Universität Konstanz Fachbereich Mathematik und Statistik Dr. Volker Bürkel Wintersemester 2012/13 Versicherungsmathematik 5. Übungsblatt test test Aufgabe 5.1 Wir betrachten ein Erneuerungsmodell mit Schadenshöhen Xk , Inter-Arrivalk] Times Wk und einer Prämienhöhe c mit E[X E[Zk ] < c (die net-profit-Bedingung ). Sei Zk = Xk −cWk . Falls die Moment-erzeugende Funktion mZk (t) für |t| < h0 mit einem geeigneten h0 existiert und die Gleichung in r mZk (r) = 1 eine eindeutige, strikt positive Lösung hat, so nennen wir diese Lösung r den Anpassungskoeffizienten . Bestimmen Sie den Anpassungskoeffizienten r für eine Gesamtschadensverteilung mit Xk ∼ Exp( µ1 ) und Wk ∼ Exp(λ) (also beide exponentialverteilt, Xk mit Parameter 1/µ > 0 und Wk mit Parameter λ > 0, das Erlang-Modell ). Hinweis: Die Wk und Xk sind unabhängig. Aufgabe 5.2 Sei Zk = Xk − cWk . Wir möchten (ohne Verwendung des Satzes vom iterierten Logarithmus) eine grobe Abschätzung für ψ(u) im Falle E[Zk ] = 0 gewinnen. P Seien also Z1 , Z2 , . . . iid mit E[Zk ] = 0 und endlicher Varianz, Sn := nk=1 Zk und ψ(u) := P (maxn≥1 Sn > u) für u > 0. Zeigen Sie (unter Verwendung des zentralen Grenzwertsatzes), dass 1 lim ψ(u) ≥ 1 − Φ(0) = , u→∞ 2 wobei Φ die kumulative Verteilngsfunktion der Standard-Normalverteilung ist. Beachten Sie, dass ψ(u) ≥ P (Sn > u) für alle n. Aufgabe 5.3 Sei S = S(t) ein Geamtschadensprozess im Erneuerungsmodell mit Wk ∼ Exp(λ), also mit einem Poisson-Prozess N (t). Die Moment-erzeugende Funktion mX (l) von X existiere für |l| < h0 . Sei t > 0 und u > 0. 1. Zeigen Sie, dass mS(t) (l) für |l| < h0 existiert. Welche Gestalt hat die Moment-erzeugende Funktion von S(t)? 2. Für a ∈ (0, h0 ) betrachten wir die Nutzenfunktion va (y) := 1 − e−ay . Zeigen Sie, dass es ein eindeutiges c > 0 gibt, sodass für U (t) := u+ct−S(t) die Gleichheit E[va (u)] = E[va (U (t))] besteht. c hängt nicht von t ab. 3. Wir fassen c = c(a) als Funktion von a ∈ (0, h0 ) auf. Zeigen Sie, dass c(a) → λE[Xk ] für a → 0. Aufgabe 5.4 Wir betrachten ein kollektives Modell mit Erneuerungsprozess N . Sei E[X1 ] < ∞ und c erfülle strikt die Net-Profit-Condition (siehe A5.1). Sie können annehmen, dass die Verteilung von X1 eine Dichte besitzt. 1. X1 ≥ 0 sei unbeschränkt (d. h. es sei P (|X| < C) < 1 für alle C > 0). PZeigen Sie, dass dann auch Z1 = X1 − cW1 unbeschränkt ist und folgern Sie, dass Sn = nk=1 Zk unbeschränkt ist. 2. Zeigen Sie unter den obigen Voraussetzungen, dass Sn → −∞, P −a.s. und also P (supn≥1 Sn < ∞) = 1. Aufgabe 5.5 Wir betrachten ein Erneuerungsmodell (i.e. kollektives Modell mit Erneuerungsprozess N ). Die Prämie c sei so, dass E[Zk ] = 0. Wir nehmen an, dass P W1 und X1 endliche zweite Momente haben und setzen σ 2 := var(Z1 ). Sei wie üblich Sn = nk=1 Zk . Zeigen Sie: Sn P p → 0, n → ∞ (Konvergenz nach Wahrscheinlichkeit). 2 2σ n ln(ln(n)) Besprechung: Montag, den 14.1.2013 in den Übungen, der Raum wird noch bekannt gegeben.