Technische Universität München Institut für Informatik Prof. Dr. J. Csirik Brandt & Stein WS 2002/03 Aufgabenblatt 1 14. Oktober 2002 Übung zur Vorlesung Diskrete Strukturen I Quiz: Test von Grundbegriffen Aufgabe 1 Mengen und Beweise (Z) Zeigen Sie: Für eine Menge M mit |M| < ∞ gilt: Aufgabe 1 (Lösungsvorschlag) |P(M)| > |M|. Mengen und Beweise Sei M = {m1 , m2 , . . . , mn }, also |M| = n. Dann gilt: {m1 } ∈ P(M), {m2 } ∈ P(M), . . . {mn } ∈ P(M) und ∅ ∈ P(M), und somit {∅, {m1 }, {m2 }, . . . {mn }} ⊂ P(M). Schließlich: Aufgabe 2 |{∅, {m1 }, {m2 }, . . . {mn }}| = n + 1 ⇒ |P(M)| ≥ n + 1 Abbildungen (Z) (a) Welche der folgenden Eigenschaften erfüllt die Abb. f : Z → Z mit f(x) = −x ? injektiv, surjektiv bijektiv (b) Welche der folgenden Eigenschaften erfüllt die Abb. f : Z → N0 mit f(x) = x2 ? injektiv surjektiv bijektiv (c) Welche der folgenden Eigenschaften erfüllt die Abb. f : N → N mit f(x) = 2x ? injektiv surjektiv bijektiv (d) Gibt es eine Bijektion f : N → Z von den natürlichen Zahlen N zu den ganzen Zahlen Z? Wenn ja, geben Sie eine an. ja nein (e) Ist die folgende Aussage korrekt? Jede injektive Abbildung einer endlichen Menge in sich selbst f : M → M ist auch bijektiv. ja nein Aufgabe 2 (Lösungsvorschlag) Abbildungen (a) f(x) = −x ist eine Bijektion. Die Abbildung ist also injektiv und surjektiv. (b) f(x) = x2 mit f : Z → N0 ist nicht surjektiv, denn es wird z.B. kein x ∈ Z auf 3 ∈ N0 abgebildet. Die Abbildung ist auch nicht injektiv, denn sowohl −x als auch x werden auf x2 abgebildet. (c) f(x) = 2x ist injektiv, denn jedes x wird auf ein anderes f(x) abgebildet. Sie ist nicht surjektiv, da beispielsweise 3 ∈ N nie erreicht wird. (d) Eine mögliche solche Abbildung lautet: − n2 wenn n gerade f(n) = n−1 sonst 2 (e) Diese Aussage ist richtig (für endliche Mengen wohlgemerkt!), denn wenn auf jedes Element der Wertemenge höchstens einmal abgebildet wird (Injektivität), wird auf genauso viele Elemente abgebildet wie es Elemente in der Definitionsmenge gibt. Da beide Mengen identisch sind, ist die Abbildung auch surjektiv. Es würde also genügen zu verlangen, dass Definitions- und Wertemenge die gleiche Mächtigkeit haben. Aufgabe 3 Relationen (Z) Gegeben sei die Relation R = {(a, a), (b, b), (c, c), (a, c), (c, a)} auf der Menge {a, b, c}. Bestimmen Sie welche der folgenden Eigenschaften diese Relation besitzt. reflexiv 2 symmetrisch antisymmetrisch transitiv Aufgabe 3 (Lösungsvorschlag) Relationen Die Relation R ist reflexiv, symmetrisch und transitiv. Sie ist daher eine Äquivalenzrelation. Die Relation ist keine Abbildung (z.B. wegen (a, a), (a, c)). Aufgabe 4 O-Notation (Z) Ordnen Sie die folgenden Funktion nach ihrem Wachstumsverhalten, also so, dass für zwei aufeinander folgende Funktionen f und g gilt: f(n) = o(g(n)). n f1 (n) = 2 √ f2 (n) = n f3 (n) = n f4 (n) = (log n)2 f5 (n) = log n2 f6 (n) = 2100 Aufgabe 4 (Lösungsvorschlag) O-Notation Am langsamsten „wächst“ die konstante Funktion 2100 . Dann kommen die logarithmischen log n2 = 2 log n und (log n)2 . Schneller wächst die Wurzelfunk√ Funktionen tion n = n0.5 und anschließend die Identität n. Schließlich folgt die Funktion 2n mit exponentiellem Wachstum. Es folgt also: f6 (n) = o(f5 (n)) = o(f4 (n)) = o(f2 (n)) = o(f3 (n)) = o(f1 (n)) Aufgabe 5 Spielereien mit Mengen (Z) A = {a, 23, f, g, 42, δ, k, m}, B = {a, 2, 3, 5, 7, c, d, e, 27, δ, 42}, C = {α, 2, 3, γ, 5, 7, d, e, ε}, D = B ∩ (A ∪ C), E = D ∩ (A ∩ B), G = F ∩ (A ∪ B). Berechnen Sie |P(G)|. 3 F = E ∪ (A \ C), Aufgabe 5 (Lösungsvorschlag) Spielereien mit Mengen E = D ∩ (A ∩ B) = (B ∩ (A ∪ C)) ∩ (A ∩ B) = ((B ∩ A) ∪ (B ∩ C)) ∩ (A ∩ B) = (A ∩ B) ∩ ((A ∩ B) ∪ (B ∩ C)) = (A ∩ B). F = E ∪ (A \ C) =E∪A = (A ∩ B) ∪ A = A. G = F ∩ (A ∪ B) = A ∩ (A ∪ B) = A. Damit gilt: |P(G)| = |P(A)|. Einsetzen distributiv kommutativ Absorption da A ∩ C = ∅ Einsetzen Absorption Einsetzen Absorption |A| = 8 ⇒ |P(A)| = 28 = 256. 4