Hennschen Hoerschaedigungen

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Sinnesbehinderung
Gehörlosigkeit
Stefanie Hennschen MA
Der Hörsinn
Hörschädigungen
• Schwerhörigkeit
▫ –Betroffene können durch individuell angepasste
Hörgeräte Sprache in begrenztem Umfang und in
unterschiedlichsten Schweregraden über das
Gehör wahrnehmen, da sie über eine
Resthörigkeit verfügen
• Spätertaubung (postverbal)
▫ – Ertaubung nach dem Spracherwerb, „nirgends
zu Hause?“
• Gehörlosigkeit (präverbal)
▫ – Ertaubung vor dem Spracherwerb
Gehörlosigkeit
Ertaubung vor dem Spracherwerb:
das Gehirn erfährt keine Aktivierung/
Sensibilisierung des auditiven Zentrums im
Gehirns = keinerlei Bezug zur Akustik/ keine
auditiven Vorstellungen z. B. zur Musik.
(Stichwort Fliegen)
• Lautsprache ist zweite Fremdsprache
(mühsames Erlernen),
Muttersprache ist Gebärdensprache
Wo sind die Grenzen zu ziehen?
Die Grenzbereiche zwischen Hören und
Schwerhörigkeit, Schwerhörigkeit und
Gehörlosigkeit sind schwimmend!
Intellekt und kognitive Fähigkeiten müssen in
die Diagnose mit einbezogen werden.
oder: Inwieweit ist die Person in der Lage, die
Beeinträchtigung zu kompensieren sowie das
Mögliche einzusetzen.
Kommunikation
„Gehörlosigkeit ist die einzige
Behinderung, die verschwindet,
wenn die Betroffenen unter sich
sind.“
Gebärdensprache ist…
• Gleichwertig mit der von uns benutzten
Lautsprache
• Eine eigenständige, anerkannte Sprache
(Syntax/ Semantik)
• Eine 3-dimensionale Sprache des Raumes
• In jedem Land/ in Regionen unterschiedlich
• Mit etwa 3000 gängigen Gebärden
anspruchsvoll kommunizierbar
• nicht mit Pantomime vergleichbar!
Lautebegleitende Gebärde
• Existiert neben der Deutschen Gebärdensprache
• Benutzt Gebärden der DGS, nutzt aber Syntax
der Lautsprache
• Ist eine gute Alternative für Gespräche, in denen
ein Teilnehmer der DGS nicht allzu mächtig ist.
Das Fingeralphabet
Mythos Lippenlesen
• 30 % des gesagten kann maximal über das
Lippenlesen erfasst werden
• 42 bedeutungsunterscheidende Sprachlaute
stehen 12 Mundbildern gegenüber (gut – Huhn/
Mutter - Butter)
• Kaugummi, Zigarette oder Bart erschweren das
Verstehen ebenso wie ungünstige Lichteinflüsse,
Schachtelsätze oder schnelle, undeutliche
Aussprache
Was gibt es noch zu sagen?
Fragen beantwortet? Zeit übrig?
Sprache lernen
Hörende Kinder
Gehörlose Kinder
• Passives Erlernen der Begriffe,
Syntax und Semantik durch
Zuhören
• Aktives Erlernen jedes Wortes:
Neben der jeweiligen
Bedeutung muss auch die
Aussprache erlernt werden –
dadurch knapper Wortschatz
• Aktiver Wortschatz zur
Einschulung: 200 Wörter
• Passiver Wortschatz:
500 Wörter
(Grammatikkenntnisse
entsprechen denen von 3jährigen, hörenden Kindern)
• Aktiver Wortschatz zur
Einschulung: 3800 Wörter
• Passiver Wortschatz:
25.000 Wörter
Lautsprache ist gleich Fremdsprache
• Wesentliche Mühen seit Kindesalter
• unkontrollierbare Sprachwerkzeuge
• Zeitverzögerte Kommunikation nach außen
(Sprachlernzeit)
• Viele unterschiedliche Reaktionen aus dem
Umfeld
• z. T. Rückzug und Isolation = Rückentwicklung
lautsprachlicher Fähigkeiten
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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