Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Sterz auch Kartoffelschmarren (4 bis 6 Portionen) 1 kg Kartoffeln (mehligkochend) ca. 150 g Mehl Salz Foto: CMA 100 g Fett zum Ausbacken Gekochte, geschälte Kartoffeln durch die Kartoffelpresse drücken und auskühlen lassen (oder kalte, gekochte Kartoffeln reiben); etwas Salz darüber geben, mit Mehl abbröseln und in reichlich Fett sofort in der Pfanne ausbacken, dabei oft wenden. Der Sterz kann auch in der Röhre – mit wenig Fett – gebacken werden: In eine gefettete Bratraine geben und oft wenden (braucht aber länger bis er fertig ist). Dazu schmeckt: Sauermilch, Sauerkraut aber auch Apfel- oder Zwetschgenmus sowie Vanillepudding. Nährwert pro Portion: Eiweiß 7 g, Fett 17 g, Kohlenhydrate 50 g, 1617 kJ (387 kcal) Gebratene Kartoffelscheiben mit Äpfeln (4 Portionen) 500 g gekochte, geschälte Kartoffeln 30 g Butter etwas Salz 250 g säuerliche Äpfel Gekochte Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden und mit Butter in der Pfanne braten, würzen mit etwas Salz und die geschälten, in dünne Scheiben geschnittene Äpfel darüber verteilen. Bei geschlossener Pfanne und geringer Hitze dünsten bis die Äpfel gar sind (ca. 10 min). Es passen dazu Blattsalate jeglicher Art aber auch gekochter Schinken oder kalter Braten. Nährwert pro Portion: Eiweiß 3 g, Fett 7 g, Kohlenhydrate 25 g, 727 kJ (174 kcal) Kartoffeltorte (16 Portionen) 500 g gekochte, geriebene Kartoffeln (mehligkochend) 1 EL Stärkemehl, 1 Prise Salz 8 Eier 250 g Zucker abgeriebene Schale und Saft von einer unbehandelten Zitrone 125 g geriebene Mandeln 2 – 3 Tropfen Bittermandelöl Gekochte und geschälte Kartoffeln vom Vortag auf einer Reibe reiben (oder einer feinen Raffel), 500 g abwiegen, Stärkemehl und Salz darüber streuen. Dann die Eidotter und den Zucker sehr schaumig rühren; Zitronenschale und -saft, Mandeln, Bittermandelöl und Kartoffeln hinzufügen, alles recht gut durchrühren. Zuletzt den sehr steif geschlagenen Eischnee unter die Masse heben, diese in eine gut gefettete Springform füllen und bei Mittelhitze (180 °C) etwa 1 ½ Stunden backen. Die ausgekühlte Torte mit Puderzucker bestreuen oder mit einer Glasur überziehen. Nährwert pro Portion: Eiweiß 6 g, Fett 7 g, Kohlenhydrate 21 g, 728 kJ (174 kcal) Allgemeine Verbraucherinformation zum Thema Ernährung: Internet: www.vis-ernaehrung.bayern.de Infoline Ernährung: 0180/3504040 (0,09 €/min) Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) Eggenreuther Weg 43, 91058 Erlangen e-Mail: [email protected] Fachliche Konzeption: LGL Außenstelle Menzinger Straße 54, 80638 München, Tel.: 089/17800-0, Fax: 089/17800-170 Gestaltung: LGL Außenstelle Menzinger Straße 54, 80638 München Ausgabe Januar 2002 Alte Kartoffelgerichte – neu entdeckt Die Geschichte der Kartoffel Wer denkt schon an die Indios? Und doch waren es Indianer-Stämme, die wenigstens vor 2000 Jahren damit begannen die Kartoffel im südamerikanischen Andenhochland, ihrem Ursprungsland, zu kultivieren. Im Inkareich war sie ein Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung. Im 16. Jahrhundert gelangte die Kartoffel durch den spanischen Eroberer Pizarro und den englischen Seefahrer Drake nach Europa. Hier wurde die exotische Pflanze zunächst wegen ihrer schönen Blüten in Gärten gezogen und ihre Knollen nur als seltene Kostbarkeit an der Tafel der Fürstenhöfe angeboten. Ihre Stellung als Volksnahrungsmittel errang sie in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, und diese erst als Getreidemissernten und Kriegszeiten zum Kartoffelanbau zwangen. In Preußen half Friedrich der Große mit obrigkeitlichen Ermahnungen und Kontrollen nach. In Bayern hielt die Kartoffel erst nach dem „Kartoffelkrieg“ ihren Einzug. Hierbei handelt es sich um den bayerischen Erbfolgekrieg (1778 bis 1779), den Preußen mit Österreich führte. Die Kampfhandlungen der feindlichen Heere, die sich in Böhmen gegenüberstanden, bestanden vornehmlich darin, sich gegenseitig die Verpflegungsvorräte abzunehmen - samt den Kartoffeln, die sie den Bauern aus den Feldern ausgruben. Als die Kartoffeln aufgegessen waren, war auch der Krieg zu Ende. Wenig später (1784) kam der Amerikaner Graf Rumford nach München, wo er nicht nur den „Englischen Garten“ anlegte, sondern auch den bayerischen Soldaten zeigte, wie man Kartoffeln anbaut. Sein Lieblingsthema war überhaupt die Kartoffel. Die von ihm erfundene und nach ihm benannte „Rumfordsuppe“ – bestehend aus Kartoffeln, Graupen, Erbsen, Brot, Salz, sauer gewordenem Bier und Wasser – wurde als „Armensuppe“ damals weltberühmt. Nach 1850 erfuhr der Kartoffelanbau in ganz Deutschland eine starke Ausweitung, veranlasst durch die Bevölkerungszunahme und Industrialisierung. Die Kartoffel gab nun mit den Grundstock für die tägliche Ernährung ab. Namen hat die Kartoffel viele. Botanisch heißt sie „Solanum tuberosum“. Die Indianer nannten sie „papa“ (Knolle), woraus im Englischen „potato“, im Italienischen „patata“ und im Spanischen „batata“ wurde. Die Italiener des 16. Jahrhunderts nannten sie auch „tartuffo“ oder „tartufolo“, weil sie der „tartufo“, der Trüffel in Aussehen und Geschmack so ähnlich war. Daraus entstand der deutsche Name „Kartoffel“. Daneben haben sich im deutschen Sprachraum „Erdapfel“ und „Grundbirne“ sowie viele Dialektableitungen gebildet, die bis heute im Umlauf sind. Foto: CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH Grüne Kartoffelsuppe (4 bis 6 Portionen) Béchamelkartoffeln, überbacken (4 bis 6 Portionen) 500 g Kartoffeln (vorwiegend festkochend) 250 g gelbe Rüben 1 kleine Sellerieknolle (250 g) 1 Stange Lauch (200 g) 1 Zwiebel (mittelgroß) 4 - 5 Stängel frischer Majoran 4 - 6 EL Sauerrahm 1 Bund Petersilie, evtl. etwas Kerbel und Sauerampfer Foto: CMA 30 g Fett ca. 1 l Fleischbrühe Salz, 1 EL Mehl Kartoffeln, Gemüse und Kräuter entsprechend vorrichten (waschen, putzen, schälen). Zwiebel klein schneiden; Majoran von groben Stängelteilen befreien und mit 1/3 der Petersilie klein hacken, zusammen mit der Zwiebel im Fett andünsten. Würfelig geschnittene Gelbe Rüben und Sellerie sowie den in Streifen geschnittenen Lauch dazugeben und mitdünsten, mit der heißen Fleischbrühe auffüllen und kurz durchkochen lassen. Kartoffeln in Würfel schneiden, in die Suppe geben und diese 15 Minuten leicht kochen lassen; mit Mehl binden und abschmecken. Die Suppe in vorgewärmte Suppentassen oder -teller geben; je 1 EL Sauerrahm und die restlich gehackten Kräuter darüber verteilen. Anmerkung: Es kann auch getrockneter Majoran verwendet werden, der möglichst aber erst beim Abschmecken in die Suppe kommen sollte. mit Schinken – ein Hauptgericht 1 kg Kartoffeln (vorwiegend festkochend) 250 g gekochter Schinken 30 g Butter, 2 EL Mehl (gehäuft) etwas kaltes Wasser ½ l heiße Milch Salz, Pfeffer Muskat 100 g geriebener Käse Gekochte Kartoffeln schälen, in ½ cm dicke Scheiben schneiden und in eine flache, feuerfeste Form füllen; Schinken in Würfel schneiden und darüber verteilen. Butter und Mehl anschwitzen, mit etwas kaltem Wasser ablöschen und mit heißer Milch unter ständigem Rühren auffüllen, gut durchkochen lassen; mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken, dann über Kartoffeln und Schinken geben. Käse darüber streuen und im Backofen bei starker Oberhitze überbacken lassen. Sehr gut passt dazu jegliche Art von Blattsalat, aber auch Tomaten- oder Gelbrübensalat. Nährwert pro Portion: Eiweiß 22 g, Fett 17 g, Kohlenhydrate 39 g, 1682 kJ (401 kcal) Kartoffelschlickerln (4 bis 6 Portionen) 1 kg Kartoffeln (festkochend) Salz, Pfeffer 3 - 4 EL Essig ¼ l Fleischbrühe 100 g durchwachsener Speck 2 Zwiebeln (mittelgroß) gehackte Kräuter Gekochte Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden, noch warm darüber Salz, Pfeffer, Essig und Fleischbrühe geben. Speck und Zwiebeln in kleine Würfel schneiden, in der Pfanne leicht anbraten und über die Kartoffeln verteilen. Den Salat mischen, abschmecken, mit Kräutern bestreut warm auftragen. 750 g Kartoffeln (mehligkochend) 150 – 250 g Mehl etwas Salz 1 Eigelb Salzwasser 50 g Butter 100 g Semmelbrösel Kartoffeln kochen, schälen, durch die Kartoffelpresse drücken, etwas abkühlen lassen; auf dem Brett mit Mehl, Salz und Eigelb rasch zu einem Teig kneten (diesen sofort weiterverarbeiten, da er sonst weich wird). Teig zu einer Rolle formen, in kleine Stücke schneiden und diese zu fingerlangen Nudeln formen, dabei Hand, Nudeln und Brett fleißig mit Mehl bestäuben. Die Schlickerln ins kochende Salzwasser legen, etwa 5 Minuten ziehen lassen, herausnehmen und abtropfen lassen. Butter und Semmelbrösel in der Bratraine rösten, die Schlickerln darin umdrehen und alsbald servieren. Wild, Rinderbraten aber auch Gemüse oder Kompott ergänzen das Gericht. Anmerkung: Kenner merken sicher sofort die Verwandtschaft zu den Fingernudeln. Diese werden nach dem Formen gleich in Fett ausgebacken, wozu man aber die doppelte Menge Fett benötigt. Der Kartoffelteig ist auch für die Herstellung von Aprikosen (Marillen)- oder Zwetschgenknödel geeignet. Nährwert pro Portion: Eiweiß 6 g, Fett 13 g, Kohlenhydrate 30 g, 1130 kJ (270 kcal) Nährwert pro Portion: Eiweiß 10 g, Fett 11 g, Kohlenhydrate 65 g, 1679 kJ (401 kcal) Nährwert pro Portion: Eiweiß 5 g, Fett 8 g, Kohlenhydrate 22 g, 760 kJ (182 kcal) Speck-Kartoffelsalat (4 bis 6 Portionen)