Potential bei Peripherie-Staatsanleihen

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Potential bei Peripherie-Staatsanleihen
Author : Posthoff
Die Kurse südeuropäischer Peripherie-Staatsanleihen sind seit Mitte 2012 deutlich gestiegen. Und Investoren
können in den kommenden Monaten mit weiteren Kursgewinnen rechnen – vor allem bei Papieren mit langen
Laufzeiten.
Wie kam es zu den jüngsten Kurssteigerungen bei südeuropäischen Peripherie-Staatsanleihen? Ursache für den
Stimmungswechsel unter Investoren war die Ankündigung der EZB im vergangenen Jahr, den Anleihenmarkt
notfalls unbegrenzt zu stützen. Damit wurde die Spekulation von Hedgefonds gegen diese Länder schlagartig
beendet. Seitdem haben viele institutionelle Anleger – darunter zahlreiche Banken – aus den jeweiligen
Heimatmärkten in Staatsanleihen ihrer Länder investiert. Dieser Trend hat sich 2013 fortgesetzt, weshalb die
Risikoprämien von Staatsanleihen der Peripherie gegenüber deutschen Bundesanleihen weiter schrumpften. Die
Ursache für die positive Entwicklung ist ein Paradigmenwechsel an den Finanzmärkten. So hatten viele Anleger am
Jahresanfang noch mit einem Wiederaufflammen der Eurokrise gerechnet. Tatsächlich führten beispielsweise die
Wahlen in Italien im Frühjahr, die Regierungskrise in Portugal Anfang Juli und die Zypernrettung zu einer großen
Unsicherheit an den Märkten. Im Gegensatz zu den beiden Jahren davor dauerten diese Phasen aber nicht mehr
so lange und wirkten sich auch nur begrenzt auf die Risikoprämien aus.
Günstiges Umfeld für weitere Kursgewinne
Die Wertentwicklung der Peripherie-Staatsanleihen kann sich sehen lassen. So legten spanische und irische
Staatsanleihen, gemessen an den Iboxx-Sovereign-Indizes, von Jahresanfang bis Anfang November um etwa
10,5% zu. Italienische Staatsanleihen erzielten ein Plus von 6,5% und portugiesische Staatsanleihen kamen auf
9%. Deutsche Bundesanleihen hingegen verzeichneten im selben Zeitraum ein Minus von etwa 1,5%.
Das Umfeld für weitere Kursgewinne ist durchaus positiv, weil die Anleger sich zunehmend auf die verbesserten
Fundamentaldaten konzentrieren. So haben alle Peripheriestaaten – mit Ausnahme von Italien – deutliche
Fortschritte bei der Konsolidierung der Staatsfinanzen gemacht. Hinzu kommt beispielsweise in Spanien eine
stagnierende Arbeitslosigkeit. Die Ratingagentur Fitch veränderte Anfang November den Rating-Outlook auf
„stabil“ und honoriert damit die Restrukturierung des Bankensektors sowie die verbesserten Fundamentaldaten
des Landes.
Fazit
Wenn sich die fundamentalen Rahmenbedingungen in den nächsten Monaten weiter verbessern, sollten vor allem
Staatsanleihen mit langen Laufzeiten profitieren. Neben attraktiven Kupons sind Kursgewinne aufgrund
schrumpfender Risikoprämien zu erwarten. Dennoch sollten Anleger trotz aller positiven Meldungen die
Risikostreuung ihrer Anlagen im Auge behalten, weil eine Verschärfung der Lage in Griechenland, Zypern und in
Slowenien die Zinsen der Peripherie-Staatsanleihen auch schnell wieder steigen lassen kann.
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Zur Person
Alexander Posthoff ist Senior Portfoliomanager bei dem Anleihemanager Bantleon, einem Spezialisten für
sicherheitsorientierte Kapitalanlagen. Dort ist er für die Analyse von Zinsspreads zwischen EUR-Staatsanleihen,
Quasi-Staatsanleihen sowie Pfandbriefen verantwortlich und entwickelt als Mitglied in diversen Anlageausschüssen
von Publikums- und Spezialfonds Strategien zur Performanceoptimierung. www.bantleon.com
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