TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Zentrum Mathematik D R . VANESSA K RUMMECK Lineare Algebra I für das Lehramt an beruflichen Schulen (Wintersemester 2015/16) — Aufgabenblatt 6 (30. November 2015) — — Präsenzaufgaben — Aufgabe 34. Darstellungsformen komplexer Zahlen. Eine komplexe Zahl z ∈ C lässt sich darstellen in • Normalform oder kartesischer Form: • trigonometrischer Form: • Exponentialform: z = a + ib mit a, b ∈ R z = r(cos ϕ + i sin ϕ) mit r, ϕ ∈ R z = reiϕ mit r, ϕ ∈ R Das Paar (a, b) beschreibt die kartesischen Koordinaten der komplexen Zahl z in der Gaußschen Zahlenebene R × iR. Das Paar (r, ϕ) gibt die komplexe Zahl z in Polarform an, wobei r ∈ R+ 0 und ϕ aus einem Intervall der Länge 2π gewählt werden können. 1.) Wie lassen sich kartesische Form und Polarform einer komplexen Zahl ineinander umrechnen ? 2.) Geben Sie folgende komplexe Zahlen in allen drei möglichen Darstellungsformen an: p √ √ 2 a) 2ei 3 π b) 3 + 4i c) −( 5 + 1) − i 10 − 2 5 3.) Welche Vorteile haben die verschiedenen Darstellungen beim Rechnen mit komplexen Zahlen ? Aufgabe 35. Polynomring. Sei (R, +, ·) ein Ring und R[x] := ( n X ) ai xi n ∈ N , ai ∈ R i=0 die Menge aller Polynome in x mit Koeffizienten aus R. Den höchsten Exponenten eines Polynoms p mit nicht verschwindendem Koeffizienten nennt man grad(p). Ist grad(p) = n und gilt für m ∈ N mit m > n, dass an+1 = · · · = am = 0, so identifiziert man a0 + a1 x + a2 x2 + · · · + an xn + an+1 xn+1 + · · · + am xm ∧ an+1 = · · · = am = 0 mit a0 + a1 x + a2 x2 + · · · + an xn . Zeigen Sie, dass (R[x], +, ·) bezüglich der üblichen Addition und Multiplikation von Polynomen ein Ring ist. Hinweis: Der explizite Nachweis der Assoziativität der Multiplikation darf weggelassen werden. Aufgabe 36. Nullstellenbestimmung. Aus dem Fundamentalsatz der Algebra folgt: Jedes reelle Polynom p ∈ R[X] vom Grad deg(p) = n ≥ 1 besitzt mindestens eine Nullstelle ξ ∈ C (d.h. p(ξ) = 0). Nach Aufgabe 8.5 (Blatt 2) ist dann auch die zu ξ konjugierte Zahl ξ Nullstelle von p (d.h. p(ξ) = 0). 1.) Folgern Sie daraus, dass jedes Polynom p ∈ R[X] mit ungeradem Grad mindestens eine reelle Nullstelle besitzt. 2.) Zeigen Sie, dass ξ = 2 dreifache Nullstelle der Polynome f (x) := x5 − 8x4 + 21x3 − 14x2 − 20x + 24 und g(x) := x5 − 8x4 + 27x3 − 50x2 + 52x − 24 ist. Bestimmen Sie auch die übrigen Nullstellen von f (x) und g(x). — Hausaufgaben — Aufgabe 37. Ring. Gegeben sei die Menge M := n a o a ∈ Z, k ∈ N ⊂Q 2k 1.) Zeigen Sie, dass (M, +, ·) mit der üblichen Addition und Multiplikation (in Q) ein Ring ist. 2.) Ist (M, +, ·) auch ein Körper? Aufgabe 38. Sehr komplex. 1.) Schreiben Sie die folgenden komplexen Zahlen in der Form z = a + ib mit a, b ∈ R: 2+i a.) 3 + 4i b.) 1+i √ 2 4 c.) 2.) Bestimmen Sie alle n ∈ N, für die gilt: 1+i 1−i 10 d.) (2 − 2i)(1 + 3i) + (1 + i)(2 + 3i) . (3 + i)(1 − i) + (2 − i)(1 + 3i) (1 + i)n + (1 − i)n = 0. Aufgabe 39. Von R2 zu C. Gegeben sei der R2 mit der komponentenweisen Addition + : R2 × R2 → R2 mit (a1 , b1 ) + (a2 , b2 ) := (a1 + a2 , b1 + b2 ) und folgender „Multiplikation“ ? : R2 × R2 → R2 mit (a, b) ? (c, d) := (ac − bd, ad + bc). Zeigen Sie, dass (R2 , +, ?) ein Körper ist. Abgabe der Hausaufgaben: am Freitag, dem 11.12.2015.