Vorlesung: Diskrete Mathematik Datum: 23.10.2013 Gegeben sei eine Formel der Aussagenlogik (A ˄ B) → C Ersetzen der Aussagen durch Prädikate (P(x, y) ˄ B) → Q(x, y, z) Ist Formel der Prädikatenlogik Anmerkung: Es gibt in der Prädikatenlogik noch allgemeiner gebaute Formeln, z.B. mit Quantoren Quantoren Sei P(x) Prädikat. 1. Die Aussage: „P(x) ist wahr für alle x aus der Grundmenge“ wird ⱯxP(x) geschrieben. Ɐ heißt Allquantor 2. Die Aussage: „Es existiert (mindestens) ein x aus der Grundmenge, sodass P(x) wahr ist.“ wird ∃xP(x) geschrieben. ∃ heißt Existenzquantor Beispiel: Studenten im Hörsaal sind Grundmenge P(x) ⱯxP(x) ∃xP(x) x besucht die DM-Vorlesung w w x ist im Oktober geboren f w x ist nach 2000 geboren f f Beispiel: Grundmenge Reelle Zahlen - Wahr: Falsch: Wahr: Falsch: Ɐx[x² ≥ 0], Ɐx[x² ≤ 0], ∃x∃y[x < y], ⱯxⱯy[x < y], ∃x[x² ≥ 0], ∃x[x² ≤ 0] ∃x[x² < 0] Ɐx∃y[x < y] ∃xⱯy[x < y] Beispiel: ∃xⱯy[x ≤ y] - Falsch: Für reelle Zahlen Wahr: Für natürliche Zahlen (mit x = 1) Wahr: Für nicht negative reelle Zahlen (mit x = 0) Endliche Grundmenge M z.B. M = {a, b, c} ⱯxP(x) ≡ (P(a) ˄ P(b) ˄ P(c)) ∃xP(x) ≡ (P(a) ˅ P(b) ˅ P(c)) Beispiel: M = {a, b, c} Messwerte von Temperatursensoren (in °C) WENN (Ɐx[x > 21]) DANN Klimaanlage einschalten Gleichwertig: WENN ((a > 21) ˄ (b > 21) ˄ (c > 21)) DANN … Hier: M abhängig von der Zeit. Folie: Tafel 1 von 2 Vorlesung: Diskrete Mathematik Datum: 23.10.2013 Negation von Quantoren ¬ⱯxP(x) ≡ ∃x¬P(x) ¬∃xP(x) ≡ Ɐx¬P(x) Beispiel: M = {a, b, c} nach de Morgan ¬ⱯxP(x) ≡ ¬(P(a) ˄ P(b) ˄ P(c)) ≡ ∃x¬P(x) ¬∃xP(x) ≡ ¬(P(a) ˅ P(b) ˅ P(c)) ≡ (¬P(a) ˄ ¬P(b) ˄ ¬P(c)) ≡ Ɐx¬P(x) Reihenfolge wichtig! Grundmenge natürliche Zahlen Ɐx∃y[y > x] ist wahr ∃yⱯx[y > x] ist falsch Gebundene / freie Variablen Aussagen: ⱯxP(x), ∃xP(x), Ɐx∃yP(x, y), ⱯxⱯyP(x, y) Keine Aussagen: ⱯxP(x, y) Freie Variable Gebundene Variable Beispiel: Grundmenge sei ℕ natürliche Zahlen Bedeutung? Ɐq∃pⱯx,y[p < q ˄ (x, y > 1 → xy ≠ p)] Folie: Tafel 2 von 2