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Wie lange kann sich MRSA auf Hautund Schleimhaut halten und ist
MRSA behandelbar?
In vielen Fällen verschwindet der Keim nach einiger
Zeit wieder von der Körperoberfläche. Manchmal
erweist sich die Besiedlung aber auch als sehr hart­
näckig, insbesondere dann, wenn wiederholt Anti­
biotika eingenommen werden. Es kann auch sinnvoll
sein, spezielle Maßnahmen (Sanierung, Dekontamina­
tion) zu ergreifen, um die Besiedlung mit MRSA aktiv
zu beenden. Ohne Risikofaktoren gelingt eine
Sanierung in den meisten Fällen.
Was bedeutet MRSA-Sanierung?
Bei der MRSA-Sanierung sollen die Bakterien von
Haut und Schleimhäuten des MRSA-Trägers entfernt
werden. Eine Sanierung (Dauer: fünf Tage) kann
während des Krankenhausaufenthalts oder auch zu
Hause in Begleitung durch einen Hausarzt mit
MRSA-Schulung durchgeführt werden. Zur Sanierung
steht ein sogenanntes Anti-MRSA-Set (in der Apo­
theke erhältlich) zur Verfügung, bei dem unbedingt
die Herstellerangaben mit Einwirkzeit beachtet
werden müssen:
Eine Händedesinfektion nach Berührung besiedel­
ter Stellen (Nase, Achsel, Leiste, schlecht heilen­
de Wunden) ist nötig, um die Übertragung zu
verhindern.
Zur täglichen Ganzkörperreinigung mit Haar­
wäsche eine antiseptische Waschlotion benützen.
Besonderes Augenmerk beim Waschen sollten Sie
auf die Achsel- und Leistenregion verwenden, der
Haar­ansatz ist eine der Stellen am Körper, die sich
bevorzugt mit MRSA besiedeln.
Weitere Informationen
RoMed Kliniken
Abteilung für Krankenhaushygiene
Pettenkoferstraße 10
83022 Rosenheim
Persönliche Utensilien wie Brille, Hörgerät, Zahnpro­
these usw. nach antiseptischer Waschung desinfi­
zieren.
RoMed Klinik Bad Aibling
Tel 0 80 61 - 930 200
Umgang mit Ihrer Wäsche: wie vorher beschrieben.
Pflegeartikel, wie z. B. Bürste und Kamm,
sollten Sie möglichst in dieser „Entkeimungs­phase“
als Einmal­artikel verwenden und auf Deoroller,
Lippenstift, Cremes aus der Dose etc. sowie auf
Schmuck wegen einer Wiederbesiedlung
ver­zichten.
Umgebung im Haushalt: wischen Sie täglich
desinfizierend Ihre direkte Umgebung (Türklinken,
Waschbecken, WC usw.), benutzen Sie eigenes Ge­
schirr und spülen Sie es möglichst bei mindestens
60° C in der Geschirrspülmaschine.
Mindestens dreimal täglich Rachenspülung mit
antiseptischer Lösung.
Methicillin resistenter Staphylokokkus aureus
RoMed Klinik Prien am Chiemsee
Tel 0 80 51 - 600 71 81
RoMed Klinikum Rosenheim
Tel 0 80 31 - 365 37 51
RoMed Klinik Wasserburg am Inn
Tel 0 80 71 - 77 53 48
Nach den fünf Tagen der Sanierung kontrolliert
der Hausarzt durch Abstriche den Erfolg der
Maß­nahmen (dreimal MRSA negativ an drei
verschiedenen Tagen).
Informationen
der Krankenhaushygiene
für Patienten
und Angehörige
Risikofaktoren wie chronische Wunden und
Katheter machen eine Sanierung schwieriger.
MRSA hält sich besonders hartnäckig in der Nase,
dagegen werden antibiotisch oder antiseptisch
wirkende Nasensalben verwendet.
MRSA
Herausgeber:
RoMed Kliniken, Pettenkoferstraße 10, 83022 Rosenheim
www.romed-kliniken.de
Stand 06/2015
Bildnachweis Titelseite: © Tatiana Shepeleva/fotolia.com
Bei Ihnen oder Ihrem Angehörigen wurde eine Besied­
lung beziehungsweise eine Infektion mit sogenannten
MRSA-Bakterien festgestellt. Wir möchten Ihnen einige
Fragen zum Thema MRSA beantworten. Dazu gehören
Informationen über die MRSA-Bakterien, erforderliche
Therapien und notwendige Hygienemaßnahmen,
besonders auch nach Entlassung aus dem Krankenhaus.
Sie können sich jederzeit an das ärztliche Personal oder
an die Mitarbeiter der Pflege wenden. Scheuen Sie sich
nicht, die Fragen zu stellen, die Ihnen wichtig sind.
Darüber hinaus stehen Ihnen unsere Hygienefachkräfte
als Ansprechpartner zur Verfügung.
MRSA – was ist das?
MRSA (Methicillin resistenter Staphylokokkus aureus) ist
ein Bakterium, bei dem eine Reihe von Antibiotika, wie
z. B. Methicillin, wirkungslos geworden sind. Im Falle
einer Infektion erschwert dies die Behandlung. MRSABak­terien sind jedoch nicht von sich aus mehr
krankheits­erregend als „normale“ Staphylokokken-Bak­
terien.
Infektion oder Besiedlung:
Was ist der Unterschied?
Besiedlung (Kolonisation) bedeutet, dass der Keim
ohne Krankheitszeichen auf der (Schleim-)Haut nach­
weisbar ist,
Infektion bedeutet, dass der Keim in den Körper
gelangt, z. B. durch Verletzungen der Haut (ggf. auch
Operationswunden) und die Person krank macht.
Kann MRSA weitergegeben oder
übertragen werden?
Was muss im Umgang mit MRSA im
Krankenhaus beachtet werden?
MRSA kann von Mensch zu Mensch oder auch von
Gegenständen auf den Menschen übertragen werden,
meistens geschieht dies über die Hände. Der Keim
besiedelt dann meist Nase und Haut. Besitzt man
bestimmte Risikofaktoren, wie z. B. chronische Krank­
heiten, Katheter, Wunden oder nimmt häufig und
lange Antibiotika ein, kann sich MRSA dauerhaft
festsetzen und gelegentlich Infektionen verursachen.
Da im Krankenhaus viele Patienten diese Risikofaktoren
haben, muss verhindert werden, dass sich MRSA auf
Mitpatienten, Umgebung und Personal ausbreitet; die
entsprechenden Hygienemaßnahmen (Isolierungs­
maßnahmen) sind aufwendig.
Als MRSA-Patient werden Sie schnellstmöglich in
Warum bekommen manche Menschen MRSA?
MRSA erwerben zumeist Menschen, die schon älter
und/oder sehr krank sind, beziehungsweise die aus
unterschiedlichen Gründen häufig Antibiotika erhalten
haben. Andere MRSA-Stämme stammen aus der
Tierhaltung.
Wie lässt sich MRSA nachweisen?
Durch Abstriche mit einem Wattetupfer auf der
(Schleim-)Haut (Nase, Rachen, Leiste) kann im Labor
MRSA nachgewiesen werden. Durch ein sogenanntes
„Aufnahme- oder Kontaktscreening“ sollen MRSATräger schnellst möglich erkannt werden.
Personen, die sich demnächst einer Operation
unterziehen werden.
Personen mit offenen Wunden oder Haut­
ekzemen.
einem Einzelzimmer isoliert und vom Krankenhaus­
personal mit Schutzkittel, Mund-Nasenschutz und
Einmalhandschuhen versorgt.
Personen, die im Krankenhaus arbeiten und dort
Auch Ihre Besucher müssen vor Betreten des Isolier­
Personen, die schwer bzw. chronisch krank sind.
zimmers Schutzkleidung (Mund-Nasenschutz, grü­
nen Besucherkittel) anlegen. Besucher sollten innige
Körperkontakte meiden und sich vor dem Verlassen
des Zimmers gründlich die Hände desinfizieren. In
der Regel werden die Besucher vor dem Betreten
des Zimmers vom Pflegepersonal aufgeklärt.
direkten Umgang mit Patienten haben.
Diesen Personenkreis und den jeweiligen behandeln­
den Arzt sollten Sie über „Ihren“ MRSA informieren.
Auf engen Kontakt mit Säuglingen und Schwangeren
sollten sie verzichten. Die Kontaktpersonen sollen sich
die Hände waschen oder wenn möglich desinfizieren.
Nach Absprache mit der Krankenhaushygiene
können Sie unter folgenden Voraussetzungen das
Zimmer verlassen:
– sorgfältige Händedesinfektion
– Tragen von Mund-Nasenschutz
– kein Aufenthalt in Gemeinschaftsräumen, wie
z. B. Cafeteria oder Aufenthaltsbereich der
Station
– keine Benutzung von Gemeinschaftstoiletten
– kein direkter Körperkontakt (Händeschütteln,
Umarmen) mit anderen Patienten
– Verlassen des Zimmers nur in notwendigem
Umfang nach Absprache mit der Station.
Was ist im Falle der Entlassung
nach Hause zu beachten?
Im privaten Umfeld ist die Besiedlung mit MRSA in aller
Regel jedoch kein Problem. Sie können ohne weiteres
Ihre üblichen sozialen Kontakte pflegen. Ausnahmen im
Umgang (innige Berührungen vermeiden) sind:
Umgang mit Ihrer Wäsche
Nach dem Baden/Duschen ist jeweils ein frisches
Handtuch/Waschlappen sowie frische Unterwäsche
und frische Bettwäsche zu verwenden. Die aus­
gewechselte Wäsche sollte bei 80° bis 90° C (Koch­
wäsche) gewaschen werden.
Handtücher/Waschlappen und alle anderen Hygiene­
artikel wie Nagelschere sollen ausschließlich von
Ihnen benützt werden.
Sollte Sie ein Angehöriger pflegen, so ist es
empfehlens­wert, bei der Pflege Einmalhandschuhe
und eine Einmalschürze (im Sanitärhandel oder der
Apotheke erhältlich) zu tragen, besonders wenn man
mit offenen Wunden etc. in Kontakt kommt. Die
Entsorgung der benutzten Einmal­materialien erfolgt
in Tüten verpackt mit dem Hausmüll.
Geschirr personenbezogen benutzen und möglichst
bei mindestens 60° C in der Geschirrspülmaschine
waschen.
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