Membranmodelle Biomembranen - Zellmembranen o umhüllen das Zellplasma - Kernmembranen o umhüllen den Zellkern, die Zellorganellen und die Vakuolen o durchziehen als netzartiges System den Zellinnenraum ER - Doppelmembran o Barriere- und Abschlussfunktion o Stofftransportfunktion Problem Lösung Biomembranen können nicht direkt beobachtet werden - Modelle schaffen, d.h. Daten - submikroskopische Strukturen Sammeln und so - sehr instabile Strukturen unterbringen, dass es einen Sinn ergibt Modell von Gorter und Grendel – 1925 Hinführende Beobachtungen: - extrahierten Membranlipide aus menschlichen Erythrocyten (haben nur Zellmembran) - diese auf der Oberfläche von wässrigen Lösungen mit Schiebern langsam eingeengt - Bildung monomolekularer Schichten Größenbestimmung ergab: 2 mal ursprüngliche Membranoberfläche Lipide reichen aus für Doppelschicht Aussagen: Membran = Lipiddoppelschicht - in sich geschlossen und stabil - hydrophile Enden zeigen ins wässrige Milieu 1. hydrophile Enden 2. hydrophobe Enden Offene Probleme: - großer Anteil der Proteine am Membranaufbau* (*nach Davson & Danielli) - Membran kann nicht völlig starr sein* - Stofftransportvorgänge an der Membran sind so nicht möglich Modell von Davson und Danielli – 1935 Hinführende Beobachtungen: - in Experimenten geöffnete Probleme des Modells von Gorter und Grendel - Bestätigungen durch Röntgenbeugungstechnik und Elektronenmikroskopie Aussagen: - Der Lipiddoppelschicht (1) ist beidseitig eine Proteinschicht (2) aufgelagert. - Membran ist durchlässig Offene Probleme: - Widerspruch im Protein-LipidVerhältnis (Davson & Daniellis 1:1 konnte nicht experimentell bewiesen werden) - Transportvorgänge - Membran weiterhin starr Modell von Kavanau Hinführende Beobachtungen: - fehlende Durchlässigkeitsveränderbarkeit Abbildung: 1. Proteine mit hoher Lipidaffinität (lipophil) 2. Proteine mit geringer Lipidaffinität (lipophob) 3. Lipidsäulen 4. Poren 5. 7 nm 6. 18 nm 7. 15 nm 8. 5,5 nm Aussagen: - Proteinschichten haben eine unterschiedliche Affinität gegenüber Lipiden Bereiche mit hoher Lipidaffinität Lipidsäulen Bereiche mit niedriger Lipidaffinität mit wässriger Lösung gefüllte Poren - Abflachung der Lipidsäule Porenverschluss Membran ist in ihrer Dichte variabel Offene Fragen: - Membran weiterhin starr Modell von Singer und Nicolson – 1972 Hinführende Beobachtungen: - bessere Mikroskopiertechniken Gefrierbruch- und -ätztechnik bessere Elektronenmikroskope - Membran ist nicht starr dynamische Eigenschaften Aussagen: - „Flüssig-Mosaik-Modell“ (fluid mosaic model) Membran besteht aus einer flüssig-kristallinen Lipiddoppelschicht in der Membran integrierte Proteine sind lateral (= seitlich) frei beweglich - Zusammensetzung und Anteil der Membranproteine je nach Zelltyp unterschiedlich Offene Fragen: - keine detaillierten Aussagen über Transportvorgänge