Epidemiologie, Verlauf, Prognose, Komorbiditäten und

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Epidemiologie, Verlauf, Prognose, Risikofaktoren für psychische Störungen
1. Angststörungen ..................................................................................................................... 2
1.1 Panikstörung ................................................................................................................... 2
1.2 Generalisierte Angststörung.......................................................................................... 3
1.3 spezifische Phobien ......................................................................................................... 4
1.4 soziale Phobie .................................................................................................................. 5
1.5 Agoraphobie .................................................................................................................... 6
2. Zwangsstörungen ................................................................................................................. 7
3. Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) .................................................................... 9
4. Somatoforme Störungen .................................................................................................... 11
5. Persönlichkeitsstörungen ................................................................................................... 13
6. affektive Störungen ............................................................................................................ 16
6.1 Depression ..................................................................................................................... 16
6.2 Bipolare Störung .......................................................................................................... 18
7. Schiozphrenie, wahnhafte und schizotypische Störungen .............................................. 20
7.1 Schizophrenie (F20.x)................................................................................................... 20
7.2 induzierte wahnhafte Störung ..................................................................................... 22
7.3 Anhaltende wahnhafte Störung .................................................................................. 22
7.4 akute polymorphe psychotische Störung ................................................................... 23
8. Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen ......................... 24
9. Dissoziative Störungen ....................................................................................................... 27
10. Essstörungen ..................................................................................................................... 29
10.1 Anorexia Nervosa ....................................................................................................... 29
10.2 Bulimia Nervosa ......................................................................................................... 31
1
Angststörungen
Panikstörung
-
wiederholte, unerwartete Auftreten von Panikattacken
gefolgt von mindestens einem Monat anhaltender Sorgen über das Auftreten weiterer Panikattacken
und Ängsten bezüglich der möglichen Folgen der Attacken
oder einer signifikanten Verhaltensänderung.
Häufigkeit
-
ca. 3,2 bis 3,6% Lebenszeitprävalenz bei Panikstörung
Frauen häufiger betroffen als Männer
Verlauf
-
kann sich zurückbilden oder chronisch werden
Gefahr der Vermeidung (Entwicklung einer Sozialphobie) & Suizids besteht
Prognosefaktoren
-
psychiatrische Vorbelastung
Persönlichkeitsstörungen
Unterstützung im sozialen Umfeld
Schwere der Anfangssymptomatik
Ressourcen zur Krankheitsbewältigung
Häufige Komorbiditäten
-
Depression
Alkohol – und Medikamentenmissbrauch
Schlafstörungen und Magengeschwüre
Risikofaktoren
-
Familienstand (getrennt, verwitwet, geschieden bedeutet erhöhtes Risiko)
Genetik (siehe Familienstudien)
Beschreibung
-
Differentialdiagnosen -
Erklärungsmodelle
-
Soziale Phobie oder Agoraphobie: vegetative Symptome treten konkret in
sozialen , bzw. Agoraphobie typischen Situationen auf.
MKF: Hirntumor, körperlicher Befunde etc.
Substanzinduziert: Panikattacken hervorgerufen durch Drogen
-
Teufelskreislaufmodell der Panik (Clark)
das psychophysische Modell der Angststörung (Ehlers und Margraf)
Prototypisches, assoziatives Netzwerk (Lang)
Diathese – Stress Modell
Integratives Modell (Amygdala – Einfluss)
2
Generalisierte Angststörung
Beschreibung
-
-
ca. 5% der Leute bekommen im Leben eine GAS
beginnt meist zwischen 20 und 35 Jahren
Häufige Komorbidität ist Depression
GAS häufigste Angststörung unter Personen von >55 Jahren und in Arztpraxen (dort mit AD behandelt)
Frauen häufiger betroffen als Männer
Verlauf
-
unbehandelt hohe Gefahr der Chronizifizierung
Verlauf meist ungünstiger
weniger gutes Ansprechen auf Behandlung
keine messbare Erhöhung der Suizidrate
Prognosefaktoren
-
Häufige Kopplung der GAS an belastende Lebensumstände oder Ereignisse
 Stressentlastung bringt Symptombesserung
Häufige Komorbiditäten
-
Depression
Alkohol – und/ oder Medikamentenabhängigkeit
Risikofaktoren
-
Familienstand (getrennt, verwitwet, geschieden bedeutet erhöhtes Risiko)
belastende Lebensumstände und Ereignisse
Häufigkeit
-
ständige, persistierende Sorge und Katastrophisierung über Alltagsthemen
und Zukunft; Vermeidung angstmindernder Informationen.
Grübeln („Sorgen machen“) nimmt fast ganzen Tag in Anspruch und ist
entscheidendes Symptom!
emotionale, negative Valenz; Ich - Synthonie
Angst ist variabel und idiosynkarisch
Dauer mind. 1 Monat & über mind. 2 Themen muss gegrübelt werden
Begleitet von autonomen, vegetativen Symptomen (z.B. Muskelspannung)
Differentialdiagnosen -
Erklärungsmodelle
Depression: größte Probleme bei der Differentialdiagnose. Unterschied zu
GAS ist, dass bei Depression der negative Affekt (Traurigkeit) vorliegen
muss (Leitsymptom), bei GAS aber nicht vorliegen muss.
Phobien: Nur vegetative Symptomen in Akutphasen, d.h. wenn Angstreiz da
ist
Panikattacken: Angst kommt plötzlich und ohne bewussten Auslöser (Bei
GAS ist Angst ins kognitive System mit eingebunden)
Grübelzwang: Grübeln nur auf einen Bereich begrenzt und „Ich – Dysthon“,
bei GAS ständig wechselnde und diffuse Themen
Anpassungsstörung: Hier Sorge nachvollziehbar (z.B. nach Beinamputation
sorgt sich Tanzlehrer darum, wie er sein Leben finanzieren soll)
-
Borkowitsch: Grübeln und sich Sorgen machen als Wegschieben zu starker
Emotionen und somit Vermeidung intensiver Emotionen  Durch GAS eher
Beschäftigung mit weniger Angst machenden Themen
lerntheoretische Modelle:
- Konditionierungsmodelle (Mowrer, Seligman)
Kognitive Modelle
- Angst in Folge von Denkfehlern, kognitive Triade
- Appraisal – Theorie Lazarus
3
spezifische Phobien
Beschreibung
-
-
persistente und intensive Furchtreaktionen, welche durch spezifische
Situationen oder Objekte ausgelöst werden
begleitet von dem zwingenden Wunsch sind, diese Situation zu verlassen
Intensität der Furchtreaktion erscheint den außen stehenden Beobachter
der realen Gefahr unangemessen oder bizarr
Einsicht der Phobiker in Irrationalität der Furchtreaktion, vermag sie
aber nicht willentlich unter Kontrolle zu halten.
Häufigkeit
-
entsteht häufig in Kindheit und im 15. Lebensjahr
Frauen häufiger betroffen als Männer
Verlauf
-
sie können verschwinden (häufig in Kindheit)
Chronifizierung auch möglich (je später Phobie erworben)
Prognosefaktoren
-
Zeitpunkt des Erwerbs der Phobie
persönliche und familiäre Ressourcen
wie lange Phobie nicht behandelt wurde
Vollständige Einbindung der Ängste in phobisches Objekt (gut für Prognose)
Zusammenhang mit akutem Konflikt oder akut belastender Lebenssituation
(gut für Prognose)
Häufige Komorbiditäten
-
soziale Phobie, Agoraphobie
Panikstörung und generalisierte Angststörung.
Risikofaktoren
-
Familienstand (getrennt, verwitwet, geschieden bedeutet erhöhtes Risiko)
Differentialdiagnosen -
-
Erklärungsmodelle
Schizophrenie: Phobien sind nicht bizarr und kulturinadäquat
Substanzmissbrauch
Zwangsstörung: Situationen werden bei der Phobie nicht gezielt aufgesucht
und es gibt keine Rituale. z.B. würde ein Zwangsgestörter alle Spinnweben
in der Wohnung suchen und wegputzen, der Phobiker wäre froh sie gar nicht
erst zu sehen und vermeidet es danach zu suchen.
Hypochondrie: Wenn Krankheitsangst im Vordergrund steht.
-
Erwerb von Phobien über Konditionierung, Modelllernen, Information und
unbekannte Ursache (hauptsächlich aber Konditionierung und Modelllernen
lerntheoretische Modelle:
- Konditionierungsmodelle (Mowrer, Seligman)
Neurobiologische Modelle
- Modell von LeDoux
4
soziale Phobie
Beschreibung
-
-
-
soziale Situationen sind so sehr mit Angst besetzt, dass sie sie nach Möglichkeit zu vermeiden versuchen oder nur unter größtem psychischem Aufwand durch gestanden werden
in der Befürchtung Betroffener könnten Andere ein negatives, beschämendes
und demütigendes Urteil über Betroffenen bilden.  Sorge darüber, wie eigenes Auftreten und Leistungen bewertet werden
Typische Situationen: Essen und Trinken in der Gesellschaft Anderer, in
einem Restaurant in der Mitte sitzen, Rede halten, öffentliche Toiletten
Häufigkeit
-
8 bis 16% der Erwachsenen erkranken im Leben an Sozialer Phobie
Frauen leicht häufiger betroffen als Männer
Verlauf
-
-
komplexer Zusammenhang anlagemäßig und biographisch erworbener Verletzlichkeiten (negative Erfahrungen alleine führen nicht immer zu sozialer
Phobie)
Verlauf ist schleichend und chronifizierend
Suizidgefahr erhöht bei ungünstigem Verlauf
Prognosefaktoren
-
später Krankheitsbeginn (gut für Prognose)
hoher sozialer Status und sonstige psychische Gesundheit
Häufige Komorbiditäten
-
Depression
Alkohol – und Drogenprobleme
Differentialdiagnosen -
-
Risikofaktoren
Erklärungsmodelle
paranoide PS: PS ist chronisch, bezieht sich auf mehrere Bereiche, & vegetative Symptome sind nicht vorhanden.
MKF: Hirntumor oder Medikamente/ Drogen
ängstlich – vermeidende Persönlichkeitsstörung: hier mehr Ich
– Syntonie und Angst vor Zurückweisung, bei der sozialen
Phobie mehr vegetative Angst und Angst vor Blamage
-
KEIN Zusammenhang mit bestimmter Kultur (Subkulturen können aber
Inhalt prägen)
- Temperament, soziales Umfeld, starre Normen, belastende Erfahrungen mit
Bezugsgruppen
- zu 80% erworben durch Konditionierung
lerntheoretische Modelle:
- Konditionierungsmodelle (Mowrer, Seligman)
Kognitive Modelle
- Angst in Folge von Denkfehlern, kognitive Triade
- Appraisal – Theorie Lazarus
- Erregungs- und Angsthemmsysetm (Epsein)
Neurobiologische Modelle
- Modell von LeDoux
- Behavioral inhibition system (Gray)
5
Agoraphobie
Beschreibung
-
-
Häufigkeit
-
Verlauf
-
Häufige Komorbiditäten
Risikofaktoren
Differentialdiagnosen
Erklärungsmodelle
(Beispiele)
Angst hilflos zu sein führt zur Vermeidung aller „unsicheren“, da Betroffene
fürchten dort nur schwer richtige Hilfe zu kriegen
vermieden werden Orte, wo Betroffene sich eingeschlossen fühlen (z.B. Bus,
Kino) und in denen sie sich fremden Menschen ausgeliefert fühlen (z.B.
Kaufhäuser)
Keine Angst beim Aufsuchen der unsicheren Orte, wenn eine bekannte Person mit dabei ist.
Aus einer Panikstörung kann sich eine Agoraphobie entwickeln (z.B. wenn
aus Angst vor neuer Panikattacke „unsichere“ Plätze gemieden werden).
Sicherheitssignale: Sie reduzieren Angst, ihre Abwesenheit wird jedoch
wieder zum Angstauslöser (Bsp.: Medikamente, Telefonnummern, Anwesenheit von Partner oder Arzt)
Erst im frühen Erwachsenenalter Beginn (20 – 35 Jahre)
bei Frauen häufiger als bei Männern
Lebenszeitprävalenz: 3 – 10%
Es zeigen sich starke Fluktuationen, sowohl kurzfristig als auch langfristig.
Es kann im Verlauf auch zu beschwerdefreien Phasen kommen.
- Dennoch ist der Verlauf der Störungen langfristig ungünstig.
- erhöhtes Suizidrisiko ist gegeben
- Panikstörung alleine (es gibt auch eine Störung: Panikstörung mit Agoraphobie): Bei Panikstörung allein ist die Angst unerwartet und Personen sind
mit lang anhaltender Besorgnis erfüllt.
- Depressionen
- Medikamenten – und/oder Alkoholmissbrauch
- genetische Faktoren (siehe Familienstudien)
- Soziale Phobie: Hier sind eher Gedanken, dass andere negativ über den Patienten reden könnten oder er auffallen könnte.
- spezifische Phobie: Hier können keine Stimuli hinzukommen, bei der Agoraphobie schon und spezifische Phobie
- Klaustrophobie: Angst vor Enge und eingeschlossen sein (Klaustrophobiker
mögen z.B. auch keine Umarmungen), es wird auch diskutiert ob Klaustrophobie nur Untergruppe der Agoraphobie ist.
- zu 80% erworben durch Konditionierung
lerntheoretische Modelle:
- Konditionierungsmodelle (Mowrer, Seligman)
Kognitive Modelle
- Angst in Folge von Denkfehlern, kognitive Triade
- Appraisal – Theorie Lazarus
- Erregungs- und Angsthemmsysetm (Epsein)
Neurobiologische Modelle
- Modell von LeDoux
- Behavioral inhibition system (Gray)
6
Zwangsstörungen
Zwangsstörungen
Beschreibung
-
-
Häufigkeit
-
Verlauf
-
-
Prognosefaktoren
-
-
Komorbiditäten
-
Erklärungsmodelle
Zwangsstörungen sind psychische Störungen, bei denen sich den Patienten Gedanken und Handlungen aufdrängen, die zwar als quälend empfunden werden, aber
dennoch umgesetzt werden müssen. Es besteht zumindest zeitweise Einsicht, dass
die Zwangsgedanken oder -handlungen übertrieben sind. Durch die Störung ergeben sich deutliche Beeinträchtigungen des Alltagslebens oder Belastungen.
lassen sich erst bei Kindern ab dem Vorschulalter sicher diagnostizieren, da die
Symptomatik vor dem Vorschulalter sich mit der Symptomatik von Entwicklungsstörungen decken kann
Häufig sind Zwangshandlungen – & Gedanken; seltener kommen sie alleine vor
Sechs Monats Prävalenz ist 1 – 2% und kultur- und schichtinvariant
Männer = Frauen (in Hinblick auf alle Zwangsstörungen). Bei Waschzwang sind
Frauen > Männer, umgekehrt bei zwanghafter Langsamkeit
familiäre Häufung ist vorhanden (genetische Faktoren spielen eine Rolle)
Beginnt bei Männer zwischen 10 – 15, bei Frauen zwischen 20 – 30 Jahren
oft dauert es 7,5 Jahre, bis die Betroffenen in Behandlung kommen
!!!Lebenszeitprävalenz: 2 – 3% und Punktprävalenz 1%
Prävalenz bei Kindern und Jugendlichen: 0,2 – 4%
Erkrankung beginnt meist schleichend (z.B. beim Kontrollzwang) oder auch plötzlich (z.B. beim Waschzwang) und verschlimmert sich dann stetig.
Ohne wirksame Therapie verläuft sie zu zwei Dritteln chronisch, zu einem Drittel
schubweise mit akuten Verschlechterungen unter besonderen Belastungen.
Selbst mit wirksamer Therapie (z.B. KVT Erfolgsquote 50 – 70%; bei Medikamenten ist Symptomatik nach Absetzen häufig wieder da) ist eine vollständige und dauerhafte Remission eher selten
!!!Selten symptomfreie Phasen und Hauptsymptom kann sich mit der Zeit ändern
Verlauf meist langdauernd, Symptomatik fluktuierend (30%) oder konstanst vorhanden (13%). oder Verschlechterung (57%). Spontanverlauf zeigt deutliche Besserung bei 20 – 30%, 40 – 50% mäßige Besserung, 20 – 40% gleich bleibend oder
Verschlechterung.
schlecht für die Prognose: Geringer Widerstand, bizarre Zwänge, Major Depression, wahnhafte Vorstellungen, überwertige Ideen (d.h. Akzeptanz der Zwänge), PS.
zwanghafte Langsamkeit & Zwangsgedanken alleine
gut für die Prognose: gute soziale und berufliche Anpassung, auslösende Ereignisse, episodischer Verlauf, Waschzwang
häufigste Komorbidität mit affektive Störungen (meistens Depression)  Depression häufig Folge vom Zwang (dreimal so häufg wie Depression -> Zwang)
Angststörungen, da Patienten erhöhtes Risiko haben an einfachen Phobien,r sozialen Phobien oder Panikstörung zu erkranken
Biologische Modelle:
- Störung in serotonergen, dopaminergen & glutamatergen Neurotransmittersystemen
- Baxter’s Self – Substaining Circuit, bei dem bei Zwangsgedanken der orbitofrontale Kortex überaktiv sind und unwichtige Impulse zu stark sind, sodaß
der Nucleus Caudatus sie nicht kontrollieren kann und die Impulse vom Thalamus ausgeführt werden.
Kognitive
- Dysfunktionale Gedanken
- Kognitives Zwangsmodell in Anlehnung an Salkovskis
lernpsychologische Modelle: 2-Faktorentheorie von Mowrer & Miller
7
Differentialdiagnosen
-
-
-
Risikofaktoren
-
Psychose: Gedanken werden nicht als eigene, sondern als eingegeben
von einer fremden Macht erkannt.
GAS: eigene Gedanken werden nicht als irrational und idiotisch erkannt wie bei der Zwangsstörungen
Perfektionismus: nur wenig Beschäftigung und wenig Zeitaufwendung. Sachen können ausgeführt werden.
Tic – Störung: Hier auch grunzende Geräusche möglich.
Störung der Impulskontrolle: z.B. Spielsucht, Trichotillomanie
zwanghafte Persönlichkeitsstörung:
o Patienten wehren sich nicht gegen die Rituale
o Regeln werden häufig von den Mitmenschen ausgeführt), da
Patient sie dirigiert.
o Patienten merken nicht, dass ihre Verhaltensweise nicht in
Ordnung ist.
o bei PS Verhalten ich – synthon, bei Zwang ich - dysthon
Aberglaube: klinisch nicht relevant sondern normal.
depressive Episode
Phobien: Hier keine Suche nach Angstreizen oder großartigen Rituale
um Angststimuli zu beseitigen. Sobald der Stimuli weg ist, ist die
Angst weg. Bei der Zwangsstörung kommt die Angst wieder, auch
wenn der Stimuli weg ist.
Angststörungen: bei Angststörungen mehr vegetative und psychische
Symptome der Angst; bei Angst keine Angst mehr, wenn der
Angstimuli weg ist; bei Zwang kehrt die Angst wieder.
selbstunsichere oder zwanghafte Persönlichkeit (anarkistische PS ist im Gegensatz
zum Zwang Ich – Synthon)
Strenge Erziehung (nach Stark) und strenge Religiösität (oft gibt es beim Zwang
Verschuldungsbefürchtungen)
Elternteil mit Zwangserkrankung
Überkontrollierendes Erziehungsverhalten der Eltern
Erstgeborenes Kind/ Einzelkind
Ritualisierendes Verhalten in der Kindheit
Kritisches Lebensereignis in den vergangenen 12 Monaten
Depressive Episoden in der Vergangenheit
Alter zwischen 15 – 20 Jahren
8
Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD)
PTSD
Beschreibung
-
-
-
Häufigkeit
-
Verlauf
-
-
-
Personen erleben belastende Ereignisse (Trauma), die mit Tod, befürchteten
Tod, ernsthaften Verletzungen, Bedrohung der körperlichen Integrität und mit
außergewöhnlichen oder katastrophalem Ausmaß zusammenhängen
Sie erleben das Trauma wieder, sind emotional abgestumpft und haben ungewöhnliche, neue Verhaltensweisen. Beispielsweise erhöhtes vegetatives
Arousal, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen, Schreckhaftigkeit. Emotionale
Abgestumpftheit äußern sich in Interessenverlust, Entfremdungserlebnisse und
Unfähigkeit Gefühle auszudrücken.
Sie vermeiden dem Trauma ähnliche Situationen.
Entwicklung der Symptome in den meisten Fällen sofort nach dem Trauma, in
etwa 11% verzögert (d.h. nach Monaten bis Jahren)
Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer
Entstehung der PTSD in jedem Alter möglich
Lebenszeitprävalenz bei Erwachsenen 7,8% (NCS); in Risikopopulationen
deutlich höher (z.B. 19-71% bei Kriminalitätsopfern; ~ 30% bei Vietnamveteranen, die in Kampfhandlungen verwickelt gewesen waren)
akut: Symptomatik in der Zeit 3 Monate nach Trauma. Dauert die Symptomatik länger als einen Monat hat man eine PTSD, davor hat man eine akute Belastungsstörung
chronisch: Symptomatik dauert länger als 3 Monate an
verzögert: Ausbruch der Symptomatik nach 6 Monaten
bei ~ 50% unbehandelt völlige Remission innerhalb eines ersten Jahres nach
dem Trauma; (in einer Studie gab es sogar so gut wie keine Remission nach 14
Jahren)
bei etwa 1/3 chronischer Verlauf; Risiko für chronischen Verlauf umso höher,
je schwerer die anfänglichen Symptome sind
Prognosefaktoren
-
Schwere der anfänglichen Symptomatik (schlecht)
bisherige Behandlung der PTSD (Psychotherapie dringend indiziert)
Häufige Komorbiditäten
-
Depressive Störungen und Substanzmissbrauch: Auf häufigsten.
Angststörungen in ~ 50% erst nach der PTSD
Somatoforme Symptome und Störungen: nach Beginn der PTSD erhöhtes
Risiko
Risikofaktoren
-
geringe soziale Unterstützung
Familienanamnese einer psychischen Störung, negative Kindheitserfahrungen
vorbestehende oder frühere psychische Störungen
Persönlichkeitsvariablen
Geschlecht (Frauen reagieren eher auf Angstkonditionierung als Männer)
Alter (umso älter jemand ist, umso mehr Copingfähigkeit hat er)
Anzahl bereits erfahrener traumatisierender Erfahrungen (Summationseffekt)
frühkindl. Erfahrungen (wenige neg. Kindheitserfahrungen gut für Prognose)
kein Kohärenzsinn
geringer sozioökonomische Schicht
wenige Bewältigungsprozesse für traumatische Situationen
9
Differentialdiagnosen
-
-
-
-
-
Erklärungsmodelle
Psychose: Keine Distanzierung bei Psychose (bei PTSD klare Abgrenzung),
Patienten sind im Wahnsystem gefangen. Bei PTSD „als – ob“ Charakter der
Situation, keine Halluzination! Beispielsweise wissen PTSD – Patienten, dass
die Täter nicht mehr da sind (fühlen aber dasselbe wie damals).
Anpassungsstörungen: Belastungsreaktionen vorhanden, aber
o Symptomanzahl genügt nicht den diagnostischen Kriterien der PTB
o Reaktionen treten nach einem nicht-traumatischen Ereignis auf (z.B.
Kündigung oder Arbeitslosigkeit
o auch als partielle oder subsyndromale PTB bezeichnet
Angststörungen: Typische körperliche Begleiterscheinungen von Angststörungen (z.B. Atemnot) auch bei PTB – Patienten, die mit an das Trauma erinnernden Ereignissen konfrontiert werden. Aber: bei PTB-Patienten steht die Symptomatik eindeutig inhaltlich in Zusammenhang mit der Traumatisierung
Depressive Störungen: Bei traumatisierten Pat. häufig können auch depressive
Symptome auftreten (bspw. Interesselosigkeit, Rückzug). Werden die Kriterien
beider Störungen erfüllt, werden beide Diagnosen unabhängig voneinander
vergeben
Borderline: Kriterien der komplexen, primären und sekundären PTB überschneiden sich mit den Kriterien der BS (z.B. Impulskontrollstörungen, Ärgerreaktionen, Suizidalität). Personen mit einer BS wurden auch häufig in ihrer
Kindheit traumatisiert. Traumatisierungen stehen jedoch nicht kausal mit BS in
Verbindung.
kognitive Modelle
- Informationsverarbeitungsmodell von Horowitz (1979)
- Das psychosoziale Netzwerkmodell (Green et al., 1985)
- Modell der chronischen, posttraumatischen Belastungsstörung von Ehlers und
Clark (1999)
- Furchtstruktur (Foa & Kozak, 1986)
Biologische Modelle
- Psychobiologische und pathophysiologische Befunde
- Cortisolhypothese der PTSD
10
Somatoforme Störungen
Somatoforme Störungen
Beschreibung
Störungen, bei denen körperliche Symptome ohne einen medizinischen Befund vorliegen.
Können nicht erklärt werden durch die direkte Wirkung einer Substanz oder anderer psychischer Störungen. Oft starke Beschäftigung der Betroffenen mit körperl. Symptomen.
- Somatisierungsstörung: multiple, wechselnde, körperl. Symptome seit mind. 2 Jahren
- Somatoforme autonome Störung: Vorliegen kardiovaskulärer, respiratorischer, gastrointestinaler urogenitaler Symptome. Mindestens 2 vegetative Symptome
- anhaltende, somatoforme Schmerzstörung: Andauernder Schmerz ohne organische
Ursache & im Zusammenhang mit emot. Konflikten oder psychosozialen Problemen
- Hypochondrie: Mindestens 6 Monate Überzeugung/ Angst an einer Krankheit zu
leiden. Wiederholte Ärztekonsultation ohne negativen Befund zu akzeptieren
- Konversionsstörung: Ein oder mehr Symptome oder Ausfälle der willkürlichen motorischen oder sensorischen Funktion (z.B. Patient spürt Arm nicht mehr)
- Körperdysmorphe Störung: Übermäßige und übertriebene Beschäftigung mit eingebildetem Makel oder äußerer Erscheinung
- Neurasthenie: Anhaltendes, quälendes Gefühl der Erschöpfung und Schwäche nach
geringer geistiger oder körperlicher Aufgaben.
-
Lebenszeitprävalenz für somatoforme Störungen insgesamt: 12,9% (TACOS – Studie), undifferenzierte somatoforme Störung (19,6%), (Konversionsstörungen: 0,5%),
Körperdysmorphe Störung (1 – 4%)
häufig bei niedrigen Bildungsniveau & niedriger sozialer Schicht & Frauen
etwa 20% der Arztbesuche wegen Personen mit Somatisierungssyndrom
Nur ein kleiner Teil von organischen Beschwerden ist vermutlich organisch bedingt.
Verlauf
-
meist chronisch, hohe Inanspruchnahme medizinischer Leistungen
Prognosefaktoren
-
inadäquates Coping und familiäre Interaktionen und Verstärkerbedingungen
soziale Voreile durch Krankheit und fehlendes soziales Stützsystem
Häufige Komorbiditäten
-
Major Depression (47%), Dysthyme Störung (40%), Alkoholmissbrauch (20%)
weniger als 17%: Depression NNB, Panikstörung, Agoraphobie ohne Panik,
Zwangsstörung, Bulimia Nervosa und Essstörung NNB
Persönlichkeitsstörung (besonders häufig die selbstunsichere und paranoide PS)
-
Häufigkeit
Differentialdiagnosen
-
-
-
-
-
Körperliche Erkrankungen: Eindeutig pathologische, medizinische Befunde
Vorgetäuschte oder simulierte Störungen: Körperliche oder psychische Symptome
absichtlich erzeugt, stark übertrieben oder rein erfunden (z.B. Bauch- oder Kopfschmerzen, Ängste). Motivation: Äußerer Anreiz in der Umgebung (Profit: Simulation und Aufmerksamkeit: artifizielle Störung)
Entwicklung körperlicher Symptome aus psychischen Gründen: Hier liegt klare Gewebs – oder Organschädigung vor, diese wurde entweder durch psychische Faktoren
verursacht oder psychische Faktoren sind Folge der Störung
Schizophrenie oder wahnhafte Störungen: Bei der Somatisierungsstörung kann kurzzeitig nach Befund akzeptiert werden, dass man nichts hat. Der Wahnhafte kann das
nicht. Halluzination, Wahnideen, Denkstörungen, extrem inadäquater oder verflachter Affekt bei Psychose
Angststörungen: bei Angstörungen Angstgefühle, situationsspezifische Ängste, plötzliche Panikattacken, soziale Ängste, Sorgen und Befürchtungen mit allgemeiner
ängstlicher Anspannung. Zzwar begleitet von somatischen Symptomen, allerdings
sind diese nicht schwer genug, für Diagnose der somatoforme nStörung Depressive
Störungen: negative Affekt steht hier im Vordergrund, z.B. Suizidalität, deprimierte
Stimmung. Zwar begleitet von somatischen Symptomen, allerdings sind diese nicht
schwer genug, für Diagnose der somatoforme nStörung
Persönlichkeitsstörungen: lang andauernd, tief verwurzelte Erlebens- und Verhaltensmuster.
11
Erklärungsmodelle
-
Aufrechterhaltendes Störungsmodell für somatoforme Störungen (Rief & Hiller)
6 Schritte zur Entwicklung somatoformer/ hypochondrischer Störungen: Frühe Erfahrungen von Bekannten oder sich selbst Entwicklung dysfunktionaler Annahmen  Kritische Ereignisse treten auf, die auf Krankheit hindeuten  Aktivierung
dysfunktionaler Annahmen  Automatische negative Gedanken und Vorstellungen
 Krankheitsangst, Hypochondrie
Risikofaktoren
-
genetische Faktoren: familiäre Beziehung mit Alkohlismus, Soziopathie, ggf. auch
affektive Krankheiten und somatoforme Störungen
epidemiologische Risikofaktoren: weiblich, niedriger sozialer Status, lateinamerikanischer Kulturkreis
Entwicklungspsychologische Risikofaktoren: familiäre Krankheitsmodelle, sexuelle
Übergriffe, organmedizinisch orientierter Gesundheitsbegriff
Auslösende Faktoren: kritische Lebensereignisse, organische Erkrankungen, psychische Dauerbelastung , tägliche Belastungen
-
12
Persönlichkeitsstörungen
Persönlichkeitsstörungen
Beschreibung
Allgemeine Diagnostische Leitlinien (ICD – 10)
Sind reduzierbar auf: Kein MKF, kein Substanzkonsum, keine andere Achse – I
Störung, früh beginnend & chronischer Verlauf , subjektives Leid & gravierende
Nachteile
Persönlichkeitsstörungen (PS) im Speziellen
- Paranoide PS (301.00, ICD – 10: F60.0): Neigung, Handlungen anderer als
absichtlich erniedrigend oder bedrohlich zu interpretieren.
- Schizoide PS (301.20 ICD – 10: F60.1): Gleichgültigkeit gegenüber sozialer
Beziehungen und eingeschränkte emotionale Erlebnis – und Ausdrucksfähigkeit (unnahbar)
- Schizotype PS (301.22 ICD – 10: F21.0!!!): Kognitive Eigentümlichkeiten
(Beziehungsideen, seltsame Überzeugung oder Wahrnehmungen), im äußeren Verhalten seltsam und exzentrisch, Mängel in sozialen Beziehungen
- Impulsive PS (keine Entsprechung im DSM – IV; ICD – 10: F60.30 unter
„emotional instabil“): emotionale Instabilität, mangelnde Impulskontrolle
- Borderline PS (301.83 ICD – 10: F60.31 –unter „Emotional instabile PS“
geordnet): Identitätsstörungen (Unsicherheit über Selbstbild, sexuelle Beziehungen, Ziele); intensive, instabile und extreme soziale Beziehungen zwischen Überidealisierung und Abwertung; affektive Instabilität (Stimmungsschwankungen)
- Antisoziale PS (301.7 ICD – 10: F60.2 – dissoziale PS): Verantwortungsloses und antisoziales Verhalten (schon ab dem 15. Lebensjahr); nicht angepasst, reizbar und aggressiv, rücksichtslos und ohne Reue
- Histrionische PS (301.50 ICD – 10: F60.4): Übermäßige Emotionalität (starke, zur Schau gestellte Emotionen, leicht erregbar); übermäßiges Verlangen
nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Lob
- Narzißtische PS (301.81 ICD – 10: unter F60.8 „sonstige, spezifische PS“):
Übertriebenes Selbstwertgefühl von Großartigkeit und Besonderheit; überempfindlich gegenüber Einschätzung durch andere; Mangel an Einfühlvermögen (anspruchsvoll, neidisch)
- Selbstunsichere (ängstlich – vermeidende) PS (301.82 ICD – 10: F60.6):
Soziales Unbehagen und Rückzug; Angst vor negativer Bewertung; allgemeine Schüchternheit
- Dependente PS (301.6 ICD – 10: F60.7): Abhängiges, unterwürfiges Verhalten; mangelnde Selbständigkeit und Entscheidungsunfähigkeit; Angst vor
Verlassenwerden und vor Kritik
- Zwanghafte PS (301.4 ICD – 10: F60.5): Perfektionismus (nichts ist gut
genug; sich verlieren in Regeln und Details); Starrheit (Beharren auf Vorgehensweisen, Unentschlossenheit, übermäßig Gewissenhaftigkeit)
- passiv – aggressive PS (ICD – 10:F F60.8): Passiver Widerstand gegenüber
Anforderungen & Leistungserwartungen im beruflichen und soz. Bereich
Häufigkeit
-
-
Lebenszeitprävalenz beträgt allgemein: 10 - 12%.
Die USA und Norwegen sind Spitzenreiter mit über 9%, Deutschland im
Mittelfeld mit 5,5% und Dänemark mit 2,4% an letzter Stelle
Prävalenz von auffälligen Persönlichkeitsmerkmalen (Studie aus Iowa) ist
meistens höher als die Prävalenz der Persönlichkeitsstörungen (außer bei
selbstunsicher, paranoid & schizoid)
Höchste Prävalenz hat nach Meier at al. (1992) die schizoide PS, gefolgt
von der zwanghaften PS. Die niedrigste Prävalenz hat die narzistische PS.
Geschlechterverteilung ist bei allen PS etwa ausgeglichen.
In Städten und sozialen Schichten sind Persönlichkeitsstörungen am Häufigsten
13
-
Verlauf
-
-
Prognosefaktoren
Häufige Komorbiditäten
Differentialdiagnosen -
-
-
-
-
-
-
-
Störungsbild bleibt personenspezifisch
Im Laufe des Lebens nimmt die PS – Schwere ab.
PS macht sich bei extremne Lebensanforderungen und Lebenskrisen äußerst
ungünstig bemerkbar
Häufig Suizide, am höchsten bei Borderline – PS Patienten, am niedrigsten
bei der paranoiden PS (1%)
u.a. Komorbiditäten (schlecht für Behandlungsverlauf)
u.a. Soziale Unterstützung, Verständnis und Akzeptanz durch Angehörige

Angststörungen:
o Komorbiditätsraten 50-60%
o dependente und zwanghafte PS am häufigsten

Depressive Störungen:
o Komorbiditätsraten ~ 40%
o Borderline- und histrionische PS am häufigsten in stationären,
o zwanghafte, ängstlich- vermeidende und dependente am Häufigsten in ambulanten Patientenstichproben
Wahn:/ Psychose: PS kann auch in Wahn abgleiten
- Starre/ absurde/ irreale Überzeugung, nicht erschütterbar, kein Beweis
nötig
- Dominiert Leben und Verhalten, wird aber nicht von anderen geteilt
(Ausnahme: folie à deux)
- Betrifft immer die Person des Betroffenen („z.B. die CIA verfolgt
mich!“)
- kommt besonders auch bei paranoider PS als DD in Betracht.
Zwang:
o DD zu zwanghafter PS: Bei Zwang Ich – Dysthon, kein Dirigieren der
Mitmenschen, Scham und Verstecken der Zwangshandlungen, sowie
Bewusstsein über Irrationalität der Handlungen
Schizophrenie:
o DD zu schizotyp: Bei Schizophrenie simplex gibt es massive Leistungseinbrüche, Beziehungswahn, Halluzinationen, Stupor. Bei der
schizotypischen PS gibt es das nicht.
Angststörungen:
o DD zu ängstlich - vermeidend: Angst vor anderen Sachen bei Angststörungen (z.B. große Mengen, Spinnen, etc.)
o DD zu histrionische PS: Besonders die Phobien sollten hier als DD gestellt werden. Bei Phobien sind noch andere Kriterien im Vordergrund
außer der Aufregung.
Dysthymia:
o DD zu ängstlich – vermeidend: Fokus eher auf depressiv – körperlich
bei Dysthymia
o DD zu Borderline: Bei der Dysthymia agieren die Patienten nicht stark,
wenn sie Verlassen werden. Bei der Borderline – PS schon (z.B. hier
parasuizidales Verhalten möglich)
Soziale Phobie::
o DD zu ängstlich – vermeidend: Bei sozialer Phobie die Patienten haben mehr soziale Kontakte als selbstunsichere Menschen, da aufgrund
des Beginnes in der Kindheit die selbstunsicheren Patienten nur wenige
Freundeskontakte eingingen
Asbergersyndrom:
o DD zu schizoider PS: Beim Asbergersyndrom mehr Probleme bei sozialen Kontakten und Stereotypien, Störung zudem leichter nach außen
hin bemerkbar.
Somatoforme Störungen:
o DD zu histrionischer PS: Hier noch andere Kriterien im Vordergrund
außer die Aufregung.
14
Risikofaktoren
-
-
Erklärungsmodelle



heriditäre Voraussetzungen und peri-, post- und pränatale Entwicklung
zwischenmenschliche Erfahrungen und Lernbedingungen
Probleme auf neuropsychologischen Entwicklungssstufe
Unterstimulierende/ überstimulierende Bindungserfahrungen (z.B. schizoide PS, dependete PS)
erzieherische Unterforderungen und zu geringe Anforderungen ( Passivität, dissoziale PS, Borderline PS, Selbstunsicherheit, Widerständigkeit,
Unterwürfigkeit)
erzieherische Überforderung oder Gewährenlassens ( Narzismus, negativ
– pessimistische Grundeinstellungen, übersteigerte Selbstdarstellung und
soziale Unangepasstheit)
Biopsychosoziale Erklärungsmodelle: genetische, biologische, psychische
und soziale Bedingungen und Prozesse stehen in wechselseitigen Beziehungen zueinander und können somit einen Rahmen für die verschiedenen Perspektiven und Faktoren bilden. Viele unterschiedliche ätiologische Faktoren
für die Erklärung der Persönlichkeitsstörungen
o Diathese – Vulnerabilitätsmodell (Interaktionismus)
o Interpersonelle Ansätz
o Biosoziale Lerntheorie: Millon
Neurobiologische Modelle:
o Neurobiologisches Modell nach Cloninger
Kognitive Modelle
o Kognitionspsychologische Erklärungsansätze nach Beck
-
15
Affektive Störungen
Depression
Beschreibung
Häufigkeit
Verlauf
Prognosefaktoren
Häufige Komorbiditäten
Diagnostik: Becks
Depressions - Inventar
Mögliche Symptome depressiver Störungsbilder: Depression kann sich bei
verschiedenen Patienten durch unterschiedliche Aspekte zeigen
- Verhalten/ Motorik/ Erscheinungsbild: gehemmte Motorik, Aktivität und
Sprache, agitiert, weinerlich, erstarrt
- Emotional: depressiv, gedrückte Stimmung, Schuld, Sorge, Feindseligkeit
,Angst
- Kognitiv: negative Einschätzungen, kognitive Verzerrungen, Grübeln, Konzentration↓, Hoffnungslosigkeit
- Psychologisch – vegetativ: Unruhe, Anspannung, körperliche Beschwerden
(Vorsicht: larvierte Depression und medizinische Absicherung)
- Lebenszeitprävalenz: 4,4 – 18%
- Punktprävalenz: am Häufigsten in Pflegeheimen
- Bei 2 oder mehr Episoden 80 - 90% Wahrscheinlichkeit für neue Episoden
- Mehr Frauen als Männer:
o Generell überwiegen Frauen, nur bei milder Depression leicht Männer
o Geschlechterunterschiede blieb laut Studien über die Jahre bestehen
- nur ein geringer Teil der Depressiven (30%) wird erkannt und ein noch kleinerer Teil (10%) wird richtig behandelt.
- Prognose besser als bei bipolaren Störungen. Weniger Episoden, Phasendauer und Zykluslänge geringer. Allerdings sind wiederkehrende Episoden
häufig (70 – 80%). Ersterkrankungsalter: 30 Jahre und 50 – 60 Jahre (Berentung)
- Ohne Behandlung 50% Chance wieder bipolare Störung zu kriegen
- Besserung in 67% der Fälle
- Suizid in 10 – 15% aller Fälle
- !!Suizid: Behandlung überhaupt und auch weitere Behandlung nach Abklingen der depressiven, nanischen Episode ist sehr wichtig!!!
 Weibliches Geschlecht, frühes Erkrankungsalter, vorherige Episoden, residuale depressive Symptomatik (Restsymptomatik zwischen depressiven Störungen)
 interpersonelle Beziehung: Zu hohe Expressed Emotion, eheliche Unzufriedenheit und wahrgenommene Kritik  erhöht Rückfallgefahr
 (bes. bei Depressiven): Defizite im individuellen und dyadischen Coping
(also bei eigenen Problemen und bei Problemen des Partners), können wengier über ihre Gefühle reden und vedrängen sie mehr. Suchen wengier aktiv
nach Lösungen und Untersützung.
- somatische Erkrankungen (Morbus Parkinson (50%) und andere
- Alkoholismus (ca. 50%),
- Substanzmissbrauch, Persönlichkeits- Angststörungen- & Zwangsstörungen
 depressive Symptome auch bei anderen Störungen möglich, Störungen können sich quasi Überlappen
 über 60% der Depressiven leiden nur unter zwei weiteren Erkrankungen
 !!!BDI ist ein Selbstbewertungsfragebogen, den die Patienten ausfüllen und
der die Qualität der Depression misst (der ICD – 10 und DSM – IV misst die
Kategorie der Störung)
 Das häufigste Verfahren, welches auch gute Reliabilitäten und Validitäten
hat. Erfasst wird nicht Agitiertheit und Gewichtszunahme, da dies zu unspezifisch ist und auch bei nicht depressiven Patienten vorkommt.
 3 Beispielsitem (insgesamt hat der Fragebogen 21 Items mit je 4 Antwortmöglichkeiten, und misst alle Ebenen der Depression): „Ich bin traurig“
(emotional), „Ich ermüde stärker als sonst“ (physiologische Ebene) und „Ich
fühle mich als Versager“ (kognitive Ebene)
 Ab einem Cut – Off Point von 18 haben die Symptome klinische Relevanz
und maximale Punktzahl sind 63 (schwere Depression).
16
Risikofaktoren
Erklärungsmodelle
Differentialdiagnosen
-
!Vorangegangene depressive Episode (Platz 1)
!Weibliches Geschlecht (Platz 2) (nur bei Depression)
schwere PS, Angsterkrankungen und Substanzabhängigkeit
Dysthymie (Risikofaktor für MD)
Lebensalter (18 bis 25 Jahre)
- Intelligenz ist KEIN Risikofaktor
- Substanzmissbrauch (v.a. bei Depression)
- Sozioökonomische Faktoren: Fehlen einer festen Partnerschaft oder einer
vertrauensvollen, persönlichen Beziehung, fehlende Sozialbindung, Ungünstige Wohn – und Berufssituation, niedrige soziale Schicht
- Stressreiche Belastungen: kritische Lebensereignisse
- genetische Faktoren: Familienangehöriger mit affektiver oder psychopathologischen Auffälligkeiten, besonders mit einer unipolaren Depression
- familiäre Belastung: starke Gewalterfahrungen in der Kindheit
- Persönlichkeitsstruktur: Ängstlichkeit, Besorgtheit, auf soziale Anerkennung
und Unterstützung bedacht, Stimmungsschwankungen unterworfen, emotionale anhaltende und stark auf alle mögliche Eindrücke reagierend.
- Interpersonelle Faktoren (bes. bei Depressiven) bei Mutter – und Kindbeziehung: Depression der Mutter nimmt signifikanten Einfluss auf das Sozialverhalten des Kindes (Mutter kann nicht adäquat auf das Kind reagieren, hat
weniger Zeit für das Kind, mehr von Krankheit eingenommen) und das
Bindungsverhalten ist auch eher ungünstig (unsichere Bindung), negative
Eltern – Kind Beziehung schlecht, zu viel wahrgenommene psychologische
Kontrolle  Unterstützung von Müttern, die depressiv sind, sollte FRÜHZEITIG erfolgen
Biologische Modelle:
- !Katecholamin – Defizit Hypothese
- !Neuroendokrinologische Erklärungsansätze
- !Indolamin – Hypothese (Serotonin)
- !Adrenerg – Cholinerge Ungleichgewichtshypothese
Befunde:u.a. gestörte Schlafcharakteristiken (REM – Phase, etc.) bei Depressiven
Kognitive Modelle:
- !Das Modell der gelernten Hilflosigkeit (Seligman)
- !Das kognitive Depressionsmodell (Beck)
- !Das lerntheoretische Verstärker – Defizit Modell (Lewinssohn)
Integrative Modelle:
- multifaktorieller Erklärungsansatz (Hautzinger)
- „Final common pathway“ Modell (Atkinson)
- Diathese – Stress Modell und das biopsychsoziales Modell
Modell der kritischne Lebensereignisse (Live – Events)
 Dysthymia: wenn Verlauf kontinuierlich und Schwere einer Depression
nicht erreicht wird (DD zu Depression)
 Anpassungsstörung: Belastendes Ereignis trat ein, welches den Patienten
noch aktuell beeinträchtigt
 rezidivierende, depressive Störung: bei der die Episoden aber klar abgrenzbar sind, wogegen sie bei der Dysthymia schwächer und unklarer abgrenzbar sind. (DD zu Dysthymie und Depression)
 Neurasthenie (F48.0): v.a. wenn Betroffene über massive Ermüdbarkeit,
Schmerzen, organ. Beschwerden und Reizbarkeit klagen  geringer wertige
Symptomatik als bei Depression, oft auch nur Verlegensheitsdiagnose
 Selbstunsichere PS: hier mehr Fokus auf dem Kognitiv + ängstlichen, bei
Dysthymia eher Fokus auf depressiv/ somatisch + inaktiv
Borderline – PS: Mehr Aktivität hier als bei Dysthymia – und Depression
 F1x.54 psychotische Störung, vorwiegend depressive Symptomatik:
zeitlicher Zusammenhang zwischen Drogenkonsum und Störung. Häufig bei
Entzug und kontinuierlichem Missbrauch
 MKF oder Medikamente: z.B. Hirntumor oder Morgentief durch Hang –
Over durch Schlaftabletten jeden Abend.
 Schizoaffektive Störung: Neben depressiver Symptomatik stehen noch
schizophrene Symptome im Vordergrund, ohne dass depressive oder schizophrene Symptome eine Diagnose der F20 oder der F32.x erfüllen
17
Bipolare Störung
Beschreibung
Manische Episode:
Vorherrschend gehobene, expansive oder gereizte Stimmung in deutlich abnormem Ausmaß für die Betroffenen. Kriterium ist erfüllt, wenn die veränderte
Stimmung auffällig ist und mindestens 1 Woche andauert (es sei denn, eine
Krankenhauseinweisung ist nötig). Mindestens drei Merkmale der 7 ICD –
Kriterien für manische Episode gleichzeitig; vier Merkmale, falls Stimmung nur
gereizt. Die Symptomatik muss schwere Beeinträchtigung in der persönlichen
Lebensführung bewirken. Möglich sind auch psychotische Symptome, dann
manische Episode mit psychotischen Symptomen diagnostizieren.
Hypomane Episode:
Gehobene oder gereizte Stimmung in deutlich abnormen Ausmaß (weniger
als bei Manie) für den Betroffenen für mindestens vier aufeinanderfolgende
Tage. Mindestens drei Merkmale aus den 7 ICD – Kriterien für eine hypomansiche Episode. Die unten aufgeführte hypomanische Symptomatik muss so
ausgeprägt sein, dass sie gewisse Beeinträchtigungen in der persönlichen Lebensführung (geringere als beim Manie) bewirkt.
Epidemiologie
- ca. 1 % Lebenszeitprävalenz (wenn Zyklothymie und hypomanische Phasen,
dann 1 – 5%)
- Zyklothymie: 0,4 – 1%
- durch intensive Forschung treten momentan große Schwankungen auf
- Geschlechterverteilung: Frau = Mann
Verlauf
-
Prognosefaktoren


Häufige Komorbiditäten
-
Risikofaktoren
-
Erklärungsmodelle
-
Schlechter als bei unipolaren Störungen. Mehr Episoden, längere Phasen –
und Zyklusdauer. Rückfälle und wiederkehrende Episoden häufiger als bei
unipolaren Depressionen und wieder
Suizid: in 20% der Fälle
Ersterkrankungsalter: 20 Jahre
Ohne Behandlung 90% Chance wieder bipolare Störung zu bekommen!
Kaum Chance auf Heilung
Rapid Cycling entsteht in 80% der Fälle
weibliches Geschlecht, bisherige Episoden, gemischte Episoden, relevante
Lebensereignisse, psychotische Symptome, früher Beginn der Krankheit, Insuffiziente Response auf Prophylaxe, Rapid Cycling Formen
interpersonelle Beziehung: Zu hohe Expressed Emotion, eheliche Unzufriedenheit und wahrgenommene Kritik  erhöht Rückfallgefahr
bei Heranwachsenden (86%) häufiger als bei Erwachsenen (39%)
Substanzmissbrauch (Vorsicht: kann bipolare Störungen auch triggern, z.B.
Speed oder Kokain), häufiger als bei unipolaren Störungen
somatische Störungen
Zwangsstörungen auch möglich
Antidepressive Medikation (Bipolar III Störung ist Manie durch AD induziert)
Abrupter Beginn/ schlagartiges Ende der depressiven Episode
junges Alter (vor dem 25. Lebensjahr)
vorangegangene psychopathologische Auffälligkeiten
Positive Familienanamnese für bipolare Störung  genetische Präsdisposition ist stark bei Bipolar – Patienten
psychosozial: traumatische Ereignisse (Vergewaltigung), angstauslösende
Veränderungen (Bipolare sind vulnerabler), Krisen in der Familie
unregelmäßiger Tag-/Nacht-Rhythmus
Sensibilisierungsmodell
Katecholamin – Überschuss Hypothese
Adrenerg – Cholinerge Ungleichgewichtshypothese
Cocaine induced behavioral sensitization
Kindling
Becks kognitive Triade und dysfunktionale Kognitionen
kritische Lebensereignisse (Maniker haben viele davon)
18
Differentialdiagnosen




Schizophrenie: Kann ähnlich der Manie mit psychotischen Symptomen
sein. Bei Schizophrenie ist der Wahn allerdings bizarrer und nicht kulturadäquat. Bei Manie ist der Wahn kulturadäquat und Halluzinationen sind
nicht da (nicht wie bei Schizophrenie, wo Patienten das Gefühl haben nicht
existente Personen würden über sie streiten). Wahn bei der Manie kann
aber auch stimmungskongruent und – inkongruent sein.
Substanzmissbrauch: manische Symptome haben zeitlichen Zusammenhang mit Drogenkonsum und ?traten erst nach dem Drogenkonsum auf?
MKF: Hirntumor, etc.
Persönlichkeitsstörungen: Persönlichkeitsstörungen haben beim Patienten
eine lange Geschichte und treten nicht akut oder in Episoden auf, wie es allerdings bei der Manie der Fall ist
19
Schiozphrenie, wahnhafte und schizotypische Störungen
Schizophrenie (F20.x)
Beschreibung
Häufigkeit
Verlauf
Prognosefaktoren
Symptome der Schizophrenie
- Grundsymptome: Störungen des Affektes, Formale Denkstörungen , Ich
Störungen (im weiteren Sinne: Depersonalisation, Derealisation, Fremdbeeinflussung, Gedankenausbreiten, Gedankenentzug, Gedankeneingebung; im
engeren Sinne: Gedankenausbreitung, Gedankenentzug, Gedankeneingebung)
 4 große A’s: Assoziationen, Affekte, Ambivalenz, Autismus
- akzessorische Symptome (treten passager und komplizierend auf): Wahn
(inhaltliche Denkstörungen), Katatone Symptome, Halluzinationen
Unterformen:
- Paranoide Schizophrenie: Wahn und Halluzinationen stehen im Vordergrund
- Katatone Schizophrenie: Katatone Symptome im Vordergrund
- Hebephrene Schizophrenie: Verflachung des Affektes, läppisch sein steht
im Vordergrund
- Schizophrenie Simplex: Allgemein/Symptome sind ohne auffällige produktive Symptome. Vorwiegend Antriebsdefizit, Initiativeverlust, Mangel an
Aktivität und an Vitalität. Knick in der Lebensentwicklung
- Koenästhetische Form: Im Vordergrund stehen vielfältige Koenästhesien
und Körperhalluzinationen mit dem Kriterium des von außen Gemachten
- Schizophrenes Residuum: Chronisches Stadium nach früher akuter schizphrener Episode, Negativsymptomatik steht im Vordergrund
- Lebenszeitprävalenz 1%, langfristig gesehen keine Ab – oder Zunahme der
Häufigkeit
- Schizophrenie ist kulturunabhängig, Schicht hat nur geringen Einfluss, sowie
Ökonomie oder ethnische Faktoren.
- Häufigstes Auftreten zwischen 20. und 40. Lebensjahr (bei Frauen um die
10 Jahre später als bei den Männern; Frauen: 25 - 34 Lebensjahr und Männer 15 – 24 J.  Östrogene als protektiver Faktor diskutiert, da es antidopinerg wirkt))
- Bei Frauen häufiger als Männer betroffen
- Familiäre Häufung vorhanden
- Häufigste Form ist die paranoid halluzinatorische Schizophrenie
- Beginn: akut oder schleichend
o bei schleichendem Beginn im Vorfeld der manifesten Psychose bestimmte Prodromi wie Wahnstimmung, Gefühl des Nichtfassbaren,
Unheimlichen, Vermutung diffuser Veränderungen der Außenwelt,
Schlafstörungen. In uncharakteristischen präpsychotischen Basisstadien finden sich Konzentrationsstörungen, vages Denken, Antriebsminderung, Verstimmungen und Leistungsinsuffizienz.
- Verlauf: Kontinuierlich oder episodisch (schub – oder wellenförmig), nur
geringer Teil der schizophrenen Erkrankten haben sehr ungünstigen, chronischen Verlauf
- Ausgang: Tendenz zur „Drittregel“ (1/3 folgenlose Abheilung, 1/3 mit
Rückfällen und leichten Residuen, 1/3 mit beträchtlichen bis schweren
Dauerdefekten). Im Alter Tendenz zur Abschwächung und Milderung der
Erkrankung. Suizidrisiko ist 20% erhöht und Suizid häufigste Todesrusachse von Schizophrenen
-
Günstig für Verlauf: Akutes Einsetzen der Psychose, stärkere Beteiligung
affektiver Anteile, bei Nachweis von auslösenden Lebensereignissen/ Stress,
bei vorheriger guter sozialer Integration, abgeschlossene Ausbildung und
Vorhandensein eines Arbeitsplatzes, bei frühzeitig einsetzender adäquater
Therapie, wenige psychosoziale Belastungen , tolerante und akzeptierende
Einstellung durch Angehörige
20
Häufige Komorbiditäten
ECA – Studie: bei 91% mindestens eine weitere psychische Störung (47% Substanzmissbrauch); Alkolholabhängigkeit oder -missbrauch bei 30-50%; Cannabiskonsum bei 15-25%; Kokainkonsum bei 5-10%; starker Nikotinkonsum (>
3/4 aller schizophrenen Pat. rauchen Zigaretten)
Risikofaktoren
-
-
-
.genetische Vorbelastung in der Familie (Risiko zu erkranken wenn Mutter
auch Schizophrenie hatte höher, als wenn Onkel Schizophrenie hatte). Aber
das Schizophrenie – Gen wurde noch nicht gefunden.
Mangelnde Klarheit in der Familienkommunikation
negativer ablehnender, affektiver Stil der Eltern
?Lebensverändernde Ereignisse (z.B. Leben in der Großstadt und Versuch
des Aufstieges in eine höhere Schicht)  allerdings unklare, unsaubere empirische Befude; solche Ereignisse sind eher für Rückfall verantwortlich
?Störungen der Neurotransmitter
?neurokognitive Defizite (mangelnde Filterfunktion)
Differentialdiagnosen -
Erklärungsmodelle
anhaltende wahnhafte Störung: bizarre Ausgestaltung, Halluzination, Denkzerfahrenheit, ausgeprägte Negativsymptomatik fehlen.
- Akute schizophrenieforme psychotische Störung: Symptomatik weniger als
1 Monat
- schizoaffektive Störung: Kriterien für eine Schizophrenie werden hier nicht
vollkommen erfüllt. Halluzination und Wahn kommt bei schizooaffektiver
Störung für mind. 2 Wochen auch in Abwesenheit der affektiven Störung vor
- affektive Störung (z.B. depressive Episode (Major Depression)): Wahninhalt
stimmungskongruent und im Verlauf phasisch (z.B. Schuldwahn spricht eher
für Major Depression mit psychotischen Symptomen); Positivsymptomatik
fehlt.
- Persönlichkeitsstörungen, Simulation, somatische Erkrankungen
- organische verursachte Psychosen
- Substanzmissbrauch
 Substanzinduizerte oder organisch Störungen mit schizophren ähnlicher
Symptomatik werden auch sekundäre oder symptomatische Schizophrenie bezeichnet
Befunde:
- deuten auf erbliche Komponente, Störung der NT Systeme, morphologische Hirnveränderungen und geringere Orientierungsreaktion,
Psychogene Faktoren (Seite 83, Perrez und Baumann weiter)
- Ich - Entwicklungsdefizit
- gestörte familiäre Kommunikation
- prämorbide Sozialisationsbedingungen (prämorbide Persönlichkeit,
Mangel an Klarheit in der Kommunikation, ablehnender affektiver Stil
der Eltern)
- psychosoziale Belastungen („Social drift“, „socia causation“, social selection“ & „social Stress“  möglicherweise lebensverändernde Ereignisse, Studien dazu allerdings unsauber)
Biologische Hypothesen
- Dopamin - Überaktivitätshypothese
- Hypothese über hirnmorphologische Veränderungen
- Theorie über defekte Filterfunktion (neurokognitive Defizite):
- Im Rahmen der Netzwerkansätze: Fehlen hemmender Einflüsse
21
induzierte wahnhafte Störung
Beschreibung
-
-
Häufigkeit
-
Differentialdiagnosen -
wahnhafte Störung, die von zwei Personen mit einer engen emotionalen
Bindung geteilt wird. Nur eine von beiden leidet unter einer echten psychotischen Störung und Betroffener übernimmt die Wahnvorstellungen
meist bei der Trennung des Paares meist aufgegeben.
Auch genannt: Folie à deux
DD: paranoide Störung, psychotische Störung
1,7 – 2,6% der stationär – psychiatrischen Aufnahmen, Autoren glauben aber
dass diese Störung nicht so selten ist.
Häufig bei Gesschwistern, Eheleuten und Müttern mit Kindern
Frauen häufiger betroffen als Männer
Verlauf: Häufig aufgegeben bei Trennung vom „Wahnpartner“
gemeinschaftlicher Drogenmissbrauch
andere Störungen aus dem Bereich F2 des ICD – 10
Massenhysterie: Auflsöungserscheinungen des vernunft – und willensgesteuerten Verhaltens größrer Menschengruppen, entstanden unter erhöhtem
Psychischen druck, wie z.B. Notlagen.
Anhaltende wahnhafte Störung
Beschreibung
-
-
-
Häufigkeit
-
Differentialdiagnosen
-
-
-
Eine Störung charakterisiert durch die Entwicklung eines einzelnen Wahns
oder mehrerer aufeinander bezogener Wahninhalte, die im allgemeinen lange, manchmal lebenslang, andauern.
Der Inhalt des Wahns oder des Wahnsystems ist sehr unterschiedlich, vorrübergehende akustische Halluzinationen, die Bild nicht dominieren, können
auch vorkommen.  Eindeutige und anhaltende akustische Halluzinationen
(Stimmen), schizophrene Symptome wie Kontrollwahn oder Affektverflachung und eine eindeutige Gehirnerkrankung sind nicht mit der Diagnose
vereinbar.
Auch genannt: Paranoid, Psychose, sensitiver Beziehungswahn
Auftreten eher selten (nur 1 – 2% der stationären Patienten in psychiatrischen Kliniken)
Anteil der Männer höher als bei den Frauen
meist sozial und ausbildungsmäßig benachteiligt (gehören oft zu Randgruppen)
Erkrankungsalter später als bei Schizophrenie
vorübergehende, akute psychotische Störung: Symptomatik kürzer als 3
Monate
Schizophrenie (F20.x): Auftreten von Ich – Störungen (z.B. Gedankenausbreitung), formale Denkstörungen
affektive Erkrankung: Wahninhalt stimmungskongruent und im Verlauf
phasisch (z.B. Schuldwahn spricht eher für Major Depression mit psychotischen Symptomen)
organische verursachte Psychosen:z.B. bei Epilepsien, degenerative Demenzen, metabolische Enzephalopathien, extrapryramidale Erkrankungen, traumatische Hirnschädigungen (auch kognitive beeinträchtigungen da)
Substanzmissbrauch: Manche Drogen können auch Psychosen stimulieren,
dann Psychose aufgrund von Substanzmissbrauch.
paranoide Persönlichkeitsstörung: Bei der PS leiden Umgebung und Betroffener nicht an Wahn, sondern an allgemein der misstrauischen und leicht
kränkbaren Wesensart des Betroffenen.
22
akute polymorphe psychotische Störung
Beschreibung
-
-
Häufigkeit
-
Differentialdiagnosen -
Eine heterogene Gruppe von Störungen ohne organische Verursachung
Der akute Beginn durch z.B. eine akute Belastung oder belastendes Ereignis
1 bis 2 Wochen vor der Störung wird als Crescendo-Entwicklung eines eindeutig abnormen klinischen Bildes innerhalb von 2 Wochen oder weniger
definiert.
Ratlosigkeit und Verwirrtheit kommen häufig vor
zeitliche, örtliche & personale Desorientiertheit ist nicht andauernd oder
schwer genug, um Kriterien für organ. verursachtes Delir (F05.-) zu erfüllen.
DD.: organische wahnhafte [schizophreniforme] Störung ( F06.2 ), schizophreniforme Störung o.n.A. ( F20.8 )
Lebenszeitprävalenz 0,2%
Erkrankungsalter wie bei Schizophrenie im Jugend – und frühen Erwachsenenalter
Schizophrenie: Wenn Symptomatik länger als 1 Monat andauert. Aller
Drogeninduiziert oder akute polymorphe psychotische Störung: Abrupter
Beginn
23
Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
Liste psychotroper Substanzen
Beschreibung

Alkohol, Benzodiazepine, verschreibungspflichtige Schmerzmittel, Anregungsmittel, Stimulantien, Cannabinoide, Opiate, Kokain, Halluzinogene,
Lösungs- und Schnüffelstoffe
Diagnose gemäß ICD – 10 (immer gilt, dass ein Zusammenhang zwischen
Symptomen und Konsum bestehen muss)
- Akute Intoxikation (F1x.0): Störungen von klinischer Relevanz der Bewusstseinslage, kognitiven Fähigkeiten, Wahrnehmung, Affekt und Verhalten oder anderer psychophysiologischer Funktionen und Reaktionen.
 Abnahme bis zur vollständigen Wiederherstellung mit der Zeit (ausgenommen bei Gewebsschäden oder andere Komplikationen)
- Multipler Substanzmissbruach (F19.x): beim Konsum zwei oder mehr
psychotroper Substanzen (können auch unbekannt sein oder nicht genau zu
spezifizieren), wenn nicht entschieden werden kann, welche Substanz die
Störung ausgelöst hat
- schädlicher Gebrauch (F1.x1): Craving, verminderte Kontrollfähigkeit,
körperliches Entzugssyndrom, Toleranzentwicklung, Vernachlässigung von
Interessen und Hobbies, anhaltender Substanzkonsum trotz schädlicher Folgen (gesundheitlich, rechtlich, sozial)
 3 von 6 Kriterien mind. seit 1 Woche
- Entzugssyndrom (F1.x3): nach absolutem oder relativem Entzug einer psychotropen Substanz, die anhaltend konsumiert worden ist.. Jedesmal mit vegetativen Symptomen, sowie je nach Substanzgruppe Halluzinationen (bei
Alkoholentzug), Craving (bei Opiat – und Kokainenzug), Lethargie/ Müdigkeit/ Verlangsamung/ Unruhe (bei Kokainentzug)
- Psychotische Störung durch Substanzen: Durch Halluzinationen (typischerweise akustische, oft aber auf mehr als einem Sinnesgebiet), Wahrnehmungsstörungen, Wahnideen (häufig paranoide Gedanken oder Verfolgungsideen), psychomotorische Störungen (Erregung oder Stupor) sowie abnorme
Affekte gekennzeichnet, die von intensiver Angst bis zur Ekstase reichen
können. . Bewusstsein kann bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt sein,
wobei jedoch keine ausgeprägte Verwirrtheit auftritt.
- Entzugssyndrom mit Delir (F1.x4): Beim Delir (lateinisch: de lira ire=aus
der Spur gehen) handelt es sich um eine Kombination von quantitativer und
qualitativer Bewusstseinsstörung in Form einer Bewusstseinstrübung mit
begleitendenWahrnehmungs und Denkstörungen, die oft nachts stark zunehmen.  Delir ist ein NOTFALL! Wegen Lebensgefahr durch starke, vegetative Symptome sofortige Einweisung ins Krankenhaus.
- Amnetisches Syndrom (F1x.6): Störung des Kurzzeitgedächtnisses und des
Zeitgefühls. Keine Störung der Immediatgedächtnisses, des Wachbewusstseins und keine Beeinträchtigung allgemeiner kognitiver Funktionen
- Restzustand und verzögerte auftrtetende psychotische Störung (F1x.7):
Eine Störung, bei der alkohol- oder substanzbedingte Veränderungen der
kognitiven Fähigkeiten, des Affektes, der Persönlichkeit oder des Verhaltens
über einen Zeitraum hinaus bestehen, in dem noch eine direkte Substanzwirkung angenommen werden kann.
Differentialdiagnosen Wichtig: Immer muss zeitlicher Zusammenhang zwischen Substanzkonsum und
der Symptomatik bsetehen!!!
Mögliche und wahrscheinliche Differentialdiagnosen sind medizinische Krankheitsfaktoren, Panikanfälle, psychotische Störungen, affektive Störungen, dementielle Syndrome oder organisch bedingte psychische Störungen.
24
Häufigkeit




Verlauf
Häufigkeit
o Tabakmissbrauch (> 10 Zigaretten/tgl.): 10 Mio. (22% der 1854jährigen)
o Alkoholabhängigkeit: ~ 2.5-3 Mio. (~ 5% der erwachsenen Männer und
~ 2% der Frauen); ca. 3% der deutschen Population; 30% der psychiatrsichen Krankenhausaufnahmen; 10 – 20% der Patienten in Allgemeinkrankenhäusern und –Praxen; Beteiligung von Alkohol an ca. 50% aller
Straftaten (Aggresisonsdelikte), sowie an 50% aller Selbstmordversuche; oft heimliches Trinken
o Medikamentenabhängigkeit: 800.000 - 1.2 Mio Abhängigkeit von illegalen
o Drogen: 70.000 - 105.000 (harter Kern mit i.V.- Einnahme; nur alte
Bundesländer)
 in den USA tendenziell: 1. Alkohol, 2. Tabak, 3. Drogen, 4. Medikamente
Geschlechtsverteilung:
o bei Alkohol und Drogen: Männer mehr als Frauen (8:1 bei Alkohol!!!)
o Bei Medikamenten: Frauen mehr als Männer
Alter bei Erstkonsum (Medianwerte):
o Tabak, Alkohol und Haschich: 16 J. bis 18 Jahre
o Opiate und Kokain: 20 J.
Morbidität: bei allen Substanzen erhöht (in Abhängigkeit vom Grad der
Störung); in Relation zur Normalbevölkerung bei Alkohol 3-4fach, bei illegalen Drogen (Heroin, Kokain) 15- 20fach, bei Medikamenten 2fach, bei
Nikotin 12-14fach (Lungenkrebs)
Substanzmissbrauch und Substanzabhängigkeit führen im Verlauf von mehreren
Jahren in der Regel zu einer Vielfalt körperlicher, psychischer und sozialer Folgen.
Ausstiegsrate im höheren Lebensalter:
- Vergleich zu legalen Drogen: Bei Alkohol gibt es nur wenige Personen die
den Konsum im höheren Alter aufgeben, bei Nikotin liegt die Konsumausstiegsrate bei 51%
- Ausstiegsraten illegale Substanzen: Cannabis 81%, Heroin 63%
- Der Konsum illegaler Drogen ist damit nach wie vor in der überwiegenden
Zahl der Fälle ein vorübergehendes Verhalten

Prognosefaktoren
Häufige Komorbiditäten
-
-
-
bestimmte allgemeine Lebenskompetenzen wie Stressbewältigung,
Selbstsicherheit und Selbstvertrauen sowie Kommunikationsfähigkeit
 kritische Einstellungen und kritischer Umgang mit (legalen) psychoaktiven Substanzen Fähigkeit, Konsumangebote trotz sozialen Drucks ablehnen zu könne
 !!Sucht und Persönlichkeitsstörungen
 !!Chronizität der Abhängigkeit
Affektive Störungen:
o Alkoholmissbrauch oder -abhängigkeit bei etwa 15 % der Patienten mit
unipolaren Depressionen, bei etwa 30 % mit Dysthymia, aber bei etwa
60–70 % mit bipolaren Störungen
o Cannabis-, Kokain- und Analeptikamissbrauch ebenfalls häufig
Schizophrenie: bei 30 – 50% der Schizophrenen Alkoholabhängigkeit (bei
47% Substanzmissbrauch allgemein) ( ECA – Studie).  Vorsicht: Durch
Drogen und Alkohol ist eine vorzeitige Auslösung der Schizophrenie möglich.
Persönlichkeitsstörungen: z.B. in Irland ca. 19% der Drogenabhängigen in
einer Studie mit N = 1800 Personen persönlichkeitsgestört.
Essstörungen: 23% der Bulimie – Patienten (Risiko im Vergleich zur Anorexia 7 – mal erhöht) , 3 – 33% der BED Patienten und
Jugendliche Störungsbilder: hyperkinetisches Syndrom, Störungen des Sozialverhaltens, Essstörungen, affektive Störungen
 Wissen um die Komorbiditäten bei Kinder und Jugendlichen sind sehr
wichtig für die Früherkennung und Therapieplanung!
25
Risikofaktoren
-
prämorbide Belastungen mit bestimmten psychosozialen Belastungen,
psychiatrische Vorerkrankungen (gilt auch bei Jugendlichen)
genetische Faktoren
-
Umgebungsfaktoren: Armut, in einer sozioökonomischen niedrigen Gegend
wohnen, hohe Arbeitslosigkeit, arme Schulen, Minderheitsstatus
-
Familienumgebung:
o Alkoholkranke, drogenabhängige, antisoziale, oder psychisch kranke
Eltern
o Misshandlung, inadäquate Erziehung oder Zurückweiseung durch die
Eltern,
o Viel Stress in der Familie
o Elterilche Abwesenhweiten durch Scheidung, Trennung oder Tod
o Fehlende Familienrituale und wenig Familien/ Kind Kontakt
o Ofte Umzüge
-
Vulnerabilitäten des Kindes: Geburtsdefekte (neurologisch, neuropsychologisch, neurochemisch), physische oder mentale Handicaps/ Gesundheitsprobleme, inaquäte frühe sensomotorische und sprachliche Entwicklung,
niedrige Intelligenz.
-
frühe Verhaltensauffälligkeiten: Aggressivität (mit Schüchternheit), erniedrige soziale Hemmung, Hypersensitivität – und Aktivität, geringes Problemlös – und Copingsfähigkeiten, Probleme mit Beziehunegn, Kognitive
Probleme, Niederiger Selbstwer, schwieriges Temperament, pessmitische
Zukunftsperspektive, wenig Adaptionsfähigkeit und Flexibiltät, niedrige Autonomität
-
Probleme in der Adoleszenz: Schulversagen, Delinquenz, anderer Drogenmissbrauch – und abhängigkeit, frühe ungeschützte sexuelle Aktivität, jugendliche Elternschaft, Arbeitslosigkeit, mentale Gesundheitsprobleme, Suzidialität
Risikofaktoren beim Erstkonsum:
 Verfügbarkeit bzw. leichte Erreichbarkeit der Substanz
 starke Bindung an eine soziale Bezugsgruppe (“peer group”)starke Beeinflussbarkeit der Person durch sozialen Druck in der Bezugsgruppepositive Bewertung des Substanzgebrauchs in der Bezugsgruppe und hoher
Druck der Mitglieder zum Konsum
 Erwartung von Vorteilen durch den Konsum (Kontakterleichterung, Zugehörigkeitsgefühl usw.)
 Erwartungen an die Wirkung der Substanz
 Beobachtung positiver Konsequenzen des Konsums
Erklärungsmodelle



Kognitiv-soziale Lernmodell: Es entsteht ein Teufelskreis bei dem chronischen Konsum von Substanzen. Zuerst wird man sozial und durch die
pharmakologische Wirkung der Substanz verstärkt, dann gibt es Probleme durch den Konsum, und man sucht neue Verstärkung, die die Substanz liefern kann.
Biologische Modell: Substanzen wirken auf Neurotransmittersysteme,
vor allem bei dem mesolimbischen Dopaminsystem (VTA produziert
daraufhin Dopamin  DA zu Nucleus Acumbens  Aktivierung von
cAMP  Präfrontaler Kortex und freudige Gefühle). Neuroleptika blockieren Dopamin und somit kommt es zur Lustlosigkeit und extrapyramidalen Schwierigkeiten.
Modell der Suchtpersönlichkeit: Theorie, dass spätere Alkohoilker auf
oraler Stufe fixiert bleiben, was infantile und abhängige Charakterzüge
mit sich bringt. Allerdings bisland keine ausreichenden empirsichen Belege, außer dass die antisoziale PS mit Substanzabhängigkeit zusammenhängt.
26
Dissoziative Störungen
Dissoziative Störungen
Beschreibung
-
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-
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-
Häufigkeit
generelle Kennzeichen: teilweiser oder völliger Verlust der normalen Integration der Erinnerung an die Vergangenheit, des Identitätsbewusstseins,
der Wahrnehmung unmittelbarer Empfindungen sowie der Kontrolle von
Körperbewegungen. Ursächlich als psychogen angesehen. Zeitlicher enger
Zusammenhang mit traumatischen Ereignissen, unlösbaren oder unerträglichen Konflikten oder gestörte Beziehungen
Dissoziative Amnesie: Selektiver oder unvollständiger Verlust der Erinnerung für meist wichtige aktuelle Ereignisse.
Dissoziative Fugue: zielgerichtete Ortsveränderungen, die über gewöhnliche
Alltagsmobilität hinausgeht und alle Symptome der dissoziativen Amnesie
enthält.
Dissoziativer Stupor: Beträchtliche Verringerung oder Feheln von willkürlichen Bewegungen und normalen Reaktionen auf äußere Reize wie z.B.
Licht, Geräusche oder Berührung.
Trance und Besessensheitszustände: Unfreiwilliger oder ungewollter zeitweiliger Verlust der persönlichen Identität oder vollständigen Wahrnehmung
der Umgebung.
Dissoziative Bewegungsstörungen: Vollständige oder teilweise Verlust der
Bewegungsfähigkeit eines oder mehreren Körperglieder
Dissoziative Krampfanfälle: Epilepsieartige Anfälle ohne Bewusstseinsverlust, stattdessen Stupor- oder tranceähnlicher Zustand. Selten Verletzungen
beim Sturz oder Urininkontinenz.
Dissoziative Sensibilitäts – und Empfindungsstörungen: Anästhetische Gefühle bei Hautarealen, die in der Vorstellung der Patienten den Körperfunktionen entsprechen.
Dissoziative Störungen gemischt: Kombination der oberhalb beschrieben
Störungen
Sonstige dissoziative Störungen:
o F44.80 Ganser Syndrom: „Pseudedemenz“, „Gefängnispsychose“,
„Zweck – Psychose“. Sinnloses Vorbei-Reden oder Vorbei-Handeln
bzw. grotesken Fehlhandlungen,.
o F44.81 Multiple Persönlichkeits(störung): zwei oder mehr unterscheidbaren Identitäten oder Persönlichkeitszuständen, die wiederholt
die Kontrolle über das Verhalten der betroffenen Person übernehmen.
o F44.82 Transistorische dissoiative Störungen in Kindheit und Jugend:
transistorisch = vorübergehend, später wegfalle
o F44.88 Sonstige dissoziative Störungen: z.B. Dämmerzustand Symptome sind !Einengung, Trübung und Orientierungslosigkeit) und Verwirrtheit.
- Prävalenzen in der Allgemeinbevölkerung (nach Ross 1991, n = 502)
o Psychogene Amnesie mit 6%
o Multiple Persönlichkeitsstörung mit 3%
o Depersionalisationsstörung mit 2,5&
o Psychogene Fugue und andersweitige dissozaitive Störung:
0,2%
 Dissoziative Störungen allgemein: 12.2%
- Abnahme der klassischen hysterischen Konversionssymptome (z. B.
Schüttellähmungen im Ersten Weltkrieg, Ohnmachten, »Arc-de-cercle«
= »Kreisbogen«, hysterisches Phänomen mit anfallsartigem Aufbäumen
des Körpers) in Westeuropa, weiterhin häufig in Indien oder Mittelmeerländern vorzutreffen
- Zunahme somatisierter Formen der hysterischen Neurose
- Kulturelle Einflüsse (häufiger bei südländischen und östlichen Völkern)
- Frauen erkranken häufiger als Männer.
27
-
Verlauf
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-
Prognosefaktoren
-
Dissoziative Störungen treten oft plötzlich auf, manchmal auch nur allmählich.
Häufig Symptomwandel (z. B. innerhalb der hysterischen Symptomatik
selbst).
Die meisten dissoziativen Störungen neigen nach einigen Wochen oder
Monaten zur Remission (bes. wenn mit traumatischem Lebensereignis
verbunden), können sich aber auch chronifizieren (bei scheinbar unlösbaren Schwierigkeiten).
Dissoziative Fugue: Beginn und Ende i.d.R. plötzlich, nicht selten nach
dem Schlaf. Möglicherweise wiederholt sie sich.  Prognose meist
günstig.
dissoziative Identitätsstörung: hohe Chronzitität, kaum spontane Vollremission, inhärente Komplikationen und Risiken durch sekundäre
Komorbiditäten, !Hohes Suizidalitätsrisiko (72% Suidziversuch, 2,1%
vollzogener Suizid nach Ross et al., 1989)
gut für Verlauf: Beginn mit traumatisches Lebensereignis (schlecht: Beginn
mit unlösbaren Problemen oder unlösbaren Schwierigkeiten)
-
Substanzmissbrauch: im Sinne einer Selbstmedikation
Persönlichkeitsstörung (Narzisismus): „Es ist deutlich geworden, wie
viel Depressivität und narzisstische Verletzbarkeit hinter der hysterischen Fassade verborgen sein können (Reimer et al., 1996).“
Somatisierungsstörungen
Risikofaktoren
-
traumatische Ereignisse (z.B. Konzentrationslager, Missbrauch, etc.)
sehr frühe Traumatisierung
Erklärungsmodelle
-
bei Depersonalisation und Derealisation oft multifaktorielle Genese mit
zerebraler Endstrecke
belastende Lebensereignisse (z.B. Erklärung für dissoziative Identitätsstörung, dissoziativer Amnesie, dissoziative Fugue, Manie, Deperssion)
sozialkognitive Modelle (z.B. Erklärung für dissoziative Identitätsstörung)
Biologische Modelle (z.B. Erlärung für dissoziative Identitätsstörung):
z.B. Hemissphärale Lateralität, Kindling/ kp – Epilepsie, neuronale
Netzwerke, neurobioologsiche Veränderungen nach Extrembelastungen
(z.B. Neurotransmitter – Dysfunktionen bei PTSD)
breite psychodynamische Faktoren (z.B. Erklärung für dissoziative Identitätsstörung und dissoziative Fugue)
Unter Müdigkeit, Schlafdeprivation, starkem Alkoholskonsum (z.B. Erklärung für dissoziative Fugue)
im Kontext von Straftaten: mögliche Motive einer Simulation (bes. Simulation der dissoziativen Fugue)
organische Vorerkrankungen (z.B. Erklärung für dissoziativer Fugue)
Häufige Komorbiditäten
-
-
-
28
Essstörungen
Anorexia Nervosa
Beschreibung
Häufigkeit
- absichtlich herbeigeführter starker Gewichtsverlust mit 5 diagnostischen Kriterien
(Magersucht)
o Quetelets-Index / Body Mass Index (BMI) < 17,6
o selbst herbeigeführter Gewichtsverlust durch Vermeidung best. Speisen, aktives
Erbrechen,
o aktives Abführen, übertriebene körperliche Aktivität oder Appetitzügler
und/oder Diuretikasubtypen nach DSM-IV-TR:
 „Restriktiver Typus“: Diäten, Fasten, übermäßige körperliche Aktivitäten
ohne „Fressattacken“ oder „Purging“-Verhalten
 „Binge-Eating“: in Perioden regelmäßige „Fressanfälle ohne Maßnahmen zur Gewichtsverringerung, kann zu Adipositas führen

„Purging“-Typus: aktives Erbrechen, Missbrauch von Laxantien, Diuretika oder Klistieren
o Körperschema-Störung (Angst, dick zu werden ...)
o endokrine Störung auf der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse, metabolische Störung oder körperliche Funktionsstörungen können Folge der Störung sein
 endokrine Störung führt bei Frauen zu Amenorrhoe (Ausbleiben der Regel)
und zu Männern bei Libido – und Potzenzverlust
o körperliche Reifungsverzögerung bei Beginn vor der Pubertät
o Möglich sind Störung des Elektrolythaushaltes und weitere Komplikationen bei
wiederholtem Erbrechen.
-
-
Lebenszeitprävalenz in der westlichen Welt 1%; F:M = 10:1; höchste Inzidenz:
13-19 Jahre; viele Komorbiditäten; 10fach erhöhte Morbidität => Lebensgefahr!
am Häuftigsten bei heranwachsenden und jungen Frauen (auch möglich bei
jungen und heranwachsenden Männern)  Frau: Mann = 10:1
Kinder vor der Pubertät und Frauen bis zur Menopause können ebenfalls betroffen sein
Anorexia – Erkrankungen haben in den letzten 20 Jahren leicht zugenommen
Verlauf

Von den an Anorexie erkrankten Patientinnen werden 50 - 60 % geheilt, 20 30 % leiden über viele Jahre an dieser Erkrankung (chronischer Verlauf), 5 20 % sterben innerhalb 20 Jahre nach Erkrankungsbeginn. Häufig ist es auch
möglich, dass die Anorexia Nervosa sich in eine Bulimia Nervosa verwandelt.
Prognosefaktoren

gute Prognosefaktoren: früher Krankheitsbeginn (Wenn Krankheit aber vor
Pubertät beginnt eher schlechte Prognose), wenige Komorbiditäten, keine gestörten familiären Verhältnisse, niedriges Erkrankungsalter, kurze Erkrankungsdauer, keine ausgeprägte Psychopathologie, kein Purging Behavior
(Laxantien, Erbrechen), keine schnelle Gewichtszunahme, kein Persistieren der
Körperschemastörung bei Entlassung, normales Gewicht
Häufige Komorbiditäten
-
Häufig sind Depression, Zwangsstörung (häufiger als BN) und Persönlichkeitsstörung
im mittleren Bereich liegen Sozialphobie und Selbstverletzungen
Substanzabhängigkeit (weniger häufig als bei BN)
in Vorgeschichte oft sexueller Missbrauch
seltener eher die bipolare Störung (mit nur 4 – 6%)
-
29
Risikofaktoren
-
genetische Faktoren: familiäre Häufung und positive Ergebnisse in Zwillingsstudien
- Alter: besonders kritisch ist Alter zwischen 13 und 20 Jahren, und hier besonders die Pubertät, da Überlegungen angestellt werden, die sich mit dem anderen Geschlecht beschäftigen (z.B. Sex). Dieser Vorgang scheint viele später an
Anorexie erkrankende Menschen massiv zu verunsichern und zu ängstigen.
- Diabetes: stellte sich NICHT als Risikofaktor heraus!
- Geschlecht: Besonders Mädchen während der Pubertät
- Persönlichkeit (bes. bei Anorexia Nervosa): perfekt, sensibel, mitfühlend,
ausgeprägte Leistungsorientierung, starkes Harmoniebedürfnis, mangelnde
Abgrenzung
- soziales Umfeld (v.a. bei Anorexia Nervosa): äußerlich intakte und harmonische Familie ohne bewährte Streit – oder Konfliktkultur, starker Zusammenhalt
in der Familie der die Individualität des Einzelnen nicht zulässt, Leistungs als
Grund für Wertschätzung andere Menschen und Rivalität zwischen Geschwistern
- Diäten: Eine Studie fand heraus, dass Mädchen und jungen, die ihr Gewicht
durch Sport kontrollierten weniger of eine Essstörung entwickelten, als wenn
dies durch Diät geschehen sollte.
 Auslösung der Störung meist durch Zusammenwirken mehrere Faktoren
Differentialdiagnosen
-
Erklärungsmodelle
-
-
Depression: Zwar kann auch hier ein Gewichtsverlust vorliegen, allerdings haben Patienten keine verzerrte Körperwahrnehmung.
organische Ursache: z.B. Bekannte körperliche Krankheit mit Gewichtsverlust,
Hirntumor oder Stoffwechselerkrankung (z.B. Hyperthyreose)
Hungerstreik: kann im Gefängnis auftreten oder bei einer politischen Aktion.
Anorexia oder andere Arten (R63.0): einfacher Appetitverlust aufgrund organischen Ursprungs
Fütterschwierigkeiten und Betreuungsfehler (R63.3): Ernährungsprobleme
aufgrund unsachgemäßer Ernährung
Fütterstörung im Kleinkind – und Kindesalter (F98.2): Nahrungsverweigerung
umfasst extrem wählerisches Essverhalten bei angemessenem Nahrungsangebot und einer einigermaßen kompetenten Betreuungsperson in Abwesenheit einer organ. Krankheit.
Biologische Faktoren: genetische Faktoren, niedriger Cortisolspiegel 
Gewichtsverlust, Opiatausschüttung in Hungerphasen, Serotoninmangel
Soziokulturelle Faktoren: Geschlechtsrollenorientierungen und Schönheitsideale
Psychodynamischer Ansatz: durch gestörte Mutter – Kind Beziehungen gestörter Selbstwert und erhöhter Perfektionismus
Systemischer Ansatz und familienpsychologischer Ansatz: Anorexia und Bulimie sind Ausdruck einer dysfunktionalen Familienbeziehung
Persönlichkeitspsychologischer Ansatz: Unterernährung führt zu Persönlichkeitsveränderungen; Anorexia und Bulimie beinhalten hohe emotionale Labilität, Ängstlichkeit, geirngne Selbstwert, hohe negative Emotionalität
Viktimologischer und kritischer LE-Ansatz: z.B. sexuelle Missbrauchserfahrungen Auslöser
Kognitiv-verhaltenstheoretischer Ansatz: Pos. Verstärkung durch Selbstkontrollgefühl, neg. Verstärkung durch Vermeidung v. Dicksein; u.a. vermittelt
durch soziale Umwelt
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Bulimia Nervosa
Beschreibung
Häufigkeit
-
wiederholte, massive Anfälle von Heißhunger (Essattacken) und extreme Beschäftigung mit Gewichtskontrolle mit 4 diag. Kriterien
o andauernde Beschäftigung mit dem Essen, Gier, Essattacken
o Versuche dem dickmachenden Effekt aktiv entgegenzusteuern (Erbrechen;
Missbrauch von Laxantien, Appetitzüglern, Diuretika, Schilddrüsenmedik.;Hungerperioden)
o krankhafte Furcht, dick zu werden (scharf definierte Gewichtsgrenze)
o häufig ist Nachweis einer manifesten oder verdeckten Anorexia in der
Vorgeschichte
o Möglich sind Störung des Elektrolythaushaltes und weitere Komplikationen bei wiederholtem Erbrechen.
- Prävalenz in der westlichen Welt ca. 1 – 4% (Frauen ca. 2-4%; Männer ca.
0,5%); F:M = 9:1; Beginn: späte Adoleszenz oder frühes Erwachsenenalter;
zahlreiche Komorbiditäten
- bis zu 90% der Pat. ohne Behandlung (außer z.T. häufige med. Akutbehandlung)
- Häufigkeit der Erkrankung hat in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen.
Verlauf

Prognosefaktoren

Häufige Komorbiditäten
-
Risikofaktoren
-
-
Differentialdiagnosen
-
50 - 60 % der an Bulimie Erkrankten genesen, vollständig oder fast vollständig, 20 - 30 % genesen partiell, 10 - 20 % entwickeln eine chronische Bulimie
und 0,5 % sterben.
gute Prognosefaktoren: wenige Komorbiditäten, keine gestörten familiären
Verhältnisse, niedriges Erkrankungsalter, kurze Erkrankungsdauer, keine ausgeprägte Psychopathologie, kein Purging Behavior (Laxantien, Erbrechen),
keine schnelle Gewichtszunahme, kein Persistieren der Körperschemastörung
bei Entlassung, normales Gewicht
Häufig sind Depression, Substanzmissbrauch (häufiger als bei AN) und Persönlichkeitsstörung
im mittleren Bereich liegen Zwangsstörung (weniger als bei AN), Sozialphobie, Substanzabhängigkeit und Selbstverletzungen
in Vorgeschichte oft sexueller Missbrauch
seltener eher die bipolare Störung (mit nur 4 – 6%)
Geschlecht
Persönlichkeit:
o Ausgeprägte Impulsivität und Schambereitschaft
o grosse Lebendigkeit (oft auch Kreativität) für die kein angemessener
Ausdruck gefunden wird
o Überförderung im Alltag durch vorzeitige oft aufgezwungene Selbstständigkeit, Freiheitsdrang.
Soziales Umfeld:
o Ungeordnete Familiensituation
o Suchtprobleme
o Realverlust wichtiger Personen
o Überforderung durch die Notwendigkeit früher Selbstständigkeit
(Pseudoautonomie)
Depression: Zwar kann auch hier ein Gewichtsverlust vorliegen, allerdings haben Patienten keine verzerrte Körperwahrnehmung.
organische Ursache: z.B. Bekannte körperliche Krankheit mit Gewichtsverlust,
Hirntumor oder Stoffwechselerkrankung (z.B. Hyperthyreose)
Hungerstreik: kann im Gefängnis auftreten oder bei einer politischen Aktion.
Anorexia oder andere Arten (R63.0): einfacher Appetitverlust aufgrund organischen Ursprungs
Fütterschwierigkeiten und Betreuungsfehler (R63.3): Ernährungsprobleme
aufgrund unsachgemäßer Ernährung
Fütterstörung im Kleinkind – und Kindesalter (F98.2): Nahrungsverweigerung
umfasst extrem wählerisches Essverhalten bei angemessenem Nahrungsangebot und einer einigermaßen kompetenten Betreuungsperson in Abwesenheit einer organ. Krankheit
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Erklärungsmodelle
-
-
-
Biologische Faktoren: genetische Faktoren, niedriger Cortisolspiegel 
Gewichtsverlust, Opiatausschüttung in Hungerphasen, Serotoninmangel
Soziokulturelle Faktoren: Geschlechtsrollenorientierungen und Schönheitsideale
Psychodynamischer Ansatz: durch gestörte Mutter – Kind Beziehungen gestörter Selbstwert und erhöhter Perfektionismus
Systemischer Ansatz und familienpsychologischer Ansatz: Anorexia und Bulimie sind Ausdruck einer dysfunktionalen Familienbeziehung
Persönlichkeitspsychologischer Ansatz: Unterernährung führt zu Persönlichkeitsveränderungen; Anorexia und Bulimie beinhalten hohe emotionale Labilität, Ängstlichkeit, geirngne Selbstwert, hohe negative Emotionalität
Viktimologischer und kritischer LE-Ansatz: z.B. sexuelle Missbrauchserfahrungen Auslöser für Bulimie
Kognitiv-verhaltenstheoretischer Ansatz: Pos. Verstärkung durch Selbstkontrollgefühl, neg. Verstärkung durch Vermeidung v. Dicksein; u.a. vermittelt
durch soziale Umwelt
Kognitiv-verhaltenstheoretischer Ansatz: Teufelskreis (Selbstwert hängt von
Figur ab  strenge Essregeln  Brechen der Regeln  Ekel/ Angst  Erbrechen  weniger Selbstachtung  strenge Essregeln); auch viel Essen bei negativer Stimmung.
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