Kombinatorische Optimierung 2 SS 2014 5. Übungsblatt 35. Sind die folgenden Mengensysteme (A, F) Unahängigkeitssysteme bzw. Matroide? (a) Sei G = (V, E) ein ungerichteter Graph, A := V und F := {F ⊆ A : ∀i, j ∈ F , {i, j} 6∈ E}. Die Elemente aus F heißen stabile Mengen in V . (b) Sei G = (V, E) ein vollständiger ungerichteter Graph, A := E und F := {F ⊆ A : F ist eine Teilmenge eines Hamiltonkreises in G}. (c) Sei G = (V, E) ein gerichteter Graph, s, t ∈ V zwei unterschiedliche Knoten in G, also s 6= t, A := E und F := {F ⊆ A : F ist eine Teilmenge eines s-t-Weges in G}. (d) Sei n ∈ IN, wi ∈ IR+ für 1 ≤ i ≤ n, und W ∈ IR+ . Nun sei A := {1, 2, . . . , n} und X F := {F ⊆ A : wi ≤ W }. i∈F (e) Sei G = (V, E) ein ungerichteter Graph, S eine stabile Menge in V (vgl. (a)) und ks ∈ Z+ , ∀s ∈ S. Nun sei A := E und F := {F ⊆ A : δF (s) ≤ ks , ∀s ∈ S}. 36. Sei G ein (ungerichteter) Graph. Sei F die Familie derjenigen Menge X ⊆ V (G), für die es ein maximales keinen Knoten von X überdeckendes Matching gibt. Ist (V (G), F) ein Matroid? Geben Sie das duale Unabhäbgigkeitssystem bzw. Matroid an. 37. Beweisen Sie: Für ein Matroid (E, F) und eine Gewichtsfunktion c : E → IR+ maximiert der BestIn-Greedy Algorithmus (vgl. Vorlesung) jede Bottleneck-Funktion c(F ) := min{ce : e ∈ F } über die Menge der Basen. 38. Sei G ein gegebener ungerichteter Graph. Eine Färbung von Kanten heißt zulässig, falls es keinen Kreis C in G gibt, dessen Kanten alle die gleiche Farbe tragen. Zeigen Sie, dass eine zulässige Kantenfärbung mit minimaler Anzahl von verwendeten Farben in polynomieller Zeit bestimmt werden kann. 39. Seien (E, F1 ) und (E, F2 ) zwei Matroide. Sei X .⊆ E eine kardinalitätsmaximale partitionierbare Teilmenge bzgl. (E, F1 ) und (E, F2∗ ) mit X = X1 ∪ X2 , X1 ∈ F1 , X2 ∈ F2∗ . Sei B eine Basis von F2∗ mit X2 ⊆ B. Zeigen Sie, dass X \B2 eine Menge maximaler Kardinalität in (E, F1 )∩(E, F2 ) ist. Lässt sich daraus schließen, dass das Matriod-Schnittpoblem auf das Matroid-Partitionierungsproblem zurück geführt werden kann? 40. Seien (E, F1 ) und (E, F2 ) zwei Matroide und c : E → IR. Seien Xo , X1 , . . . , Xm ∈ F1 ∩F2 mit |Xk | = k und c(Xk ) = max{c(X) : X ∈ F1 ∩ F2 , |X| = k} für alle k. Beweisen Sie, dass c(Xk+1 ) − c(Xk ) ≤ c(Xk ) − c(Xk−1 ) für alle k = 1, 2, . . . , m − 1 gilt. 41. Betrachten Sie folgendes Problem. Gegeben sei ein Digraph G mit Kantengewichten, einen festen Knoten s ∈ V (G) und eine Zahl k ∈ IN. Es gilt einen Teilgraphen von G mit minimalem Gewicht zu bestimmen, der k paarweise kantendisjunkte Wege von s aus zu jedem anderen Knoten enthählt, oder zu entscheiden, dass es keinen solchen Teilgraphen gibt. Zeigen Sie, dass dieses Problem auf das gewichtete Matroid-Schnittproblem zurückgeführt werden kann. . 42. Seien A und B zwei endliche Mengen der Kardinalität n ∈ IN und G = (A ∪ B, {{a, b} : a ∈ A, b ∈ B}) der vollständige bipartite Graph. Sei weiters ā ∈ A ein Knoten und c : E(G) → IR eine Kostenfunktion. Sei T die Familie der Kantenmengen aller aufspannenden Bäume T in G mit |δT (a)| = 2 für alle a ∈ A \ {ā}. Lässt sich ein Element von T mit minimalen Kosten in polynomieller Zeit bestimmt werden? . 43. Betrachten Sie einen gewichteten bipartiten Graphen G = (A ∪ B, E) mit A = {a1 , a2 , a3 }, B = {b1 , b2 , b3 , b4 } und E = {{a1 , b2 }, {a1 , b3 }, {a2 , b1 }, {a2 , b4 }, {a3 , b2 }, {a3 , b3 }, {a3 , b4 }}. Weiters sei die Folge der Kantengewichte als 1, 2, 1, 4, 1, 2, 3 gegeben wobei das i-te Gewicht in der Folge der i-ten Kante in der Auflistung {a1 , b2 }, {a1 , b3 }, {a2 , b1 }, {a2 , b4 }, {a3 , b2 }, {a3 , b3 }, {a3 , b4 } zugeordnet wird, 1 ≤ i ≤ 7. Gesucht ist ein Matching mit maximalem Gewicht in G. Stellen Sie dieses Problem als gewichtetes Matroid-Schnittproblem dar und lösen Sie es mit dem in der Vorlesung besprochenen dazugehörigen Algorithmus. Starten Sie mit einem X1 , dass einem Matching mit maximalem Gewicht unter allen Matchings mit Kardinalität 1 in G entspricht.