Chronische Verstopfung (chronische Obstipation) Liebe Patientin, lieber Patient! Bei Ihnen wurde eine chronische Verstopfung (auch: chronische Obstipation) diagnostiziert. Bitte lesen Sie sich die folgenden Informationen gut durch. Dies wird Ihnen helfen, die Erkrankung und die Behandlungsmöglichkeiten besser zu verstehen. Was geschieht bei chronischer Verstopfung? Von einer chronischen Verstopfung spricht man, wenn über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten die Darmentleerung erschwert ist, sich unvollständig anfühlt oder zu selten erfolgt (weniger als drei Stuhlgänge pro Woche). Sie ist keine Erkrankung im eigentlichen Sinne, sondern ein Symptom. Zu den Auslösern gehören vor allem eine ballaststoffarme Ernährung, Flüssigkeitsmangel, zu wenig Bewegung und Stress. Auch bestimmte Krankheiten wie Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion und andere ernsthaftere Erkrankungen können zu Verstopfung führen. Oft lässt sich aber auch keine krankhafte Ursache dingfest machen. Bestimmte Medikamente können „stopfen“, daher ist es immer wichtig, beim Arztbesuch alle Medikamente anzugeben. 3. Therapieziel: Mit Abführmitteln lässt sich eine chronische Obstipation fast immer erfolgreich behandeln. Um das Problem dauerhaft zu beheben, reicht es aber oft schon aus, sich ballaststoffreich zu ernähren, regelmäßig zu bewegen und ausreichend zu trinken. Allerdings kann es eine gewisse Zeit dauern, bis diese Maßnahmen greifen. Wichtig: Wenn sich Ihre Stuhlgewohnheiten plötzlich verändern, der Stuhl schwarz wird, Sie Blut im Stuhl sehen und/oder Sie evtl. sogar Gewicht verlieren, wenden Sie sich bitte an mich! 4. Das können Sie selbst tun: Nehmen Sie sich genügend Zeit für den Toilettengang und generell zum Entspannen. Stress kann die Darmtätigkeit drosseln. Wichtig ist auch, sich viel zu bewegen, täglich mindestens zwei Liter Wasser zu trinken und reichlich Ballaststoffe zu essen – in Form von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Sollte Ihnen das z.B. aufgrund von Unverträglichkeiten nicht möglich sein, wenden Sie sich bitte ebenfalls an mich. Was Sie über die Erkrankung wissen sollten 1. Beschwerden: Dauerhaft harter, klumpiger Kot, der sich nur durch starkes, mitunter auch schmerzhaftes Pressen entleeren lässt, sowie weniger als drei Stuhlgänge pro Woche sind die Leitsymptome der Erkrankung. Begleitet werden sie nicht selten von Völlegefühl, Blähungen, Appetitlosigkeit und Druckgefühl im Bauch. Bitte geben Sie mir Bescheid, wenn Ihre Beschwerden weiterhin bestehen oder sich verschlimmern. 2. Behandlung: Eine Veränderung der Ernährungsund Lebensgewohnheiten – mehr Ballaststoffe, Bewegung und Flüssigkeitszufuhr – bildet den Grundpfeiler der Therapie. Ergänzend dazu gibt es eine Reihe von Abführmitteln (Laxanzien) mit unterschiedlichen Wirkmechanismen, die auch miteinander kombiniert werden können. Laxanzien können entweder Wasser im Darm binden, das Stuhlvolumen vergrößern oder die Darmbeweglichkeit fördern. Es ist jedenfalls wichtig, zu wissen, wie das verwendete Abführmittel wirkt, und manche davon nicht zu lange einzusetzen, da der Darm sonst träge wird oder es zu Reizungen der Schleimhaut kommt. Weg der Nahrung durch den Körper: Vom Magen gelangt sie in den Dünndarm und von dort in den Dickdarm. Hier wird dem Darminhalt Wasser entzogen, weshalb ein langsamer Weitertransport in diesem Bereich zu hartem Stuhl führen kann. Notizen: Ich wünsche Ihnen gute Besserung!