Glossar - Schattauer

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Glossar
A
Abduktion: Bewegung des Auges nach temporal.
Ablatio/Amotio chorioideae: Ablösung der Aderhaut
von der darunterliegenden Sklera.
Ablatio/Amotio retinae: siehe Netzhautablösung.
Ablepharon: angeborenes Fehlen der Lider.
Aderhaut: siehe Chorioidea.
Adnexe: Anhangsgebilde. Das Auge hat folgende An-
hangsgebilde: Augenmuskeln, Faszien, Fettgewebe,
Tränendrüsen, Tränennasenkanal, Bindehaut, Lider,
Nickhaut.
Agenesia palpebrae superioris: angeborenes Fehlen
des äußeren Teiles des oberen Augenlides.
Akkommodation: Fähigkeit des Auges zur Scharfstellung durch Zunahme der Brechkraft der Linse.
Akorie: angeborenes Fehlen der Pupille.
Albinismus: Weißsucht. Erbliche Störung der Mela-
ninbildung.
Amaurosis: vollständige Erblindung, sodass auch kei-
ne Lichtwahrnehmung mehr vorhanden ist.
Amblyopie: Schwachsichtigkeit. Eine permanent
funktionell reduzierte Sehschärfe im engeren Sinne,
ohne organischen Augenbefund. Verursacht wird
sie durch ein zeitweises Ausfallen visueller Reize im
Fohlenalter, wodurch die Ausbildung von zentralen
neuronalen Strukturen behindert wird.
Ametropie: Refraktionsfehler. Abweichung von den
normalen Brechungsverhältnissen im Auge (Myopie, Hyperopie, Astigmatismus, Aphakie).
Aniridie (Irisaplasie, Irideremie): angeborenes Fehlen
der Regenbogenhaut.
Anisokorie: ungleich große Pupillen. Eine Pupille ist
entweder weiter (Mydriasis) oder enger (Miosis) als
die des normalen Partnerauges.
Ankyloblepharon: angeborene Verbindung oder Ver-
wachsung beider Lidränder miteinander.
Anophthalmus: angeborenes oder erworbenes Fehlen
des Augapfels.
Aphakie: Fehlen der Linse.
Arteria hyaloidea persistens: Arterie, die in der Embryonalzeit zwischen Papille und Linse durch den
Glaskörper verläuft. Sie ist für die Blutversorgung
während der Entwicklung der Linse zuständig.
Wenn sie nach der Geburt zurückbleibt, spricht man
von einer persistierenden A. hyaloidea.
Asteroide Hyalose (Scintillatio albescens): Sternenhimmelphänomen. Sternförmige Körperchen aus
Kalzium- und Phospholipiden, die im Glaskörper
suspendiert sind und bei Beleuchtung oder in der
Ultraschallaufnahme wie ein „Sternenhimmel“ glitzern. Da sie mit den Glaskörperfibrillen verbunden
sind, sedimentieren sie in Ruhe nicht (vgl. Synchisis
scintillans).
Astigmatismus: Stabsichtigkeit, Zerrsichtigkeit. Nicht
punktförmige, sondern „stäbchenartige“ Abbildung
von Punkten durch das dioptrische System des Auges. Die Ursache für den Astigmatismus ist meist
eine fehlerhafte Hornhautkrümmung.
Atresia palpebrarum: Fehlen der Lidspalte.
Atrophia bulbi: Schrumpfung des Augapfels, meist
nach Trauma oder Entzündung.
Augenhaut: Die äußere Augenhaut (Tunica externa
bulbi) besteht aus Lederhaut (Sklera) und Hornhaut
(Kornea). Die mittlere Augenhaut ist die Gefäßmembran (Uvea). Sie setzt sich aus Iris, Ziliarkörper
und Aderhaut (Chorioidea) zusammen. Die innere
Augenhaut ist die Netzhaut (Retina).
IV Anhang
Glossar
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Augenhintergrund: siehe Fundus oculi.
Bindehaut: siehe Konjunktiva.
Augeninnendruck: der im Augapfel bestehende
Birkauge: siehe Heterochromia iridis.
Druck. Durch das Gleichgewicht von Zufluss und
Abfluss des Kammerwassers wird der Augeninnendruck in seiner physiologischen Höhe von 17–
28 mmHg aufrechterhalten. Bei einer akuten Entzündung im Auge sinkt der Augeninnendruck, beim
Glaukom steigt er.
Augenkammer: Man unterscheidet vordere und hin-
tere Augenkammer. Die hintere Augenkammer (Camera posterior bulbi, Hinterkammer) wird von der
Hinterfläche der Iris, vom Ziliarkörper, den Zonu­
lafasern sowie der Linsenperipherie begrenzt. Die
vordere Augenkammer (Camera anterior bulbi,
Vorderkammer) wird von der Hinterfläche der Kornea sowie der Vorderfläche von Iris und Linse begrenzt und steht über die Pupille mit der hinteren
Augenkammer in Verbindung.
Augenlider (Palpebrae): Hautfalten, die außen durch
die äußere Haut und innen durch die Bindehaut begrenzt sind. Sie umschließen das Auge. In den Lidern befindet sich eine knorpelartige Tarsalplatte
zur Stabilisierung sowie quergestreifte und glatte
Muskulatur für die Lidbewegungen. Der physiologischerweise haarlose Lidrand besitzt spezielle Drüsen (Meibom-Drüsen, Zeis-Drüsen, Moll-Drüsen),
die die fettigen Bestandteile des Tränenfilmes bilden.
Blepharitis: Entzündung der Augenlider.
Blepharophimose: angeboren sehr kleine, enge Lid-
spalte.
Blepharoplastik: operative Korrektur einer Lidfehl-
stellung.
Blepharospasmus: spastischer Lidschluss. Krampfartiges Zusammenkneifen der Lider aufgrund eines
schmerzhaften, entzündlichen Zustandes im oder
am Auge.
Bowman-Membran: azelluläre Schicht in der Horn-
haut zwischen Epithel und Stroma, die aus Kollagenfibrillen besteht. Zeigt keine Regenerationsfähigkeit.
Bulbus oculi: Augapfel.
Buphthalmus (Hydrophthalmus): Augapfelwassersucht. Angeborene Vergrößerung des Augapfels
durch erhöhten Augeninnendruck (Glaukom).
C
Cataracta: siehe Katarakt.
B
Chalazion: Hagelkorn. Entzündung der Meibom-
Balanced salt solution (BSS-Lösung): isotonische Salz-
Chemosis: Ansammlung subkonjunktivaler Flüssigkeit infolge einer Entzündung.
lösung aus Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Kalziumchlorid, Magnesiumchlorid, Natriumacetat und
Natriumcitrat. Wird als Irrigationsflüssigkeit für die
vordere Augenkammer oder für den Glaskörperraum verwendet. Siehe auch Vitrektomie.
BCG (Bacille Calmette-Guérin): apathogene Variante
des bovinen Typs des Mycobacterium tuberculosis.
Dient zur Herstellung des BCG-Impfstoffes für die
Tuberkuloseschutzimpfung im Kindesalter. BCG
wird als Immuntherapie bei verschiedenen Tumorerkrankungen in der Human- und Tiermedizin
angewendet.
IV Anhang
Drüsen.
Chorioidea: Aderhaut. Mittlere, gefäßreiche Schicht
des Augapfels. Bildet zusammen mit Iris und Ziliarkörper die mittlere Augenhaut (Uvea).
Chorioiditis (Uveitis posterior): Entzündung der Ader-
haut.
Chorioretinitis: Entzündung von Aderhaut und Netz-
haut.
Coloboma: siehe Kolobom.
Glossar
Conjunctivitis (Konjunktivitis): Bindehautentzündung.
Conjunctivitis follicularis: häufig bakteriell bedingte
Entzündung des lymphatischen Gewebes des dritten
Augenlides und der Bindehaut junger Pferde.
Corpus vitreum: siehe Glaskörper.
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E
Ektopische Zilie: Sonderform der Distichiasis. Das
Haar dringt nicht wie bei der Distichiasis durch den
Ausführungskanal der Meibom-Drüsen an die
Oberfläche, sondern bohrt sich durch die Bindehaut.
Ektropium: Hängelid. Vollständige oder partielle
D
Dakryoadenitis: Entzündung der Tränendrüse.
Dakryozystitis: Entzündung des Tränensackes.
Dakryozystografie: röntgenologische Darstellung der
ableitenden Tränenwege mit Kontrastmittel.
Dermoid: embryonale Missbildung, bei der Hautgewebe versprengt wird und auf dem Auge (auf der
Bindehaut oder der Hornhaut) festwächst.
Descemet-Membran (Lamina limitans posterior): Basalmembran, die vom Hornhautendothel gebildet wird.
Vorletzte der fünf Schichten der Hornhaut. Im Gegensatz zur Bowman-Schicht sehr regenerationsfähig und sehr resistent.
Descemetozele: Bei einem extrem tiefen Hornhaut­
ulkus stellt sich die Descemet-Membran als Delle in
der Hornhaut mit einem klaren Boden dar. Die
Descemet-Membran färbt sich bei der FluoresceinProbe nicht an. Eine Descemetozele ist ein absoluter
Notfall.
Eversion (Auswärtsdrehung) des Lidrandes.
Elektroretinogramm (ERG): Messung elektrischer Po-
tenziale der Netzhaut.
Emmetropie: Normalsichtigkeit.
Endophthalmitis: schwere Entzündung innerhalb des
Auges. Sie kann infektiös oder nicht infektiös bedingt sein.
Enophthalmus: Zurücksinken des Bulbus in die Augenhöhle. Der Augapfel wird bei einem schmerzhaften Prozess aktiv durch Muskelzug zurückgezogen.
Beim Horner-Syndrom fehlt die Sympatikuswirkung, sodass der M. retractor bulbi ohne Gegenspieler wirken kann. Weitere Ursachen sind ein Abbau
des retrobulbären Fettgewebes (starke Abmagerung)
oder der Muskulatur (Muskelatrophie).
Entropium: Rolllid. Vollständige oder partielle Inver-
sion (Einwärtsdrehung) des Lidrandes. Es kann angeboren oder erworben (narbenbedingt) sein.
Enukleation: operative Entfernung des Augapfels.
Diblepharie: überzähliges Augenlid.
Epiphora: ständiger exzessiver Tränenfluss. Ursachen: reizbedingte Überproduktion der wässrigen
Komponente und/oder Abflussstörung.
Dioptrie: Einheit der Refraktionskraft optischer Sy-
Equine rezidivierende Uveitis: Mondblindheit, peri-
steme.
Distichiasis: Anwesenheit von Härchen (Distichien)
odische Augenentzündung. In Schüben auftretende
Uveitis beim Pferd.
im Bereich des haarlosen Lidrandes.
Equines Sarkoid: siehe Sarkoid.
Dyskorie: unregelmäßige Pupillenform. Die Verformung kann angeboren sein (Kolobom) oder durch
eine Verklebung der Iris mit der Hornhaut (vordere
Synechie) oder der Linse (hintere Synechie) zustande kommen.
Erosion: Verletzung der Epithelschicht der Hornhaut, wodurch das Stroma freiliegt.
Esotropie (Strabismus convergens): Einwärtsschielen.
Eviszeration: operative Entfernung des Bulbusinhal-
tes unter Belassung der Sklera und der angelagerten
Muskeln. In die leere Skleralhülle kann eine Silikon-
IV Anhang
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