Frage 1:

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Häufigste Patienten-Frage
Bearbeitet von Prof. Dr. Thomas Helmberger und Privat Dozent Dr. Philippe L. Pereira.
Frage 1:
Ist dieses Verfahren für mich geeignet?
Die Thermoablation ist grundsätzlich zur Behandlung von Weichteiltumoren, z.B.
Tochtergeschwülsten eines Dickdarmkrebses, geeignet. Dabei können die Tumoren z.B. in
der Leber, der Lunge, den Nieren oder im Knochen liegen. Ob die Behandlung im Einzelfall
möglich ist hängt von einigen Faktoren ab: dies sind z.B. Größe, Anzahl und Verteilung der
Tumoren, Begrenzung auf ein Organ oder Befall mehrerer Organ.
Auf jeden Fall werden die Sie behandelnden Ärzte die Behandlung individuell für Sie
abstimmen und evtl. Kombinationen mit anderen Therapieformen wie Operation oder
Chemotherapie berücksichtigen.
Frage 2:
Ist für diesen Eingriff eine Vollnarkose notwendig?
Ist diese Therapie schmerzhaft ?
Die Behandlung kann in der Regel unter örtlicher Betäubung und einer allgemeinen
Schmerzbehandlung (sog. Analgosedierung) durchgeführt werden.
Eine örtlicher Betäubung an der Einstichstelle der Thermoablationssonde und die zusätzliche
intravenöse Gabe von Beruhigungs- und Schmerzmitteln sind für eine schmerzfreie
Behandlung in der Regel ausreichend. Eine Vollnarkose ist für die Behandlung nur in äußerts
seltenen Fällen notwendig.
Sollten unter der Behandlung Schmerzen auftreten, so kann die Schmerzbehandlung jederzeit
intensiviert werden. Das Ziel dieser begleitenden Therapie ist dabei, die Behandlung für Sie
so angenehme und stressfrei wie möglich zu machen.
Frage 3:
Wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben?
Wird der Eingriff auf ambulanter Basis oder mit stationärer Aufnahme durchgeführt?
Die Behandlung ist zwar in vielen Fällen ambulant möglich, meistens wird sie jedoch
während eines kurzen, d.h. 2-4 tägigen, Krankenhausaufenthalts durchgeführt, da häufig noch
vorbereitende Untersuchungen notwendig sind. Für die Nachsorge nach dem Eingriff sind
meist 1 bis 2 Tage ausreichend.
Frage 4:
Werden die Kosten von meiner Krankenkasse übernommen?
Die Kosten für Thermoablation werden derzeit von den allgemeinen Krankenkassen nicht
übernommen, so dass der finanzielle Aufwand vollständig zu Lasten des Krankenhauses geht,
abgesehen von der Vergütung des normalen Tagessatzes. Für Sie entstehen jedoch trotzdem
kein zusätzlichen Kosten, da wir versuchen die zusätzlichen für uns entstehenden Kosten
durch unser Budget abzudecken.
Frage 5:
Welche Voruntersuchungen muss ich durchführen lassen, dass die Ärzte mir eine optimale
Therapie empfehlen können?
Die Art der Voruntersuchung zur Entscheidung für und die Planung einer Thermoablation
hängt davon ab, um welchen Tumor es sich bei Ihnen handelt und welche Vortherapien u.U.
schon durchgeführt wurden. In den meisten Fällen wird unabhängig von onkologisch –
internistischen Untersuchungen (z.B. Laboruntersuchungen, Darmspiegelung) eine
Computertomographie oder Magnetresonanztomographie notwendig sein, gelegentlich wird
auch eine nuklearmedizinische Untersuchung notwendig sein (z.B.
Positronenemmissionstomographie).
Frage 6:
Wie wird die Nachsorge nach der Tumorablation durchgeführt?
Welcher Arzt? Welche Untersuchung?
Die Nachsorge unterscheidet sich nicht wesentlich von der bei anderen Therapieverfahren wie
z.B. der Operation und wird von Ihrem sie behandelnden Hausarzt oder Onkologen in
Abstimmung mit uns durchgeführt. Üblicherweise werden Sie im ersten Jahr nach der
Behandlung alle 3 Monate zu einer Kontrolluntersuchung des behandelten Organs mit
Computertomographie oder Magnetresonanztomographie aufgefordert. Dies ist notwendig,
um evtl. früh auftretende neue Tumorbildungen rechtzeitig zu entdecken. Anschließend
werden die Kontrollintervalle verlängert auf ein halbes und dann ein Jahr.
Frage 7:
Wie sind die Langzeitergebnisse der Tumor-Thermoablation?
Ist die chirurgische Resektion vorzuziehen?
Die chirurgische Tumorentfernung ist bei vieln Tumoren die Methode der ersten Wahl, sofern
die Möglichkeit dazu besteht. So sind z.B. bei Lebermetastasen von Dickdarmkarzinomen
nach chirurgischer Entfernung 5-Jahres Überlebensraten von mehr als 40 % zu erzielen.
Leider ist nur ein relativ geringer Prozentsatz an Patienten eine primären chirurgischen
Therapie zu zuführen. Nach der bisherigen Datenlage sind mit den thermoablativen Verfahren
– die ja meist erst später im Krankheitsverlauf in das Therapiekonzept integriert werden –
ähnliche Langtzeitergebnisse wie mit der Chirurgie zu erzielen.
Frage 8:
Ich habe eine Chemotherapie oder ich habe bereits eine Leberoperation gehabt, ist eine
zusätzliche Thermoablation möglich?
Eine Thermoablation ist auch nach oder gerade in Kombination mit einer Chemotherapie oder
Leberoperation einsetzbar. Allerdings muß zuvor geprüft werden, ob diese Thermoablation
unter onkologischen Gesichtspunkten überhaupt sinnvoll ist.
Frage 9:
Können Komplikationen (unerwünschte Nebenwirkungen) auftreten? Welche und wie oft ?
Komplikationen und Nebenwirkungen können bei jeder medizinischen Behandlung auftreten
und somit auch bei der Thermoablation. In der Tat ist das Verfahren aber sehr arm an
Nebenwirkungen. Abhängig von der Lokalisation der Behandlung sind die häufigsten
Nebenwirkungen Schmerzen im Bereich des Bauch- oder Rippenfelles. Selten bildet sich ein
Bluterguß oder eine Entzündung. Vor dem Eingriff werden Sie von dem Sie behandelnden
Arzt auf die evtl. Nebenwirkungen und Komplikationen abhängig von dem bei Ihnen
geplanten Eingriff aufgeklärt.
Frage 10:
Wie funktioniert die perkutane Thermoablation?
Das Grundprinzip der Thermoablation besteht in der umschriebenen Erwärmung von
bösartigem Gewebe, was zu einer Zerstörung der Tumorzellen führt. Die Hitze wird durch
Nadel-artige Sonden (Durchmessern von 1 bis 2 mm) in den Tumor eingebracht. Die
Sondenspitzen können bis über 100° erhitzt werden, wodurch es in der Umgebung der
Sondenspitzen zur Gewebszerstörung kommt, das weiter umliegende, gesunde Gewebe wird
jedoch geschont. Die Hitze muss meist mehrere Minuten (typisch 15 – 25 Minuten)
einwirken, um eine vollständige Gewebszerstörung zu gewährleisten.
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