Universität Würzburg Institut für Mathematik Dr. G. Dirr Sommersemester 2012 Würzburg, den 27.04.20112 1. Übung: Mathematische Methoden der Physik II Topologische Räume 1.1. (a) Sei X eine beliebige Menge und sei S ⊂ P(X) ein beliebiges System von Teilmengen von X. Zeigen Sie, dass es eine kleinste“ Topologie T (S) auf X gibt, die S enthält. ” Dies bezeichnen wir als die von S erzeugte Topologie. (b) Zeigen Sie, dass jeder topologische Raum X, dessen Topologie eine abzählbare Basis besitzt, auch eine abzählbare dichte Teilmenge enthält. (c) Finden Sie eine Topologie T auf R, die keine abzählbare Basis besitzt. (d) Untersuchen Sie, ob die folgenden Mengesysteme T Topologien auf den entsprechenden Räumen X definieren: i. X := R und T := {(−∞, q) | q ∈ Q} ∪ {R, ∅}. ii. X := C R, R und T enthalte alle Teilmengen von X, die sich als beliebige Vereinigung von Mengen der Form U (f ; x1 , . . . , xn ; r1 , . . . , rn ) := {g ∈ X | |g(xi ) − f (xi )| < ri für i = 1, . . . , n }. darstellen lassen. (3+2+2+2+3 Punkte) 1.2. Sei K eine kompakte Teilmenge eines topologischen Raums X und sei A ⊂ K abgeschlossen. Zeigen Sie, dass dann auch A kompakt ist. (4 Punkte) Metrische und normierte Vektorräume 1.3. Zeigen Sie (ohne Satz I.2 aus der Vorlesung), dass auf dem Rn alle p-Normen kxkp := Pn p 1/p , p ∈ [1, ∞] äquivalent sind. k=1 |xk | (4 Punkte) 1.4. (a) Zeigen Sie die diskrete“ Hölderung-Ungleichung ” n X |xk yk | ≤ kxkp kykq k=1 für alle x, y ∈ Rn und p, q ∈ [1, ∞] mit 1 p + 1 q = 1. [Hinweis: Für a, b ≥ 0 dürfen Sie ohne Beweis die Unleichung a1/p b1/q ≤ benutzen.] a p + b q (b) Folgern Sie aus (a) die diskrete“ Minkowski-Ungleichung (Dreiechsungleichung der ” p-Normen) kx + ykp ≤ kxkp + kykp für alle x, y ∈ Rn . (c) Seien p, q ∈ [1, ∞] mit p1 + 1q = 1 gegeben. Folgern Sie aus (a), dass die Folge (xk yk )k∈N in l1 (N) liegt, falls (xk )k∈N ∈ lp (N) und (yk )k∈N ∈ lq (N). (3+3+3 Punkte) 1.5. Untersuchen Sie, ob die folgenden Paare (V, d) metrische Vektorräume definieren: (a) V := R und d(x, y) := |x−y| . 1+|x−y| (b) V := R2 und d(x, y) := |x1 − y1 |1/2 + |x2 − y2 |1/2 . P (c) V := Cn ([0, 1], R) und d(f, g) := nk=0 kf (k) − g (k) k∞ . P (k) (d) V := C∞ ([0, 1], R) und d(f, g) := ∞ − g (k) k∞ . k=0 kf P (k) (k) −k kf −g k∞ (e) V := C∞ ([0, 1], R) und d(f, g) := ∞ . k=0 2 1+kf (k) −g (k) k∞ (f) V := C(R, R) und d(f, g) := supx∈R |f (x)−g(x)| . 1+|f (x)−g(x)| Dabei bezeichne k · k∞ die Maximumsnorm auf [0, 1], also kf k∞ := maxx∈[0,1] |f (x)|. (2+2+2+3+3+3 Punkte) 1.6. Zusatzaufgabe: Die folgende Aufgabe dient nur zur Vertiefung des Stoffes und ist nicht prüfungsrelevant. Zeigen Sie, dass jede abgeschlossene, perfekte Teilmenge P eines vollständigen metrischen Raums X überabzählbar ist. Dabei heißt eine Mengen P ⊂ X perfekt, wenn jeder Punkt von P auch ein Häufungspunkt von P ist. (4 Punkte) Bitte geben Sie Ihre schriftlichen Lösungen am Donnerstag, den 03.05.2012, in der Vorlesung ab. Weitere Übungsblätter und Hinweise zur Vorlesung finden Sie auf http://www2.mathematik.uni-wuerzburg.de/index.php?id=Ss12&type=soverview unter dem Link Mathematische Methoden der Physik II.