Übersicht Psychopathologie(SS 2008)

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Bewusstsein und
Orientierung
Aufmerksamkeit
und Gedächtnis
Inhaltliches
Beschreibung
- Normalbefund: Der Patient ist
wach, sowie zeitlich, örtlich und
zur eigenen Person voll orientiert.
- Bewusstseinsstörung: quantitative
Ebene ist die Schlaf – Wachs
Achse und die qualitative Ebene
ist die Einengung, Verschiebung
und Trübung.
- Orientierungsstörung: Mangelndes
Bescheidwissen in folgenden
Gegebenheiten: Zeit, Ort,
Situation, eigene Person
- Normalbefund: Aufmerksamkeit,
Gedächtnis, Merkfähigkeit und
Konzentration sind nicht beeinflusst.
- Aufmerksamkeitsstörung: Spotlight kann
nur teilweise oder nicht mehr auf bestimmten
Aspekt, wie zum Beispiel ein Gespräch,
gerichtet werden
- Konzentration: Spotlight auf Gespräch
halten, Konzentration ist quasi gehaltene
Aufmerksamkeit
- Gedächtnisstörungen: Fähigkeit ist
beeinträchtigt, neue Informationen zu lernen
(Neugedächtnis) und mit fortschreitender
Störung auch länger zurückliegende
Lebensereignisse zu erinnern (Altgedächtnis).
- Normalbefund: Es bestehen keine
Besonderheiten
Symptome
- Einengung
- Orientierung
- Trübung
Syndrom
Dämmerzustand
- verminderte Merkfähigkeit
- verminderte Orientierung
- Halluzinationen
Demenz =
Delir
Diagnose
- Epilepsie
- pathologischer Rasch,
- psychogener Dämmerzustand
u.a.
- Entzug: Alkohol, Drogen, Barbiturate
- Demenzen, Epilepsien, ZAS
- Serotoninsyndrom
- Hirnblutung
- Medikamente-,
Halluzinationintoxikation
kognitiver Abbau über 3 Wege
- Gedächtnis
- höhere Funktionen des Gehirns
- Wesen (an Demenz denken, wenn sich ab 45 Jahre bestimmte
Wesenszüge zuspitzen)
Psychopathologie – Übersicht
Denken
Formales Denken
inhaltlichen Denkstörungen.
- Wahnkriterien:
- !!!Unkorrigierbarkeit, unmittelbare
Gewissheit trotz Unvereinbarkeit mit
Realität. Kann Bezugssystem nicht
wechseln / Überstieg nicht möglich
- mangelndes Bedürfnis nach
Realitätsprüfung
- abnormer Ich-Bezug / Ich-UmweltVerhältnis bei
- erhaltener Intelligenz
- Gleichzeitigkeit mit normalem Denken
- Normalbefund: Der formale Gedankengang
ist geordnet
- Formale Denkstörung:
- Formale Denkstörungen sind
Störungen des strukturellen
Denkablaufs.
- Der Betroffene kommt nicht
zum Ziel und das was er erzählt
ist ungeordnet.
- Symptome: Denkhemmung,
Verlangsamung, Perseveration,
Ideenflüchtiges Denken,
Gedankendrängen,
Umständlichkeit, Vorbeireden,
Konkretismus, Symboldenken,
Begriffszerfall, Kontamination,
Neologismen, Zerfahrenheit,
Inkohärenez
Symptom
Syndrom
Paranoides Syndrom
Diagose
u.a.
- Schizophrenie
- Depressiver Wahn
- Paranoia (auch ohne Depression)
- chronische Alkoholabhängigkeit
- Hirnorganische Psychosen
Wahn + Halluzination
Paranoid –
halluzinationroischse
Syndrom
u.a.
- Hirnorganische Psychosen
- paranoid – halluzinatorische
Schizophrenie (wenn Untersuchung
keine organische Ursache aufzeigt)
- Schizophrenie
Symptom
- Antrieb ↓
- gedrückte Stimmung
- Verlangsamung (z.B. beim
Reden)
- negatives Denken
- Stimmungslage gehoben
(Umschlagen in Reizbarkeit
möglich)
- Beschleunigung der Sprache
- körperliche Leistungsfähigkeit
subjektiv hoch
- subjektiv wenig Schlaf nötig
- manchmal auch
Wahnvorstellungen und
Halluzinationen
Syndrom
Wahn
Depression
Manisches
Syndrom
Diagnose
u.a. (noch mal nachprüfen)
- bipolar Störung
- Depression
- bei langer Einnahme von Ecstasy
u.a. (noch mal nachprüfen)
- Manie
- bipolare Störung
- Ecstasykonsum??
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Psychopathologie – Übersicht
Wahrnehmung
- Normalbefund: Es bestehen keine Störung
der Wahnrhemung.
- Definition: Halluzinationen sind
Wahrnehmung ohne Sinnesreiz und hohem
Realitätscharakter. Bei Halluzinationen und
normaler Wahrnehmung sind diesselben
Gehirnareale aktiviert. Halluzinationen.
- Es gibt sie auf allen Sinnesgebieten:
akustisch, optisch, taktil, Geruch, Geschmack
Ich – Erleben
- Normalbefund: Es bestehen keine
Störungen es Ich – Erlebens.
- Definition Ich – Störung:
- Störungen, bei denen sich die
Ichhaftigkeit des Erlebens verändert
(Derealisation, Depersonalisation) oder
bei denen die Grenze zwischen Ich und
Umwelt durchlässig erscheint.
- Leitsymptome einer Ich – Störung
im weiteren Sinne:
- Depersonalisation
- Derealisation
- Gedankenausbreitung
- Gedankenentzug:
- Gedankeneingebung:
- Fremdbeeinflussungserlebnisse:
- im engeren Sinne
- Gedankenausbreitung
- Gedankenentzug
- Gedankeneingebung
Affektivität
- Normalbefund: Stimmungslage ist
Kommt unter anderem bei Psychosen und Depression vor
- Beispiel Depression: Wenn ich depressiv bin, ist im Kopf plötzlich eine Leere, ich fühle mich denn kalt,
wie tot.”
Symptom
Syndrom
Diagnose
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Psychopathologie – Übersicht
(einschließlich
Ängsten und
Zwängen)
ausgeglichen, die affektive
Schwingungsfähigkeit ist voll erhalten; es
bestehen keine Ängste, Phobien, Zwänge
- Arten von Angststörungen: Panikattacken,
Phobien, GAS
- Arten von Zwängen: Zwangsimpulse, handlungen und - gedanken
- Affektivität:
- Gesamtes Gefühlsleben nach seinem
momentan hervorstechenden
Charakter
- Beschreibbar durch Ambivalenz,
Parathymie, Gefühl
Gefühlslosigkeit, Affektverflachung,
Affektlabilität und
Affektinkontinenz (Steigerung der
Affektlabilität)
- Depression
- Erscheinungsbilder: gehemmt,
agitiert, larviert
- 10 – 15% der Patienten sterben
durch Suizid!
- Wahnsymptomatik: Zeiger der
Bedrohung/ Schuld auf sich selbst
und nicht auf anderen wie bei der
Schizophrenie
- Manie:
- Typische Merkmale: unsinnige
Geldausgaben, Aggressivität,
Reizbarkeit, maßloser Optismus,
möglich auch gehetztes Verhalten
- synthymer, stimmungskong. Wahn
- Erscheinungsbilder:Hypomanie,
Manie, verworrene Manie
-
-
-
-
-
-
Affekt ↓
Formales Denken
gehemmt/ verlangsamt/
entscheidungsunfähig
Inhaltliches Denken:
Wahnideen (bei
psychotischer
Depression)
Ich - Erleben↓
Motorik↓ oder ↑
Fakultativ somatische
Symptome
Affekt ↑ (euphorisch,
über optimistisch,…)
Formales Denken
beschleunigt und
einfallsreich, assoziativ
Antrieb↑
Inhaltliches Denken:
Selbstüberschätzung,
Größenwahn
Motorik↑ (bis zum
Toben)
Depressives Syndrom
(!!!depressiv ist kein
Symptom, sondern nur ein
Syndrom!!!)
Manisches Syndrom
Als Syndrom an sich unspezifisch und
häufig! Unter anderem bei
- Affektiven Störungen (mit/ohne
psychotische Symptome)
- Begleitend bei Schizophrenie,
organische Psychosen, Demenz)
- Persönlichkeitsabwandlungen,
Borderline PS
- Neurotisch und erlebnisreaktive
Störungen
- Exogene Noxen und
Körperkrankheiten
Unter anderem bei:
- bei monopolaren o. bipolaren
Psychosen („schizoaffektiven
Psychosen”)
- Akute (> chronische) organische
Psychosen
- Manie kann auch bei Drogen
auftreten!
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Psychopathologie – Übersicht
Verhalten,
Antrieb,
Psychomotorik
- Normalbefund: Verhalten ist sozial und
situativ adäquat, keine Beeinträchtigungen
von Antrieb oder Psychomotorik
- Definition: Unter den Störungen des
Antriebs und der Psychomotorik werden
üblicherweise alle Störungen
zusammengefasst, die die Energie, Initiative
und Aktivität eines Menschen
betreffen (Antrieb) sowie die durch
psychische Vorgänge geprägte Gesamtheit
des Bewegungsablaufes (Psychomotorik).
Diese Störungen ergeben sich größtenteils
spontan
aus der Beobachtung des Patienten.
- Diagnostik: Zur Diagnostik immer den
gesamten Eindruck mit einbeziehen! Das
heißt Augen, Mimik, Körperhaltung. Wenn
da etwas nicht zusammenpasst, dann ist dies
ein Hinweis auf Katatonie. Wogegen beim
Depressiven alles passt: gebeugte Haltung,
herabgestimmte Mimik, traurige Augen.
- wichtige Begriffe: Antriebsarmut, Stupor,
sozialer Rückzug, Aggressivität,
theatralisches Verhalten, Manierismen,
Paramimie, Tic, Stereotypien, Ambitendenz,
Automatismen, Antriebshemmung,
Mutismus, Logorrhoe, Antriebssteigerung,
motorische Unruhe
Katatones Syndrom
- zentrale Symptome: Mutismus, Stupor, Antriebsminderung, gehemmte Motorik
(Vorsicht: Nicht alle mit Stupor sind kataton!). Patienten können bizarre Posen
- Differentialdiagnosen: Dissoziative
Störung, Ticstörung, malignes neurologisches
annehmen und stundenlang still stehen bleiben.
Syndrom (MNS)
- In 50% der Fälle geht die Katatonie nicht weg, sondern es kommt zur perniziösen
Katatonie (kann lebensgefährlich werden!).
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Psychopathologie – Übersicht
Selbst- und
Fremdgefährdung
Vegetativum
- Normalbefund: Es gibt keine Hinweise auf
Fremd – oder Selbstgefährdung.
- Arten des Suizids: Erweiterter Suizid,
Gemeinsamer Suizid, Bilanzselbstmord,
Appellcharakter, “cry for help“, Parasuizidale
Geste, Wunsch nach Ruhe
- Methoden
“Harte“ Methoden: Erhängen, Erschießen,
Sturz, Ertränken, Eröffnen der Pulsader,
Verkehrsunfall
“Weiche“ Methoden: insbesondere
Tablettenintoxikation (64% in einer Studie)
- Abschätzen der Suizidalität
- !„Erwägung, Ambivalenz und
Entschluss“, !„Präsuizidales Syndrom“:
Ringel, !„Ruhe vor dem Sturm“
(„Präsuizidale Pause“)
- Befragung der Patienten nach
Suizidabsichten sollte in jedem Fall
geschehen. Viele Patienten geben ehrliche
Antworten & sind erleichtert.
- Sehr gefährlich, wenn bereits schon
Vorbereitungen getroffen wurden keine
festen Einbindungen (sozial, religiös,
familiär, beruflich) bestehen?
- !!!Behandlung stationär: Bei eindeutiger,
nicht beeinflussbarer und nicht abschätzbarer
Suizidabsicht
- Häufigstes Vorkommen von SV und
vollendeten Suiziden
- depressive Kurzschlussreaktionen,
Neurosen, Persönlichkeitsstörungen,
Borderlinepatienten, Schizophrenie,
schwere Depressionen: SV am häufigsten
- endogenen Psychosen: vollendete Suizide
häufiger in Folge einer Pseudoeinengung,
- Normalbefund: Es bestehen keine
vegetativen Störungen oder
Schmerzempfindungen.
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Psychopathologie – Übersicht
Besonderheiten
(z.B.
Minderbegabung,
Sucht, auffälliges
Äußeres, z.B.
Kleidung)
- Normalbefund: Intelligenzniveau wird als
durchschnittlich eingeschätzt, ohne Hinweis
auf Minderbegabung oder Hinweise auf
süchtiges Verhalten.
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