Quantenmechanik H. Spiesberger 8. Übungsblatt Ausgabe

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Theoretische Physik 3 — Quantenmechanik
H. Spiesberger
8. Übungsblatt
Ausgabe: 14.12.2016
Abgabe: 23.12.2016
Besprechung: 9.-13.1.2017
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Aufgabe 15. Beschränkte Operatoren (7 Punkte) Ein linearer Operator A heißt
beschränkt, wenn seine Operatornorm ||A|| endlich ist:
||A|| =
||Aψ||
< ∞.
ψ∈H\{0} ||ψ||
sup
(a) Zeigen Sie: ||AB|| ≤ ||A|| · ||B|| und ||A|| = 0 ⇔ A = 0.
(1)
2P
Betrachten Sie zwei Operatoren A und B mit der Vertauschungsrelation
[A, B] = c · 1
wobei
c 6= 0, c ∈ C.
(2)
(b) Folgern Sie aus Gleichung (2), dass B n 6= 0 für alle n ∈ N gilt, indem Sie die Norm
des Operators [A, B n ] betrachten. (Hinweis: Beachten Sie Aufgabe 10.)
1P
(c) Zeigen Sie, dass die Annahme, A und B seien beide beschränkt, mit Gl. (2) im
Widerspruch steht.
1P
Fazit: Die kanonischen Vertauschungsrelationen der Quantenmechanik, [Pj , Qk ] = −i~δjk ,
lassen sich nicht erfüllen, wenn sowohl Pj als auch Qj beschränkte Operatoren sein sollen.
(d) Diskutieren Sie die Beschränkheit von Orts- und Impulsoperator am Beispiel des
Hilbertraums der Zustände eines Teilchens im Kastenpotential mit unendlich hohen
Wänden (V (~x) = 0 für ~x ∈ D = [0, L]d , V (~x) = ∞ sonst).
3P
Hinweis: Die Wellenfunktionen müssen nicht explizit hergeleitet werden, sondern
verallgemeinern Sie die Lösungen für den 3-dimensionalen Kasten (siehe Vorlesung)
auf d Dimensionen. Berechnen Sie dann ||Xi || und ||Pi || (i = 1, ..., d).
Aufgabe 16. Erzeugende Funktion der Hermite-Polynome (5 Punkte) Die Funktion
2
F (s; x) = e2sx−s
(3)
bezeichnet man als erzeugende Funktion der Hermite-Polynome, da ihre Potenzreihenentwicklung in der Variablen s die Hermite-Polynome als Koeffizienten enthält:
∞
X
Hn (x)sn
.
(4)
dk
Hk (x) = k F (s; x)
ds
s=0
(5)
F (s; x) =
n=0
n!
Man kann also die Polynome Hk (x) gemäß
aus F (s; x) „erzeugen“. Zeigen Sie mit Hilfe der erzeugenden Funktion F (s; x) die folgenden
Eigenschaften der Hermite-Polynome:
(a) Hn0 (x) = 2 n Hn−1 (x) ;
1P
(b) Hn+1 − 2 x Hn + 2 n Hn−1 = 0 ;
2P
(c) Hn00 − 2 x Hn0 + 2 n Hn = 0 ;
R∞
√
2
(d) −∞ dx Hn (x)Hm (x)e−x = 2n n! π δn,m .
1P
1P
Aufgabe 17. Kohäherente Zustände (5 Punkte) Wir betrachten ein Teilchen im Oszillatorpotential V (x) = mω 2 x2 /2, das zur Zeit t = 0 durch eine Wellenfunktion beschrieben wird, die der um x0 verschobenen Grundzustandswellenfunktion Ψ0 (x) entspricht:
r
mω
x0
(6)
Ψξ (x) = Ψ0 (x − x0 )
mit
ξ=
2~
(a) Zeigen Sie, dass sich die Verschiebung einer Wellenfunktion durch den Translationsoperator Tx0 ausdrücken lässt, gemäß:
1P
Tx0 Ψ(x) = e−ix0 P/~ Ψ(x) = Ψ(x − x0 )
(7)
(b) Zeigen Sie, dass sich die Wellenfunktion Ψξ als Überlagerung von Energieeigenzuständen, d.h. als folgende Linearkombination schreiben lässt:
Ψξ (x) = e
−ξ 2 /2
∞
X
ξn
√ Ψn (x).
n!
n=0
(8)
Zerlegen Sie dazu den Impulsoperator in Auf- und Absteigeoperatoren und nutzen
Sie die Baker-Hausdorff-Formel (siehe Aufgabe 10).
1P
(c) Zeigen Sie, dass sich die Zeitentwicklung des Zustands zu
Ψξ (x, t) = e−iωt/2 eξ
2 (e−2iωt −1)/2
Ψ0 (x − x0 e−iωt )
(9)
ergibt und dass man daraus die Wahrscheinlichkeitsdichte
|Ψξ (x, t)|2 = |Ψ0 (x − x0 cos(ωt))|2
(10)
erhält. Die Wahrscheinlichkeitsdichte dieser Zustände behält also ihre Form und zerfließt nicht, sondern schwingt mit der Frequenz ω um den Ursprung. Solche Zustände
werden kohärent genannt und beschreiben also am ehesten klassische Teilchen im
Oszillatorpotential.
3P
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