Verstopfung oder Darmträgheit ist keine Krankheit! Trinken Von Verstopfung spricht man bei weniger als 3 Stuhlentleerungen in 1 Woche, und/oder hartem oder schmerzhaftem Stuhlgang oder gelegentliche Entleerung großer Stuhlmengen. Halten die Beschwerden länger als 2 Monate an, spricht man von chronischer Verstopfung. Zusätzlich können Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen oder Appetitmangel auftreten. sehr wichtig Flüssigkeit im Darm weicht harten Stuhlgang auf und erleichtert den Darmtransport. Idealerweise sollte man altersentsprechend reichlich trinken, zu jeder Mahlzeit, über den Tag verteilt und abends. Geeignet: • Wasser, Tee oder evtl. sehr stark verdünnte Frucht- säfte. Fenchel-, Anis- oder Kümmel-Tee, gezielt gegen Bauchschmerzen und/oder Blähungen geben Ungeeignet: • gesüßte Getränke wie z.B. Softdrinks, Eistees oder Limonaden Tipp: Morgens ein Glas Wasser, natur belassener Orangenoder Apfelsaft nüchtern, evtl. sogar kalt getrunken, unterstützt die morgendliche Stuhlentleerung. Essen so gelingt‘s Geeignet: • Eine verdauungsfördernde Ernährung beinhaltet eine ausgewogene Mischkost mit Ballaststoffen. • Ballaststoffreich sind vollkorngetreidehaltige Nahrungsmittel, Gemüse (vor allem Rohkost), Obst, Kartoffeln und Hülsenfrüchte. • Empfehlenswert ist es, pro Tag 5 Portionen Gemüse und Obst – vorwiegend roh – zu essen (1 Portion = 1 Handvoll – beachte: Kinderhand, Erwachsenenhand). • Ballaststoffreiche Ernährung enthält Quellstoffe, die erst durch eine reichliche Trinkmenge opti- mal wirken. • Milchsäurebakterien in naturbelassenem Joghurt, Molke, Kefir oder auch in Sauerkraut oder Brottrunk unterstützen die Darmtätigkeit. Ungeeignet: • Häufiger Verzehr von Süßigkeiten, Schokoauf- strich, Fastfood oder Fertiggerichten. • Auch zuviel Milch, Kakao und milchhaltige Drinks können eine Verstopfung fördern. Tipps: • Ein geregelter Tagesablauf, gemeinsame Familien- essen zu festen Zeiten und eine ruhige Mahl zeitenatmosphäre ermöglichen körperliches Wohlbefinden. Ruhe und Zeit bei den Mahl- zeiten verhindert z.B. ungenügendes Kauen und/oder hastiges Schlingen. • Ein Kind sollte nie zum Essen oder Trinken ge- zwungen werden. • Die Portion „erlaubtes Süßes“ kann gut als Ab- schluss der Hauptmahlzeit gegeben werden. • Zwischen den Mahlzeiten sollte nichts gegessen werden – Essenspausen von 3-5 Stunden (altersabhängig) sollten eingehalten werden. • Regelmäßige Bewegung, besonders Sport, bringt den Darm auf Trab. Stundenlanges Sitzen vor Computer, Spielkonsole oder Fernsehen macht den Darm träge. • Ab etwa 3 Jahren sollte regelmäßig nach den Hauptmahlzeiten ein Toilettengang von ca. 5 Min. eintrainiert werden. Verstopfung und Darmträgheit bei Kindern und Jugendlichen • Kleinen Kindern helfen ein Kinder-Toilettensitz und/oder eine Fußstütze vor der Toilette, damit die Füße abgestützt werden können. Arztbesuch zur Beachtung Bei hartnäckiger und/oder anhaltender Verstopfung empfehlen wir, Ihr Kind dem Kinderarzt vorzustellen. So erreichen Sie uns: Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen Koblenzer Straße 115-155 56073 Koblenz www.gemeinschaftsklinikum.de Ihre Ansprechpartner: Standort Koblenz: Rosemarie Herbertz, Ernährungsberaterin, Kinderkrankenschwester, Tel.: 02 61/4 99 - 26 25 Standort Mayen: Anke Maur, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Tel.: 0 26 51/83 - 22 60 Ratgeber für Betroffene und Eltern