3. Probetest M3 ET 1 6. Mai 2009 Anmerkung 1 Zweck des Tests ist es, sich mit den Begriffen an und für sich auseinanderzusetzen. Versuchen Sie, unter Benützung der Vorlesungsunterlagen den Test durchzuarbeiten. 1) Sind A und B beides wahre Aussagen, so auch A ∧ (B ∨ C), welchen Wahrheitswert C auch immer hat Antw.: J: A ∧ (B ∨ C) ⇔ (A ∧ B) ∨ (A ∧ C). Da X ∨ Y genau dann wahr ist, wenn es entweder X oder Y ist, folgt die Behauptung 2) Es ist stets (A ∧ B) ∨ A ⇔ (A ∧ B) ∨ B Antw.: N: Es ist (A ∧ B) ∨ A ⇔ A und (A ∧ B) ∨ B ⇔ B aufgrund der Verschmelzungsregeln. Nun genügt es, A wahr und B falsch zu wählen 3) Die Negation von Für jede auf R monotone und stetige Funktion f liegt die Menge C(f ) ” jener x ∈ R, an denen f keine Ableitung besitzt, in einem Intervall der Länge 1“ lautet Für ” jede auf R monotone und stetige Funktion f liegt die Menge C(f ) jener x ∈ R, an denen f keine Ableitung besitzt, nicht vollständig in einem Intervall der Länge 1“ Antw.: N: Es sei f (x) = 0. Dann ist C(f ) die leere Menge. Sie ist in jedem Intervall der Länge 1 enthalten 4) Die Aussage der vorigen Frage hat die Form (∀f )(∃I)(A(f, I)) wobei A(f, I) die Aussage C(f ) ⊆ I und I hat Länge ≤ 1“ bedeutet ” Antw.: J: Hiemit sollte sich auch die vorherige Frage leichter abhandeln lassen 5) Es gibt Mengen A, B, C sodaß (A \ B) \ C = A \ (B \ C) Antw.: J: Z.B. wenn man alle Mengen gleich der leeren Menge wählt (korr.: 27.4.09) 6) Wie immer die Mengen A, B, C beschaffen sind, gilt (A \ B) \ C = A \ (B \ C) Antw.: N: Wir wählen A 6= ∅, B := ∅ und C := A. Linke Seite ergibt ∅, die rechte A 7) Es ist {(x, y) ∈ R2 | x2 + y 2 ≤ 1} = S x∈[−1,1] {y ∈ R | |y| ≤ √ 1 − x2 } Antw.: J: Eine einfache Skizze zeigt, daß es sich um eine Zerlegung der Einheitskreisscheibe handelt, wie man sie etwa beim Berechnen von Bereichsintegralen benützt 8) Es gibt Mengen für die A × B = B × A gilt Antw.: J: Dies gilt genau dann, wenn entweder A = B oder eine der Mengen leer ist 3. Probetest M3 ET 6. Mai 2009 2 9) Es werden Werkstücke x y als gleichwertig“ bezeichnet, falls Ihre Längendifferenz kleiner ” als 10µm ist. Es liegt eine Äquivalenzrelation vor Antw.: N: Die Transitivität ist nicht erfüllt 10) Wie vorher: In der Praxis sind natürlich noch mehr Bedingungen gegeben. Z.B. sind nur endlich viele Werkstücke vorhanden und keines ist kleiner als 1 Meter. Jetzt ist es eine Äquivalenzrelation Antw.: N: Die Transitivität ist nicht erfüllt 11) Es werde für komplexe Zahlen uRv gesetzt, wenn |u| ≤ |v| gilt. Es liegt eine Halbordnung vor Antw.: N: Die Antisymmetrie ist nicht erfüllt, weil z.B. iR1 und 1Ri aber nicht i = 1 gilt 12) Eine Relation auf einer Menge A kann nicht zugleich symmetrisch und antisymmetrisch sein Antw.: N: Auf A := {1} werde R := {(1, 1)} festgelegt. Dann ist R sowohl Halbordnung als auch Äquivalenzrelation auf A 13) Die übliche Ordnung auf den rationalen Zahlen ist noethersch Antw.: N: z.B. ist 1, 21 , 13 , . . . eine unendliche absteigende Kette 14) Es sei A := {1, 2, 3}, B := {1, 2} und R := {(1, 2), (2, 2), (3, 2)}. R ist Funktionsgraph einer surjektiven Funktion Antw.: N: Es liegt zwar eine Funktion vor, jedoch ist gibt es zu 1 ∈ B kein a ∈ A mit f (a) = 1. (Begründung der Antwort korrigiert am 6.5.09) 15) Sind f : A → B und g : B → C Funktionen und g injektiv, so auch gf Antw.: N: Es sei A := {1, 2}, B := {1}, C := B und g(1) = 1, sowie f (1) = f (2) = 1, so ist gf (1) = gf (2) = 1, also gf nicht injektiv, obwohl es g ist 16) Im freien Monoid {a, b}∗ werde durch ab → b und ba → a ein TES festgelegt. Das TES ist konfluent Antw.: N: Es kann aba = aba → ba → a bzw. aba → aa reduziert werden, ohne daß man nun zu einem gemeinsamen reduzierten Wort gelangen könnte 17) Das TES des vorigen Beispiels ist noethersch Antw.: J: Die Wortlänge wird bei jedem Schritt kleiner 18) In jeder Halbgruppe gibt es ein Einselement 3. Probetest M3 ET 6. Mai 2009 3 Antw.: N: Die geraden natürlichen Zahlen bilden eine Halbgruppe ohne Einselement 19) Das regelmäßige 5-Eck hat eine Symmetriegruppe mit 10 Elementen Antw.: J: Es gibt die 5 Drehungen, sowie 5 Spiegelungen an Seitenmittelachsen 20) Die Ordnung einer Gruppe ist stets transitiv Antw.: N: Unter der Ordnung einer Gruppe versteht man die Anzahl ihrer Elemente 21) In einer Gruppe der Ordnung 1024 kann es kein Element der Ordnung 17 geben Antw.: J: Weil 17 kein Teiler von 1024 ist. (Satz von Lagrange: die Ordnung eines Elements, d.i. die Ordnung der Gruppe, die das Element erzeugt, ist ein Teiler der Gruppenordnung) 22) Die Symmetriegruppe des 5-Ecks besitzt einen Normalteiler der Ordnung 5 Antw.: J: Die Drehungen bilden einen Normalteiler 23) Jede Gruppe besitzt einen Normalteiler Antw.: J: z.B. die triviale Gruppe, die nur aus dem Einselement besteht 24) Die Symmetriegruppe eines Pentagondodekaeders (lauter regelmäßige Fünfecke) ist durch 30 teilbar Antw.: J: Es gibt eine 5-zählige, eine 3-zählige und eine 2-zählige Drehachse. Demnach hat die Symmetriegruppe Elemente der Ordnungen 5,3, und 2. Somit ist ihre Ordnung durch jede dieser Zahlen, also auch durch 5 × 3 × 2 teilbar, weil diese Zahlen paarweise relativ prim sind (kleinstes gemeinsames Vielfaches von 2,3,5) 25) Der Kern eines Gruppenhomomorphismus ist stets ein Normalteiler im Definitionsbereich Antw.: J: korrekt 26) Es ist 7 das multiplikative Inverse von 5 in Z17 Antw.: J: Es ist 7 × 5 = 35 ≡ 1 (mod 17) 27) Es ist x2 + x multiplikatives Inverses von x + 1 im Quotientenring IF2 [x]/hx3 + x + 1i Antw.: J: Überprüfen ist leichter als finden“. Es ist (x + 1)(x2 + x) = x3 + x2 + x2 + x ≡ ” (−x − 1) + x2 + x + x2 + x = 1, weil wir sowohl modulo 2 als auch stets x3 durch (−x − 1) ersetzen dürfen. (Nachkorrektur von Angabe und Lösung am 4.5.09)