TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Zentrum Mathematik P ROF. D R .D R . J ÜRGEN R ICHTER -G EBERT, D R . H ERMANN VOGEL Lineare Algebra für Informatik (SS 2007) — Aufgabenblatt 3 (11. Mai 2007) — — Präsenzaufgaben — P 22. Gruppe der Einheiten Seien (R, ⊕, ) ein Ring mit Einselement und M ⊆ R die Menge aller invertierbaren Elemente von R bezüglich der Multiplikation . 1. Zeigen Sie, dass (M, ) eine Gruppe (die Einheitengruppe von R) ist. Welche Struktur besitzt (M, ⊕, ) ? 2. Bestimmen Sie die Einheitengruppe von Z10 . P 23. Darstellungsformen komplexer Zahlen Eine komplexe Zahl z ∈ C lässt sich darstellen • in Normalform oder kartesischer Form : z = a + ib mit a, b ∈ R • in trigonometrischer Form: z = r(cos ϕ + i sin ϕ) mit r, ϕ ∈ R • in Exponentialform: z = reiϕ mit r, ϕ ∈ R Das Tupel (a, b) beschreibt die kartesischen Koordinaten der komplexen Zahl z in der Gaußschen Zahlenebene R×iR. Das Tupel (r, ϕ) gibt die komplexe Zahl z in Polarform an, wobei r ∈ R+ und ϕ aus einem Intervall der Länge 2π gewählt werden können. 1. Wie lassen sich kartesische Form und Polarform einer komplexen Zahl ineinander umrechnen ? 2. Geben Sie folgende komplexe Zahlen in allen drei möglichen Darstellungsformen an: p √ √ 2 a) 2ei 3 π b) 3 + 4i c) −( 5 + 1) − i 10 − 2 5 3. Welche Vorteile haben die verschiedenen Darstellungen beim Rechnen mit komplexen Zahlen ? P 24. Rechnen wie verhext mit konjugiert komplex Es sei z = a + bi ∈ C, a, b ∈ R. Die zu z konjugierte √ Zahl z ist z = a − bi. Der Realteil Re(z) von z ist a, und der Imaginärteil Im(z) von z ist b. Die Länge |z| von z ist a2 + b2 ∈ R. 1. Bestimmen Sie Re(z), Im(z) und |z| in Abhängigkeit von z und z. 2. Überprüfen Sie die beiden Rechenregeln: Für alle x, y ∈ C gilt: a) x + y = x + y, 3. Beweisen Sie, dass eine komplexe Zahl z genau dann reell ist, wenn z = z gilt. 4. Es sei p ∈ R[X] ein Polynom in X vom Grad n ∈ N. Man zeige: Ist z ∈ C eine Nullstelle von p, dann ist auch z eine Nullstelle von p. b) x · y = x · y. — Multiple choice - Aufgaben — M 25. Zwei, Drei oder Sechs Welche der nachfolgenden komplexen Zahlen sind 2–te Einheitswurzeln (linkes Kästchen), 3–te Einheitswurzeln (mittleres Kästchen) oder 6–te Einheitswurzeln (rechtes Kästchen)? 5 222 i 222 3 5 222 −1 222 ei 3 π √ √ √ 2 2 3 1 222 + i 222 − + i 2 2 2 2 — Hausaufgaben — H 26. Rechnen im Ring Zeigen Sie, dass im Ring (R, +, ·) mit Einselement 1 und Nullelement 0 gilt: 0 · x = 0, (−1) · x = −x, (−1) · (−1) = 1 ∀x ∈ R. Dabei bezeichne −x das inverse Element zu x bezüglich der Addition. √ √ 5) := {a + b 5 | a, b ∈ Q} bezüglich H 27. Zeigen Sie, dass die Menge Q( √ √ √ der Addition (a1 + b1 5) +√(a2 + b2 5)√ := (a1 + a2 ) + (b1 + b2 ) 5 und √ ) + (a1 · b2 + b1√ · a2 ) 5 der Multiplikation (a1 + b1 5) · (a2 + b2 5) := (a1 · a2 + 5 · b1 · b2√ einen Körper bildet. Bestimmen Sie die multiplikativen Inversen zu 1 + 5 und zu 6 − 2 5. H 28. Sehr komplex. 1. Schreiben Sie die folgenden komplexen Zahlen in der Form z = a + ib mit a, b ∈ R: 2+i 1+i 4 1 + i 10 (2 − 2i)(1 + 3i) + (1 + i)(2 + 3i) √ , , , . 3 + 4i 1−i (3 + i1)(1 − i) + (2 − i)(1 + 3i) 2 2. Bestimmen Sie alle n ∈ N, für die gilt: (1 + i)n + (1 − i)n = 0. H 29. Cardano versus Tartalia Von einer Pyramide der Höhe h mit rechteckiger Grundfläche sei bekannt, dass die eine Seite um 27 m länger als die Höhe h, die andere Seite um 27 m kürzer als die Höhe h ist und das Volumen V = 177156 m3 beträgt. 1. Zeigen Sie, dass die Höhe h dieser Pyramide eine Nullestelle der Gleichung h3 − 729 · h − 531468 = 0 ist. 2. Bestimmen Sie die Höhe h mit Hilfe der Formel von Cardano. Abgabetermin ist der 22.05.2007 bis 9:00 Uhr (Einwurfkasten im Untergeschoss des FMI-Gebäudes). — Informationen — Am Dienstag, den 15. Mai 2007 finden wegen der Studentenvollversammlung die Übungsgruppen 1-3 jeweils von 8:30-10:00 Uhr statt.