongestützte Betreuung
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Donnerstag, 27. November 2008, 11.30 bis 12.30 Uhr, Berlin
Was bringt telefongestützte Betreuung? –
Ergebnisse nach 13 Betreuungsmonaten mit AnyCare ProPerspektive
Katrin Berger, Leiterin des Fachbereichs Gesundheitsmanagement,
Debeka Krankenversicherung, Koblenz
Seit September 2007 bieten wir unseren Versicherten, die aufgrund einer Depression stationär
behandelt wurden, die Teilnahme am Betreuungsprogramm AnyCare ProPerspektive an. Der
Hintergrund dieses freiwilligen Zusatzangebotes ist der dramatische Anstieg an Behandlungsfällen
mit diesem Krankheitsbild in stationären Einrichtungen um circa 65 Prozent in den letzten fünf
Jahren. Bei rezidivierenden depressiven Störungen lag die Zunahme im gleichen Zeitraum sogar
bei über 70 Prozent.
Die Versicherten der Debeka erhalten ein Angebotsschreiben, in dem die Programminhalte vorgestellt werden. Angeschrieben werden alle Versicherten, die aufgrund einer depressiven Episode
einen Krankenhausaufenthalt von mindestens 20 Tagen hatten. Bei Interesse kann der Versicherte
die dem Anschreiben beigefügte Teilnahmeerklärung und Einwilligung zum Datenschutz an uns
zurückschicken. Anschließend übermitteln wir die Stammdaten an AnyCare ProPerspektive und
AnyCare nimmt die Betreuung auf. Die durchschnittliche Teilnehmerquote liegt über 15 Prozent.
Nach einem ausführlichen Erstgespräch mit Assessment erfolgt eine zwölfmonatige intensive telefonische Betreuung durch AnyCare ProPerspektive, wobei die Betreuungsinhalte individuell festgelegt und abgestimmt auf die persönlichen Bedürfnisse geplant und durchgeführt werden. Unter
gewissen Voraussetzungen ist auch eine Verlängerung um weitere sechs Monate möglich.
Mittlerweile betreut AnyCare 104 Versicherte von uns im Programm ProPerspektive. Die gesundheitsökonomische Betrachtung des Projektes, zu deren Umsetzung eine Kontrollgruppe initiiert
wurde, ist für 2009 geplant.
Erste Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass unsere Versicherten eine höhere Betreuungsintensität haben als die Versicherten anderer Kostenträger.
Die ersten Ergebnisse der Teilnehmerbefragung zeigen jedoch, dass nach eigener Einschätzung der
Teilnehmer die Intensität an psychotherapeutischer Behandlung beziehungsweise Arztbesuchen
im Allgemeinen durch das Betreuungsprogramm reduziert werden konnte. Alle Teilnehmer, die
das 12-Monats-Programm durchlaufen haben, beurteilen ProPerspektive als einen sinnvollen und
nützlichen Service.
„Versorgungslücken schließen: Wie kann telefongestützte Betreuung
Menschen mit Depression und Burn-out helfen?“
Donnerstag, 27. November 2008, 11.30 bis 12.30 Uhr, Berlin
Außerdem mussten nur wenige der teilnehmenden Versicherten erneut aufgrund einer
rezidivierenden Störung im Krankenhaus aufgenommen werden. Sollte sich dieser Trend bestätigen, könnte der sogenannte Drehtüreffekt durch das Betreuungsprogramm ProPerspektive
minimiert werden.
Bestätigen sich diese ersten Erfahrungen, wäre damit auch unsere Zielsetzung erreicht, nämlich
eine bessere Versorgung mit weniger Leistungsausgaben.
(Es gilt das gesprochene Wort!)
Berlin, November 2008
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Donnerstag, 27. November 2008, 11.30 bis 12.30 Uhr,
ICC Berlin, Salon 21, Messedamm 22, 14055 Berlin,
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Fax: 0711 8931-167
E-Mail: [email protected]
Internet: www.anycare.de
Bitte an 0711 8931–167 zurückfaxen.
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