Petra Obermeier Ratgeber Psychiatrie nach dem Heilpraktikergesetz Mit Praxisbeispielen in Frage & Antwort Petra Obermeier „Ratgeber Psychiatrie“ 2013 2 Liebe Leserin, lieber Leser, vermutlich sind Sie mit Interesse auf dieses eBook gestoßen, da Sie sich über Psychiatrie näher informieren möchten. Was versteht man unter dem Begriff „Psychiatrie“? Die Psychiatrie (psyche = Seele, iatros = Arzt) ist eine Teildisziplin der Medizin und befasst sich mit seelischen Krankheiten des Menschen, wie z. B. deren Erforschung, Diagnostik und Therapien von Psychosen. Die Disziplin Psychiatrie entspringt dem ehemaligen Fachbereich Nervenheilkunde, der auch das Gebiet der heutigen Neurologie umfasst. Dabei ist im Besonderen festzustellen, dass das Wesen der Psychiatrie vor allem in der Erkenntnis des Zusammenwirkens biologischer, entwicklungspsychologischer und psychosozialer Faktoren auf den psychopathologischen Befund des Patienten liegt. Eine Psychose (psychotische Störung) ist eine meist schwere psychische Störung, die zu einer Veränderung der Persönlichkeit und des Erlebens führt. Während die meisten Menschen die Gefühle kennen, die ein Neurotiker hat, liegt das, was ein Psychotiker erlebt, meist jenseits dessen, was ein Mensch normalerweise kennenlernt bzw. nachvollziehen kann. Ein Psychotiker halluziniert oder hört Stimmen, entwickelt Wahnideen und der Bezug zur Realität geht zeitweise verloren. Zu den Symptomen psychotischer Störungen zählen Halluzinationen, Wahnvorstellungen und abnormes Verhalten wie zum Beispiel Erregungs- oder Hemmungszustände. Man unterscheidet Organische und Affektive Psychosen. Sie erhalten mit diesem eBook „Ratgeber Psychiatrie“ umfassende Informationen über einzelne klinische Krankheitsbilder wie z. B. Schizophrenie, schwere Depressionen und Manien, die zu den sog. Affektiven Störungen gehören und den Organischen Störungen z. B. Demenz. Der Ratgeber ist allgemein für Interessierte im Bereich Psychiatrie gut geeignet und bietet für Heilpraktiker für Psychotherapie in Ausbildung eine sinnvolle Ergänzung. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen! Herzlichst Ihre Petra Obermeier HeilZentrum Regensburg Hemauerstrasse 6 93047 Regensburg 0941/37725 www.heilzentrum-regensburg.de [email protected] Inhaltsverzeichnis Teil II: Psychiatrie Allgemeines über Psychiatrie ....................................................................................................... 6 Psychopathologie (Lehre von den Leiden der Seele) .................................................................. 6 Traditionelle Klassifikation ......................................................................................................... 6 Elementarfunktionen .................................................................................................................... 9 Bewusstsein / Vigilanz .............................................................................................................. 10 Aufmerksamkeit und Gedächtnis .............................................................................................. 11 Orientierung .............................................................................................................................. 12 Wahrnehmung ........................................................................................................................... 12 Denken ...................................................................................................................................... 13 Antrieb ....................................................................................................................................... 17 Ich – Erleben ............................................................................................................................. 17 Intelligenz .................................................................................................................................. 18 Affektive und psychische Störungen ......................................................................................... 19 Manie (Manisches Syndrom) .................................................................................................... 19 Bipolare affektive Störung ........................................................................................................ 20 Schizoaffektive Psychose .......................................................................................................... 21 Depressive Episoden F32 nach ICD 10 ..................................................................................... 21 Depressive Episode mit psychotischen Symptomen ................................................................. 23 Anhaltende affektive Störungen ................................................................................................ 24 Schizophrenie „kognitive Psychose“.......................................................................................... 25 Störungen der Elementarfunktionen.......................................................................................... 25 Ätiologie .................................................................................................................................... 26 Verlauf ....................................................................................................................................... 27 Prognose .................................................................................................................................... 27 Grundsymptome nach Eugen Bleuler........................................................................................ 27 Symptome nach Kurt Schneider:............................................................................................... 28 Fassung nach ICD 10 ................................................................................................................ 28 Diagnose .................................................................................................................................... 29 Therapie ..................................................................................................................................... 29 Formen der Schizophrenie ......................................................................................................... 30 Paranoid / halluzinatorischer Typ (Plussymptomatik) .............................................................. 30 Katatoner Typ (Plussymptomatik) ............................................................................................ 30 Hebephrener Typ (Minussymptomatik) .................................................................................... 30 Schizophrenia Simplex (Minussymptomatik) ........................................................................... 31 Residualtyp (bei allen Formen möglich) ................................................................................... 31 Chronisch verlaufende Schizophrenie ....................................................................................... 31 Akute schizophrene Psychosen ................................................................................................. 31 Organische psychische Störungen (früher: Exogene Psychosen) ........................................... 33 Elementarfunktionen ................................................................................................................. 33 Merkmale organischer psychischer Störungen ......................................................................... 34 Ursachen .................................................................................................................................... 35 Diagnostik ................................................................................................................................. 35 Prognose .................................................................................................................................... 35 Symptome.................................................................................................................................. 35 Akute organische Psychosyndrome .......................................................................................... 36 Chronische organische Psychosyndrome .................................................................................. 38 Demenz (chronisches Psychosyndrom)..................................................................................... 39 Korsakow – Syndrom ............................................................................................................ 41 Alzheimer Demenz ................................................................................................................ 41 Vaskuläre Demenz ................................................................................................................ 41 Spezielle organische Syndrome (akut bis chronisch) ................................................................ 42 Durchgangssyndrome (akut bis chronisch) ........................................................................... 42 Prädelir .................................................................................................................................. 42 Alkoholdelir: „Delirium tremens“ ......................................................................................... 43 Alkoholhalluzinose................................................................................................................ 43 Wernicke – Enzephalopathie ................................................................................................. 43 Psychosen beim Drogen- und Medikamentenmissbrauch ........................................................ 43 Ausgewählte symptomatische Psychosyndrome ....................................................................... 44 Epilepsie (Fallsucht) .............................................................................................................. 44 Multiple Sklerose (Entmarkungskrankheit) .......................................................................... 44 Creutzfeldt-Jakob .................................................................................................................. 45 Chorea Huntington (Veitstanz) ............................................................................................. 45 Morbus Pick .......................................................................................................................... 45 Commotio cerebri .................................................................................................................. 45 Contusio cerebri .................................................................................................................... 46 Morbus Parkinson ................................................................................................................. 46 Neurosen, Psychosen versus “affektive Störungen“ und „psychische organische Störungen“ 46 Neurosen................................................................................................................................ 46 Psychosen .............................................................................................................................. 47 Amtsarztfragen Psychopathologie – mündliche Prüfung ........................................................ 48 Amtsarztfragen Psychopathologie – schriftliche Prüfung ....................................................... 71 Amtsarztfragen Schizophrenie − mündliche Prüfung ............................................................. 79 Glossar .......................................................................................................................................... 97 Quellenverzeichnis .................................................................................................................... 106 Bildnachweis .............................................................................................................................. 106 Allgemeines über Psychiatrie Psychopathologie (Lehre von den Leiden der Seele) Die Psychopathologie ist die Lehre von den psychischen Phänomenen und Symptomen der psychiatrischen Störungen und Krankheiten. Psychopathologische Phänomene bestimmen zwar bei den meisten psychischen Störungen das klinische Erscheinungsbild, sie sagen jedoch nichts Verlässliches aus über die Ätiologie (Entstehung) und Pathogenese der zugrunde liegenden Störung. Die klinische Beobachtung kann nicht ersetzt werden durch apparative Untersuchungen oder Laboranalysen. Pathologische Syndrome sind Grundmuster psychischer Störungen und unterliegen keinen starren Kategorien. In dem neuen operationalisierten Diagnosesystem ICD-10 wird lediglich das psychopathologische Querschnittsbild beobachtet unter Berücksichtigung klinischer Kriterien. Es bleibt ein Konstrukt, da die derzeit zur Verfügung stehenden Untersuchungsmethoden nicht ausreichen, um spezifische strukturelle Veränderungen des Gehirns und des Gesamtorganismus zu diagnostizieren. Traditionelle Klassifikation Der individuell ermittelten Diagnose wird eine Klassifikationskategorie zugeordnet. Größtenteils werden Verhaltensmerkmale berücksichtigt. Andere Befunde wie subjektive, biografische Daten und psychodynamische Aspekte werden außer Acht gelassen. Klassifikation ist ein Instrument, (keine Lehre) mit dessen Hilfe die Planung des therapeutischen Vorgehens erheblich erleichtert wird. Die bekanntesten Klassifikationssysteme sind: • • Diagnostic and Statistical Manual (DSM IV): Ausrichtung auf amerikanische Verhältnisse International Classification of Diseases (ICD 10): Internationale Ausrichtung Die traditionelle psychiatrische Klassifikation bezeichnet Psychosen als eine psychische Störung, die durch einen strukturellen, tief greifenden Wandel im Erleben des Ichs und der Umwelt charakterisiert ist. Sie basiert auf einem triadischen Einteilungssystem: • • • Psychogene Psychosen Endogene Psychosen Exogene Psychosen Die ICD-10 orientiert sich stark an den Vorgaben der traditionellen Einteilung organischer psychischer Störungen. Das entscheidende Kriterium des neuen Diagnoseschemas ist im Allgemeinen, dass die Übergänge der Krankheitsbilder fließend sind und dass es keine strikte Trennung mehr zwischen Neurosen und Psychosen gibt. EXOGENE PSYCHOSEN Körperlich begründbare Psychosen, symptomatische Psychosen Akutes hirnorganisches Psychosyndrom Chronisches hirnorganisches Psychosyndrom (HoPs) Leitsymptome: Leitsymptome: • Bewusstseinsstörung qualitative/quantitative • Wesensveränderung • Abbau intellektueller Fähigkeiten • • • • • • Traumatische Hirnschädigungen • Enzephalitiden • Multiple Sklerose • Aids • Progressive Paralyse • Epilepsie • Stoffwechselstörungen • Diabetes • Nieren-Leberversagen • Schilddrüsenstörungen • Arteriosklerose • Alkoholpsychosen • Oligophrenie Delir Amentielles Syndrom Dämmerzustand Organische Halluzinosen Durchgangssyndrom Qualitative Bewusstseinstörung • Bewusstseinseintrübung • Bewusstseinengung • Bewusstseinsverschiebung Quantitative Bewusstseinsstörung • • • • Benommenheit Somnolenz Sopor Koma Degenerative Hirnerkrankungen • • • • • • Hirntumore Demenz Morbus* Pick Chorea Huntington Morbus* Parkinson Morbus*Creutzfeldt -Jakob *(Morbus = Krankheit) ENDOGENE PSYCHOSEN SCHIZOPHRENIE Katatone Schizophrenie AFFEKTIVE PSYCHOSEN Schizoaffektive Psychose: Manie Vermischung von Symptomen der affektiven- und der schizophrenen Psychose Endogene Depression (Melancholie) Verlauf: phasisch Schizophrenia Simplex Schizomanische Symptome: • Ideenflucht Störung Symptome: • Gefühl der Gefühllosigkeit • Gehemmtheit • Antriebsarmut • Inhaltliche Denkstörungen • Wahnerlebnisse Hebephrene Form Schizodepressive Störung Formen: • Melancholie • Larvierte Depression • Agitierte Depression • Spätdepression ParanoidHalluzinatorische Form Residualtyp • Gesteigerter Antrieb • Gehobene Stimmung • Euphorie • Überschätzung • Kaufrausch • Geringes Schlafbedürfnis Amtsarztfragen Psychopathologie – mündliche Prüfung Welche Zeichen gehören zu einer endogenen Depression? • • • • • • Konzentrationsstörungen Suizidgedanken Schlafstörungen Gedankenentzug Schuldgefühle Morgentief Die endogene Depression (Melancholie) gehört zu den Affektiven Psychosen, zu der auch die Zyklothymie zählt. Affektive Psychosen äußern sich entweder in der: • • Manie Melancholie Der Patient hat bei der endogenen Depression weniger das Gefühl traurig zu sein, sondern er empfindet gar nichts. Er hat das Gefühl der Gefühllosigkeit. Damit kann er sich auf nichts mehr konzentrieren. Der Depressive nimmt keinen Anteil mehr an dem, was um ihn herum vorgeht. Im Rahmen der Erkrankung treten formale und inhaltliche Denkstörungen auf. Unter einer formalen Denkstörung tritt unter anderem eine allgemeine Verlangsamung des Denkens ein. Bei einer inhaltlichen Denkstörung kann ein Wahn eintreten. Wahnthemen sind: • • • Schuldwahn Versündigungswahn Kleinheitswahn Um die endogene von der neurotischen Depression unterscheiden zu können, fragt man den Patienten nach dem Morgentief. Bei der neurotischen Depression ist das Tief eher am Abend. Die gefürchteste Komplikation ist der Suizid. Eine Sonderform der endogenen Depression ist die LARVIERTE DEPRESSION, bei der körperliche Symptome im Vordergrund stehen. Morgens werden die Beschwerden am schlimmsten empfunden. Der Patient zieht sich in sich selbst zurück. Die Schlafstörungen gehören zur lavierten Depression. Welche Symptome können Hinweise auf eine endogene Depression geben? • • Verschlimmerung der Symptome am Morgen Das Morgentief ist das klassische Charakteristikum für die endogene Depression Amtsarztfragen Psychopathologie – schriftliche Prüfung Diese Aussagen treffen über das Phänomen des Denkens zu: • • • Das Denken wird gesteuert von Assoziationen, Gestaltgesetzmäßigkeiten und vom Denkziel Gedankeninhalte sind vom Denkvermögen zu unterscheiden Intelligenz ist die Fähigkeit, Aufgaben selbstständig zu lösen Zu unterscheiden sind praktische Intelligenz (Bewältigung von Lebensaufgaben) und theoretische Intelligenz (Begriffs- und Urteilsbildung) Das trifft zu für Gedächtnisstörungen: • • Die Gedächtnislücke für die Zeit n a c h einem traumatisierenden Ereignis nennt man anterograde Amnesie. Die Gedächtnislücke für die Zeit, die v o r einem traumatisierenden Ereignis liegt, nennt man retrograde Amnesie. Déjà-vu? • Gefühl, etwas schon einmal gesehen zu haben. Konfabulation? • Erinnerungslücken werden fantasievoll ausgeschmückt. Um welche Störung des formalen Denkens handelt es sich hier: Das Denken ist beschleunigt, sprunghaft und leicht durch Außenreize ablenkbar. Das Thema wird ständig gewechselt. • Ideenflucht Welche Denkstörung ist typisch für die Manie? • Ideenflucht Was trifft zu für den Wahn? • • • • Wahn weist auf eine Psychose hin. Wahnstimmung oder Wahnspannung kann einem Wahn vorausgehen. Bei einem Erklärungswahn handelt es sich um eine wahnhafte Deutung von Halluzinationen Verarmungswahn, Schuldwahn und hypochondrischer Wahn können sich bei schweren depressiven Störungen einstellen. Die Wahninhalte werden bestimmt durch Lebensgeschichte, soziale und psychodynamische Faktoren. Amtsarztfragen Schizophrenie – mündliche Prüfung Was ergaben Langzeitstudien über den Verlauf der Schizophrenie und deren Ausgang? Tendenz zur Drittelregelung: • 1/3 folgenlose Abheilung • 1/3 mit Rückfällen und leichtem Residuum • 1/3 mit beträchtlichen, bis schweren Dauerdefekten Im Alter zeigt sich die Tendenz zur Abschwächung und Milderung der Erkrankung. Prognostisch günstiger ist: • ein akutes Einsetzen der Psychose • ein nachweisbarer Auslöser • eine starke Beteiligung affektiver Anteile • Die Langzeitprognose wird begünstigt durch eine frühzeitig einsetzende adäquate Therapie. Epidemiologie und Lebenszeitrisiko? Häufigstes Auftreten? • • • Lebenszeitrisiko: 1% Häufigstes Auftreten: 20 bis 40 Jahren (Männer: 15 – 24 Jahre), (Frauen: 25 bis 34 Jahre) Beim Auftreten nach dem 40. Lebensjahr sind Frauen häufiger als Männer betroffen. Ein polyätiologischer Ansatz unterscheidet einige Faktoren für das Auftreten der Schizophrenie? Welche? • • • • Biologische Faktoren Psychogene Faktoren Prämorbide Persönlichkeit Sonstige Faktoren Nennen Sie psychogene Faktoren der Schizophrenie! • • • Ich-Entwicklungsdefizit (Ich-Schwäche: Trennungs- und Individuationsprobleme in den 1. Lebensjahren, Mutter-Kind-Symbiose, Broken-Home) Inkonsequente Erziehung: Kommunikationsstörungen. Double Bind (Doppelbotschaften) Rollenprobleme (z. B. Kind als Partnersubstitut) Biologische Faktoren der Schizophrenie? • • Genetische Disposition Biochemischer Befund: Erhöhte Dopaminkonzentration an den zentralen Synapsen Glossar Abusus - Übermäßiger oft suchtgesteuerter Konsum von Rauschmitteln (Medikamente, Alkohol, Nikotin). Abwehrmechanismus - Psychodynamischer Aspekt: Unbewusste Verhaltensweisen, die das Ich schützen, wenn Über-Ich und Ich in Konflikt geraten. Beispiel: Regression, Verdrängung, Projektion. Adoleszenz - Bezeichnet das Übergangsstadium von der Kindheit bis zum Erwachsenensein (Identitätsfindung). Affekt - Sammelbegriff für Emotionen, die nur kurz aufwallen wie Freude, Zorn, Wut. Affektarmut - Geäußerte Gefühle sind von ihrem Ausmaß stark vermindert. Affektinkontinenz - Unkontrollierte überschießende Affektäußerungen. Affektive Störung - Manische depressive Episoden. Affektivität - Sammelbegriff für Emotionen, Stimmungen. Affektlabilität - Überschießender und schneller Wechsel von Gefühlsäußerungen. Affektverflachung - Fehlende Schwingungsfähigkeit bei mangelnder Ansprechbarkeit der Gefühle. Agoraphobie - Phobische Störung, unangemessene Angst vor Menschen und öffentlichen Plätzen. Akalkulie - Rechenstörung Akathisie - Nicht ruhig sitzen können, Bewegungsdrang. Akinese - Bewegungsarmut. Akoasmen - Ungeformte akustische Halluzinationen wie Zischen, Summen, Rauschen, Pfeifen. Akustische Halluzinationen - Hören von Stimmen oder Geräuschen. Akzessorische Symptome - Sie bezeichnen einen Symptomenkomplex aus dem Formenkreis der Schizophrenie (Bleuler): Wahn, Halluzinationen, katatone Symptome. Alexie - Den Sinn von Geschriebenem Ambivalenz - Gegensätzlichkeit von Gefühlen, Wünschen, Handlungen. Amentielles Syndrom - Bewusstseinstrübung, Ratlosigkeit, Verworrenheit. Amnesie - Erinnerungslücke, die begrenzt ist. Anterograde Amnesie: Erinnerungslücke, die nach einem Ereignis liegt. Retrograde Amnesie: Erinnerungsverlust an den Zeitraum, der vor einem Ereignis lag. Amnestisches Syndrom - Orientierungsstörung zu Zeit und Raum. Merkfähigkeitsstörung. Anale Phase - Psychosexuelle Entwicklungsphase nach Freud, die im 2. - 4. Lebensjahr anal fokussiert stattfindet. Entwicklungsstufe für Selbstbestimmung und Ordnung. Anankasmus - Denken und Handeln sind zwanghaft. Angstbewältigungstraining - Verhaltenstherapeutische Auflösung von nicht mehr regulierbar erscheinender Ängste über kognitive Techniken. Angstneurose - Im Zentrum der neurotischen Störung steht die Angst als Hauptsymptom. Angststörung - Panikstörungen, Phobien und generalisierte Ängste. Anorexia Nervosa - Magersucht. Anorexie - Essstörung, die sich in einer verminderten Nahrungsaufnahme äußert. Anpassungsstörung - Gestörter Anpassungsprozess mit emotionalen Störungen nach einer entscheidenden Lebensveränderung oder nach belastenden Lebensereignissen. Antidepressiva - Psychopharmaka gegen Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen. Antriebsarmut - Extremer Aktivitätsmangel. Antriebshemmung - Verringerung von Aktivität und Initiative. Antriebssteigerung - Starke Betriebsamkeit, erhöhter Bewegungsdrang. Apathie - Mangelnde Gefühlsansprechbarkeit, Teilnahmslosigkeit. Aphasie - Störung des Sprachverständnis und Sprechvermögens. Quellenverzeichnis Jürgen Koeslin Psychiatrie und Psychotherapie für Heilpraktiker 3. Auflage München: Elsevier/Urban & Fischer 2011 Hans-Jürgen Möller, Gerd Laux, Arno Deister Psychiatrie und Psychotherapie 2. Auflage Stuttgart: Thieme 2001 W. Mombour, M.H. Schmidt ICD- 10 Kapitel V (F), 5. durchgesehene und ergänzte Auflage 2005 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Uwe Henrik Peters Lexikon Psychiatrie, Psychotherapie, Medizinische Psychologie 6. Auflage 2007 München, Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag Bildnachweis Fotolia Bambus – avarooa