Stochastik Prof. Dr. I. Veselić Hausaufgabe 13 Abgabe bis 12. Juli 13:00 Uhr Aufgabe 1. Sei X1 , X2 , . . . eine Folge von Zufallsvariablen mit E(Xi ) = m und Var(Xi ) = σ 2 für i ∈ N. Es gelte |Cov(Xi , Xj )| ≤ r(|i − j|) für eine Funktion r : N → (0, ∞). Zeigen Sie, daß unter der Bedingung n−1 1 X (n − k)r(k) → 0 n2 für n → ∞ (1) k=1 an das Abklingen“ der Korrelationen das schwache Gesetz der großen Zahlen gilt, d. h. ” X1 + X2 + . . . + Xn − m > ε = 0 ∀ ε > 0. lim P n→∞ n Zeigen Sie, um einen Zusatzpunkt zu bekommen, daß die Bedingung limk→∞ r(k) = 0 die Bedingung (1) impliziert. Hinweis: Definieren Sie sich die Zufallsvariable Sn = X1 +. .P .+Xn . Für eine reelle Zufallsvariable 2 X gilt E((X − E(X)) ) = Var(X). Beachten Sie Var(Sn ) = ni,j=1 Cov(Xi , Xj ). Aufgabe 2. (a) Eine Münze wird wiederholt geworfen. Bei jedem Wurf fällt Zahl“ mit Wahr” scheinlichkeit p und Kopf“ mit Wahrscheinlichkeit 1 − p. Seien Kn und Zn die Anzahlen von ” Kopf“ beziehungsweise Zahl“ bei den ersten n Würfen. Zeigen Sie für ε > 0 ” ” 1 P 2p − 1 − ε ≤ (Zn − Kn ) ≤ 2p − 1 + ε = 1. n Hinweis: Nutzen Sie das schwache Gesetz der großen Zahlen. (b) Beim asymmetrischen random walk Sn , n ∈ N0 , auf Z wird vor jedem Bewegungsschritt eine Münze mit Wahrscheinlichkeit p 6= 1/2 für Zahl“ und 1 − p für Kopf“ geworfen. Fällt ” ” Kopf“ bzw. Zahl“, dann fällt bzw. steigt die Position im nächsten Schritt um eine Einheit. ” ” Zeigen Sie, daß Sn mit Wahrscheinlichkeit 1 nur endlich oft zum Startpunkt zurückkehrt. Hinweis: Die Stirling-Formel könnte nützlich sein. Definition. Sei µ ein endliches Maß auf R. Dann heißt Z Φ = Φµ : R → C, Φ(t) = eitx dµ(x) R charakteristische Funktion von µ. Aufgabe 3. Beweisen Sie die folgende Aussage. Sei µ ein Wahrscheinlichkeitsmaß auf R und Φ dessen charakteristische Funktion. Dann gilt (1) |Φ(t) − Φ(s)|2 ≤ 2(1 − <(Φ(t − s))) für alle s, t ∈ R. (2) t 7→ Φ(t) ist gleichmäßig stetig auf R. Definition. Seien (Ω, A, P),(Ωn , An , Pn ), n ∈ N Wahrscheinlichkeitsräume. Seien X : Ω → R und Xn : Ωn → R Zufallsvariablen. Wir bezeichnen mit µ = P ◦ X −1 und µn = Pn ◦ Xn−1 deren Verteilungen (also Wahrscheinlichkeitsmaße auf R). Dann konvergiert die Folge der ZufallsvariaD blen Xn gegen X in Verteilung, kurz Xn → X, falls für alle beschränkten, gleichmäßig stetigen Funktionen f auf R gilt Z Z f dµ. f dµn → S S Aufgabe 4. Beweisen Sie die folgende Aussage. Sei (Ω, A, P) ein Wahrscheinlichkeitsraum. Seien weiterhin X, Xn : Ω → R, n ∈ N Zufallsvariablen. Dann gilt P Xn → X ⇒ D Xn → X. Zusatzaufgabe. Martin und Fabian gehen neue Bürostühle kaufen und stellen sich an unterschiedlichen Kassen an. X und Y seien die zufälligen Wartezeiten von Martin und Fabian. Wir nehmen an, dass X und Y stochastisch unabhängig und jeweils exponentialverteilt mit Parameter 1 sind; die Wahrscheinlichkeitsdichte von X bzw. Y ist also f (x) = exp(−x) für x > 0, und f (x) = 0 für x ≤ 0. (a) Martin muss dringend auf Toilette. Er kann es gerade noch 2 Zeiteinheiten anhalten. Er fragt sich: Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist meine Wartezeit größer als 2?“ Helfen Sie Ihm! ” (b) Geben Sie die gemeinsame Dichte von X und Y , also die Wahrscheinlichkeitsdichte des Vektors (X, Y ), an. (c) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Wartezeit sowohl von Martin als auch von Fabian größer als 2 ist? (d) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die längere der beiden Wartezeiten größer als 2 ist? (e) Fabian hat draußen einen Eistand entdeckt der von alten Bekannten betrieben wird. Nun möchte er heimlich zwei Softeis kaufen und Martin damit überraschen. Er fragt sich: Wie ” groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Martin mindestens doppelt so lange wie ich wartet?“ Helfen Sie Ihm! (f) Wie schnell fahren die neuen Stühle? ♦ Das StochastikTeam wünscht gutes Gelingen für die anstehenden Prüfungen und eine schöne vorlesungsfreie Zeit. ♦