Tabulaturen

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Tabulaturen
in der alten Gitarren- & Lautenmusik
von
René Senn
© 2009 by René Senn
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Die eBook-Ausgabe (PDF-Dokument) berechtigt Sie die Noten
für den Eigenbedarf auszudrucken. Es ist nicht gestattet das
PDF-Dokument und die dazugehörenden Audio-Dateien zu
kopieren und weiterzugeben.
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Kopieren und Vervielfältigen nicht gestattet
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Inhalt
Transkription alter Tabulaturen ____________________ 4
Pavana alla venetiana ____________________________ 6
Tabulaturschriften im Vergleich_____________________ 8
Ein Niderlendisch Tentzlein ______________________ 10
Rhythmusnotation _______________________________ 12
Applikatur _____________________________________ 14
Spanische Tabulatur _____________________________ 16
Pavana _______________________________________ 18
Italienische Tabulatur ____________________________ 22
Fantasia del primer tono _________________________ 24
Französische Tabulatur ___________________________ 26
Branle gay ____________________________________ 28
Deutsche Tabulatur ______________________________ 32
Hast du mich genummen, so mustu mich ____________ 34
Das ander Priamell _____________________________ 37
Alfabeto________________________________________ 38
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Transkription alter Tabulaturen
Die Übertragung einer Tabulaturschrift in die heutige Standardnotation wirft vielschichtige Probleme auf. Einerseits ist die Tabulatur eine Griffschrift und zeigt welche Saite in welchem Bund
gegriffen wird. Andererseits kann in der Standardnotation die
Stimmen (Melodie / Bass) und vieles mehr, übersichtlicher und
genauer dargestellt werden.
Als Beispiel, ein Lautenstück von DALZA, aus einem der ersten
gedruckten Lautenbücher.
Die Trankription zeigt das Lautenstück in italienische Tabulaturschrift, die in die heutige Standardnotation für Gitarre oder Laute
transkribiert wurde.
DALZE spielte die Renaissancelaute mit der Stimmung:
A/a d/d1 g/g1 h/h e1/ a1
Dies entspricht der relativen Stimmung der heutige Gitarre:
E A d fis h e1
Ausgehend von der Standardstimmung, wird die 3. Saite um
einen Halbton tiefer, von g nach fis umgestimmt. (Lautenstimmung)
Ich empfehle das Stück mit dem Kapodaster im 2. oder 3 Bund
zu spielen. (Capo II oder III)
Dieses Stück lässt sich auch gut in der Standardstimmung (3.
Saite = g) spielen.
Kleines Traktat
Kleines Traktat (Abhandlung), das der italienische Musikverleger
und Notendrucker OTTAVINO PETTRUCCI (1466-1539) in seinen
Lautenbücher voranstellte.
JOAN AMBROSIO DALZA / Intabulatura de Lauto (Venedig 1508)
Regel für die, welche nicht singen können.
Zuerst mußt du darauf achten, daß in der folgenden Tabulatur die
auf der Laute sechs Saitenreihen vorliegen. Die oberste Linie entspricht dem Contrabasso* und so der Reihe nach weiter. Diese
sind in den mit Zahlen bezeichneten Bünden anzuschlagen. Bei
0 wird die Saite, auf welcher sie sich findet, leer angeschlagen.
Bei l erklingt sie bis zum ersten Bunde und entsprechend bei den
übrigen Zahlen. Und da die Bezeichnung mit 10, 11 und 12 der
beiden Zahlen wegen Verwirrung anrichten kann, ist 10 durch x,
11 durch x mit einem Punkt und 12 durch x mit zwei Punkten
über dem x, ersetzt worden. Damit nun das, was klingt, auch Vollkommenheit besitzt, muß man wissen, daß die Schläge nicht alle
gleich sind, und daß aus diesem Grunde über den besagten Zahlen die unten angefügten Zeichen hinzugetan worden sind; das
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sind Zeichen von Noten, die in diese Form gebracht worden sind,
damit auch jene, welche nicht zu singen vermögen, doch ihre Bedeutung erfassen können. Wenn diese sich daran gewöhnen werden, so die Mensur auszuführen, wird alles Intavollierte aufs
vollkommenste klingen. Das sind die Zeichen:
Das erste bezeichnet die Mensur, welche man beachten muß und
welche man so breit zu nehmen hat, daß man in jener Zeit die
Schläge der kleineren Werte auszuführen vermag; denn das
zweite Zeichen gilt nur die Hälfte des ersten, das dritte die Hälfte
des zweiten, das vierte die Hälfte des dritten und das fünfte die
Hälfte des vierten. Wenn sich ein Punkt hinter dem ersten oder
dem zweiten Zeichen findet, so gilt dieser die Hälfte des Zeichens, bei dem er gesetzt worden ist. Es gibt auch gewisse Mensurzeichen, die Proportionszeichen genannt werden, nämlich:
Drei vom ersten entsprechen dem Werte von:
das zweite gilt die Hälfte des ersten.
Es gibt auch noch andere:
von ihnen gilt das zweite die Hälfte des ersten.
Vom zweiten gehen fünf auf ein solches Zeichen:
Beachte weiter, dass alle Schläge ohne darrunterstehenden Punkt
nach unten und alle mit Punkt versehenen nach oben gerichtet
sind. Ausnahme bildet nur der Fall, daß mehr als eine Note vorhanden ist, die abgestoßen werden, und kein Punkt da ist, der es
nötig macht, sie alle nach oben anzuschlagen.
*) Die Saitennamen waren:
Contrabasso / Bordone / Tenore / Mezzana / Sottana / Canto
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Pavana
allavenetiana
venetiana
Pavana alla
Joan Ambrosio Dalza (1483-1533)
aus Intabulatura
de Lauto(1483-1533)
Libero Quarto
/ Venedig 1508
Joan
Ambrosio DALZA
/ Intabulatura
de Lauto Libero Quatro (Venedig 1508)
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Tabulaturschriften im Vergleich
Um alte Tabulaturen besser zu verstehen ist ein interessanter Ansatz, sie miteinander zu vergleichen. Somit können die gleichen
und unterschiedlichen Prinzipien verdeutlicht werden.
Ein Niderlendisch Tentzlein
Dieses einfache Lautenstück von HANS NEWSIDLER ist ursprünglich für 6-chörige Renaisancelaute in deutscher Tabulaturschrift
notiert und stammt aus Das Erst Buch (Nürnberg 1544).
In dieser Bearbeitung ist der 4. Takt (Schlusstakt des 1. Teils)
leicht geändert und die Form so gewählt, dass nach dem 2. Teil
wieder von Anfang bis Fine gespielt wird (D.C. al Fine). Die Notenwerte sind von der Standardnotation übertragen. Im Original
sowie in allen anderen Tabulaturschriften werden andere Zeichen
verwendet. Siehe auch Notenwerte!
Für die, in diesem Stück zugrunde gelegte Originalstimmung
wird die 3. Saite nach fis umgestimmt:
E A d fis h e1
Ausgehend von der Standardstimmung, wird die 3. Saite um
einen Halbton tiefer, von g nach fis umgestimmt. (Lautenstimmung)
An diesem Beispiel kann auch sehr gut die Standardstimmung,
ohne die 3. Saite nach fis umzustimmen, getestet werden. Der
dann ungünstigere Fingersatzes ist im Vergleich etwas umständlicher.
Deutsche Tabulatur
Die deutsche Tabulatur im oberstes System, über der Standardnotation, verwendet Zahlen und Buchstaben nach dem folgenden
Codex:
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Standardnotation
Die Standardnotation ist eine Transkription der ursprünglichen
deutschen Tabulatur.
Spanische Tabulatur
Die spanische Tabulatur, unterhalb der Standardnotation entspricht den gleichen Prinzipien wie die heutige Tabulaturschrift:
0 = Leersaite
1 = 1. Bund
2 = 2. Bund
3 = 3. Bund usw.
Italienische Tabulatur
In der darunterliegenden italienischen Tabulatur sind einfach die
Saiten vertauscht. Anstelle der 1. Saite ist die 6., an Stelle der 2.
die 5. usw.
Französische Tabulatur
Die französische Tabulatur, die zuunterst liegt ist wie die spanische Tabulatur, es werden nur Buchstaben an Stelle der Zahlen
verwendet:
a = Leersaite
b = 1. Bund
c = 2. Bund
d = 3. Bund usw.
Rhythmusnotation
Die Rhythmusnotation zeigt die verschiedenen Möglichkeiten.
• In der deutschen Tabulatur mit den Tabulaturzeichen
und den typischen 2-er und 4-er Gruppierungen wie sie
beispielsweise von NEWSIDLER gebraucht wurde.
• In der Standardnotation wird der Allabreve-Takt (2/2)
verwendet. Die Notenwerte werden sozusagen verkleinert: Achtel ital. TAB = Viertel Standardnotation
• Die spanische Tabulatur mit den Mensurzeichen, wie
bei MILAN vergrößert die Notenwerte im Verhältnis zur
Standardnotation: Halbe span. TAB = Viertel Standardnotation
• In der italienische Tabulatur sind die Tabulaturzeichen
über jeder Note geschrieben.
• Die Tabulaturzeichen über der französische Tabulatur
werden sozusagen abgekürzt geschrieben: Der Notenwert
wird jeweils nur einmal geschrieben und gilt bis zum
nächsten neuen Notenwert.
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Ein Niderlendisch Tentzlein
Hans NEWSIDLER (1508-1563) / Das Erst Buch (Nürnberg 1544)
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Rhythmusnotation
Die Mensur (lat. mensura = das Maß) gibt die Länge der Noten
beziehungsweise der Töne an und wird hier als Rhythmusnotation bezeichnet. Diese wird über der Tabulatur, beziehungsweise
den Tabulaturzeichen geschrieben.
Grundsätzlich ist die Rhythmusnotation unabhängig von der Art
der Tabulaturschrift und kann nach der folgenden Tabelle auf die
Standardnotation bezogen oder übertragen werden.
Ein Kreuz ( + ) vor oder über einem Zeichen bedeutet, dass der
Ton ausgehalten werden soll.
Standardnotation
Die Standardnotation zeigt die heute gültigen Bezeichnungen und
Zeichen der Notenwerte, beziehungsweise Tonlängen.
In neugeschriebenen Tabulatur werden auch die Zeichen der
Standardnotation verwendet.
Mensuralnotation
Die Mensuralnotation stammt aus dem 13. Jahrhundert und gibt,
im Gegensatz zur Choralnotation, auch die Tondauer mit rhythmisch differenzierten Noten- und Pausenzeichen an.
Die aus der Mensuralnotation stammenden Zeichen sind der heutigen Standardnotation ähnlich: an Stelle der runden Notenköpfe
werden Karonoten verwendet.
Bei MUDERRA wird der Notenwerte jeweils nur einmal geschrieben und gilt bis zum nächsten neuen Notenwert.
Tabulaturzeichen
Für die deutschen, italienische und französische Tabulaturen werden vorwiegend die Tabulaturzeichen verwendet.
Anstelle des Punktes wird auch das Zeichen für die Fermate gebraucht.
Proportionszeichen
Die Proportionszeichen entsprechen den Tabulaturzeichen. Der
Notenwert wird jeweils nur einmal geschrieben und gilt bis zum
nächsten neuen Notenwert.
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Standardnotation
Doppelganze
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Mensuralnotation
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Ganze
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Fusa
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Applikatur
Applikatur (lat. applicatura) = Fingersatz
Die Zeichen für den Fingersatz werden bei den alten Tabulaturen
relativ einheitlich gehandhabt.
Greifhand / Linke Hand
Die Zeichen für die Greiffinger (Punkte) werden über die Ziffern
oder Buchstaben der Tabulatur geschrieben. In neugeschriebenen
Tabulaturen werden auch Zahlen, genauso wie in der heutigen
Gitarrennotation, unterhalb der Tabulatur geschrieben.
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Mittelfinger
Ringfinger
Kleinfinger
Lagenspiel
bei JUDENKÜNIG, GERLE und NEWSIDLER
JUDENKÜNIG gibt in seinem Lehrbuch Ain schone kunstliche underweisung... (Wien 1523) eine Darstellung der Greifhand, mit
welchen Fingern die Töne der 1. Lage gespielt werden.
Im diesem Lehrbuch werden Lage für Lage dargestellt, und mit
einem Priamell (Lehrstück) gespielt und so das ganze Griffbrett
erobert.
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Anschlagshand / Rechte Hand
Die Zeichen für die Anschlagsfinger werden unter den Ziffern
oder Buchstaben der Tabulatur geschrieben.
Grundsätzlich wird der Wechselschlag zwischen Daumen und
Zeigefinger angewandt.
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Daumen
Zeigefinger
Mittelfinger
Ringfinger
Bordunsaiten
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7. Saite
8. Saite
9. Saite
10. Saite
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Spanische Tabulatur
Luis MILAN (1502-1561)
Libero de musica de vihulea da mano.
El Maestro (Valencia 1536)
Pavana
für 6-chörige Vihuela
Die sechs Linien stellen die sechs Saiten (Chöre) dar. Die 1. Saite
ist einchörig, die 2. bis 6. Saite doppelchörig.
Die oberste Linie entspricht der 1. Saite.
Eine feste Tonhöhe ist nicht anzunehmen.
Stimmung: E A d fis h e1
Ausgehend von der Standardstimmung, wird die 3. Saite um
einen Halbton tiefer, von g nach fis umgestimmt. (Lautenstimmung)
Die Ziffern 1-10, auf den Linien, beziehen sich auf die zu greifenden Bünde:
0 = Leersaite, 1 = 1. Bund, 2 = 2. Bund usw.
Die über den Ziffern geschriebenen Rhythmusnotation mit den
Mensurzeichen geben den Wert an (Tonlänge).
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Pavana
Pavana
Luis MILAN (1502-1561)
aus Libero
musica de vihulea
1536 (Valencia 1536)
Luis
MILANde(1502-1561)
/ Liberoda
demano.
musicaEl
de Maestro
vihulea da/ Valencia
mano. El Maestro
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Italienische Tabulatur
Alonso MUDERRA (1508-1580)
Tres Libros de Música en Cifras para Vihuela (Sevilla 1546)
Libro 1 / Guitarra al temple nuevo / Pol XXIII
Fantasia del primer tono
für 4-chörige Renaissancegitarre
Die vier Linien stellen die vier Saiten (Chöre) dar. Die 1. Saite
ist einchörig, die 2. bis 4. Saite doppelchörig.
Die unterste Linie entspricht der 1. Saite.
Eine feste Tonhöhe ist nicht anzunehmen.
Stimmung: d g h e1
Entspricht der Standardstimmung der 4. bis 1. Saite.
Die Ziffern 1-10, auf den Linien, beziehen sich auf die zu greifenden Bünde:
0 = Leersaite, 1 = 1. Bund, 2 = 2. Bund usw.
Die über den Ziffern geschriebenen Rhythmusnotation mit den
Mensurzeichen geben den Wert an (Tonlänge).
Der Notenwert wird jeweils nur einmal geschrieben und gilt bis
zum nächsten neuen Notenwert.
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Fantasia del primer tono
Fantasia del primer tono
Alonso Muderra (1508-1580)
Alonso
MUDERRA
(1508-1580)
/
Tres
Libros
de
Música
en
Cifras
para
Vihuela
(Sevilla
1546)
aus Tres Libros de Música en Cifras para Vihuela / Sevilla 1546
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Französische Tabulatur
Jean-Baptiste BESARD (1567-1625)
Thesaurus Harmonicus (Köln 1603)
Branle gay (1603)
für 6-chörige Laute mit Bordunsaite in D
Die sechs Linien stellen die sechs Saiten (Chöre) dar. Die 1. Saite
ist einchörig, die 2. bis 6. Saite doppelchörig, die 7. Saite ist eine
Bordunsaite.
Die oberste Linie entspricht der 1. Saite. Die unter der 6. Linie
unterbrochene Linie stellt die 7. Saite dar (Bordunsaite), die in
D gestimmt ist.
Eine feste Tonhöhe ist nicht anzunehmen.
Stimmung: (D) E A d fis h e1
Ausgehend von der Standardstimmung, wird die 3. Saite um
einen Halbton tiefer, von g nach fis (Lautenstimmung) und die
6. Saite einen Ganzton tiefer, von E nach D umgestimmt.
Die Buchstaben - a b c usw. - auf den Linien, beziehen sich auf
die zu greifenden Bünde:
a = Leersaite, b = 1. Bund, c = 2. Bund usw.
Die über den Buchstaben geschriebenen Rhythmusnotation mit
den Proportionszeichen geben den Wert an (Tonlänge). Der Notenwert wird jeweils nur einmal geschrieben und gilt bis zum
nächsten neuen Notenwert.
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Branle gay
Branle gay
Jean Baptiste BESARD (1567-1625)
Jean-Baptiste
BESARD
(1567-1625)
/
Thesaurus
Harmonicus
(Köln
1603)
aus Thesaurus Harmonicus / Köln 1603
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Deutsche Tabulatur
Hans NEWSIDLER (1508-1563)
Ein newes Lautenbuchlein (Nürnberg 1540)
Hast du mich genummen, so mustu mich
für 6-chörige Renaissancelaute
Die deutsche Tabulatur ist wie eine Geheimschrift die einer Entschlüsselung bedarf. Die untere Tabelle zeigt den Codex der
Griffschrift. (Beachte den Unterschied der 6. Saite bei
JUDENKÜNIG!)
Eine feste Tonhöhe ist nicht anzunehmen.
Stimmung: E A d fis h e1
Ausgehend von der Standardstimmung, wird die 3. Saite um
einen Halbton tiefer, von g nach fis umgestimmt. (Lautenstimmung)
Die über den Ziffern und Buchstaben geschriebenen Rhythmusnotation mit den Tabulaturzeichen geben den Wert an (Tonlänge).
Die Ziffern und Buchstaben geben, nach dem unten gezeigten
Codex, die Bünde an, die zu greifen sind.
Das Prinzip von Zahlen, Gross- und Kleinbuchstaben und Kleinbuchstaben mit Strich wird in der folgenden Tabelle verdeutlicht.
Damals hatte das Alphabet nur 23 Buchstaben: i und j sowie u, v
und w galten als ein Buchstabe. Das Zeichen "ß" steht für "et"
und "9" für "con".
"Hans Newsidlers Art"
(E.G. Baron / Nürnberg 1727)
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Hast du mich genummen, so mustu mich
Hast du mich genummen, so mustu mich
Hans Newsidler (1508-1563)
Hans
NEWSIDLER
(1508-1563)/ Nürnberg
/ Ein newes
Lautenbuchlein (Nürnberg 1540)
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Hans JUDENKÜNIG (1445-1526)
Ain schone kunstliche underweisung (Wien 1523)
Das ander Priamell
für 6-chörige Renaissancelaute / Laute
Die deutsche Tabulatur ist wie eine Geheimschrift die einer Entschlüsselung bedarf. Die untere Tabelle zeigt den Codex der
Griffschrift. (Beachte den Unterschied der 6. Saite bei
NEWSIDLER!)
Eine feste Tonhöhe ist nicht anzunehmen.
Stimmung: E A d fis h e1
Ausgehend von der Standardstimmung, wird die 3. Saite um
einen Halbton tiefer, von g nach fis umgestimmt. (Lautenstimmung)
Die über den Ziffern und Buchstaben geschriebenen Rhythmusnotation mit den Tabulaturzeichen geben den Wert an (Tonlänge).
Die Ziffern und Buchstaben geben, nach dem unten gezeigten
Codex, die Bünde an, die zu greifen sind.
Das Prinzip von Zahlen, Gross- und Kleinbuchstaben und Kleinbuchstaben mit Strich wird in der folgenden Tabelle verdeutlicht.
Damals hatte das Alphabet nur 23 Buchstaben: i und j sowie u, v
und w galten als ein Buchstabe. Das Zeichen "ß" steht für "et"
und "9" für "con".
"Ain schone kunstliche underweisung"
(Hans Judenkünig / 1523)
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Das ander Priamell
Hans JUDENKÜNIG (1445-1526) / Ain schone kunstliche underweisung (Wien 1523)
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Alfabeto
Die Alfabeto-Notation ordnet die Akkorde mit Buchstaben des
Alphabets. Diese ist nicht identisch mit der heutigen Zuordnung
der Akkordbezeichnungen und richtet sich nicht nach dem tatsächlichen Tonnamen der Akkorde.
Alfabeto-Notation von Montesardo (1606)
für 5-chörige Gitarre im italienischen Tabulatur-System
(unterste Linie entspricht der 1. Saite)
Das Alfabeto ist eine Akkordtabelle mit einem eigenen Codex.
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Alfabeto-Notation von Sansevertino (1620)
Die kleinen Striche unter der horizontalen Linie bedeuten
Ab- und über der Linie Aufschläge.
Auf die heutige Standardnotation übertragen ergibt sich folgende
Akkordfolge und Rhythmus:
G
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