Netzwerkeffekte

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Management von Netzwerkeffekten
Lehrstuhl für Services- & Operationsmanagement
Prof. Dr. Helmut Dietl
Lernziele
Nach dieser Veranstaltung sollten Sie wissen,
•
was Netzwerkeffekte sind
•
was die Unterschiede zwischen direkten und indirekten
Netzwerkeffekten sind
•
was zweiseitige Märkte sind
•
welche Rolle Netzwerkeffekte in zweiseitigen Märkten spielen
•
inwiefern First-Mover Vorteile und Lock-in Effekte beim
N t
Netzwerkwettbewerb
k ttb
b entscheidend
t h id d sind
i d
•
inwiefern die Wettbewerbsfähigkeit eines Plattform-unternehmens in
zweiseitigen Märkten durch Skalierbarkeit und Differenzierung
beeinflusst wird
2
Law of Demand
$
Grenzkosten
Preis
Nachfrage
Marktgleichgewicht
Menge
3
Netzwerkeffekte
Nachfrage
$
Grenzkosten
kritische Masse
Menge
4
Was sind Netzwerkeffekte?
Netzwerkeffekte liegen vor,
vor wenn die Zahlungsbereitschaft eines
Konsumenten c.p. mit der (erwarteten) Anzahl der Netzwerkteilnehmer
ansteigt.
Welche Typen von Netzwerkeffekten gibt es?
• Direkte Netzwerkeffekte
• Indirekte Netzwerkeffekte
5
Direkte Netzwerkeffekte
Direkte Netzwerkeffekte basieren auf Komplementaritäten in physischen
Netzwerken
Beispiele:
• Telefonnetze
• Internet
• Schienennetze
• ATM/Bancomat
6
Physische
y
Netzwerke
Einseitige physische Netzwerke
•
•
Radio
Fernsehen
Zweiseitige physische Netzwerke
•
•
•
•
Telefon
T
l f
Eisenbahn
Fluglinien
g
Email
7
Indirekte Netzwerkeffekte
Indirekte Netzwerkeffekte basieren auf Komplementaritäten in virtuellen
Netzwerken
W sind
Was
i d virtuelle
i t ll Netzwerke?
N t
k ?
Unter einem virtuellen Netzwerk versteht man eine Kollektion
kompatibler Prod
Produkte,
kte die eine gemeinsame technische Plattform
benutzen.
8
Beispiele
p
virtueller Netzwerke
•
•
•
•
•
•
Computer
p
Hard- und Software
Rasierapparate und Rasierklingen
Kameras und Filme
Videorecorder und Videokassetten
Betriebssysteme und Anwendersoftware
Spielkonsolen und Videospiele
Virtuelle Netzwerke sind einseitige Netzwerke
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Definition indirekter Netzwerkeffekte
In virtuellen Netzwerken kommt es zu indirekten Netzwerkeffekten, weil
durch höhere Verkaufszahlen einer Systemkomponente (z.B. Hardware)
das Marktpotential der anderen Systemkomponente (z.B. Software) steigt.
Durch das grössere Marktpotential steigt die Vielfalt und/oder sinken die
K t
Kosten
d
der
anderen
d
S t k
Systemkomponente
t (infolge
(i f l
von Skaleneffekten).
Sk l
ff kt )
Hierdurch steigt der Wert des Gesamtsystems und damit auch die
Nachfrage nach beiden Systemkomponenten (positiver Feedback).
10
Netzwerkeffekte in zweiseitigen
g Märkten
Plattform (z.B. eBay)
Marktseite 1
Wertschöpfungsaktivitäten mit positiver
Rückkopplung
auf Marktseite 2
• Auktionsmechanismus
• Kernfunktionalität
K
f kti
lität der
d Webplattform
W b l ttf
(Such- und Filterfunktionen,
Kategorien etc.)
• Koordination der Informationsprozesse
• Komplementäre Services
((PayPal,
y
Skype
y etc.))
Marktseite 2
Wertschöpfungsaktivitäten mit positiver
Rückkopplung
auf Marktseite 1
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Zweiseitige
g Märkte
Plattform
Käufer
Verkäufer
Einige Beispiele zweiseitiger Märkte
Spieler
Videokonsole
(z B X-Box)
(z.B.
Spiele-Entwickler
Benutzer
Betriebssystem
(z.B. Mac OSX)
Anwendungs-Entwickler
Zuschauer,
Leser, Hörer
Portale, Zeitungen, TV, Radio
Werbende
Karteninhaber
Kreditkartenzahlungssystem (z.B. Visa,
Eurocard etc.))
Händler, Akzeptanzstellen
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Zweiseitige
g Märkte
Gebühr für Mitgliedschaft
und pro Transaktion
Gebühr für Mitgliedschaft
und pro Transaktion
Plattform
Verkäufer
Käufer
Industrie
Transaktionsgebühr
Mitgliedschaftsgebühr
Kreditkarten
K: Cash-back Bonus
V: Händler Discount
K: Jährliche Gebühr
eBay
pro Transaktion
V: Gebühr fürs Listing
Betriebssysteme
K: Preis für Lizenz
V: Preis für
Entwicklungswerkzeuge
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First-Mover-Vorteile
•
Der Netzwerkwettbewerb ist p
pfadabhängig,
g g d.h. er hängt
g von den
vorangegangen Entscheidungen von Produzenten und
Konsumenten ab
•
Der W
D
Wettbewerbsvorteil
ttb
b
t il eines
i
U
Unternehmens/Systems
t
h
/S t
steigt
t i t mit
it d
der
Grösse der installierten Basis (Anzahl der Netzwerkteilnehmer) =>
Schneeballeffekt
•
Im Netzwerkwettbewerb können Zeitvorteile Preis- und/oder
Qualitätsnachteile ausgleichen
•
Wenn ein Unternehmen/System eine grosse installierte Basis
aufgebaut hat, kann es sich im Wettbewerb auch gegen qualitativ
höherwertige Konkurrenten durchsetzen (Voraussetzung: Vorteile
infolge der Netzwerkeffekte > Qualitätsnachteile)
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Lock-in
•
Wechselkosten führen dazu, dass Kunden nicht beliebig von einem
Netzwerk auf ein anderes umsteigen können
– Wechselkosten entstehen durch
• Spezifische
p
Investitionen
• Verträge
• Bonusprogramme (z.B. Webmiles)
•
Vorteil: Lock-in verringert Preiselastizität
•
Nachteil: Pinguineffekt
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Preispolitik
p
•
Traditionell: Zuerst Hochpreispolitik,
p
p
dann Preissenkung
g
– Preissetzung in Abhängigkeit der Preiselastizität
•
B i Netzwerkeffekten
Bei
N t
k ff kt und
d zweiseitigen
i iti
Märkten:
Mä kt
Ei
Ei-Henne
H
P
Problem
bl
– Preissetzung muss neben der Preiselastizität auch die Netzwerkeffekte
berücksichtigen
– Negative Preise: Subventionierung von Kunden
– Asymmetrische Preise
• Beispiele: Adobe, Free TV
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Skalierbarkeitskontinuum
Tief
Hoch
Informationsintensive Services ohne
arbeitsintensiven
Anpassungsbedarf
an Kundenwünsche
Standardisierte
Services und
standardisierte
Logistik
Services mit
Kundensupport für
moderate Ansprüche
und standardisierte
Logistik
Kundenorientierte
und informationsinformations
intensive Services
mit anspruchsvollem
sowie arbeitsintensivem Kundensupport
Services mit
Kundensupport
und komplexer
Logistik
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Skalierbarkeitsdilemma
•
Ohne Differenzierung entsteht ein ruinöser Preiswettbewerb
– Besonders
B
d
gefährlich
fäh li h iin B
Branchen
h mitit h
hohen
h Fi
Fixkosten
k t (h
(hoher
h Sk
Skalierbarkeit)
li b k it)
• Beispiel: Fluglinien, Stahl
•
Hohe Skalierbarkeit ist zwangsläufig mit einer hohen
Servicestandardisierung verbunden
– Gefahr eines ruinösen Preiswettbewerbs bei extrem niedrigen Grenzkosten
• Beispiel: Telefon
Telefon, DSL
•
Ausweg: Differenzierung über Netzwerkeffekte, Wechselkosten, Reputation,
etc.
t
– Hohe Skalierbarkeit und Imitationsschutz
• Beispiel: eBay
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