~ -100- ce, ~ ~I~ -\.'~it;;~:::!~i:-":'(~':!::!',(~ ."'I-;~ :;';'?" Division mit Rest -der heimliche Hauptsatz der Algebra FranzPauer Institut fiir Mathematik, Universität Innsbmck, Technikerstr. 25, A-6020Innsbmck,Österreich. [email protected] 3. Juni2004 1 Einleitung Die Themen "Rechnen mit ganzen (und rationalen) Zahlen" und "Rechnen mit Polynomen" spielen im Mathematikunterricht an höheren Schuleneine zentrale Rolle. Die Theorie dieser zwei Teilgebiete der Algebra verläuft weitgehend parallel, Aufgaben und Sätzedes einen Gebieteshaben meistensein Analogon im anderen.In diesem Beitrag soll diese Parallelität verdeutlicht und der Grund dafür aufgezeigt werden: sowohl fiir das Rechnen mit ganzen Zahlen als auch fiir das Rechnen mit Polynomen gibt es einen grundlegenden Satz und einen grundlegenden Algorithmus, nämlich den Satz über die Division mit Rest (fiir Zahlen und fiir Polynome) und den Divisionsalgorith- mus. Wir betrachten zu Beginn einige einfach formulierbare Aufgaben (in der linken Spalte fiir Zahlen, in der rechten fiir Polynome), deren systematischeLösung in den folgenden Abschnitten besprochenwird. -101- ..:~:\ -:,-c Aufgaben N sei die nem Anzahl Sack. zur der EuromÜDzen Berechne Basis 10 und zur die Ziffern Basis 2 ! in eivon N Berechne Bruchzahlen x3 + 2X2 -3x C3(X -1)3 + Co I Cl I C2 I C3 so, dass + 1 = C2(X -Ir + Cl (X -1) + Co ist! Kürze ~ 1832051 , .2:1:.+:1:.-3:1:"+4:1:'+4:1:-3 Kürze 2:1:4_3:1:3_7:1:2_3:1:-9 Berechne die Anzahl I der Nullstellen x7 +2X6_2x3+3x2_!!x5_~x+~x4+!! 4 Berechne 187u ganze + 102v Zahlen = u und v so, dass Berechne 34 ist! (x4 Polynome -2X2 =x2+x-5 Finde eine von t' 1S. 18z . 2 ganze nach z so, dass durch der 23 Rest gleich "'4' üblich mit Rest bezeichnen wir von mit die Mengen 4 9 so, dass (x5 + x3 -5)9 = Bruchzahlen S, t, u 313'2' 2 = sW + t?f2 + so, u dass ist! v~+ Zahlen mit N:= und + 4 ist! Finde 1 v"+ Division Wie Zahl Division / und + x -5)/ von 2 {O, 1,2,...} Z:={...,-2,-1,0,1,2,...} tion +, ,,(a b) In Ring" natürlichen Multiplikation + aus. der .C = a .C + der Algebra und "die Zahlen ., Ordnung b .cI' werden oder und der ganzen :5 und die Rechenregeln "aus diese a :5 b folgt a + Voraussetzungen Rechenoperationen + und .sind Zahlen. mit mit Wir (wie C :5 b + ,,(Z, der setzen dazu cI') als +,,) ist ein Ordnung die zum Addi- Beispiel bekannt vor- kommutativer :5 verträglich" kurz zusammengefasst. Jeder, verteilt Sack an. k : ,C"k ,"C der hat, hat mindestens Andernfalls einmal schon den Inhalt einmal b Zuckerln gibt dadurch UDl b kleiner weniger als b Zuckerln ist diese Anzahl der man Sackes durch Wenn Kind geworden. sind. Rest sind. jedem Rest und eines mit Sobald die nicht, ein Zuckerl, Diesen die Anzahl voller Zuckerln b dividiert: Vorgang Anzahl fängt Man man die wiederholt der der Zuckerln, mit Anzahl Zuckerln auf b Kinder schaut dem der man im die jedes zuerst gerecht nach, Verteilen ob im gar Zuckerln im so lange, bis nicht Sack ist im Sack als bist, Sack kleiner Kind bekommen hat, , ist der gan77.ahlige Quotient. Formal sieht das so aus: C .-102- . "~'; Satz 1. (Division mit Rest von ganzen Zahlen) Zuje zwei natürlichen Zahlen a und b mit b '" 0 gibt es eindeutig bestimmtenatürliche Zahlen mund r mit den Eigenschaften a=m.b+r und O.$:r<b. Die Zahl m heißt ganzzahliger Quotient von a und b, die Zahl r Rest von a nach Division durch b. Divisionsalgorithmus (Berechnung von m und r): .Setze m := 0 und r := a. .Solange r ?: b ist, ersetzer durch r -bund m durch m + 1. Die Bedeutung diesesSatzesliegt darin, dassdie drei "strukturen" +,' und ~ auf Z zueinander in Beziehung gesetztwerden. 3 Eine erste Anwendung: Darstellung von Zahlen durch Züfern Nehmen wir an, Sie kommen mit einem Sack voller EuromÜDzenin eine Bank und wollen diesesGeld auf ihr Sparbucheinzahlen. Die Anzahl der EuromÜDzenim Sack ist eine eindeutig bestimmte natürliche Zahl N. Bevor diese Zahl in Ihr Sparbucheingetragen werden kann, muss der Bankbeamte ihre Zifferndarstellung (zur Basis 10) berechnen. Eine Zahl ist also nicht immer schon in Zifferndarstellung gegeben,sondern diese ist eine "zusatzinformation" über die Zahl. Wie wird die Zifferndarstellung zur Basis 10 von N ermittelt? Man bildet aus den Euromünzen solange "zehnerstapei", bis nur noch weniger als zehn Münzen übrigbleiben, das heißt: N wird mit Rest durch 10 dividiert. Die Anzahl der übriggebliebenenEuromÜDzenist dann die "Einerziffer' von N. Macht man dasselbenun mit den Zehnerstapelnstatt mit den Münzen, dann erhält man die "zehnerzifIer' von N, usw. Satz 2. Seien a und b positive ganze Zahlen und b ?: 2. Dann gibt es eindeutig bestimmte natürliche Zahlen n, Zo,Zl,. .., Zn so, dass Zn'" 0, 0 ~ Zo,Zl,"', Zn < b und a = znbn + Zn-1bn-1 +... + zlb1 + Zo ist. Wennb fest gewählt ist, dann ist a durch die Zahlen n, Zo,Zl, ..., Zn eindeutig bestimmt. Man wählt Zeichenfür die Zahlen von 0 bis b -1 und schreibt dann ZnZn-1"'Zo statt "'Co ."' --;,;;;,1:_L2::::::iL~~- Znbn + Zn-1bn-l +... + zlb1 + Zo. Die Zanlenzo;i1,~.. .~..;in heißenZiffern von a iiilBasis 6 (filrb-;';;:-2 für b = 10 .,Dezimalziffem"). '" ..."-C;"C .a -103- " .' ,;,),c -,~ Algorithmus zur Berechnungder Ziffern Die Ziffern z, von a ;.f 0 zur Basis b könnenmit demfolgendenVerfahrenberechnet werden: .Setze i := O. .Solange a nicht0 ist: Die i-te Ziffer z, ist derRestvon a nachDivision durchb. Ersetzea durchdengan77Ahligen Quotientenvon a undb. Ersetzei durchi + 1. 4 Polynomfunktionen und Polynome Mit Q bezeichnen wir die Menge a {b I a, bE Z, b;.f O} der rationalenZahlen(oderBruchzahlen). SeiennE N und ao,al,..., an E Q. Dann ist die Funktion f: Q -+ Q, n Z t-+ao +alz +a2z2 +... + anzn = ~asz', i=O eine Polynom funktion von Q nachQ. Die Zahlen ao,..., an sind die Koeffizienten von f. Die endlicheFolge a := (ao,... ,an) heißtPolynom.Wir schreibenfür a im weiteren n ao + al X + a2x2+... + anxn oder ~asxi i=O und sprechendannvoneinemPolynomin der Variablenx mit Koeffizientenin Q. Für die MengedieserPolynomeschreibenwir Q[x]. Wennan ;.f 0 ist, ist grad(a) := n der Gradvonf und lk(a) := an der Leitkoeffizientvona. DurchdasPolynoma ist die Polynomfunktionf eindeutigbestimmt.Weil Q eine unendlicheMenge ist, kann ausAbschnitt8 leicht abgeleitetwerden,dassauchdie Koeffizientenao,al, ..., an durchdie Polynomfunktionf eindeutigbestimmtsind. Wlf könnenim weiterendahereinPolynomunddie entsprechende Polynomfunktionen als gleichauffassen. Fürdie Addition n n n ~ a,xi + ~ bixi := ~(ai + bi)x' i=O i=O i=O und die Multiplikation n (~aixi). i=O ;..~<;":"cc.~:,,: c -I;'.""'" ~;,,:; ~~ n (~bixi) i=O 2n b,_;)xi i=O ;=0 (mit as := 0, bi := 0 für i > n) geltendie gleichenRechenregeln wie für die Additionund Multiplikation vonganzenZahlen,genauer:(Q[x], +,.) ist einkommutativer ~:;;.::c..c'",:'i: Ring. Die Rolle der Ordnung.$:aufZ wird (in gewisserHinsicht)von der durchden c "'c, GradbestimmtenTeilordnungübernommen. ; i := ~(~a;. ,c ,-- ~ -104, .,~));':; ~cF 5 Division mit Rest von Polynomen (vergleiche Abschnitt 2) Satz 3. (Division mit Rest von Polynomen) Zu je zwei Polynomen a und b mit b # 0 gibt es eindeutig bestimmtePolynome mund r mit den Eigenschaften a = m. b + rund [r = 0 oder grad(r) < grad(b)]. Das Polynom m heißt polynomialer Quotient von a und b,das Polynom r Rest von a nach Division durch b. Divisionsalgorithmus (Berechnung von m und r): .Setze m := 0 und r := a. .Solange r # 0 und grad(r) ;?: grad(b) ist, ersetzer durch r -h. m + h, wobei h := lk(r) .lk(b)-l bund m durch .xgrad(r)-grad(b) ist. Der Grad von r -h .b ist kleiner als der Grad von r, weil (nach Definition von h) die Grade und die Leitkoeffizienten von r und h .b gleich sind. Würde man (wie bei Zahlen) r nur durch die Differenz r -b ersetzen,wäre das nicht der Fall und der Algorithmus würde nicht nach endlich vielen Schrittenenden. Der Zifferndarstellung bei Zahlen entsprichtder folgende Satz: Satz 4. Seien a und b Polynome # 0 und grad(b) ;?: 1. Dann gibt es eine eindeutig bestimmte natürliche Zahl n und Polynome Zo,Zl, ..., Zn so, dass (Zo = 0 oder grad(zo) < grad(b)),..., (Zn-l = 0 oder grad(zn-J < grad(b)), Zn # 0 und grad(zn) < grad(b) und a = znbn + Zn-lbn-l + ...+ zlb1 + Zo ist. Algorithmus zur Berechnung der Polynome Zo,..., Zn .Setze i := O. .Solange a nicht 0 ist: Das Polynom zi ist der Rest von a nach Division durch b. Ersetze a durch denpolynomialen Quotienten von a und b. Ersetzei durch i + 1. Beispiel S. Sei a := x3 + 2x2 -3x + 1 und b := x-I. Wir berechnendie Polynome Zo,... ,Z3 mit demComputeralgebrasystemMaple9. Mitrem(a,b,x) wird der Rest von a nach Division durch b berechnet,mit quo(a,b,x)der polynomiale Quotient von a und b. : -XA3_+~~~~_2_-_3~~X:~~~ +~2-X2-'=-3x+ 1 > b:=x-l; .-105-r ..:'I~\;' -:'" b := x -1 > z_o: =rem (a,b,x) > al:=quo(a,b,x).; > z_l:=rem(al,b,x); > a2:=quo(al,b,x); > z_2:=rem(a2,b,x); > a3:=quo(a2,b,x); > z_3:=rem(a3,b,x); ; z_O:= 1 a1 := x2 + 3 x z_l := 4 a2 := x + 4 z_2 := 5 a9:= 1 z_9 := 1 Also: x3 + 2X2-3x + 1 = (x -1)3 + 5(x -1)x2 + 4(x -1) + 1 . 6 Der größte gemeinsame Teiler von zwei Zahlen Seiena, b,c ganzeZahlen,alle ~ O.Dannist a b -=-EQ Der Übergangvon a.c b.c a.c -nach b.c . -a b heißtdurchc kürzen. Kürze"bestmöglich"I Der größtegemeinsame Teilervon zwei vonNull verschiedenen ganzenZahlenist die größteganzeZahl,die beideteilt. Es seia ~ c .b. Dannist ggT(a, b) = ggT(a -c. b, b), insbesondere (falls a ~ bist) ggT(a, b) = ggr(a -b, b). Satz 6. (EuklidischerAlgorithmusfiir ganzeZahlen)Mit demfolgendenVerfahren kann der größtegemeinsameTeilervonpositivenganzenZahlena und b berechnet werden: .Solange die zweiZahlenverschieden sind, ersetzedie größeredurchdie Differenzdergrößerenundder kleineren. - .Wenn die zweiZahlengleichsind, dannist dieseZahl derggr( G,b). - ~ .-106\' .. ..."1"')." . . -,,7 Ersetzt man mehrfaches dann hat dieses Verfahren .Solange keine der zwei Zahlen zwei Zahlen .Wenn durch ihren In Maple wird derselben mit igcd(a,b) mit iquo(a,b) Zahl durch eine Division mit Rest, Form: ein Teiler der anderen Rest nach Division eine der zwei Zahlen b berechnet, Beispiel Abziehen die folgende ein Teiler der anderen der größte gemeinsame der ga!l~~l!lige ist, ersetze die größere der durch die kleinere. Quotient ist, dann ist sie der ggT(a, Teiler der ganzen Zahlen b). a und von a und b. 7. > igcd(1243168,1832051); 53 > iquo(1243168,53); > iquo(1832051,53); 23456 34567 Die Bruchzahl 7 ~ kann also einfacher durch ~ dargestellt werden. Der größte gemeinsame Teiler von zwei Polynomen Die Überlegungen me übertragen Seien des letzten Abschnittes für ganze Zahlen a, b, c Polynome, alle =F O. Dann a --b Der Übergang können direkt aufPolyno- werden: von ist a.c b.c' a.c a -nach - b.c b heißt durch c kürzen. KÜIze "bestmöglich" Der größte Polynom I gemeinsame größten Teiler von zwei von Null Es sei a =F c .b. Dann (Euklidischer .Solange b) = ggT(a Algorithmus der größte gemeinsame Teiler -c. für Polynome) von a und b berechnet keines der zwei Polynome nom größeren Polynomen ist das 1 ist. ist ggT(a, Satz 8. verschiedenen Grades, das beide teilt und dessen Leitkoeffizient (oder gleichen) ein Teiler b, b) . Mit dem folgenden Verfahren kann werden: des anderen ist, ersetze das Poly- Grades durch seinen Rest nach Division durch das andere. J,," ": ',--. c .Co , '" i, Wenn eines der zwei Polynome sion durch den Leitkoeffizienten) ein Teiler det anderen der ggT(a, b). ist; dann mu (naChDlV(- ;'t,";";~; ,(" ,,:,',;;;i' ;r',_'!: ,': .-107- '.;':!;J; In Maple wird mit gcd(a,b)der größtegemeinsame Teiler derPolynomea und b berechnet,mit quo(a,b,x)derpolynomialeQuotientvon a und b. Beispiel9. . > gcd(2*xA4-3*xA3-7*xA2-3*x-9,2*xAS+xA4+4*xA2+4*x-3*xA3-3) > 2x+3 quo(2*xA4-3*xA3-7*xA2-3*x-9,2*x+3,x); > quO(2*xAS+xA4+4*xA2+4*x-3*xA3-3,2*x+3,x); x3-3x2+X-3 x4-x3+2x-l Die rationaleFunktion 2.,4_3.,3_7"~-3.,-9kannalsoeinfacherdurch.,3-3"~+.,-3 2.,.+.,4_3""+4.,~+4x-3 .,4-.,3+2.,-1 dargestelltwerden. S Die Anzahl der Nullstellen eines Polynoms Seia := E~=o aixi E Q[x]. Dannist TI Da:= Liaixi-l i=1 die Ableitungvon f. Im allgemeinenist es nicht möglich,die komplexenNullstelleneinesPolynoms (exakt)zu berechnen. Aber: die AnzahlseinerNullstellen(ohneVielfachheiten)kann leicht berechnet werden.Auch derBeweisdesfolgendenSatzesist nichtschwierig. Satz10. Die Anzahlder Nullstellenvon a in C ist grad(a) -grad(ggT(a, Da)) . In Maplewird mit di:ff(a,x)die AbleitungdesPolynomsa berechnet und mit degree(a,x) derGradvona. Beispiel11. > a:=xA7+2*xA6-2*xA3+3*xA2-11/4*xAS-3/2*x+3/4*xA4+1/4; a := > diff x 7+ (a,x) 2 x6 -2 x3 + 3 X2 --x511 4 ; 55 7x6 + 12x5 -6 X2+ 6 x --X4 4 > gcd(a,diff(a,x»; --x 3 2 --+3 2 + 3 -x4 4 + 1- 4 3x3 1 2 --+x ":::;""";.c~i'"'-'"'J,,:;,::L_~~ ,;'.",':' L 'c.i'!;, > degree(a,x) i > ---~__7 degree(a,x)-degree(gcd(a,diff(a,x»,x); 6 ~-~-~ L",Z:;;;~ "0..'" ; ,. .-108,. " 0" ,I!'~:' ~,,-:- Das Polynoma hatalsogenau6 Nu1lstellenin c. 9 Ganzzablige lineare Gleichungen Satz12. Esseiena undbpositiveganzeZahlen.Es gibt ganzeZahlen'U,v so, dass 'U. a + v. b = ggT(a, b) ist. Diesekönnenmit demfolgendenVerfahren(ErweiterterEuklidischerAlgorithmus) berechnet werden: .Setze A := (Al, A2, A3) := (a, 1,0) und B:= (Bl,B2,B3):= (b,O,I). .Solange Bl die Zahl Al nicht teilt, berechnedenganzzahligenQuotientenm von Al und Bl undsetze0 := B, B := A -m. 0 := = (Al- m. Ol,A2 -mo 02,A3 -m. 03) undA:= O. .Wenn Bl die Zahl Al teilt,dann ist 'U:= B2 undv := B3. Satz13. Seiena, b,c ganzeZahlen.alle # 0. Es gibt genaudannganzeZahlen'U,v mit a. 'U+ b. v = CowennggT(a, b) ein Teiler vonc ist. In Maple werdenmit igcdex(a,b,u,v) der größtegemeinsame Teiler ggT(a, b)der Zahlenaund bberechnet und darüberhinaus Zahlenu undv mit ggT( a, b) = a.'U+b.v. Beispiel14. BerechneganzeZahlen'Uund v so,dass187'U+ 102v= 34ist! > igcdex(187,102,u1,v1) i 17 > u1i -1 > v1i 2 > irem(34,17) i o > iquo(34,17) i 2 > u:=2*u1i 'U:= -2 > v:=2*v1i v:=4 > -2*187+4*102i 34 -Dalier ist 181-;-(~2}+ 102...4= 34. ';";;"~::".;;;if'~~~ ~:.;;;-- -109- 0 ~ '" ~ '.~;;' 10 Polynomiale lineare Gleichungen SatzIS. Es seiena, bPolynome.beide# 0. Es gibt Polynomeu, v so. dass u.a+v. b = ggT(a,b) ist. Diesekönnenmit demfolgendenVerfahren(ErweiterterEuklidischerAlgorithmus) berechnet werden: .Setze A := (Al, A2, A3) := (a,1,0) und B:= (Bl,B2,B3):= (b,0,1). .Solange Bl dasPolynomAl nichtteilt. berechnedenpolynomialenQuotienten m vonAl undBl undsetze0 := B. B := A -m .0 := = (Al -m. Ol,A2 -m. 02,A3 -m. 03) undA:= O. .Wenn Bl dasPolynomAl teilt. dannist u:= lk(Bl)-l. B2 undv:= lk(Bl)-l .B3. Satz16. Seiena, b,c Polynome.alle # 0. Es gibt genaudannPolynomeu, v mit a .u + b. v = c, wennggT(a, b) ein Teilervon c ist. In Maple werdenmit gcdex(a,b,u,v) der größtegemeinsame Teiler ggT(a, b) der Polynomea und b berechnetund darüberhinaus Polynomeu und v mit ggT(a, b) = a .u + b .v. Beispiel17. BerechnePolynome/ und 9 so,dass (X4 -2X2 + x -5)/ + (x5 + x3 -5)g = X2+ x -5 ist! > gcdex(xA4-2*xA2+x-S,xAS+xA3-S,x,f1,gl)j 1 > f1j 31 71 2 3 39 4 136 -&39 -2695 x + &39x -2695 x -2695 x > glj 384 > 3 46 136 2 39 3 -2695-2695x+2695x+2695x f2:=(xA2+x-S)*f1j 31 71 2 3 39 136 3 /2 := (x 2 + x -5) (-&39 -2695 x + &39 x -2695 x 4 -2695 x ) > g2:=(xA2+x-S)*glj 384 46 136 2 39 3 92 .= (x + x -5 )( -2695 -2695 x + 2695 x + 2695 x ) .2 11 Restklassenringe Sein eineganzeZahl ?; 2. Die MengeZn :~-{~!~~ ,n -1 }~t derAddition a +n b:= Restvon a + b nachDivisiondW'Ch n .~ .. .-110" ""~:; und der Multiplikation a .nb:= Restvon a .b nachDivision durchn heißt"Restklassenring Z modulo n", DieseRestklassenringe findenzum Beispielin der Kodierungstheorie oderbeiVerfahrenzum "schnellenRechnen"Anwendung. Kann in Zn dividiert werden?Dasheißt: Gibt eszu a E Zn eineZahl b E Zn mit a .n b = 1 ? Das ist genaudannderFall, wennggT(a, n) = 1 ist: Dann gibt esnämlichZahlen 'Uund v so,dass'U' a+ v .n = 1 ist (sieheAbschnitt9). Divisionmit Restvon 'Udurch n ergibt'U= m ' n + r mit 0 ~ r < n, Darauserhältman r .a + (v + m ' a) .n = 1, also r .n a = 1. Falls n einePrimzahlist, ist ggT(a, n) = 1 für alle 0 < a < n, also ist dannZn einKörper. Beispiel18. FindeeineganzeZahl z so, dassder Restvon 18znachDivision durch 23 gleich1 ist! > igcdex(18,23,u,v) j 1 > Uj > irem(18*9,23) 9. j 1 12 Algebraische Zahlen Seih ein Polynomin Q[x] mit grad( h) ?; 1. Die MengeQ[x]/h := {Polynomevom Grad< grad(h)} U {O} mit derAddition a +h b:= Restvon a + b nachDivisiondurchh und derMultiplikation a .h b:= Restvon a .b nachDivisiondurchh heißt"Restklassenring Q[x] moduloh ". DieseRestklassenringe findenzum Beispiel zur Konstruktionvon Körpererweiterungen von Q, in denenirreduziblePolynomein Q[x] Nullstellenhaben,Anwendung, Kann in Q[x]/h dividiert werden?Dasheißt: Gibt eszu a E Q[x]/h ein Polynom bE Q[x]/h mit a 'h b = 1? Das ist genaudannder Fall, wennggT(a, h) = 1 ist: Dann gibt es nämlichPolynome'Uund v so, dass'U.a + v. h = 1 ist (sieheAbschnitt10).Divisionmit Restvon 'Udurchhergibt 'U= m. h + r, r = 0 oder grad(r) < grad(h). Darauserhältmanr. a+ (v +m. a). h = 1, alsor.h a = 1, Fallsh einirreduziblesPolynomist, ist ggT(J, h) = 1 für alle f ~ 0 mit grad(J) < grad(h), alsoist dannQ[x]/h ein Körper, DasPolynomh hat in diesemKörpereineNullstelle,undzwar . .. " -111- ..,~."i ;';:,- Beispiel19. FindeBruchzahlen8, t, u so,dass 1 sl.-S/n v4.+3v2+2 sI.- _S/n = 8v4+tv2+u ist! Seih := x3 -2 und a := x2 + x + 2. Wir schreiben{/2 für die Nullstelle x von h in Q[x]Jh, . > h:=XA3-2; > f:=XA2+3*x+2; > gcdex(a,h,x,u,v); > u; h := X3 -2 a := x2 + 3 x + 2 1 1 > rem(u*f,h,x); 2 7 2 -i5-i5x+3öx 1 Also ist f .h (~x2 -.:!:.-x -~) =1 30 15 15 in Q[x]jh, somit 1 ~+{/2+2=3ö 7W 2{i2 4-i5 1 2-i5' " -