Information zur Obstipation

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Information zur Obstipation
Liebe Patientin!
Sie haben im Rahmen Ihrer Behandlung Probleme mit der Verdauung und eventuell auch
Beschwerden bei der Stuhlausscheidung?
Grund: Die behandlungsbedingte Hormonumstellung und die Einnahme von Progesteron kann, wie auch
bei jeder natürlichen Schwangerschaft, eine verlangsamte Verdauung bewirken.
Normale Begleiterscheinungen können sein: Blähungen (die nicht abgehen), Bauchschmerzen,
Probleme bei der Stuhlausscheidung (Häufigkeit seltener als sonst, Schmerzen beim Stuhlgang,
Hämorrhoiden).
Was können Sie tun?
Folgende Tipps empfehlen wir Ihnen. Gleichzeitig unterstützen Sie hiermit auch die Einnistung:
Bitte achten Sie generell auf eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung (3,4).
Laut Studien (1) ist die Zugabe von ballaststoffreicher Kost eine gute Vorbeugung gegen
Verstopfung und/oder kann Beschwerden, die aufgrund einer Verstopfung bestehen, lindern bzw.
Ihnen dabei Abhilfe schaffen:
● ausreichende Flüssigkeitszufuhr (2 bis 3 Liter pro Tag wie Wasser, ungesüßte Tees,
Elektrolytgetränke)
● Obst: Erdbeeren, Birnen, Grapefruit, Dörrpflaumen, Dörrbirnen und Feigen als Kompott, evtl.
auch püriertes Kompott
● Bevorzugen Sie Brote aus Natursauerteig: Roggenbrot (hat wesentlich mehr Ballaststoffe als
Weißbrot), Kleiebrote
● Vollkornteigwaren, Hirse, Hafer,
Vollkornmüsli kurz mit Wasser oder Milch aufgekocht, 5 Minuten quellen lassen und mit Rahm
und frischen Früchten verfeinern - Kartoffeln, Hülsenfrüchte (mit viel frisch gehackter
Petersilie, etwas Zitronensaft, frischen Ingwer und in wenig Butter angeröstetem Kümmel
blähen sie viel weniger)
● Salate wie Endivie, Radicchio, Chicorée fein geschnitten, mit milden Salatsaucen, auch Salate
aus gedünstetem Gemüse sind sehr bekömmlich (rote Rüben, Fisolen…)
● KEINE blähenden Gemüsesorten (rohe Zwiebeln, Kohl, Lauch) und KEINE Bohnen
● Getränke z.B.: Tee aus Melisse oder Benediktenkraut
● Gewürze z.B.: frischer Ingwer, frischer Koriander, Kapern, Oliven
Zusätzlich empfehlen wir die Mahlzeiten auf mehrere kleine Snacks zu verteilen und regelmäßig
Bewegung wie Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen, leichte Gymnastik.
Sanfte Bauchmassagen im Uhrzeigersinn bringen den Darm in Schwung, unterstützt durch
verdauungsfördernde Bitterpflanzen (Radicchio, Chicorée) sowie Grapefruitsaft
Falls Ihre Beschwerden nicht besser werden sollen oder der Bedarf nach einer schnelleren Abhilfe
besteht, empfehlen wir: Abführende Ernährung
● Eingelegte Zwetschken und Feigen (für Diabetiker nicht geeignet): ungeschwefelte
getrocknete Zwetschken/ Feigen über Nacht in Wasser einweichen und morgens mitsamt dem
Einweichwasser essen, helfen sehr gut.
● Leinsamen (pro EL Leinsamen ein großes Glas Wasser trinken)
● Flohsamen
Wenn die oben genannten Empfehlungen nicht geholfen haben, können Sie folgende Medikamente
bedenkenlos einnehmen:
Antiflat, Lefaxin, Disflatyl (enthalten den Inhaltsstoff PEG (2), welches auch abführend wirkt)
Magnesium (1-2 Beutel am Tag)
Bitte nehmen Sie KEINE anderen Abführmittel ohne Rücksprache mit Ihrem/r behandelnden
Arzt/Ärztin.
Quellen:
(1)
Jewell, D./ Young, G. (2001): Interventions for treating constipation in pregnancy. In: Cochrane Database
of Systematic Reviews 2001, Heft2.
(2)
Neri, I. et al. (2004): Polyethylene Glycol Electrolyte Solution (Isocolan) for Constipation During
Pregnancy: An Observational Open-Label Study. In: Journal of Midwifery Womens Health 2004, Heft 49, S.
355-358.
(3)
Obstipation. Online unter http://www.pflegewiki.de/wiki/Obstipation
(4)
Verstopfung in der Schwangerschaft. Online unter http://www.dasgesundheitsportal.com/sites/verstopfung.html
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