Adipositas - Luzerner Kantonsspital

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ADIPOSITASZENTRUM ZENTRALSCHWEIZ
In Kooperation mit:
Kantonsspital Uri in Altdorf
Kantonsspital Obwalden in Sarnen
Zuger Kantonsspital in Baar
Adipositas
Behandlungsmöglichkeiten von Übergewicht
Kompetenz, die lächelt.
Herzlich willkommen
Gerne informieren wir Sie über die Philosophie und die
Warum muss das Übergewicht so ernst genommen
Behandlung des Übergewichtes in unserem Adipositaszentrum
werden?
Zentralschweiz.
Die Adipositas ist eine schwere chronische Erkrankung und
muss als solche ernst genommen werden. Adipositas ist keine
Warum braucht es ein Adipositaszentrum?
Nebendiagnose. Die Lebenserwartung ist um viele Jahre
Viele Menschen leiden an einem krankhaften Übergewicht
vermindert.
(Adipositas) und an dessen Folgeerkrankungen. Wir wissen, dass
Das Übergewicht ist die Ursache oder zumindest ein wichtiger
die Adipositas in den meisten Fällen nicht alleine durch den eige-
Faktor in der Entstehung von vielen Erkrankungen:
nen Willen zu besiegen ist. Das Übergewicht hat viele Ursachen.
• Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2)
Dadurch ergeben sich im täglichen Leben viele Nachteile. Die
• Bluthochdruck und Gefässverkalkung
Adipositas ist eine schwere chronische Erkrankung, welche einer
• Herzinfarkt und Herzrhythmusstörungen
Behandlung von Spezialisten bedarf.
• Erhöhte Blutfette
• Lebererkrankungen
Deshalb haben sich Ärztinnen, Ärzte und Therapeutinnen aus
• Gallensteine
den verschiedensten Fachrichtungen der Region zusammenge-
• Atemnot
schlossen. Seit mehr als 10 Jahren werden Patienten wegen des
• Schlafapnoe (lebensgefährliche Atempausen beim Schlafen)
Übergewichtes am Luzerner Kantonsspital behandelt und in
• Krebs (Gebärmutterkrebs, Darmkrebs)
Luzern und Sursee auch operiert. In einem Zentrum ergänzen
• Unfruchtbarkeit (Polyzystisches Ovarsyndrom)
sich die verschiedenen Fachrichtungen zum Vorteil für den
• Gelenkbeschwerden
Patienten. Wir werden dabei auch durch Spitäler in anderen
• Psychische Erkrankungen (Depression)
Kantonen fachlich unterstützt. Unsere Patienten kommen aus
allen Kantonen der Zentralschweiz. Einige Abklärungen oder
Die Adipositas ist mit dem Rauchen die häufigste Todesursache
Therapien sind so wohnortnahe durchführbar.
in den Industriestaaten. Deshalb ist der Gewichtsverlust so
wichtig für Ihre Gesundheit.
Die betroffenen Menschen haben meist bereits einen jahrelangen Kampf geführt, dies auch häufig mit ärztlicher Unterstützung.
Der Langzeiterfolg blieb häufig aus. Unser Ziel ist es, die Patien-
Wir unterstützen Sie gerne.
ten langfristig bis zu einem Erfolg zu begleiten. Nach Klärung
möglicher Ursachen, stellt sich die Frage, welche Therapien
Ihr Team des Adipositaszentrums Zentralschweiz
zum Erfolg führen können. Diese wird durch uns eingeleitet und
begleitet.
Falls jedoch die Voraussetzungen gegeben sind, nach vielen
erfolglosen Versuchen Gewicht zu reduzieren, kann eine
Operation zu einem langfristigen Erfolg führen. Ziel ist es, das
Gewicht zu reduzieren und die Folgeerkrankungen zu bessern
oder zu heilen. Wir möchten besonders Patienten mit einem
deutlichen Übergewicht ab einem BMI von 35 kg/m2 helfen.
Adipöse Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren werden im
Kinderspital Luzern durch ein interdisziplinäres Team betreut.
1
Nicht-operative (= konservative) Therapiemöglichkeiten
Vor jeder Therapie muss eine gründliche Abklärung erfolgen.
Bewertung
Gelegentlich ist eine therapierbare Erkrankung die Ursache des
Mit den genannten diätetischen und medikamentösen Behand­
Übergewichtes.
lungen kann eine rasche Gewichtsabnahme erzielt werden.
Bei einigen Patienten haben diese Massnahmen dauerhaften
Ernährungsberatung
Erfolg und müssen daher unbedingt ernsthaft versucht werden.
Als Basismassnahme muss durch eine geschulte Ernährungs­
Eine Operation ist dann unnötig. Leider kommt es aber bei vielen
beraterin die Nahrungszusammensetzung sowie das Ess­
Patienten nach Wochen oder Monaten wieder zu einem erneuten
verhalten des Patienten analysiert und die entsprechenden
Anstieg des Gewichts, oft auf einen Wert gleich oder höher als
Ernährungsfehler aufgedeckt werden. Aufgrund dieser Analyse
der Ausgangswert. Nach wiederholten Therapieversuchen spricht
kann dann eine individuelle Diät geplant und in die Tat
man deshalb vom sogenannten Jo-Jo-Effekt. Bei einem BMI >35
umgesetzt werden.
ist eine konservative Therapie meist erfolglos, muss aber vor
Viele Therapieformen basieren auf Ernährungsberatung.
einer etwaigen Operation ernsthaft versucht werden.
Oft wird dies unterstützt in Absprache mit Spezialisten durch
Nahrungsmittelersatz in Form von Getränken oder Pulvern.
Steigerung der körperlichen Aktivität
Die Steigerung der körperlichen Aktivität ist ein wichtiger
Bestandteil eines langfristigen Erfolges. Dies gilt für eine Therapie
mit oder ohne Operation. Das Trainingsprogramm muss individuell angepasst und gefördert werden.
Verhaltenstherapie
Die Nahrungsaufnahme ist mehr als nur Kalorienzufuhr. Das
Essen spielt eine wichtige Rolle in verschiedenen Lebens­
situationen. Dies selbst zu erkennen, ist oft schwierig. Hierzu
kann Hilfe angeboten werden als erster Schritt für Ver­
änderungen.
Medikamentöse Therapie
Orlistat (Xenical®, Alli®) hemmt die Fettverdauung im Darm
und somit auch die Aufnahme von Fetten aus dem Darm in den
Körper. Rimonabant (Acomplia®), Fenfluramin (Ponderax®),
Dexfen­flura­min (Isomeride®) Sibutramin (Reductil®) wurden
wegen schwerer Nebenwirkungen vom Markt genommen.
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Operative (=chirurgische) Therapiemöglichkeiten
Der Zweck einer Operation zur Behandlung des Übergewichtes
Um einer Operation zustimmen zu können müssen gesetzlich
besteht darin, die Energiezufuhr zu drosseln.
festgelegte Bedingungen erfüllt sein:
Durch einen operativen Eingriff werden die Nahrungsaufnahme
•Der Patient oder die Patientin hat einen BodyMass Index
und die hormonelle Steuerung des Hungergefühls verändert.
Hierzu gibt es verschiedene Operationsverfahren, die auf unterschiedlichen Ebenen ihre Wirkung erzielen.
(BMI) von mehr als 35.
•Eine zweijährige adäquate Therapie zur Gewichtsreduktion
war erfolglos. Bei einem BMI > 50 kg/m² ist eine Dauer
von 12 Monaten ausreichend.
a. Restriktion
Durch die Bildung eines sehr kleinen Magens mit engem Ausgang
und damit langsamer Entleerung dieses kleinen Magens können
nur kleine Essportionen aufgenommen werden. Durch die
•Die Operation muss an einem zertifizierten Adipositas-
Zentrum erfolgen.
•Verpflichtung des Patienten/der Patientin zu einer regel­
mässigen Nachkontrolle von mindestens 5 Jahren.
Spannung der Magenwand wird ein Sättigungsgefühl erzeugt.
Operationstechnik
b. Hormoneller Effekt
Am LUKS Luzern und Sursee werden sämtliche Operations­
Mit der Operation wird der hormonelle Regelmechanismus, wel-
verfahren meist in laparoskopischer Technik durchgeführt.
cher das Essverhalten bei uns Menschen massgebend steuert,
Das heisst, ein grosser Bauchschnitt ist dann nicht notwendig.
verändert. In den letzten Jahren hat die Forschung gerade auf
diesem Gebiet grosse Fortschritte gemacht. Es werden neue
Gallenblase
Hormone und deren Wirkung entdeckt, welche bis vor einigen
Durch einen starken Gewichtsverlust kann die Gallenblase stark
Jahren noch nicht bekannt waren.
gereizt werden und zu Problemen führen. Daher wird in den
einzelnen Fällen geprüft, ob eine Gallenblase mit Steinen ent-
c. Malabsorption
fernt wird.
Durch eine Umgehung eines Teils des Dünndarmes wird die
Aufnahme der Nährstoffe und damit auch der Kalorien in den
Bewertung
Körper vermindert. Ein Teil der Nahrung wird unverdaut wieder
Durch eine Operation wird in fast allen Fällen eine deutliche
ausgeschieden.
dauerhafte Gewichtsreduktion erreicht. Die Begleiterkrankungen
werden deutlich gebessert. Der Einfluss auf den Diabetes melli-
Voraussetzungen für eine Operation zur Gewichts-
tus Typ 2 (Zuckerkrankheit) ist besonders beeindruckend.
reduktion
Das Risiko innerhalb der nächsten Jahre zu sterben wird durch
Einer Operation wird im Luzerner Kantonsspital in Luzern und
die Operation verringert.
Sursee nur zugestimmt nach einem Gespräch in der sogenannten Interdisziplinären Adipositassprechstunde.
Anwesend sind:
• ein Internist
• ein Psychiater
• ein Chirurg
• eine Ernährungsberaterin
3
Magenschlauch
Roux-Y-Magen-Bypass
Mögliche Operationsverfahren
1. Roux-Y-Magen-Bypass (Roux-Y gastricbypass)
2. Magenschlauch (gastric sleeve)
Der Roux-Y-Magen-Bypass ist allgemein als Standardeingriff
Der Magenschlauch als alleinige Operation zur Behandlung
bei Morbider Adipositas. Hierzu liegen bereits über viele Jahre
der Adipositas ist erst seit wenigen Jahren etabliert. Zuvor war
Erfahrungen vor. Durch eine Klammernaht am obersten Anteil
die Bildung eines Magenschlauches der erste Teil eines grösse-
des Magens wird der Magen durchtrennt und somit eine kleine
ren Operationsverfahrens. Geplant war dann nach einigen
Magentasche gebildet. Anschliessend wird der Dünndarm an
Wochen eine zweite Operation, um einen kompletten sogenann-
einer definierten Stelle durchtrennt. Das eine Ende wird mit der
ten Duodenal switch durchzuführen. Bei einer grossen Anzahl
Magentasche verbunden. Das andere Ende wird mit dem
der Patienten trat bereits durch den Magenschlauch die ge-
restlichen Dünndarm verbunden, sodass eine Y-förmige Schlinge
wünschte Gewichtsreduktion ein, eine weitere Operation war
entsteht (daher der Name).
überflüssig.
Beim Magenschlauch wird eine Magensonde eingeführt und
Alimentäre Schlinge
entlang dieser der Magen durchtrennt. Der abgetrennte Magen
Dünndarm von der Magentasche bis zur Verbindung mit dem
wird entfernt.
Dünndarm
Die Wirkung ist in den ersten zwei Jahren ähnlich der des Magen-
Biliäre Schlinge
Bypasses, kann danach jedoch durch Dehnung des Magens
Dünndarm vom grossen Restmagen bis zur Verbindung mit
abnehmen. Falls eine deutliche Gewichtszunahme eintritt, kann
dem Dünndarm
aus dem Magenschlauch immer noch ein Duodenal switch oder
Commen trunk
ein Magen-Bypass durchgeführt werden.
Dünndarm nach der Verbindung beider Dünndarmschlingen
Die Operation des Magenschlauches ist technisch einfacher als
bis zum Dickdarm
der Magen-Bypass und wird daher im LUKS durchgeführt falls
Proximaler gastric bypass
das Risiko (hoher BMI, Voroperationen, etc.) für einen Magen-
Hierbei wird die Länge der alimentäre Schlinge ausgemessen.
Bypass zu hoch erscheint. Auch kann diese Operation bei Jugend-
Diese beträgt zwischen 1.5 und 2.5 m. Der commen trunk
lichen und bei Patienten mit BMI <40 sinnvoll sein. Eine endgül-
ist dann noch mehrere Meter lang.
tige Bewertung dieser Operation ist jedoch noch nicht möglich,
Distaler gastric bypass
da Studien mit Langzeitergebnissen fehlen.
Die Länge des common trunk wird ausgemessen und beträgt
0.5 bis 1 m
Wirkungsmechanismus des Roux-Y-Magen-Bypasses
Wirkungsmechanismus des Magenschlauches:
a. Restriktion: Durch die kleine Magentasche entsteht ein
a. Restriktion: Durch den engen Magenschlauch entsteht ein
schnelles Sättigungsgefühl.
b. Hormoneller Effekt: Der Magen-Bypass hat einen deutlichen
b. Hormoneller Effekt: Der Magenschlauch hat einen deutlichen
Effekt auf die Hormone, welche Hunger und Sättigungsgefühl
Effekt auf die Hormone, welche Hunger und Sättigungsgefühl
steuern. Auch verbessert sich die Insulinresistenz (Zucker-
steuern. Auch verbessert sich die Insulinresistenz (Zucker-
verwertungsstörung, Diabetes mellitus) bereits vor einer
verwertungsstörung, Diabetes mellitus) bereits vor einer
Gewichtsreduktion.
c. Malabsorption: Bei einem proximalen Magen-Bypass ist dieser
Effekt vorhanden, jedoch gering. Beim distalen Magen-Bypass
ist eine Malabsorption sehr stark ausgeprägt.
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schnelles Sättigungsgefühl.
Gewichtsreduktion.
c. Malabsorption: Dieser Effekt ist beim Magenschlauch kaum
vorhanden.
Magenband
Bilio-pankreatische Umgehung
3. Bilio-pankreatische Umgehung mit duodenal switch
4. Magenband (Gastric banding)
(Biliopancreatic diversion (BPD) with duodenal switch)
Es handelt sich dabei um ein Silikonband mit integriertem
Diese Operation ist in zwei Schritte unterteilt. Deim ersten Teil der
schlauchartigem Ballon, welches um den obersten Magenanteil
Operation wird ein Magenschlauch (gastric sleeve) gebildet. Als
gelegt wird. Das aufblasbare Band ist via einen Schlauch mit
zweiter Schritt wird der Zwölffingerdarm (duodenum) direkt nach
einem unter die Haut implantierbaren Reservoir verbunden,
dem Magenausgang durchtrennt und die Dünndarmschlingen
in welches Flüssigkeit gefüllt und das Band damit weiter oder
neu zusammengesetzt, so dass die Verdauungssäfte der Galle
enger gestellt werden kann.
und aus der Bauchspeicheldrüsse sich erst kurz vor dem Über-
Das Prinzip erscheint simpel und hat zunächst eine weite Ver-
tritt in den Dickdarm mit dem Speisebrei vermischen.
breitung in Europa erfahren. Es gibt sehr viele gute Einzel-
Die Ergebnisse bezüglich Gewichtsverlust und Behandlung der
ergebnisse, jedoch führte das Magenband zu sehr vielen Komp-
Folgeerkrankungen ist durch diese Operation am stärksten.
likationen. Diese machten oft erneute Operationen notwendig,
Jedoch ist diese Operation technisch am schwierigsten und die
die dann bei Verwachsungen am Magen deutlich schwieriger sind.
Mangelerscheinungen nach Operation können am ausgeprägsten
Diese Technik wird am Luzerner Kantonsspital nicht mehr
sein. Diese Operation wird als zweiter Schritt nach Magen-
eingesetzt.
schlauchoperation geplant bei äusserst stark Übergewichtigen
Personen eingesetzt. Auch bei nicht ausreichendem Effekt nach
alleiniger Magenschlauchoperation, kann die Operation mit
einem duodenal switch erweitert werden. Dieses Verfahren
kommt nur in Ausnahmefällen zur Anwendung.
Wirkungsmechanismus der Biliopancreatic diversion (BPD)
Wirkungsmechanismus des Magenbandes
a. Restriktion: Durch den engen Magenschlauch entsteht ein
a. Restriktion: Durch die kleine Magentasche entsteht ein
schnelles Sättigungsgefühl
b. Hormoneller Effekt: Es liegt ein deutlicher Effekt auf die
Hormone welche Hunger und Sättigungsgefühl steuern vor.
schnelles Sättigungsgefühl.
b. Hormoneller Effekt: gering
c. Malabsorption: keine
Auch verbessert sich die Insulin Resistenz (Zuckerverwertungsstörung, Diabetes mellitus) bereits vor einer Gewichtsreduktion.
c. Malabsorption: Es liegt eine starke Malabsorbtion vor.
5
Wahl der Operationsmethode
Untersuchungen
Die Operationsmethode wird individuell, abhängig von
Eine Operation muss gut vorbereitet sein:
verschiedenen Faktoren, durch den Chirurgen zusammen mit
• Ausschluss einer krankhaften Ursache des Übergewichtes
dem Patienten festgelegt.
• Blutwerte
Wichtige Entscheidungskriterien sind unter andern:
• Magenspiegelung
• Alter
• Lungenfunktionsprüfung mit Ausschluss nächtlicher
• Begleiterkrankungen
Atempausen
• Voroperationen
• Ernährungsberatung
• BMI
• Psychiatrische Abklärung
• persönliche Situation (z.B. Kinderwunsch)
• Bei Bedarf auch andere wie z.B. Herzultraschall
Einiges kann wohnortnahe in anderen Kantonen bei unseren
Partnerspitälern, die unser Projekt unterstützen, organisiert
werden.
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Wirkung
Gewichtsreduktion innerhalb v. 2 Jahren
Gewichtsreduktion
nach 2 Jahren
Mangelerscheinungen
UmwandlungsOP möglich
Magenband
Restriktion
+ – ++
0 – ++
+
ja
Magenschlauch
(sleeve resection)
Restriktion
hormonell
+++
++ – +++
++
ja
Proximaler
Magen-Bypass
Restriktion
geringe Malabsorption
hormonell
+++
+++
+++
schwierig
Distaler
Magen-Bypass
Restriktion
Malabsorption
hormonell
++++
+++
++++
schwierig
Duodenal switch
Restriktion
Malabsorption
hormonell
++++
++++
++++
schwierig
Nach der Operation
Die Vorteile nach einer Operation sind überwältigend.
Notwendige Kontrollen
Im Durchschnitt verliert man nach der Operation ungefähr zwei
Die Veränderungen im Verdauungssystem können zu Mangel-
Drittel des Übergewichtes.
erscheinungen führen. Dies ist uns bekannt. Daher muss man
nach der Operation ein Leben lang zusätzlich Vitamine und
Beispiel:
Mineralien erhalten. Regelmässige Blutkontrollen sind unbedingt
Grösse: 1.70 m, Gewicht: 130 kg,
notwendig.
daraus folgt ungefähr ein Übergewicht von 60 kg
(70 kg ist das «Normalgewicht» bei 1.70 m).
Überschüssige Haut
Durch die Operation alleine kann ein Gewichtsverlust von
Durch den Verlust von Fett verbleibt überschüssige Haut,
40 kg erreicht werden, somit ein Endgewicht von 90 kg nach
welche kosmetisch stören kann. Dies lässt sich vielleicht etwas
1,5 bis 2 Jahren. Danach kommt es häufig zu einem leichten
durch Sport reduzieren, auch ist jüngere Haut flexibler. Falls die
Gewichtsanstieg. Jedoch kann das Gewicht weiter fallen durch
Bezahlung durch die Krankenkasse geklärt ist, erfolgt auch
die Änderung der Essgewohnheiten und zusätzlichen Sport.
eine Operation durch unsere Kollegen der plastischen Chirurgie
mit sehr guten Ergebnissen.
Die Lebensqualität der Patienten nimmt nach Operation
deutlich zu.
Langzeiterfolg
Folgeerkrankungen des Übergewichtes können geheilt oder
Ein sehr guter Langzeiterfolg bei allen Operationsverfahren
deutliche gebessert werden. Oder sie treten erst gar nicht in den
tritt ein, wenn die Operation auch als Chance gesehen wird, alte
folgenden Jahren auf.
Verhaltensweisen zu ändern. Die körperlichen Umstellungen
• Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) kann in 80%
helfen dies zu erreichen:
geheilt werden. Zumindest aber verbessern sich die
• Regelmässige und ausgewogene Ernährung (weniger Hunger)
Zuckerwerte im Blut bei geringerer Anzahl an Medikamente.
• Regelmässiger Sport für 3 Stunden pro Woche
• Der Bluthochdruck kann in 60 % geheilt werden.
(mit weniger Gewicht macht dies auch wieder Freude)
• Die Herzbeschwerden, Blutfette, Lebererkrankungen,
Atembeschwerden bessern sich deutlichst.
Lebenserwartung
• Die Gelenke und Knochen werden weniger belastet.
Die Operation führt zu einer deutlichen Verbesserung des
• Ein unerfüllter Kinderwunsch kann vielfach behoben werden.
Gesundheitszustandes und der Lebensqualität. Die Operation hat
• Psychische Erkrankungen wie Depressionen durch das
Risiken. Jedoch ist ein bleibendes Übergewicht das grössere
Übergewicht werden geringer.
Risiko. Ohne Operation sterben die Patienten früher. Die Lebenserwartung wird durch die Operation statistisch um einige Jahre
verlängert.
7
Nachkontrolle
Eine Betreuung nach der Operation ist unbedingt notwendig:
Adipositaszentrum
Wir begleiten unsere Patienten auch in den folgenden Jahren.
In der wöchentlich stattfindenden Sprechstunde sehen wir viele
Patienten und können daher aufgrund der vielen Erfahrungen
bei typischen Problemen beraten und handeln.
Weitere Informationen
Anmeldung zur interdisziplinären
Adipositassprechstunde
Luzern
Luzerner Kantonsspital Luzern
6000 Luzern 16
Dr. Martin Sykora
Ernährungsberatung
Leitender Arzt Viszeralchirurgie
Nach einer Schulung vor der Operation hilft die Ernährungs-
Stv. Leiter des interdisziplinären Adipositaszentrum-
beraterin beim Kostaufbau nach der Operation. Hierbei sollen
Zentralschweiz
typische Fehler vermieden werden, welche fast alle Patienten
Dr. Andreas Scheiwiller
ohne Hilfe am Anfang machen. Auch im weitern Verlauf
bleibt die Ernährungsberaterin ein wichtiger Partner, um bei
der Umstellung der Nahrungsaufnahme zu helfen.
Leitender Arzt
Sekretariat
Franziska Weber
Hausarzt
Tel.: 041 205 45 24
Der Hausarzt ist in der ganzen Behandlung sehr wichtig, da
Fax: 041 205 24 84
er oder sie den Patienten/in bereits seit Langem kennt. Hier erfol-
[email protected]
gen die regelmässigen Laborkontrollen (mehrmals im Jahr), um
Mangelerscheinungen rechtzeitig zu erkennen und entsprechend
zu behandeln.
Sursee
Luzerner Kantosspital Sursee
Spezielle Sprechstunden
6210 Sursee
Bei Vorliegen von verschiedenen Erkrankungen muss die
Dr. Alessandro Wildisen
Behandlung nach der Operation angepasst werden. Dies ist z.B.
besonders notwendig bei Patienten mit Zuckerkrankheit
(Diabetes mellitus Typ 2). Direkt nach der Operation muss die
Insulinmenge stark reduziert werden. Hiezu braucht es spezielle
Chefarzt Chirurgie
Stv. Leiter des interdisziplinären AdipositaszentrumZentralschweiz
Erfahrungen, über welche z.B. unsere Hormonspezialisten
Sekretariat
(Endokrinologen) verfügen.
Antoinette Trentini
Tel: 041 926 41 55
Psychologische Begleitung
Fax: 041 926 41 90
Der Gewichtsverlust und Änderung des Essverhaltens hat starke
[email protected]
Auswirkungen auf die eigene Person und deren Umgebung.
Dies sollte nicht unterschätzt werden. Daher erfolgt auch eine
www.ksl.ch/adipositas oder
Abklärung vor der Operation in unserem Zentrum. Eine Therapie
www.adipositaszentrum-zentralschweiz.ch
in Einzelgesprächen oder Gruppen kann Patienten angeboten
werden, die dies brauchen oder wünschen.
8
Therapiemöglichkeiten bei Kindern und Jugendlichen
Adipöse Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren werden im
Da sich Kinder und Jugendliche noch im Wachstum befinden,
Kinderspital Luzern in der Adipositas-Sprechstunde betreut. Es
ist das erste Ziel, das Gewicht zu stabilisieren. Eine Gewichts-
besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Adipositas-Zentrum
abnahme wie bei erwachsenen übergewichtigen Patienten
für erwachsene Patienten.
ist oft nicht notwendig. Dafür ist häufig eine Therapie zur Lebensstiländerung für die Kinder und ihre ganze Familie nötig.
Übergewicht und Adipositas entstehen in den meisten Fällen
Die «klassischen» Bereiche unterscheiden sich nicht von der
bereits im Kindes- und Jugendalter. Jedes 5. bis 6. Schulkind in
Erwachsenen-Betreuung und beinhalten z.B. die Förderung der
der Schweiz ist übergewichtig; bereits die Hälfte dieser Kinder
körperlichen Aktivität und eine Analyse der Ernährungsgewohn-
haben Risikofaktoren oder gewichtsabhängige Krankheiten.
heiten.
Die Wahrscheinlichkeit, dass das Übergewicht und seine Begleiterkrankungen im Erwachsenenalter fortbestehen, ist sehr gross.
Das Team der Adipositas-Sprechstunde bietet zudem ein besonderes Programm für alle Kinder und Jugendliche zwischen 8 und
Mit dem gezielten und frühen Einsetzen von Präventivmass-
14 Jahren aus der Zentralschweiz an («Hulahopp»). Die Kosten
nahmen können bessere und längerfristige Erfolge zur
werden von der Krankenkasse übernommen. Für weitere
Gewichtsstabilisierung oder -normalisierung erreicht werden.
Informationen siehe www.hulahopp.ch.
In einer ersten Phase geht es darum, seltene Erkrankungen
auszuschliessen, die zu einer Adipositas führen können.
Im Kindes- und Jugendalter werden die operativen (=chirurgi-
Anschliessend erfolgt wie bei den erwachsenen Patienten eine
schen) Therapiemöglichkeiten bis zum Wachstumsabschluss
interdisziplinäre Betreuung durch ein Spezialistenteam
nicht empfohlen, da der heranwachsende Körper im Vergleich
aus verschiedenen Gebieten der Kinder- und Jugendmedizin:
zum Erwachsenen andere Eigenschaften und Bedürfnisse hat.
Endokrinologie, Gastroenterologie, Kinderchirurgie,
Orthopädie, Pneumologie, Psychiatrie, Psychologie,
Physiotherapie und Ernährungsberatung. Wichtig ist die
Kontaktadresse:
Mitarbeit des betreuenden Kinder-/ Hausarztes.
Kinderspital Luzern
Dr. Paolo Tonella
Oberarzt pädiatrische Endokrinologie/Diabetologie
Leiter der Adipositas-Sprechstunde für Kinder und Jugendliche
6000 Luzern 16
Sekretariat
Tagesklinik Kinderspital
Tel.: 041 205 31 66
Fax: 041 205 32 36
www.kinderspital-luzern.ch
Luzerner Kantonsspital Luzern
Luzerner Kantonsspital Sursee
Interdisziplinäre Sprechstunde
Interdisziplinäre Sprechstunde
6000 Luzern 16
6210 Sursee
Sekretariat
Sekretariat
Tel.: 041 205 45 24
Tel: 041 926 41 55
Fax: 041 205 24 84
Fax: 041 926 41 90
[email protected]
[email protected]
www.ksl.ch/adipositas oder
www.ksl.ch/adipositas oder
www.adipositaszentrum-zentralschweiz.ch
www.adipositaszentrum-zentralschweiz.ch
Luzerner Kantonsspital Wolhusen
Kinderspital Luzern
Innere Medizin
6000 Luzern 16
6110 Wolhusen
Sekretariat
Sekretariat
Tel: 041 492 83 05
Tel.: 041 205 32 09
Fax: 041 492 83 90
Fax: 041 205 32 36
[email protected]
[email protected]
www.ksl.ch/adipositas oder
www.kinderspital-luzern.ch oder
www.adipositaszentrum-zentralschweiz.ch
www.adipositaszentrum-zentralschweiz.ch
Kantonsspital Uri
Kantonsspital Obwalden
Zuger Kantonsspital AG
Innere Medizin
Innere Medizin
Endokrinologie/Diabetologie
6460 Altdorf
6060 Sarnen
6340 Baar
Sekretariat
Sekretariat
Sekretariat
Tel: 041 875 51 32
Tel.: 041 666 40 56
Tel: 041 399 41 30
Fax: 041 875 54 02
Fax: 041 666 44 03
Fax: 041 399 41 31
[email protected]
[email protected]
[email protected]
www.ksuri.ch
www.ksow.ch
www.zgks.ch
Luzerner Kantonsspital
Adipositaszentrum Zentralschweiz
6000 Luzern 16
Telefon Sekretariat 041 205 45 24
www.ksl.ch/adipositas oder
www.adipositaszentrum-zentralschweiz.ch
000000
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