Trias: Diabetes Typ 2

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Ernährung
Ernährung
Essen soll Spaß machen und trotzdem gesund sein. Das gilt auch für Diabetiker. In den letzten zehn Jahren haben sich die Ernährungsempfehlungen
für Diabetiker stark gewandelt: Strikte Diabetesdiäten mit vielen Vorschriften gibt es nicht mehr!
S
tattdessen wird eine abwechslungsrei­
che, vollwertige und kalorienbewusste
Ernährung empfohlen, die sich nur un­
wesentlich von der Kost unterscheidet, zu
der man auch Gesunden rät. Aber: Leider
leben die Gesunden im Alltag meist alles
andere als gesund. Zu viel Fett, zu salzig,
zu viel Fleisch, zu wenig Obst und Gemü­
se … Daran können und sollen sich Dia­
betiker nicht orientieren. Gesund essen
– und trotzdem genießen – kann nur, wer
sich mit den Grundregeln der Ernährung
auskennt. Kohlenhydrate, Berechnungs­
einheiten, glykämischer Index – Sie erfah­
ren im nächsten Kapitel alles, was Sie über
eine gesunde Ernährung wissen sollten.
Richtig essen
Worauf kommt es wirklich an, wenn man
lecker, abwechslungsreich und zudem
auch noch gesund essen möchte? „Essen
ist ein Bedürfnis, Genießen ist eine Kunst“
(Francois VI. Duc de La Rochefoucauld,
1613–1680). Essen ist wichtig für unser
Wohlbefinden und soll Ihnen möglichst
keine Sorgen bereiten. Da kein Lebens­
mittel alle lebensnotwendigen Nährstoffe
in optimaler Zusammensetzung enthält,
sollten Sie möglichst vielseitig essen. Da­
bei kommt der Auswahl, der Zusammen­
setzung und der Menge der Lebensmittel
eine besondere Bedeutung zu.
Rechenbeispiel:
kg/Körpergewicht × 25 kcal
= Energiebedarf
100 kg × 25 kcal = 2 500 kcal
Das wichtigste Ziel der Ernährung bei
Diabetes: das Abnehmen! Dies geschieht
immer dann, wenn Sie weniger Energie
zu sich nehmen, als Sie verbrauchen. Der
persönliche Energiebedarf ergibt sich
bevorzugt aus dem zugrunde liegenden
Gewicht und der täglichen körperlichen
Bewegung.
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aus: Lübke u.a., Diabetes Typ 2 (ISBN 9783830460657) © 2012 Trias Verlag
Richtig essen
Beispiele für die obere Normalgewichtsgrenze (BMI = 25 bis max. 26 kg/m2)
Länger als
Körpergewicht (kg)
KE-Vorschlag
Fett in Gramm
165 cm
68 bis 70
mind. 16
60
170 cm
72 bis 75
cirka 20
70
180 cm
80 bis 82
mind. 20 bis 25
80
Persönlicher Energiebedarf: Unsere Ernährungsvorschläge basieren auf jüngsten Empfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft und auf den Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Wie viel Energie liefern unsere
Grundnährstoffe?
Unsere Nahrung besteht aus den drei
Grundnährstoffen Kohlenhydrate, Eiweiß
(Protein) und Fett. Die Nährstoffe werden
zur Energiegewinnung sowie zum Aufbau
von Körpersubstanz, z. B. der Muskulatur,
und Wirkstoffen wie Hormonen benötigt.
Das offizielle Maß zur Berechnung der
Nahrungsenergie ist das Kilojoule (kJ)
(sprich: Dschul). In der Praxis hat sich je­
doch die geläufigere Bezeichnung „Kiloka­
lorie“ (kcal) durchgesetzt. Eine Kilokalorie
entspricht rund 4,2 Kilojoule.
Wird der Bedarf von 2 500 kcal um cirka
200 bis 300 kcal täglich unterschritten,
verringert sich das Körpergewicht um
etwa ein Kilogramm pro Monat. Durch
eine dauerhafte Ernährungsumstellung
kann das Gewicht zunächst verringert
und im Anschluss dann auch gehalten
werden. Wie im Eingangskapitel erwähnt,
ist die Zunahme der körperlichen Aktivi­
tät sehr hilfreich, um das Körpergewicht
zu verringern. Ausdauernde Bewegung
und Sport fördern die Fettverbrennung.
Dabei werden auch überhöhte Triglyze­
ride – das sind Neutralfette – verbrannt
und die Bildung von „gutem“ HDL-Choles­
terin gesteigert. Regelmäßige Bewegung
stärkt die vorhandene Muskulatur und
baut die Muskeln auf. Diese verbrauchen –
im Gegensatz zu Fettgewebe – auch dann
noch Energie, wenn die Bewegungseinheit
bereits beendet ist.
WISSEN
Wie viel Energie liefern die
Grundnährstoffe?
▬ 1 g Kohlenhydrate liefert rund
17 kJ (= 4 kcal).
▬ 1 g Eiweiß liefert rund 17 kJ
(= 4 kcal).
▬ 1 g Fett liefert rund 38 kJ
(= 9 kcal).
▬ 1 g Alkohol liefert rund 29 kJ
(= 7 kcal)
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aus: Lübke u.a., Diabetes Typ 2 (ISBN 9783830460657) © 2012 Trias Verlag
Ernährung
Kohlenhydrate – die unentbehrlichen Sattmacher
Für den Körper sind Kohlenhydrate als
Energielieferanten besonders wichtig,
weil sie die Muskeln und das Gehirn mit
Glukose (Traubenzucker) versorgen. In
Form von Stärke machen Kohlenhydrate
lange satt, vor allem wenn Sie Vollkorn­
brot, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte,
aber auch Kartoffeln, Reis und Nudeln
bevorzugen.
Der glykämische Index
Der glykämische Index, bisweilen auch
kurz als Glyx oder GI bezeichnet, ist ein
Maß für den Blutzuckeranstieg nach dem
Essen. Inzwischen weiß man, dass Le­
bensmittel mit vergleichbarem Kohlen­
hydratanteil den Blutzuckerspiegel unter­
schiedlich schnell und stark ansteigen
lassen.
Lebensmittel mit einem hohen glykämi­
schen Index führen zu einem schnellen
und steilen Blutzuckeranstieg, was eine
hohe Insulinausschüttung zur Folge hat
bzw. einen hohen Insulinbedarf verur­
sacht. Die hohe Insulinausschüttung führt
zu einer schnellen und häufig zu star­
ken Absenkung des Blutzuckerspiegels,
wodurch es kurzfristig zu einer Unterzu­
ckerung kommen kann. Auf diese Anzei­
chen reagiert der Körper mit Heißhunger.
Dieser ständige Wechsel von Blutzucker­
Glykämischer Index verschiedener Lebensmittel
Lebensmittel mit hohem
glykämischem Index
Lebensmittel mit niedrigem glykämischem
Index
Bier, Coca-Cola, Limonade
Bratkartoffeln, Kartoffelpüree
Honig, gezuckerte Konfitüre
Milch- und Milchprodukte
Süßkartoffeln
Brotaufstrich mit Fruchtzucker
Zucker
Fruchtzucker (Fructose)
Cornflakes
Vollkorngetreideflocken, Haferflocken
Weißbrot
Vollkornbrot, Pumpernickel
Wassermelone, Ananas, Weintrauben
frisches Obst (fast alle Sorten)
Mais, Kürbis
Gemüse (fast alle Sorten), Hülsenfrüchte und
Rohkost
Geleefrüchte, Gummibärchen
Schwarze Schokolade
weißer Reis
Natur- und Wildreis
weiße Teigwaren
Vollkornteigwaren
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aus: Lübke u.a., Diabetes Typ 2 (ISBN 9783830460657) © 2012 Trias Verlag
Kohlenhydrate – die unentbehrlichen Sattmacher
spitzen und zu niedrigen Werten fördert
die Gewichtszunahme. Das Abnehmen
funktioniert leichter, wenn der Blutzu­
cker­ und Insulinspiegel möglichst niedrig
und gleichmäßig bleibt.
Deshalb ist es empfehlenswert, Lebens­
mittel zu bevorzugen, die einen günsti­
gen, das heißt niedrigen, glykämischen
Index haben und sehr langsam und
gleichmäßig zu Traubenzucker abgebaut
werden. Zu bevorzugen sind Roggenvoll­
kornbrot, Pumpernickel, Vollkornflocken,
Vollkornteigwaren, Gemüse und Hülsen­
früchte. Aber auch Milch, Joghurt, Äpfel
und Orangen sorgen für einen gleichmä­
ßigen Blutzuckeranstieg.
Ballaststoffe –
günstig für den Blutzucker
Auch Ballaststoffe (BA) zählen zu den
Kohlenhydraten. Sie sind ausschließlich
in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten
– vor allem in Getreide. Sie werden vom
menschlichen Verdauungssystem nur teil­
weise verwertet, sind aber von großem
gesundheitlichem Nutzen für uns. Die in
den Vollkornprodukten enthaltenen Bal­
laststoffe sorgen dafür, dass die enthal­
tene Stärke nur sehr langsam in das Blut
gelangen kann, wodurch ein zu schneller
Blutzuckeranstieg besonders nach den
Mahlzeiten verhindert wird. Außerdem
wirken sie sich positiv auf den Choles­
terinspiegel aus, fördern die Darmtätig­
keit und sättigen anhaltend. Die Leitlinie
„Ernährungsempfehlungen zur Behand­
lung des Diabetes mellitus“ der Deutschen
▲ Gut geeignet: Vollkornbrot
Diabetes Gesellschaft sieht 20 g BA/1 000
kcal bzw. 40 g BA/Tag für Diabetiker vor.
Die durchschnittliche Zufuhr liegt derzeit
bei 25 g (Männer) bzw. 23 g(Frauen) BA/
pro Tag.
Falls Sie bisher noch nie Vollkornpro­
dukte gegessen haben, sollten Sie einmal
neue Brotsorten ausprobieren. Vollkorn­
brötchen und Brote aus fein gemahlenem
Vollkornmehl erleichtern den Einstieg.
Manchmal können anfangs vermehrt Blä­
hungen auftreten, wenn Sie mehr Voll­
kornprodukte essen, weil der Darm sich
erst umstellen muss. Ballaststoffe haben
die Fähigkeit, ein Mehrfaches ihres eige­
nen Gewichts an Wasser aufzunehmen.
Der Darm kann diesen Brei viel leichter
weitertransportieren.
Ballaststoffe aus Getreide (Zellulose,
Hemizellulose) sind für die Verdauung
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aus: Lübke u.a., Diabetes Typ 2 (ISBN 9783830460657) © 2012 Trias Verlag
Ernährung
besonders wichtig: grobe Partikel (Ganz­
kornbrot) sind noch besser als feine, wie
im Vollkornmehl.
Pektin im Apfel und Beta­Galaktane im
Hafer bezeichnet man als lösliche Ballast­
stoffe. Sie wirken positiv auf den mensch­
lichen Organismus ein, da sie den Cho­
lesterinspiegel im Blut indirekt senken
können. Beim Verzehr von mehr Ballast­
stoffen sinkt zudem in der Regel der Kon­
sum an cholesterinhaltigen tierischen
Fetten. Der Ballaststoffgehalt ist in den
Tabellen und Rezepten dieses Kochbuchs
extra ausgewiesen.
Tipp
Falls Sie Ballaststoffprodukte in isolierter Form, beispielsweise als Kleie
oder Leinsamen, essen, sollten Sie auf
jeden Fall reichlich trinken, mindestens 250 ml Wasser, damit sich im
Darm kein Pfropf bildet.
Wo sich Zucker versteckt
Zucker in Kaffee, Eistee oder Limona­
den, süße Brotaufstriche wie Honig und
Sirup, Süßigkeiten wie Bonbons, Lakritze
und Fruchtgummi lassen den Blutzucker
sehr schnell ansteigen (siehe Seite 28,
Der glykämische Index) und fördern den
Heißhunger auf noch mehr Süßes. Zucker
enthält keine Ballaststoffe, Vitamine und
nur unbedeutende Mengen an Mineral­
stoffen. Er liefert in erster Linie „leere
Energie“. Ein hoher Zuckerverzehr geht
zulasten einer ausreichenden Zufuhr an
lebensnotwendigen Nährstoffen. Neben
Konfitüren und Süßigkeiten enthalten
meist auch Fertigsaucen, Marinaden und
Fertiggerichte jeglicher Art viel Zucker.
Und wie man süßt
Mit Zucker und zuckerhaltigen Lebens­
mitteln sollten Sie sehr sparsam umge­
hen. Diabetiker sollten maximal 10 % der
täglichen Energie in Form von Haushalts­
zucker zu sich nehmen. Das entspricht
etwa 30 bis 40 Gramm Zucker pro Tag.
Richtig und sparsam dosiert unterstrei­
chen der Zucker und auch die Zuckeraus­
tauschstoffe den Eigengeschmack von
Speisen, ohne ihn zu überdecken. Be­
trachten Sie Süßigkeiten als Genussmittel
und genießen Sie Süßes dann auch ohne
schlechtes Gewissen.
Da empfohlen wird, Haushaltszucker
nur begrenzt zu verwenden, eignen sich
Süßstoffe zum Süßen von Speisen und
Getränken. Sie enthalten keine Kohlenhy­
drate und verursachen keinen Blutzucker­
anstieg. Sehr preiswert und am häufigsten
im Handel erhältlich sind Saccharin und
Cyclamat als Tabletten und in flüssiger
Form. Neuere Süßstoffe enthalten Ace­
sulfam­K oder Thaumatin (als Tabletten
erhältlich) oder Aspartam (nicht koch­
und backfest), als Tabletten und Streusüße
erhältlich.
Stevia, ein pflanzlicher Süßstoff, ist be­
vorzugt in Bioläden oder Reformhäusern
erhältlich. Er ist seit November 2011 als
Lebensmittelzusatzstoff in der EU zuge­
lassen.
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aus: Lübke u.a., Diabetes Typ 2 (ISBN 9783830460657) © 2012 Trias Verlag
Kohlenhydrate – die unentbehrlichen Sattmacher
Was ist eine Kohlenhydrat- bzw.
Berechnungseinheit (KE, BE)?
Bei der Kohlenhydrateinheit (KE), auch
Berechnungseinheit (BE) oder Broteinheit
genannt, handelt es sich um eine Schätz­
einheit, die den Anteil an verdaulichen
Kohlenhydraten in einem Lebensmittel
angibt. Die Berechnungs­ oder Austausch­
einheit ist hilfreich, um Lebensmittelmen­
gen miteinander vergleichen zu können.
Um die Berechnung der Kohlenhydrate
zu erleichtern, werden jeweils 10 g ver­
dauliche Kohlenhydrate als Kohlen­
hydrateinheit (= 1 KE) angegeben. Die
Nährwertangaben von handelsüblichen
Lebensmitteln sind auf 100 g ausgelegt,
die Portionsgröße kann variabel sein. Das
Dezimalsystem erleichtert das Ermitteln
der Austauschgröße von handelsüblichen
Lebensmitteln. Im Rahmen der intensi­
vierten Insulintherapie werden KE und
Insulineinheiten aufeinander abgestimmt.
Änderung der Diätverordnung: Die Maß­
einheit BE galt als Einheit für 12 g Gesamt­
kohlenhydrate. Die Verordnung über
diätetische Lebensmittel für Diabetiker
(die sogenannte Diätverordnung) enthielt
bislang auch spezifische Vorgaben für
die Verwendung bestimmter Zuckeraus­
tauschstoffe und Süßungsmittel in Diabeti­
ker­Lebensmitteln. Mit der Aufhebung der
Vorschriften für Diabetiker­Lebensmittel
ist auch der Wegfall der BE­Kennzeichnung
verbunden.
Um ohne das Gefühl der Unsicherheit
essen zu können, üben Sie zunächst, die
Gewichtsmengen kohlenhydrathaltiger
Lebensmittel zu schätzen. Hierzu ist in
den ersten Wochen die Benutzung einer
Küchenwaage hilfreich. Später haben Sie
die Mengen im Gefühl. Die Erstellung Ih­
res persönlichen Ernährungsplanes sollte
gemeinsam von Ihnen und einer Diätas­
sistentin sowie nach Vorgaben des behan­
delnden Arztes erfolgen.
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aus: Lübke u.a., Diabetes Typ 2 (ISBN 9783830460657) © 2012 Trias Verlag
Austausch-Tabellen
Austausch-Tabellen
In den Austausch-Tabellen finden Sie Lebensmittelmengen aufgelistet,
die 10 g verwertbare Kohlenhydrate enthalten. Das sichere Schätzen von
Kohlenhydratmengen in Lebensmitteln ist hilfreich, um extreme Schwankungen des Blutzuckers zu vermeiden. Die Vielzahl der Fettangaben ist
besonders hilfreich, um die empfohlene Menge von 60 bis 80 g pro Tag
gut umsetzen zu können.
Hinweise
▬ Neben den KE-Werten
sind die Gramm-Angaben
des jeweiligen Lebensmittels sowie Schätzhilfen
aufgelistet. Der Ballaststoffgehalt pro KE wird zusätzlich ausgewiesen. Bei
den Milchprodukten sind
außerdem die enthaltenen
Mengen an Eiweiß, Fett
und Energie angegeben.
Backwaren und Schokolade enthalten Angaben
über den Fettgehalt und
die KE-Menge pro Stück/g.
▬ Die Kohlenhydrate der
Hülsenfrüchte sind nur
geringfügig blutzuckerwirksam, deshalb können
kleine Mengen innerhalb der KE-Berechnung
vernachlässigt werden.
Wird vor der Hauptmahlzeit kein Insulin gespritzt,
genügt es, die Hülsen-
früchte, die in einem Teller
Eintopf enthalten sind,
mit 1 KE anzurechnen. Im
Rahmen der intensivierten
Insulintherapie können
Hülsenfrüchte ohne KEAnrechnung gegessen
werden.
▬ Fruchtzucker und/oder Zuckeraustauschstoffe wurden bisher zur Herstellung
von Diabetikerprodukten
(s. S. 31) verwendet, weil
sie einen verzögerten
und geringen Anstieg des
Blutzuckers bewirken.
▬ Zuckerfreie Bonbons
und Kaugummi enthalten
Zuckeraustauschstoffe
(u. a. Isomalt, Xylit und
Sorbit) und brauchen in
den meist üblichen kleinen Verzehrmengen nicht
nach KE berechnet zu
werden, weil kein wesentlicher Blutzuckeranstieg
erfolgt. Sie schonen den
Zahnschmelz.
Tipps für den Alltag:
▬ Essen Sie sich satt an
Vollkornbrot und an Kartoffeln. Vollkornbrot und
Vollkornprodukte liefern
mehr Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe als
Brötchen, Weißbrot und
Kuchen.
▬ Verbieten Sie sich nichts
wie Knabbergebäck u. Ä.
Erlauben Sie sich ab und
zu kleine Mengen, bevor
der Heißhunger zu groß
wird und Sie viel mehr
essen als geplant.
▬ Bevorzugen Sie fettarme
Milchprodukte, diese
enthalten hochwertiges
Eiweiß und Kalzium für die
Knochen.
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Austausch-Tabellen
Lebensmittelgruppe
1 KE
Schätzhilfe cirka:
Gesamtballaststoffe
Roggenvollkornbrot
25–30 g
1
Pumpernickel
25–30 g
1
Roggenmischbrot/
Graubrot
25 g
1
Weizenvollkornbrot
25 g
1
Vollkorn-/Roggenbrötchen
Weizenmischbrot
25 g
20 g
1
Grahambrot
Croissant
25 g
30g
1
Knäckebrot
15 g
1–2 Scheiben
2,2 g
Weizenbrötchen
20 g
1
⁄3 Brötchen
0,6 g
Weizentoastbrot
Rosinenbrot/Brötchen
20 g
20 g
1 kleine Scheibe
⁄3 Scheibe/Brötchen
0,6 g
0,7 g
Brot, Brötchen
Langsamer Blutzuckeranstieg
⁄2 Scheibe
2,1 g
⁄2 Scheibe
2,5 g
⁄2 Scheibe
1,5 g
⁄2 Scheibe
1,8 g
⁄3 Brötchen
⁄2 Scheibe
1,6 g
0,9 g
⁄2 Scheibe
⁄3 Stück, 8 g Fett
2,0 g
+
Schnellerer Blutzuckeranstieg
1
1
Sehr schneller Blutzuckeranstieg
1
Knabbergebäck
Kartoffelchips
25 g
15 St.
0,8 g
Erdnussflips
20 g
2 Handvoll
1,0 g
Vollkornzwieback
20 g
2 St.
2,0 g
Zwieback, eifrei
15 g
2 St.
0,5 g
Kräcker
15 g
3–5 St.
+
Salzstangen
15 g
10–15 St.
+
Popcorn, gesüßt
15 g
1,5 g
Popcorn, ungesüßt
20 g
2,0 g
Frühstücksflocken
Haferflocken
15 g
2 EL
0,8 g
Cornflakes
15 g
4 EL
0,6 g
Müsli, ohne Zucker
15 g
1 EL
1,1 g
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Austausch-Tabellen
Lebensmittelgruppe
1 KE
Schätzhilfe cirka:
Gesamtballaststoffe
Buchweizen/-grütze/-vollmehl
15 g
1 EL
0,5 g
Grünkern-/Dinkelmehl
15 g
1 EL
1,5 g
Hirse, geschält
15 g
1 EL
0,5 g
Paniermehl
15 g
1 EL
0,4 g
Puddingpulver
12 g
1 EL
+
Roggenmehl Type 815
15 g
1 EL
1g
Weizenmehl Type 550–1050
15 g
1 EL
0,6 g
Weizenvollkornmehl
20 g
1 EL
2,6 g
Mehle, Puddingpulver
Weizengrieß
15 g
1 EL
1,0 g
Weizenstärke u. Ä.
12 g
1 EL
+
Kartoffeln
65 g
1 mittelgroße
1,5 g
Kartoffelpüreepulver
15 g
1 gehäufter EL
1,5 g
Kartoffelknödel
45 g
1 halber Knödel
1,0 g
Kroketten, verzehrfertig
35 g
2 St.
1,0 g
Pommes frites, verzehrfertig
30 g
Rösti, Tiefkühlprodukt
50 g
Nudeln etc., roh (gekocht 40 g)
15 g
1 1⁄2 EL
0,5 g
Vollkornnudeln, roh (gekocht
40 g)
15 g
1 1⁄2 EL
1,3 g
Vollkornreis, roh (gekocht 40 g)
15 g
1 EL
0,3 g
Reis, gekocht
45 g
2 geh. EL
+
Bohnen, weiß, getrocknet
(gekocht 80 g)
25 g
2 EL
4,2 g
Erbsen, reif, ungeschält
(gekocht 80 g)
25 g
2 EL
4,1 g
Linsen, getrocknet (gekocht 80 g)
20 g
2 EL
2,1 g
Kartoffeln, Nudeln, Reis
1,5 g
1,5 g
Hülsenfrüchte
+ in Spuren – keine Daten vorhanden
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aus: Lübke u.a., Diabetes Typ 2 (ISBN 9783830460657) © 2012 Trias Verlag
Austausch-Tabellen
Milch- und Milchprodukte
1 KE
Eiweiß
Fett
kJ
kcal
Trink-, Dickmilch, Joghurt, Kefir
(3,5 % Fett)
250 g
8g
9g
670
160
Milch, Joghurt, Kefir (1,5 % Fett)
250 g
9g
4g
500
120
Buttermilch
250 g
9g
1g
380
90
Joghurt, mager (0,3 % Fett)
250 g
11 g
+
380
90
Kefir, entrahmt
250 g
9g
+
400
95
Fruchtjoghurt mit Süßstoff
(3,5 % Fett)
125–150 g
5 g
4 g
420
100
Fruchtjoghurt mit Zucker (2 KE)
125–150 g
5 g
5g
580
140
Kakaohaltige Pulver
1 geh. TL (5 g)
0,5 KE
Geschlagene Sahne 30 % Fett/
1 leicht geh. EL = 15 g*
–
+
5g
190
45
Saure Sahne 24 % Fett/1 EL = 15 g*
–
+
4g
170
40
Speisequark, mager*
–
13 g
0,2 g
230
55
Speisequark, 20 % Fett*
–
12 g
5g
400
95
Speisequark, 40 % Fett*
–
11 g
11 g
610
145
Harzer Käse, 1 St. 30 g *
–
9g
–
190
45
1 Scheibe/30 g: Schnittkäse,
30 % F. i. Tr. *
–
8g
5g
400
95
1 Scheibe/30 g: Schnittkäse,
45 % F. i. Tr. *
–
7,5 g
9g
460
110
Je 100 Gramm:
*Nicht nach KE berechnet werden Butter, Sahne, Kondensmilch, Käse und Quark, weil diese Lebensmittel nur wenig Kohlenhydrate enthalten.
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