Volkswirtschaftslehre - Zusammenfassung der Grundlagen - Dieses Dokument wurde im Rahmen der Weiterbildung zum Handelsfachwirt von Peter Büche erstellt. Es darf nur vollständig (mit diesem Deckblatt) ausgedruckt oder anderweitig privat genutzt werden. Eine kommerzielle Nutzung ist nicht zulässig. Es kann keinerlei Haftung für den Inhalt der Arbeit übernommen werden. Gerne darf auf die Homepage www.pbueche.de hingewiesen werden. Es ist jedoch nicht gestattet, dieses Dokument (auch ausschnittsweise) weiterzugeben, zu verbreiten oder zu veröffentlichen. Volkswirtschaftslehre 1 Volkswirtschaftliche Grundbegriffe 1. Aufgaben der VWL ª Herstellung und Sicherung der Funktionsfähigkeit der Wirtschaft ª Koordination wirtschaftlicher Aktivitäten ª Verwirklichung gesellschaftspolitischer Grundziele 2. Die Ökonomischen Grundfunktionen ª Konsumieren ª Sparen ª Investieren ª Produzieren 3. Wirtschaftssektoren ª primär: Rohstoffgewinnung ª sekundär: Weiterverarbeitung ª tertiär: Dienstleistungen 4. Güterknappheit ª ist der Anlass des Wirtschaftens 5. Bedarf ª Bedürfnisse = Wünsche ª Bedarf = erfüllbare Bedürfnisse ª Nachfrage = tatsächlich realisierter Bedarf 6. Das Ökonomische Prinzip ª Minmalprinzip: ein festes Ziel mit möglichst geringem Mitteleinsatz erreichen ª Maximalprinzip: mit gegebenen Mitteln den höchstmöglichen Erfolg erzielen copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 2 Güter Güter freie Güter knappe Güter materielle Güter immaterielle Güter Sachgüter Konsumgüter z. B. PKW (privat genutzt) Dienstleistungen Produktionsgüter z. B. PKW eines Vertreters Konsumgüter Anwaltsrat an Privatperson Produktionsgüter Anwaltsrat an Unternehmen Rechte Konsumgüter Privat gemietete Wohnung Produktionsgüter vom Unternehm. genutztes Patent Güter können sein: freie Güter knappe Güter Sachgüter Dienstleistungen Produktions-/Investitionsgüter (Untern.) Konsumgüter (Privat) Komplementärgüter (CD & CD-Player) Substitutionsgüter (Butter & Margarine) Superiore Güter (hochwertig) Inferiore Güter (minderwertig) Verbrauchsgüter (1x Nutzbar) Gebrauchsgüter (mehrmals nutzbar) Die Wirtschaftsordnung Aufgabe: Rahmenbedingungen der Wirtschaft festlegen (Ordnung und Rechtssystem) ª Idealtypische Wirtschaftsmodelle (existieren nirgends) freie Marktwirtschaft Planwirtschaft extrem extrem USA Deutschland Die Zentralverwaltungswirtschaft / Planwirtschaft ª Der Staat übernimmt die gesamte Wirtschaftsrolle. Kollektiv ist im Vordergrund kein Privateigentum an Produktionsmitteln Zuteilung keine Preisbildung Organisationsprobleme copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 3 Die freie Marktwirtschaft ª Der Staat hält sich aus der Wirtschaft komplett heraus! Individuum ist im Vordergrund Privateigentum Angebot und Nachfrage allein bestimmen den Marktpreis völlig freier Wettbewerb Vertragsfreiheit ª mögliche Folgen jeder dürfte z. B. Zahnarzt sein jeder kann alles kaufen, z. B. Kinder kaufen Drogen und Alkohol Kinderarbeit, keinerlei Schutz Die soziale Marktwirtschaft (Deutschland) dezentrale Planung Privateigentum an Produktionsmitteln Marktpreisbildung unabhängige Bundesbank / EZB aktive Rolle des Staates Tarifautonomie der Sozialpartner Wettbewerb Gewinnprinzip Probleme unserer Wirtschaft Unternehmenskonzentration Umweltschutz Arbeitslosigkeit Vermögensverteilung (Aufspaltung) Soziale Randgruppen (Sozialhilfeempfänger) copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 4 Die Produktionsfaktoren der Volkswirtschaft natürliche / ursprüngliche Produktionsfaktoren abgeleiteter Produktionsfaktor Boden z. B. Rohstoffe, Fläche Kapital hergestellt, um besser produzieren zu können erhöht Produktivität des Faktors Arbeit Arbeit Gütererstellung Erlangung von Einkommen Produkt Beschäftigungsgrade ª Vollbeschäftigung = wirtschaftliches Optimum ca. 96 - 97 % ª Überbeschäftigung Arbeitslosenquote unter 3 % keineswegs ideal Lohnforderungen sind leicht durchzusetzen ª Unterbeschäftigung (momentan in Deutschland) Arebietslosenqoute deutlich über 4 % (momentan ca. 10 %) Zustandsbezeichnung: Arbeitslosigkeit copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 5 Gründe für Arbeitslosigkeit in der Person sachliche Gründe Qualifizierung konjunturelle Arbeitslosigkeit Motivation technologische AL Alter strukturelle AL (z. B. Kohlebergbau) Gesundheitszustand regionale AL Mobilität saisonale AL Flexibilität fluktuationsbedingte AL Geschlecht Nationalität (Arbeitsplatzwechsel) fitionelle AL (z. B. Zulieferer) demographische AL (Zuwanderer, geburtenstarke Jahrgänge) Gründe für gestiegene Auslandsinvestitionen langfristige Absatzsicherung im Ausland selbst Umgehen von Handelsbarrieren Verhinderung von Verlusten bei Wechsel- / Kursschwankungen Suche nach Niedriglohnländern / Umgehen von Lohnnebenkosten steuerliche Anreize Umgehen von Umweltauflagen Rohstoffnähe Kapital ª Geldkapital ª Realkapital (produzierte Produktionsmittel) ª produktives Kapital (z. B. Maschinen / Werkzeuge) copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 6 Vorgang der Kapitalbildung (am Robinson - Beispiel) 1. Robinson hat seinen Fischkonsum eingeschränkt. 2. Er hat damit einen Vorrat gebildet (Gütervorrat). 3. Der gesparte Fischvorrat ermöglicht die Herstellung eines Netzes. 4. Einschränkter Fischkonsum erlaubt Vorratsbildung, ermöglicht Netzherstellung und so eine bessere Fischversorgung in der Zukunft. Robinsons Lebensstandart steigt. Sparen (=Kapitalbildung) ª je schlechter die Wirtschaftslage, desto mehr wird gespart ª Inflation hat eine Flucht in Sachgüter zur Folge ª Sparquote: ca. 10 % weitere Auswirkungen auf die Sparwilligkeit: Zinshöhe Sparprämien, Steuervorteile Die Sparfähigkeit hängt ab von: Einkommenshöhe und Familienverhältnissen (Haushaltsgröße) Arten von Investitionen Anlageinvestitionen (Maschinen, Gebäude) Vorratsinvestitionen (Lagerbestände von Rohstofen / Fertigerzeugnissen) Das Bruttoinlandsprodukt Unter BIP versteht man den Wert aller Güter, die innerhalb einer Volkswirtschafts während eines Zeitraums (Jahres) erstellt, verteilt und verwendet werden. BIP Deutschland: rund 2 Billionen € BIP: im Inland (auch unter Mitwirkung ausländischer Produktionsfaktoren) entstandene Güter bzw. Einkommen BSP: inländischen Wirtschaftseinheiten (auch aus Produktionstätigkeit im Ausland) letztlich zufließende Güter bzw. Einkommen copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 7 Brutto / Nettoinlandsprodukt = + = = Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen Abschreibungen Nettoinlandsprodukt zu Marktpreisen indirekte Steuern Subventionen Nettoinlandsprodukt zu Faktorkosten Volkseinkommen rund 2 Billionen € rund 1,5 Billionen € Wertschöpfung / Volkseinkommen Die Summe aller Wertschöpfungen ist das Volkseinkommen. Stufe Vorleistung 1. Produktionsstufe Forstwirtschaft 2. Produktionsstufe Sägewerk 3. Produktionsstufe Möbelfabrik 4. Produktionsstufe Handel 0 Wertschöpfung Produktionswert 9.000 € 9.000 € 9.000 € 3.000 € 12.000 € 12.000 € 6.000 € 18.000 € 18.000 € 10.000 € 28.000 € Zahlen zum BIP ª nur 25 % des Volkseinkommens wird bei uns vom produzierenden Gewerbe erarbeitet. ª Lohnqoute: 75 % 75 % des Volkseinkommens sind Löhne & Gehälter 25 % sind Gewinne & Vermögenserträge ª Das BIP wird verwendet für: 60 % Privater Konsum 20 % Staatsverbrauch 20 % Investitionen / Vorräte copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 8 copyright Peter Büche 2004 Grafik einzeichnen: Erweiterter Wirtschaftskreislauf Volkswirtschaftslehre 9 Wirtschaftswachstum ª Nominales Wachstum: Preise des jeweiligen Jahres werden zur Berechnung verwendet ª Reales Wachstum (=Wirtschaftswachstum): Veränderungen des BIP zu Preisen des Basisjahres ª Die tatsächliche Veränderung der Güterproduktion wird gemessen. ª Qualitatives Wachstum Verbesserung der Lebensqualität, z. B. weniger Umweltverschmutzung / Lärm ª Quantitatives Wachstum keine Verbesserung der Lebensqualität Der Markt ª Markt ist dort, wo Angebot und Nachfrage sich treffen ª ist Ort der Preisbildung Begriffe: Marktarten z. B. Arbeitsmarkt, Kapitalmarkt, Wochenmarkt Markttypen vollkommener Markt ª vollkommene Markttransparenz ª homogene Güter ª keine Präferenzen fehlt eine dieser Bedingungen → kein vollkommener Markt Marktformen siehe nächste Seite copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 10 Alle Marktformen im Überblick viele Anbieter wenige Anbieter ein Anbieter viele Nachfrager Polypol Wenn einer den Preis ändert, ändert sich die Nachfrage bei ihm, bei den Anderen aber nicht. Beispiele: Börse, Wochenmarkt Angebotsoligopol Verhalten: a) Krieg: Preiskampf, ruinös, unrealistisch b) Frieden: abgestimmtes Verhalten, Kartell, real.nah Beispiele: Benzinmarkt, Passagiere Æ 30 Airlines am Flughafen Köln, Verbraucher Æ Lebensmittel-Ketten Angebotsmonopol Der Monopolist muss nicht mit anderen konkurrieren. Es können andere Anbieter vorhanden sein, solange deren Volumen für den Monopolisten nicht spürbar ist. Beispiele: Markt für Briefversand (Post Æ Privatkunden) wenige Nachfrager Nachfrageoligopol Beispiele: Milchbauern im Allgäu Æ 2 Molkereien ein Nachfrager Nachfragemonopol Beispiele: Markt für Militärbekleidung, Obstmarkt (viele Bauern Æ 1 Mosterei), Brennereien Æ Bundesverwaltung für Branntwein beschränktes Nachfragemonopol Baumarkt für Autobahnbrücken (einige Unternehmen Æ Staat), Panzermarkt (KMW+Rheinmetall Æ Bundeswehr) beidseitiges Oligopol Beispiele: Flugzeugmarkt, Hersteller von Passagierschiffen Æ Reedereien beschränktes Angebotsmonopol Beispiele: Markt für medizinische Spezialgeräte (ein Anbieter Æ einige Krankenhäuser), OPEC Æ Industriestaaten, Stromnetz (Anbieter: ENBW, Nachfrager: andere Netzbetreiber) beidseitiges Monopol Markt für Sonderanfertigungen (Maschine wird von einem Hersteller speziell für einen Abnehmer gefertigt.), Tarifparteien (Gewerkschaften & Arbeitgeberverbände) copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 11 Bildung des Gleichgewichtspreises Grafik einzeichnen: Gleichgewichtspreis Die dargestellte Preisbildung geht vom vollkommenen Markt und von Polypol aus. Die Aufgaben des Gleichgewichtspreises 1. Räumungsfunktion sorgt für abgestimmte Planungen von Anbietern und Nachfragern 2. sorgt für bestmögliche Befriedigung der Marktteilnehmer 3. Lenkungsfunktion sorgt dafür, dass Güter dorthin gelenkt werden, wo der Gleichgewichtspreis gezahlt werden kann 4. Ausschaltungsfunktion sorgt dafür, dass zu teure Anbieter und nicht zahlungsfähige Nachfrager nicht zum Zuge kommen copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 13 Preisveränderungen Grafik einzeichnen Nachfrageverschiebung: Beim gleichen Preis wird eine größere Menge nachgefragt, z. B. bei: - Lohnerhöhungen - Hamsterkäufen Grafik einzeichnen Angebotsverschiebung: Beim gleichen Preis wird eine geringere Menge angeboten, z. B. bei: - Ernteausfällen - Ölboykott Geldarten ª Bargeld ª Buchgeld = Giralgeld ª Sichteinlage: sofort fällig ª Termineinlage: zu bestimmtem Termin fällig Geldmenge M3: von der Notenbank festgelegte Geldmenge Funktionen des Geldes ª Tauschmittel (als Zwischentauschgut) ª Wertmesser ª Wertaufbewahrungsmittel ª gesetzliches Zahlungsmittel copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 15 Geldschöpfung ª Die Geldschöpfung durch die EZB wird primäre Geldschöpfung genannt. ª z. B. kauft die EZB Wertpapiere oder Gold und bringt dafür € in den Umlauf. Merke: Durch eine Reihe von Vorgängen kann in der Volkswirtschaft weit mehr Geld „geschaffen“ werden, als ursprüngliche eingezahlt wurde. Geschäftsbanken können Geld schaffen durch Kreditvergabe; die Begrenzung erfolgt über die Höhe der Mindestreserve durch die EZB. ª je höher der Reservesatz, desto kleiner ist der Giralgeldschöpfungsspielraum und damit die Kreditschöpfungsmenge der Geschäftsbanken. ª je kleiner der Reservesatz, desto höher ist der Giralgeldschöpfungsspielraum und damit die Kreditschöpfungsmenge der Banken Der Wert des Geldes Kaufkraft bedeutet: Wieviel krieg ich für das Geld? Der Geldwert wird über den sogenannten Preisindex gemessen. Gängig ist der sogenanne Warenkorb (ca. 750 Artikel) zur Messung der Lebenshaltungskosten. Der Wert des Geldes ist abhängig von dem Verhältnis zwischen Geld und Gütern in einer Volkswirtschaft. Der Wert des Geldes und das Preisniveau können auch durch eine Vergrößerung der Umlaufgeschwindigkeit bei gleicher Geldmenge beeinflusst werden. Umlaufgeschwindigkeit ist die Häufigkeit pro Periode, mit der das Geld dem Güterangebote gegenübersteht. Inflation ª der Warenkorb wird nachhaltig teurer! offen: Die Inflation ist für jeden Wirtschaftsteilnehmer erkennbar. verdeckt: z. B. Preise werden nicht erhöht, jedoch wird der Packungsinhalt weniger / schlechter schleichend: 2 - 5 % p. a. trabend: 4 - 8 % p. a. copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 16 INFLATIONSTHEORIEN Nachfrageinflation Privater Verbrauch Staatsausgaben Private Investition Export Angebotsinflation Kostensteigerung Löhne Kapital Gewinnsteigerung Zunahme des Monopolgrades Rohstoffe Auswirkungen der Inflation ª Schuldner = Gewinner (er muss real weniger zurückzahlen) ª Sparer = Verlierer ª Bezierher von Einkommen = Verlierer ª Staat = Gewinner (Kredite + Steuerprogression) ª Besitzer von Sachwerten = Gewinner Der Konjunkturverlauf Grafik einzeichnen 1 Periode (von Hoch zu Hoch) = ca. 3 bis 8 Jahre copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 17 Konjunkturindikatoren ª BIP / Wirtschaftswachtum ª Produktion ª Frühindikatoren ª Auftragseingang (von Anlagegütern) ª Geschäftsklima-Index (Ifo-Institut) ª Baugenehmigungen ª Aktienkurse ª Arbeitsmarkt ª Lagerhaltung (Aufbau, wenn es abwärts geht) ª Preise Konjunkturphasen → Auslastung der Produktionsfaktoren Preise Löhne Zinsen Gewinne Produktion Arbeitslose am Anfang des Hochstand Aufschwungs niedrig steigend Am Anfang des Tiefstand Abschwungs hoch sinkend niedrig niedrig niedrig niedrig niedrig hoch hoch hoch hoch hoch hoch niedrig steigend steigend steigend steigend steigend sinkend stagnierend stagnierend sinkend sinkend sinkend steigend Stabilitätsgesetz / Magisches Viereck Grafik einzeichnen copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 18 Die antizyklische Fiskalpolitik ª Der Staatskonsum soll der Konjunktur entgegenlaufen. Instrumente der Fiskalpolitik Ausgabenpolitik Hochkonjunktur Einnahmenpolitik Rezession Verringerung der Staatsnachfrage Hochkonjunktur Steuererhöhung bei Einkommens und Körperschaftssteuer Steuersenkung bei Einkommens und Köperschaftssteuer Aussetzung von Abschreibungsvergünstigungen Zulassung von Abschreibungsvergünstigungen Begrenzung der Kreditaufnahme von Bund, Ländern & Gemeinden Ermöglichung der Kreditaufnahme von Bund, Ländern & Gemeinden Erhöhung der Staatsnachfrage Strukturelle Hilfsmaßnahmen Rezession Die Nachfrageorientierte Konjunkturpolitik ª deficit spending: durch Kreditaufnahme niedrige Staatsausgaben ausgleichen# ª Die Krise soll durch mehr Auftragsvergabe durch den Staat mittels Verschuldung beseitigt werden. ª soll über Konjunkturspritzen die ganze Wirtschaft ankurbeln (vgl. Investitionsmulti) Die Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik Bundeshaushalt: ca. 250 Mrd. € ª Bedingungen für Unternehmen verbessern! ª Erfinder: Chicago-Boys; in Deutschland seit 1982 weniger Steuern weniger Bürokratie mehr Privatisierung Subventionsabbau Investitionshemmnisse abschaffen copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 19 Geldpolitik der EZB Aufgaben der Dt. Bundesbank EZB Versorgung mit Geld Preis-/ Geldwertstabilität sichern Eurogeld in Umlauf bringen Zahlungsverkehr in der EU organisieren Währungsreserven verwalten Preisstabilität ist gegeben bei einer Inflation < 2 % Bei Preisstabilität (meist bei Konjunkturflaute) soll die EZB: Zinsen senken Geld ausgeben Der Euro ª 12 Teilnehmer (EU ohne neue Staaten und ohne England, Schweden, Dänemark) Geldpolitische Instrumente der EZB Maßnahmen zur Konjunkturdämpfung Maßnahmen zur Konjunkturbelebung Ziel: Einschränkung der umlaufenden Ziel: Ausweitung der umlaufenden Geldmenge Geldmenge Mindestreservenpolitik Heraufsetzung der Mindestreserven Herabsetzung der Mindestreserven Offenmarktpolitik Verkauf von Wertpapieren Ankauf von Wertpapieren Ständige Fazilitäten Erhöhung der Sätze Senkung der Sätze Die Mindestreservenpolitik ª Die Mindestreserve wird bei gefährdeter Preisstabilität erhöht! hohe Mindestreserven niedrige Mindestreserven ª eingeschränktes Kreditvolumen ª kleinere kreditfinanzierte Nachfrage bei Unternehmern und Verbrauchern ª Bremseffekt ª Ausweitung des Kreditvolumens ª größere kreditfinanzierte Nachfrage bei Unternehmen und Verbrauchern ª Ankurbelungseffekt copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 20 Die Offenmarktpolitik ª ist wesentlicher Teil der EZB-Geldpolitik ª bedeutet An- oder Verkauf von Wertpapieren durch die Notenbank ª Ankauf: mehr Geld im Kreislauf ª Verkauf: Geld ist „vernichtet“ (Geld ist nicht mehr in der Wirtschaft) EZB ª Bankenliquidität fällt ª Kreditschöpfungsspielraum wird eingeengt ª Kreditangebot nimmt ab Rückkauf von Wertpapieren Geldströme Verkauf von Wertpapieren ª Bankenliquidität steigt ª Kreditschöpfungsspielraum wächst ª Kreditangebot steigt Geschäftsbanken Arten der Offenmarktgeschäfte 1. Definitive Käufe Die EZB kauft Wertpapiere endgültig am Markt, ohne dass eine Rückübertragung des Eigentums vereinbart wird. 2. Befristete Transaktionen a) Hauptrefinanzierungsinstrument ª regelmäßig stattfindende, befristete Transaktionen in wöchentlichem Abstand und mit einer Laufzeit von 2 Wochen b) Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte ª monatlich, Laufzeit 3 Monate Der Hauptrefinanzierungszinssatz ist der eigentliche Leitzins, er liegt zwischen dem 1. und 2. Leitzins. (Er entspricht den Kreditkosten der Geschäftsbanken gegenüber der EZB.) Gewünschte Wirkungsweise der Zinspolitik Anhebung des Leitzins ª geringere Kreditnachfrage ª Senkung der nachfragewirksamen Geldmenge ª Senkung der gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage ª geringere Inflationsrate wenn keine Inflationsgefahr ª Senkung des Leitzins ª steigende Kreditnachfrage ª Steigerung der nachfragewirksamen Geldmenge ª Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 21 Ständige Fazilitäten ª Geschäftsbanken haben eine Art Girokonto bei der Bundesbank Spitzenrefinanzierungsfazilität ª Überziehungszins für Konto bei der Bundesbank ª 1 - 1,5 % über dem Hauptrefinanzierungszinssatz ª „1. Leitzins“ Einlagenfazilität ª Guthabenzinsen für Konto bei der Bundesbank ª 1 - 1,5 % unter Hauptrefinanzierungszinssatz ª „2. Leitzins“ Anmerkung: Hauptrefinanzierungszinssatz ist momentan 2 % Zusammenhang Leitzins und Spritpreise Zinsen runter --> Spritpreise hoch, weil: Importpreise in Dollar Dollar EZB Zins € Zinsen bei Banken Kreditfinanzierte Nachfrage & Anlageverhalten copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 22 Die Zahlungsbilanz Zahlungsbilanz Leistungsbilanz VermögensübertragungsBilanz z. B. Schuldenerlass Handelsbilanz DienstleistungsBilanz Kapitalbilanz Devisenbilanz Direktinvestition/Aktienkauf/ Kredite an Entwicklungsländer erfasst den wertmäßigen Güterexport und -import eines Landes während eines Zeitraumes D: großer Exportüberschuß, 1. Platz weltweit beim Export Export: Maschinen, Autos, Chemie, Pharma Import: Rohstoffe (D=rohstoffarm), Bananen, etc. von Ausländern eingekaufte Dienstleistungen z. B. Deutscher fliegt mit italienischer Airline ª Dienstleistungs-Import D: großer Importüberschuß Erwerbs- u. VermögensEinkommensBilanz Ausland bekommt oder bezahlt Arbeitsentgelte oder Zinsen ÜbertragungsBilanz Leistungen werden ohne direkte Gegenleistung erbracht z. B. Lohnüberweisung an Familie im Ausland auch: Mitgliedsbeiträge UNO, NATO, Reparationen Außenwirtschaftspolitik ª EU ist wie ein Land; es gibt z. B. keine Grenzkontrollen mehr Subventionen werden wir im Basar ausgehandelt WTO --> GLOBALISIERUNG ª verlangt Abschaffung der Schutzzölle Aber: Es gibt auch andere Handelshemmnisse, z. B. VDE, TÜV in Japan, usw. copyright Peter Büche 2004 Volkswirtschaftslehre 23 Währungspolitik ª Wechselkurse z. B. € / $; Yen / €; SFR / € ª FREIE WECHSELKURSE ª Vorteil: Wechselkurse passen sich automatisch der Marktsituation an ª Problem: Beim € (fester Kurs) funktioniert das nicht Nachteil freier Wechselkurse: ª Sie behindern den Handel, denn langfristige Geschäfte sind problematisch (Risiko der Kursschwankungen) absolut festgelegte Umtauschkurse z. B. Ostblock: Ostmark - DM 1:1 oder: €-Einführung relativ feste Systeme ª System von Bretton Woods mit Dollar als Zentrum ª Feste Kurse bezogen auf den US-Dollar, jedoch mit Schwankungsbereich ª z. B. Kurs 4 DM Bandbreite 3,80 - 4,20; Grenzen sind jeweils Interventionspkt. ª Bundesbank musste Dollars kaufen, damit der Kurs in den Grenzen bleibt ª Danach „Währungsschlange“ (Deutschland - Frankreich) ª nach gleichem System ª EWS (ECU) Jetzt in Europa: € - Bereich Bandbreiten EWS II (€-Dänenkrone) neue EU-Länder (freies System) copyright Peter Büche 2004