Infoblaetter_lay_BZB Muster Politik

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BZB März 15
Praxis
BLZK
Barrierearme Informationen
Patienten-Infoblätter und Audiodateien zur Mundgesundheit
Die Bayerische Landeszahnärztekammer hat elf
neue Infoblätter für Patienten zu Themen rund
um die Zahn- und Mundgesundheit aufgelegt.
Verfasst wurden sie in leichter Sprache. Damit
soll Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen der Texte
erleichtert werden.
Die Infoblätter enthalten zahnmedizinisch fundierte Informationen, ergänzt durch nützliche, alltagstaugliche Tipps rund um die Mundgesundheit.
Ziel der BLZK ist es, Patienten barrierearm, praxisnah und wissenschaftlich abgesichert aufzuklären und sie in ihrer Verantwortung für die eigene
Mundgesundheit zu unterstützen.
Unterstützung für das Patientengespräch
In den Einzeldokumenten werden Krankheitsbilder
beschrieben, Tipps zur Vorbeugung gegeben und
verschiedene Behandlungsmöglichkeiten durch
den Zahnarzt aufgezeigt. Diese Informationen sollen dazu beitragen, dass Patienten Krankheitsbilder
besser verstehen können und unterstützt werden,
eigenverantwortlich Entscheidungen zu Behandlungsoptionen zu treffen.
Thematisch orientieren sich die Infoblätter an den
bisher erschienenen Patientenbroschüren der BLZK.
Abbildungen: BLZK
Tipps für gesunde Kinderzähne
Sie behandeln folgende Themen:
· Gesunde Kinderzähne
· Zahntrauma
· Kieferfehlstellungen
· Richtige Zahnpflege zu Hause
· Mundgesundheit im Alter
· Professionelle Zahnreinigung (PZR)
· Mundgeruch
· Parodontitis
· Implantate
· Wechselwirkungen zwischen Zähnen und
Allgemeingesundheit
· Tipps für gesunde Zähne
Zahnärzte sollten ihre Patienten auf diesen neuen
Service der BLZK hinweisen.
Ulrike Nover
Judith Kärtner
Fachbereich Prophylaxe, Patientenberatung,
Soziales Engagement der BLZK
Dokumente zum Download
Die Infoblätter sind zum Download auf www.zahn.de
und www.blzk.de/shop eingestellt. Zusätzlich gibt es
Audiodateien zu den Texten. Sie sind ebenfalls unter
den oben genannten Internetadressen abrufbar.
Tipps zur Parodontitis
Tipps zu Zähnen und Allgemeingesundheit
1
Lassen Sie Ihre Zähne noch vor einer Schwangerschaft vom Zahnarzt untersuchen und
behandeln. Denn Karies kann sich vom Mund der Mutter auf das Baby übertragen.
1
Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnbetts. Sie entsteht durch bakterielle Beläge am Zahn
und am Zahnfleischrand.
2
Über zahngesunde Ernährung können Sie sich bei Ihrem Zahnarzt oder einem Ernährungsberater
informieren.
2
Parodontitis kann Krankheiten wie Herzinfarkt und Lungenentzündung auslösen. Lassen Sie
Parodontitis deshalb beim Zahnarzt behandeln.
3
Das Risiko für Karies sinkt durch gesunde Ernährung, gründliche Mund- und Zahnpflege zu
Hause, Fluoridierung zur Härtung des Zahnschmelzes und eine regelmäßige professionelle
Zahnreinigung durch das zahnärztliche Team.
3
Stärken Sie Ihr Immunsystem: Denn bei einem schwachen Immunsystem vermehren sich
bakterielle Beläge am Zahn und können zu einer Entzündung führen.
4
Stillen kräftigt Kiefer, Lippen, Zunge und die Kopf- und Halsmuskulatur des Babys. So können
sich Zahn- und Kieferstellung normal entwickeln.
4
5
Verwenden Sie bei Nuckelflaschen einen kiefergerechten Sauger und vergrößern Sie das Loch im
Sauger nicht. Das Baby soll sich beim Saugen aus der Flasche ebenso anstrengen wie beim Stillen.
5
6
Lecken Sie Babyflaschensauger, Löffel oder Beruhigungsschnuller nicht ab, da Bakterien sonst
von Mund zu Mund übertragen werden.
7
Lassen Sie Ihr Kind nicht ständig an der Flasche mit süßen und sauren Getränken nuckeln, weil
durch das Dauernuckeln die Milchzähne zerstört werden. Spätestens mit einem Jahr sollte das
Kind am besten Wasser aus Bechern oder Tassen trinken.
8
Sobald der erste Milchzahn sichtbar ist, sollten Sie Ihrem Kind täglich die Zähne putzen. Verwenden
Sie dabei eine weiche Zahnbürste mit einer erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta.
9
Putzen Sie Kinderzähne bis ins späte Grundschulalter zweimal täglich nach. Erst dann
beherrschen die Kinder die Bewegungen so gut, dass sie allein putzen können.
6
1
Stärken Sie Ihre Gesundheit durch ausgewogene Ernährung, Bewegung mehrmals pro Woche
und ausreichend Schlaf! Das ist gut für die Zähne und den Körper, denn Mundgesundheit und
Allgemeingesundheit beeinflussen sich gegenseitig.
2
Gerötetes, geschwollenes und blutendes Zahnfleisch weisen auf eine Zahnfleischentzündung hin.
Bevor die Bakterien eine Zahnbettentzündung (Parodontitis) verursachen, müssen Zahnbeläge und
Zahnstein schnellstmöglich durch eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt entfernt
werden.
Sie beugen einer Parodontitis vor, wenn Sie Ihre Zähne zu Hause gründlich pflegen, regelmäßig
zum Zahnarzt gehen, dort das Zahnfleisch kontrollieren lassen und regelmäßig eine
professionelle Zahnreinigung durchführen lassen.
3
Entzündungen im Mund erhöhen das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.
Umgekehrt können chronische Erkrankungen wie Diabetes eine Parodontitis auslösen oder
verschlimmern.
Vermeiden Sie diese Risikofaktoren:
• schlechte Mundhygiene
• Rauchen
• Stress
• unbehandelten Diabetes mellitus
• Übergewicht
• Mangel- bzw. Fehlernährung
• übermäßigen Alkoholkonsum
4
Lassen Sie Ihr Risiko für Zahnbettentzündungen bei Ihrem Zahnarzt testen.
5
Mit gewissenhafter Zahnpflege zu Hause und regelmäßiger professioneller Zahnreinigung können
Sie Bakterien bekämpfen, bevor sie über das Zahnfleisch in den Blutkreislauf gelangen und so
an anderen Stellen im Körper Schaden anrichten.
6
Ernähren Sie sich ausgewogen und vermeiden Sie zu viel Zucker, Fett oder Kohlenhydrate. Denn
zu viel davon kann zum metabolischen Syndrom (Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck,
gestörter Fett- und Cholesterinhaushalt) führen.
7
Vermeiden Sie Risikofaktoren, die der Mund- und Allgemeingesundheit schaden: Rauchen,
Stress, Übergewicht, Mangel- bzw. Fehlernährung, zu viel Alkohol oder eine unbehandelte
Zuckerkrankheit.
8
Eine Zahnbelagskontrolle mit Färbetabletten zeigt Ihnen, ob sich Beläge auf den Zähnen
angesammelt haben. Der Zahnarzt zeigt Ihnen die Stellen, die Sie dann besonders gründlich
putzen müssen.
9
Wenn Sie Dialyse-Patient sind oder bei Ihnen eine Organtransplantation bevorsteht, lassen Sie
vorher Ihre Zähne untersuchen und wenn nötig behandeln.
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Wenn Sie Diabetiker sind, weisen Sie bei der Terminvereinbarung darauf hin. Wenn möglich
erhalten Sie den Termin eineinhalb Stunden nach Ihrer Medikamenteneinnahme und Frühstück.
Achten Sie auf diese Warnsignale:
• Zahnfleischbluten beim Zähneputzen oder auch spontan
• Rötung und Schwellung des Zahnfleischs
• Rückgang des Zahnfleischs
• empfindliche Zahnhälse
• dauerhafter Mundgeruch oder unangenehmer Geschmack im Mund
• Zahnfleischtaschen
• Änderung der Zahnstellung
• länger werdende, gelockerte Zähne (im späteren Erkrankungsstadium)
• Austritt von Eiter am Zahnfleischrand (im späteren Erkrankungsstadium)
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Tauschen Sie die Kinderzahnbürsten regelmäßig aus. Wechseln Sie die Zahnbürste nach einer Krankheit.
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Vereinbaren Sie eine Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt, sobald die ersten Milchzähne
durchgebrochen sind. So gewöhnen Sie Ihr Kind an regelmäßige Zahnarztbesuche.
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Karies bei Kinderzähnen muss unbedingt behandelt werden, damit sie erhalten bleiben. Sonst
können die Milchzähne zu früh ausfallen und dadurch können Zahnfehlstellungen entstehen.
7
Je früher eine Parodontitis erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Gehen Sie
gleich bei den ersten Warnsignalen zum Zahnarzt.
Achten Sie darauf, dass Kinder Süßes nur nach Hauptmahlzeiten, nicht über den ganzen Tag
verteilt und nicht abends nach dem Zähneputzen essen.
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Mit der PSI-Methode (Parodontaler Screening Index) kann der Zahnarzt Parodontitis in einer sehr
frühen Phase erkennen. Er untersucht dabei das Zahnfleisch in jedem einzelnen Bereich.
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Weitere Informationen in der BLZK-Broschüre „Gesunde Kinderzähne“.
Infoblatt zum Herunterladen unter www.zahn.de > Downloads.
Copyright: Bayerische Landeszahnärztekammer, Fallstraße 34, 81369 München
E-Mail: [email protected], Internet: www.zahn.de, www.blzk.de
Stand: 2014
Weitere Informationen in der BLZK-Broschüre „Parodontitis. Vorbeugung – Früherkennung und Behandlung“.
Infoblatt zum Herunterladen unter www.zahn.de > Downloads.
Copyright: Bayerische Landeszahnärztekammer, Fallstraße 34, 81369 München
E-Mail: [email protected], Internet: www.zahn.de, www.blzk.de
So sehen die neuen Infoblätter der BLZK zur Zahn- und Mundgesundheit aus.
Stand: 2014
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Weitere Informationen in der BLZK-Broschüre „Zähne und Allgemeingesundheit – Wechselbeziehungen“.
Infoblatt zum Herunterladen unter www.zahn.de > Downloads.
Copyright: Bayerische Landeszahnärztekammer, Fallstraße 34, 81369 München
E-Mail: [email protected], Internet: www.zahn.de, www.blzk.de
Stand: 2014
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